Zentralregister

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.114 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Juli 2012 um 19:04) ist von Kentucky.

  • Hi Leute,
    letzte Woche war in der Tageszeitung (Südkurier) eine Anzeige in dem das Ordnungsamt eine Hilfskraft auf gering verdienender Basis stundenweise sucht. Mit Kentnissen in Excel und Interesse an Waffen. Dies, um Änderungen an bestehenden Datenbeständen in Bezug auf das Zentralregister vorzunehmen. Ich denke mal das es hier um eine Aufarbeitung der registrierten Daten von Waffenbesitzern geht damit man dann diese in das geplante Zentralregister einarbeiten kann. Zur Unterstützung des vorhandenen und in dem Fall wohl überforderten Personal's?

    Ich hab persönlich nichts gegen ein Zentralregister da ich ja ein legaler Waffenbesitzer bin und meine Waffen gemeldet sind. Was mich jetzt stört, ist, das eine Person aus dem Volk Einsicht in das Waffenregister der Behörde bekommt (bekommen kann). OK, ich denke mal dass das Amt hier eine Auswahl trifft und entsprechende Verpflichtungen für einen möglichen Mitarbeiter anbietet. Und man will ja auch keinem geringfügig bezahlten Mitarbeiter böse Absichten unterstellen ..................

    Nachdenkliche Grüße
    Pinkerton

  • Mal abgesehen vom Waffenregister selbst wüsste ich nun nicht, warum daraus ein Problem erwachsen sollte. Mich würde es weit mehr stören, wenn externe Mitarbeiter mit den Kontrollpflichten im Behördenauftrag bei den Waffenbesitzer beauftragen würde.

  • Mir persönlich ist es im Übrigen egal, ob ich von einem Beamten oder von einem 1-Euro-Jobber, (mit entsprechender Befugnis), belästigt werde.

    Ich bremse auch für Beamte!
    Hirnschrittmacher für alle.............Volker Pispers

  • Das ist leider ein generelles Problem. Ist wie mit dem - seit Jahren grassierenden - "Outsourcing"-Wahn: da werden Daten an externe Dienstleister abgegeben, bei denen nicht unbedingt jene Standards gelten, wie sie für die Handhabung jener Daten erforderlich sind. Hauptsache, dass Management kann ein paar Euro Einsparung verbuchen. :pinch:
    Die Folgen sind leider bekannt... schon oft genug wurden dann dort Daten abgegriffen und verkauft oder anderweitig missbraucht.
    Ich persönlich stehe sowas extrem kritisch gegenüber. Personenbezogene Daten (nicht nur sensible, wie z.Bsp. zum Thema Waffen oder Gesundheit) gehören ausschließlich in die Hände von zuverlässigen Fachleuten. Und nicht in die von schlechtbezahlten "Hilfsarbeitern".

    Aber zum Thema Datenschutz haben inzwischen viele ein recht laxes Verhältnis - was mich persönlich ziemlich erschreckt. "Ist mir egal" .... "ich habe nichts zu verbergen" usw. ;( Das ist, gerade in der heutigen Zeit, ein völlig falscher Ansatz.

    Gruß
    Eastwood

  • Die Frage ist ganz einfach wer an diesem fragwürdigen Zentralregister mitarbeitet.
    Jemand vertrauenswürdiges oder jemand der vom Arbeitsamt zwangsrekrutiert wurde, sich seiner Freizeit beraubt fühlt und nach Feierabend fröhlich herumschwadroniert was Müller und Maier ihr Eigen nennen.
    Ich find's schlimm genug das jetzt sowieso schon unglaublich viele Leute mehr oder weniger uneingeschränkten Zugriff auf diese Datenbank haben sollen.

    Diese Signatur kann Spuren von Erdnüssen enthalten

  • Wer redet denn von Outsourcing von Daten? Ich denke, hier wird ein Mitarbeiter gesucht, der stundenweise in einer Büroecke die Daten einpflegt. Das wird zudem ein Muss sein, denn man kann nicht verlangen, dass er zu Hause einen PC mit (registriertem) Excel hat. Zudem müsste er den alten Datenbestand entweder auf Papier mitbekommen. Die mir grob bekannte frühere PC-Anwednung war eine Insellösung, die wohl zu nix kompatibel ist. Daher ist es ja auch aufwändig die Daten zu konvertieren. Das bedeutet aber auch, dass dieser neue Mitarbeiter am PC der Behörde sitzen muss, um in irgendeiner Form die Daten in eine neue Exceltabelle zu übernehmen, wahrscheinlich sogar manuell. Wenn das per Konvertierung klappen würde, bräuchte man keine externe Kraft. Das wird wohl zeitaufwändig sein.

