brünieren feat lackieren

Es gibt 38 Antworten in diesem Thema, welches 6.020 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. November 2012 um 19:29) ist von pupsnase.

  • ich hab mir kürzlich DIESES set bestellt, da ich mit diversen anderen mitteln so meine probleme hatte sie fleckenfrai auf eine EGR77 Trommel zu bekommen.

    da es sich jeweils um 100ml handelt, konnte ich mittels eines marmeladenglases die trommel fleckenfrei im tauchbad brünieren.

    das zeug ist der hammer, tiefschwarz und nach einer leichten politur mit stahlwolle auch abriebfest.
    anfangs bin ich erschrocken, da ich nach anleitung gehandelt habe und trotzdem schwarze finger bekam als ich die trommel angefasst hab.

    also das teil erstmal ins ultraschall und anschliessend mit stahlwolle drüber. Hällt!!!


    Grüßle Torro

  • Ich wüsste gerne welcher Art der Entfetter ist. Ich halte dises inzwischen für ein Schlüsselelement für eine gute und gleichmäßige Brünierung.
    Es sei nochmals betont, eine Brünierung ist nicht wie ein Lack überdeckend und ist die Vorbehandlung sehr wichtig. Sie muss sehr gleichmäßig über die gesamte Fläche erfolgem und daher ist selbst feinstes Schmirgeln nicht ausreichend. Erst eine Politur oder das Strahlen schafft eine gleichmäßige Fläche. Sind noch so feine Fehlstellen wie feinste Kratzer oder gerinste Rostnarben auf der Oberfläche, bleiben diese auch nach einer Brünierung voll sichtbar.
    Helmut hat mit dem Tipp einen Test an einem anderweitigen Stahlteil zu machen vollkommen Recht. Aber in diesem Test bitte auch die Oberflächenbehandlung mit einbeziehen.
    Hat man den Dreh raus, kann man sich an größere Teile wagen.
    Da viele hier im Forum Spaß am Polieren haben, so sei nochmal das sehr preiswerte Polierset von Loius (Motorradzubehöhr) ans Herz gelegt. Ist ein Werstück frei vin gröberen Schäden, ist damit die Politur nur Minutensache. Das Set ist für eine Bohrmaschine gedacht und enthält zwei verschiedene Stoffscheiben mit Aufspanndorn, sowie zwei Wachssorten. Wer zudem über eine Ständerbohrmaschine verfügt mso besser. Das Polierset ist für dutzende, auch größere Teile ausreichend. Letztlich wird Mama sich über spiegelndes Messing freuen :D
    Diese gut 20€ sind gut angelegt und ersparen mühsame Handpolitur mit schmerzenden Fingern.

  • Der Entfetter von Klever ist meiner Meinung nach hundsordinäres Aceton.

    Ich habe mit den Produkten von denen ganz gute Erfahrungen gemacht. Kommt auch immer auf das Material an das brüniert werden soll! Generell gibt es mit in die Brünierlösung einlegen bessere Ergebnisse wie mit aufpinseln.

  • Danke. Mich würde interessieren wo man diesen industriellen Entfetter im Litergebinde zu vernünftigen Preisen kaufen kann.
    Mein Einkauf eines Bremsreiniger war ein Fehlschlag, denn er stellte sich aus Orangenschalen gewonnenen Ölen heraus. Sie entfetten zwar, aber hinterlassen meiner Meinung dennoch eine Art Belag auf der Oberfläche. Auch Brennspiritus hinterlässt keine wirklich sauberen Oberflächen. Man kann das leicht testen, indem man dasmal auf einer Glasoberfläche verdunsten lässt.
    Mir fällt ein, zumindest früher bestanden die Bremsreiniger aus Tri. Zumindest rochen die danach.


  • Aber wer mag kann ja einmal ein wenig an einem Stück Abfall herumexperimentieren.
    Das Ergebnis würde mich auch interessieren.

    Super Idee!

    Hier gibts 1000 Schuss Tests und weiteren Schnullifutz!
    Lasst uns doch mal den grossen Brüniertest machen :)
    Geld sammeln für alle handelsüblichen Brüniermittel und 2-3 Stahlsorten...
    Und dann einen schicken Test machen :)

    "Es mangelt an Harmonie, Zusammenhalt und Größe. Das wird euer Untergang sein!"
    Seven-of-Nine, Borg

  • Gute Idee. Wenn ich neue Lust an meinem VL-Bausatz gefunden habe, will ich gerne einn neuen Bericht verfassen, so denn interessant. Dazu sind nicht wenige Teile zu brünieren.

