Messer im Alltag - was wird da so geführt?

Es gibt 257 Antworten in diesem Thema, welches 57.486 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Mai 2015 um 19:00) ist von Nachtmahr.

  • Moin,

    ich gehöre zu den "immer ein Taschenmesser am Mann" Leuten. Und ich führe die Messer tatsächlich.
    Zum einen habe ich mir einst mal ein Duzend dieser kleinen Billigmesser gekauft:


    Die habe ich in der Schreibtischschublade, Auto, Rucksack, Hosentasche, Anzug, Satteltasche . . . . verteilt. Auch kann ich die Menschen meiner Umwelt mit diesem kleinen, schmucklosen Nützling zum Messertragen missionieren. Bei meinen Kollegen und meiner Chefin hat das schon geklappt: wenn wieder jemand nach ner Klinge fragt, einfach mal das kleine Messerchen verschenken.


    Und dann gibt es noch das tradionelle Messer, dass meistens daheim bleibt (um dann an meinen Sohn weiter gegeben zu werden):


    Ansonsten stehe ich dazu, dass wir Messerträger auf unser öffentliches Image achten sollten . . . :)
    Ich versuche der Umwelt zu vermitteln, dass eine Armbanduhr, ein kleines Taschenmesser und analoge Bücher Indikatoren eines klassischen Lebensstils sein könnten - - als solide Alternative zur aktuellen Plastikwelt der Smartphonie´s.

    Viele Grüsse aus der Nordheide

  • Hallo liebe Gemeinde,
    vor Kurzem mußte ich vor Gericht aussagen. Als ich die heiligen Hallen des ....örlitzer Amtsgerichtes betrat, erwartete mich eine vorerst kuriose Überraschung.
    Als erstes mußte ich meine "CHE-Guevara" Tasche sofort ablegen. Ich hielt sofort nach schwarzen Männern mit schallgedämpften HK Ausschau. Könnte ja sein,
    das ich als verkappter Revolutionär gegen die "Bilderberger" (lohnt sich echt mal darüber nachzulesen) tätig bin und an die Verschwörung der Freimaurer nicht glaube.
    Aufathmen, Tasche abgeben. Die wurde durch völlig unterqualifizierte Justizangestellte untersucht. Ich kam mir schon richtig stolz vor, mit "Ernesto 'Che' Guevara,
    verwechselt zu werden. Aber dann gings ans Eingemachte. Ich mußte durch den Scanner Rahmen schreiten - und er schrie genau so laut wie die völlig veränstigte
    wie anscheinend unterbelichtete Justizangestellte des ..örlitzer Amtsgerichtes. Der Grund war, mea culpa, ich hatte vergessen anzugeben, daß ich ein Sprungmesser
    von Schneider, mit 8,5cm Klingenlänge, einstecken hatte.
    Ich habe seit meiner Kindheit in meinen Seppelhosen und auch später immer ein Taschenmesser einstecken.
    Für mich ist ein Mann ohne Taschenmesser nur ein halber Mann. Genau so wie einer ohne Uhr.
    Ich war völlig perplex, als ich ein Paar Läufe veralteter HK-Pistolen sah. Ich fiehl nicht gleich zu Boden vor Angst, Gott segne meine Armee-Spezialausbildung, denn jetzt
    könnte ich mich Besitzer derer nennen. Die Träger der Waffen waren schon auf den ersten Blick miserabel ausgebildet und selbst für mich,als Schwerbehinderten ein fettes
    Fressen (so waren sie auch körperlich) wenn es ernst geworden wäre. :thumbsup: Solide "Sambo-Ausbildung"
    Genug des Spaßes.
    Es klärte sich alles in Wohlgefallen auf.
    Mein Sprungmesser, Klingenlänge 8,5cm mit Fehlschärfe wurde mir nur vorläufig abgenommen und beim Verlassen des ....örlitzer Amtsgerichtes wieder ausgehändigt.
    Nun bin ich etwas irritiert. Keiner kann alle Auslegungen des neuen deutschen Waffenrechtes kennen. Aber einer vielleicht die, was Taschenmesser betrifft.
    Welches Taschenmesser und in welcher Ausführung darf ich denn nun in der Öffentlichkeit tragen, ohne daß ich mich strafbar mache, oder ehemalige Kollegen mir bei
    einer nächtlichen Fahrzeugkontrolle ihre SIG-Sauer vor die Nase halten? :thumbdown:

    PS: Ich war mal Polizist und meine einzigen, eingesetzten Waffen waren eine Knebelkette, ein harmloser Gummischlagstock, aber am meisten ein Schreibblock mit Stift,
    Intelligenz und Beredsamkeit und Überzeugung. Ich mußte nie!!! eine Schußwaffe einsetzen und so weit ich weiß, meine Kollegen auch nicht! :thumbsup:
    Dem Herrn sei Dank! :thumbup:

    Vertrauen Sie mir, ich weiß was ich tue! :n30:

  • Ich mußte durch den Scanner Rahmen schreiten - und er schrie genau so laut wie die völlig veränstigte
    wie anscheinend unterbelichtete Justizangestellte des ..örlitzer Amtsgerichtes. Der Grund war, mea culpa, ich hatte vergessen anzugeben, daß ich ein Sprungmesser
    von Schneider, mit 8,5cm Klingenlänge, einstecken hatte.

    elches Taschenmesser und in welcher Ausführung darf ich denn nun in der Öffentlichkeit tragen, ohne daß ich mich strafbar mache


    Wenn du da als Zeuge aussagen musstest, stand in dem Brief, in dem du dazu aufgefordert wurdest, sicher drin, dass es Einlasskontrollen gibt und du dies bei deiner Planung berücksichtigen solltest, um pünktlich da zu sein.