  • Klar, du hast schon recht Floppy.
    Aber Personen bezogene Daten werden heute gut bezahlt und eine Kopie ist schnell gemacht.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Jeder hat immer irgendwo mit mehr oder weniger vertraulichen Daten zu tun. Das geht im Berufsleben meistens auch nicht anders, denn sensible Daten gibt es überall. Und sei es eine Reinigungskraft, die zwingend in Räume und Büros ihren Job machen muss. Daher gibt es ja die Verschwiegenheitserklärung aller Mitarbeiter. So ist der Personenkreis der Mitarbeiter nicht unbedingt klein zu halten. Dennoch ist klar ein Unterschied zu machen, ob jemand als verpflichteter Mitarbeiter mit sensiblen Daten umgehen muss oder ob Daten in die Öffentlichkeit gelangen. So muss man auch sehen, dass dem Mitarbeiter diese Daten mit den er umgehen muss, schlicht und einfach auch nicht interessieren.
    Dennoch ist es prinzipiell schon richtig, dass gerade die Behörden den betreffenden Mitarbeiterkreis möglichst klein halten muss. Man muss aber auch einsehen, dass nun die Behörden vom Gesetz gewungen sind erhebliche Mehrarbeiten zu erledigen. Da die Kommunen schon seit Jahren sparen müssen, gibt es da kein Personal mit Lehrlaufzeiten. So ist auch die Datenerfassung der Waffen mitunter altertümlich, weil der Kämmerer kein Geld für moderne Systeme freigegeben hat. Es lief ja über Jahrzehnte und es gab keine Zwänge auf Änderungen am bestehenden System. Man darf auch nicht vergessen, dass Neuereungen auch immer Schulungen oder kostenintensive Änderungen am internen Regelablauf aufzwingen. Daher ist sowas immer teuer und wird daher gemieden.
    Da bekanntermaßen die Datenübernahme zum Jahreswechsel beendet sein muss, wird es bei einigen Behörden nun knapp und man wird neue Mitarbeiter benötigen. Im Beispielfall oben ist es ja auch denkbar, dass durch längerfristigen Ausfall Umbesetzungen stattgefunden haben und man sich einen Bereich ausgeguckt hat, den man so übernrücken will.

  • Schön, dass ihr euch so aufregt ;^)

    Es ist zwar richtig, dass entsprechende Persönlichkeiten da später rumlabern können aber:

    1. Die Arbeiter werden per Stellenausschreibung in der Zeitung gesucht und nicht von der Arbeitsagentur zwangsrekrutiert. D.h. es kommen i.d.R. auch nunr die Leute, die Lust darauf haben und diese müssen sich mit Sicherheit (so wie bei mir damals) einem Bewerbungsgespräch unterziehen. Ich gehe mal schwer davon aus, dass eine Person, die den Eindruck macht, als können sie nicht dicht halten da auch abgewiesen wird.
    2. Es wird da wohl auch (auch wie bei mir damals) permanent darauf hingewiesen, dass ein ausplaudern oder gar ein kopieren der Daten ein strafrechtliches Vergehen ist. Ein Verstoß dagegen kann mit Geld- und Freihheitsstrafen geahndet werden. Natürlich hält das professionelle Verbecher nicht ab, aber ich muss zugeben es hat abschreckende Wirkung genug, sowas in irgendeiner Kneipe zu erwähnen.

    Letztlich kommt es hier wieder auf Vertrauen an - das selbe Vertrauen, was hier jeder verlangt, wenn er sagt: "Ich bin Waffenbesitzer und werde keiner Fliege was zuleide tun". Also sehe ich das ganze alles in allem optimistisch.

  • Die EU hat kein zentrales Waffenregister gefordert. Die EU-Richtlinie erwähnt ausdrücklich die dezentrale Möglichkeit.

    Geschätzt 250 000 bis 350 000 Personen haben bundesweiten Zugriff aufs NWR: Zoll, Steuerfahnder, Ordnungsbehörden, Polizei und die Schlapphüte sowieso. "Mein Nachbar ist Sportschütze, Jäger, Sammler ? " Schaun mer mal ...... ^^

    Ob das Register vor einem Download ganzer Listen geschützt ist, weiß ich nicht.
    Die Bedenken, Begehrlichkeiten bei auf Sammlungen spezialisierten Kriminellen zu wecken, sind nicht unberechtigt.

    Die Konversion der Daten in ein einheitliches Format wird noch für viel Unmut sorgen. Man schaue sich die Kaliberlisten inkl. Synonyme an. "Ihre Waffe ist falsch, Register lügen nicht...... "

    Spaßig wird die Bereinigung von Altlasten wie Waffenart "Colt" oder Modell "Karabiner" in den WBK´s. Manche Behörde vertraut nicht auf Minijobber, sondern die Waffenbesitzer selbst. Link

    Viel Spaß beim X-Waffe lernen .....