  • Will doch auch mal meinen Senf dazu geben:
    Vorab mal ne Begriffsklärung:

    Die handelsübliche Brünierung ist eine Heissbrünierung mit -vereinfacht- heißer Natronlauge. Nix für zuhause. Nix mit Edelrost, daher auch wenig Korrosionsschutz.

    Kaltbrünierungen sind, soweit ich weiß, Anreibeverkupferungen, bei denen die Kupferschicht schwarz oxidiert wird. Ebenfalls nix mit Edelrost und Schutz. Für zuhause aber das gängigste.

    Streich- bzw. Ankochbrünierungen. Hier wird in mehreren Arbeitsgängen, mit Abbürsten des losen Rostes zwischendurch, echter Rost erzeugt, der durch Kochen in Wasser in schwarzes Eisenoxid umgewandelt wird. Aufwändig, aber bei kleinen Teilen auch zuhause zu machen.
    Anleitung dazu gibts z.Bsp. bei Triebel Waffenwerkzeuge.

    Black Oxid-Verfahren (das Dreierset mit dem Aktivator) ist wegen den Chemikalien (Entsorgung!) auch eher nix für zuhause und aus meiner Erfahrung eher was, wenn man ne stumpfe Brünierung möchte (Kommentar von nem Kunden:"Habt ihr das mit Katzenpisse brüniert?")

    Zur Kaltbrünierung: Küchenentfetterspray und heißes Wasser zum Spülen und Warmhalten der Teile zwischen den Einstreichgängen sind, neben dem Abseifen (zum Neutralisiern des Säureinhaltes der Kaltbrünierung) vor dem satten Einölen zum Schluß, wichtige Faktoren für sattschwarze und möglichst gleichmäßige Teile. Keine Wattestäbchen benutzen, da ist meistens Wachs oder Öl in der Watte. Besser ein sauberes Küchenpapier zum Auftragen benutzen.

    Zur Streichbrünierung: Da wird mein nächster Test das Plum-Brown von Casey sein...soll mit Kochen zum Abschluß ähnliche Ergebnisse wie ne "echte" Ankochbrünierung liefern.

  • Ds ist ja interessant. Ich dachte bislang, die üblichen Kaltbrünierer sind Streichbrünierungen, weil diese ja kalt mittels Pinsel aufgebracht werden.
    Ist denn für ein besseres Ergebnis es grundsätzlich sinnvoll immer mit heißem Wasser zum Zwischenspülen zu arbeiten? Macht es Sinn das Werkstück vorher (mit heißem Wasser) zu erwärmen?
    Nach meiner kleinen Erfahrung geht der Oxiadationsprozess besser, wenn das Werkstück vor dem Auftragen des Mittels nass gemacht wird. Ich dachte bislang, kalt ist besser damit die Einwirkzeit entsprechend länger erfolgen kann. Bei warmen bzw. heißem Werkstück wird das Mittel sofort trocken und die mögliche Wirkzeit verkürzt sich.

  • Ich hab jedenfalls bessere Ergebnisse mit erwärmten Werkstücken gemacht. Längere Einwirkzeit führt bei den säurehaltigen Kaltbrünierungen gefühlsmäßig eher zu einem gewissen Oberflächenfraß. Sieht man ganz gut, wenn man vorher gut poliert hat. Durch das schnelle Antrocknen kann man auch schneller ein paar mehr Durchgänge machen. Das letzte Stück, was ich so bearbeitet habe ist ein Laufmantel für ne FWB 150, also schon ein etwas größeres Teil. Sieht (für ne Kaltbrünierung) recht ordentlich aus.

  • der entfetter in dem set was ich gekauft hab ist auf laugenbasis und ziemlich agressiv.
    ich hab die trommel anschliessend nochmal in aceton gelegt um ganz sicher zu sein.