    Aufgrund vieler Zwischenfälle mit ... nennen wir es "Mitbürgern" (im weitesten EU-Sinn) darf man da heute garnichts mehr mit rein tragen, was irgendeine Gefahr darstellen könnte. Mein Messer hatte ich damals gleich zuhause gelassen. An eine SSW ist da gar nicht zu denken.

  • Ein langjähriger Messernutzer sollte doch eigentlich ein Gefühl dafür entwickelt haben, dass man heutzutage dort wo eine Eingangskontrolle durchgeführt werden könnte (z.B. Flughäfen, Gerichtsgebäude, Regierungsgebäude, diverse Dienststellen, Justizgebäude, Konzerthallen, viele privaten Gebäude wie Büros, Banken - in denen übrigens das Hausrecht des Besitzers akzeptiert werden muß), lieber keine Gegenstände die über einen Haus- oder Autoschlüssel hinaus gehen mittnimmt, da dort schon ein Nagelknipser mit kleiner Feile zu Aufregung oder Ärger führen könnte.

    Schade, denn genau so ein unachtsames, unüberlegtes, ja sogar dummes oder manchmal auch bewusst provokantes Auftreten genau dazu führt, dass wir als Bürger in unseren Rechten immer mehr eingeschränkt werden.

    Also laßt bitte eure Schnittwerkzeuge und Gaspusten daheim oder im Auto wenn es abzusehen ist, dass man von Türstehern abgetastet werden könnte und/oder mit Scannern zu tun haben wird.

    Grüße - Bernhard

    2 Mal editiert, zuletzt von BernhardJ (17. Juni 2014 um 11:48)

  • Hallo,
    ich bin in der DDR groß geworden und hatte, wie schon erwähnt, als kleiner Bub einen kleinen "Hirschfänger", wie mein Opa immer sagte, der ihn mir geschenkt hatte, immer in der speziell dafür eingearbeiteten Hosentasche. Ich durfte ihn nur nicht mit in die Schule oder zum Spielen mitnehmen. Und man stelle sich vor, daß in einem Staat, der eine potenzielle Angst vor Waffen hatte, da man damit ja der oder den Regierungsbehörden damit gefährlich werden konnte. Ich bin Samstags in der Frühe mit einem Freund und 2 Haenel Luftgewehren über der Schulter quer durch die Stadt zum städtischen Schießstand gelaufen, um dort an den Kreismeisterschaften teilzunehmen.
    Es ist für mich absolut paranoid, was gegenwärtig mit dem neuen Waffengesetz durchgezogen wird. Schon die "Kochmesser-Transportfestlegung" (ich weiß nicht wie sie richtig heißt) ist für mich lächerlich.
    Betrachtet aber man die deutsche Geschichte, wird einem vieles klar. Immer(!) wenn der deutsche Staatsapparat Widerstand gegen seine neuen Gesetze und Verordnungen
    befürchtet, fängt er an das deutsche Volk entweder zu entwaffnen oder seine Rechte so extrem zu beschneiden, daß von ihm ja keine Gefahr des Widerstandes ausgehen kann.
    Dabei ist es für unsere Regierung doch so einfach- der Philosoph Friedrich Nietzsche sagte einmal "Mit dem deutschen Volke kann man keine Revolution machen, da auf der Wiese ein Schild steht ""Betreten Verboten!"". Wer etwas darüber nachdenkt braucht keine Erläuterung.
    Ich bin mal gespannt, wann ich kein Stofftaschentuch oder einen Kugelschreiber bei mir tragen darf, weil ich mit dem Taschentuch einen Menschen erwürgen oder den Kugelschreiber als Kuboten einsetzen kann.
    Hilfreich sind in der Beziehung, für die Regierung, solche Forumsteilnehmer, die immer den Zeigefinger hochstrecken und sagen "Das darfst Du nicht!" statt zu sagen,, "Laßt uns gegen diesen Blödsinn und die Vergewaltigung unserer Bürgerrechte ankämpfen!". Oder geht diesen Weg weiter und ihr werdet in Zukunft für den Besitz einer Softairwaffe vehaftet, verurteilt und als Straftäter inhaftiert!


    viva la revolución

    Margolin

    Vertrauen Sie mir, ich weiß was ich tue! :n30:

  • Tja Margolin,

    das Verhalten dieser Justizbeamten war völlig korrekt. Deine ehemaligen DDR Erlebnisse sind hier ohne Bedeutung.


    Xerox

    :anon: :anon: :anon:
    Der erste Treffer zählt.

  • Auf dem Foto sind meine drei Eickhorn Messer zu sehen.

    Fast immer dabei habe ich das GEK-EDC (das mittlere). $ 42 a konform
    Da bin ich völlig schmerzfrei und nutze die Gesetzeslage auch aus und habe es fast immer dabei.
    Mein Lieblingsmesser ist allerdings das GEK-2000.
    Auch das kleine Para-1 ist zu sehen und ein Schleifstein DC 4.
    Für alle drei Messer gibt es eine Kydex Scheide.

  • Derzeit "führe" ich meist Klappmesser, Marke Opinel, wird aber hoffentlich bald ersetzt durch dieses kleine Schmuckstück:
    Messer

    Der Feldwebel beim erklären des MG 3: "das ist ganz einfach damit zu schießen. erst auf "F" wie Frieden stellen und dann Blei in die Heide...

    >>> BDS <<>> SGSSV <<>> SV- Birkwitz-Pratzschwitz e.V. <<<

  • Seit heute das Ding: ......72 Euro neu und unbefummelt! Also ich find schon das des ein Schnäppchen war :) Bin mal gespannt wie langs den harten Alltag in der Firma verkraftet!


    Wer seine Waffen zu Pflugscharen schmiedet wird für jene pflügen, die dies nicht getan haben.