    Andreas

  • ...mein Sachbearbeiter hat mir mal Erzählt, dass geht hin bis zur Bezeichnung "Schießgewehr" in der Spalte Waffenart :thumbsup:

    airgunsmith.tumblr.com
    "Sportverbände sind von ihrem Wesen her Verbreiter von Unsinn, von Bürokratie und profilierungsgetränkten Wichtigtuern."
    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012

  • Ein Waffenregister ist immer nur so gut, wie die Leute, die es führen ;)

    kleine Geschichte ausm Verein.
    Langjähriger Sportschütze geht zum Amt um dort den europäischen Feuerwaffenpass zu beantragen.

    Ken Problem, den kann er gleich mitnehmen.

    Der nette Sachbearbeiter fängt also an den Pass auszustellen.

    Der Schütze möchte gerne 8 Waffen in den Pass eingetragen haben und hat die Waffen im Antrag sauber und ordentlich aufgeführt.

    Der Sachbearbeiter tippt sich durch die Liste im Antrag und bei Waffe Nr.6, einer Doppelflinte stockt sein Geschreibsel und sein Blick wird ernst.

    "Diese Waffe wurde doch schon vor einem Jahr verkauft!"

    Etwas verwundert verneint der Schütze.

    "Doch, da stehts, die Waffe wurde an Herrn xxx aus xxx verkauft!"

    Der Schütze verneint wieder, er habe die Flinte doch immer noch in seinem Schrank stehen.

    Der Sachbearbeiter glaubt ihm nicht und will die Flinte sehen.

    Also fährt der Schütze nachhause und holt die Flinte.

    Der Sachbearbeiter ist sichtlich erstaunt und murmelt was von Computerfehler.
    Er stellt dem Schützen den Pass aus und verabschiedet sich etwas mürrisch :)

    Ende

    Immer diese Computerfehler ^^

    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Hätte ich die Zeit, dann wäre das ein idealer Job für mich. Da kann man schön lesen welche tollen Waffen im Land sind - und ich kann mich für viele Menschen freuen *lol*. Müsste auch noch die Besichtigung der ordnungsgemäßen Verwahrung auch noch möglich sein - natürlich bei ausgewählten Waffen ;) .

    Gruß Georg

    "Als erste zivilisierte Nation haben wir ein Waffenregistrierungsgesetz. Unsere Straßen werden dadurch sicherer werden; unsere Polizei wird effizienter und die Welt wird unserem Beispiel in die Zukunft folgen!"
    (Adolf Hitler, Reichsparteitag am 15.09.1935)

  • Vergiss es.

    Das geforderte Intresse an Waffen in der Stellenausschreibung bezieht sich natürlich hauptsächlich darauf, daß man Intresse daran haben sollte, die Anzahl der Waffen in Privathand zu verringern ;)


    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Ich sag dazu nur eines: Ich bin Legalwaffenbesitzer, und von mir aus kann die ganze Welt wissen was ich im Schrank habe und es auch Begutachten. Ich habe vor nichts und niemanden etwas zu verbergen.

    Deshalb stört mich überhaupt nichts in Bezug auf Waffen. Mich würde mehr stören wenn jeder weiß wann ich und iwe oft ich auf der Toilette war.

    Gruß Frank

  • Was denkt ihr, an was leichter zu kommen ist...
    An CDs über die Daten deutscher Bankkunden in der Schweiz,
    oder an CDs aller Waffenbesitzer mit genauen Bestand aus
    Deutschland, die später (man weiß das noch gar nicht, wer alles
    bundesweit oder europaweit Zugriff haben wird) tausenfach auf
    Behörden PCs abrufbar sind?
    Die Aktion als solches stellt für mich ein weit größeres Sicherheitsrisiko dar,
    als aller Nutzen, den das bringen kann.

    Gruß Klaus

  • Ich sag dazu nur eines: Ich bin Legalwaffenbesitzer, und von mir aus kann die ganze Welt wissen was ich im Schrank habe und es auch Begutachten. Ich habe vor nichts und niemanden etwas zu verbergen.

    Deshalb stört mich überhaupt nichts in Bezug auf Waffen. Mich würde mehr stören wenn jeder weiß wann ich und iwe oft ich auf der Toilette war.

    Gruß Frank


    Es geht ja nicht ums Verbergen.

    Es geht darum aus welchen Gründen jemand wissen will, was du im Schrank hast.
    Die Gefahr bei einem vernetzten Waffenregister ist, daß evtl. nicht nur die Behörde sehen kann was du hast und vor Allem wie du sie aufbewahrst (Foto vom Tresor oder andere Nachweise), sondern auch unbefugte Personen oder sogar Kriminelle.

    Gerade beim Thema Waffen sollte man da schon vorsichtiger sein.

    Gruß K.

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