    Grüßle Torro

  • Ds ist ja interessant. Ich dachte bislang, die üblichen Kaltbrünierer sind Streichbrünierungen, weil diese ja kalt mittels Pinsel aufgebracht werden.
    Ist denn für ein besseres Ergebnis es grundsätzlich sinnvoll immer mit heißem Wasser zum Zwischenspülen zu arbeiten? Macht es Sinn das Werkstück vorher (mit heißem Wasser) zu erwärmen?
    Nach meiner kleinen Erfahrung geht der Oxiadationsprozess besser, wenn das Werkstück vor dem Auftragen des Mittels nass gemacht wird. Ich dachte bislang, kalt ist besser damit die Einwirkzeit entsprechend länger erfolgen kann. Bei warmen bzw. heißem Werkstück wird das Mittel sofort trocken und die mögliche Wirkzeit verkürzt sich.

    Na, das hab ich ja beschrieben; Ich erwärme IMMER die Werkstücke in heissem Wasser. Dadurch erziehle ich den gewünschten Effekt, das die Brünierung satt-schwarz ist und eben sehr haltbar.

  • Ich hab jedenfalls bessere Ergebnisse mit erwärmten Werkstücken gemacht. Längere Einwirkzeit führt bei den säurehaltigen Kaltbrünierungen gefühlsmäßig eher zu einem gewissen Oberflächenfraß. Sieht man ganz gut, wenn man vorher gut poliert hat. Durch das schnelle Antrocknen kann man auch schneller ein paar mehr Durchgänge machen. Das letzte Stück, was ich so bearbeitet habe ist ein Laufmantel für ne FWB 150, also schon ein etwas größeres Teil. Sieht (für ne Kaltbrünierung) recht ordentlich aus.

    ...das kann ich bei meiner Nu-Blak Brünierpaste nicht sagen; Oberflächenfrass habe ich keinen.

  • der entfetter in dem set was ich gekauft hab ist auf laugenbasis und ziemlich agressiv.
    ich hab die trommel anschliessend nochmal in aceton gelegt um ganz sicher zu sein.


    Grüßle Torro

    Am Besten einfach als Entfetter Silikon-Entferner nehmen; der wird überall verwendet, bei jedem Lacker etc. Der ist nicht so agressiv, aber preiswert,...und macht sauber seine Arbeit.

  • so, hab jetzt mal probiert mit der clever schnell brünierung mein altes fwb 150 zu brünieren.
    da ich eigentlich im hinterkopf hatte das bei fwb direkt brünieren zu lassen und weil mir der spannhebel zu kompliziert war komplett abzuschleifen habe ich einfach über die vorhandene brünierung mit bohrmaschiene und pollierscheibe überpolliert. das ganze hab ich dann mit jeder menge aceton gesäubert und fettfrei gemacht. es wird allgemein empfolen das werkstück zu erwärmen, das habe ich auch nicht gemacht, umgebungstemperatur etwa 6'.
    schnellbrünierung mit dem pinsel aufgetragen, dann 3 minuten gewartet abgespült und mit balistol abgerieben.
    das ergebnis war ein tiefschwarzer spannhebel!!! ich war so überwältigt das ich das restliche gewehr nach der selben methode behandelte. das gewehr sieht aus wie neu, obwohl ich es nicht komplett von der alten brünierung befreit habe, ich kann keine ungleichmäsigkeiten erkennen!!!
    wollte jetzt ein paar fotos machen, das unglaubliche aber ist, der ccd chip der cam nimmt schwarz komplett anders wahr als das menschliche auge. auf den pics sieht es schrecklich aus, wirklich ganz anders als mit blosem auge :(

    ich weiß jetzt auch warum der lauf verschlossen werden sollte!!!
    der fettfreie lauf ist sehr rostgefährdet, das brüniermittel läßt sich im lauf nur schwer wieder raus bekommen und die gefahr besteht das der lauf innen rostet.

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Hallo alle zusammen,
    obwohl der Thread schon ein bisschen älter ist, möchte ich trotzdem für die ewig nach Rat suchenden ein paar Bilder meiner mit Klever kaltbrünierten LG´s zeigen.
    Das eine ist ein Weihrauch HW 30, das andere ein altes Umarex LG-15. Beide habe ich geschliffen, poliert und EINMAL mit Klever behandelt. Das Ergebniss finde ich absolut genial.

    Seht selbst: