Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.581 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Oktober 2011 um 15:01) ist von germi.

  • hat jemand eine ahnung warum die Bundeswehr die P8 statt USP eingeführt hat??

    die beiden waffen sind ja bis auf folgend punkte gleich:
    [*]P8-spezifische Anordnung des Sicherungs- und Entspannhebels
    [*]Transparentes, besonders staubgeschütztes Magazin
    [*]Rohr mit Zug und Feldprofil

    Die ersten beiden punkte leuchten mir ein..aber welches nutzen hätte ein lauf mit zug und felder in gegensatz zu Polygonläufe??? gerade polygonläufe sind ja gasdichter, besser zu reinigen als läufe mit zug und felder.....

    mich interessiert warum die BW sich für die P8 entschieden hat....

    danke in vorraus

    gruß

  • Hallo,

    Die P8 ist eine extra für die BW modifizierte USP das heist ohne das Interesse der BW an dieser Waffe gäbe es heute nur die USP.

    Die Sicherung muste vermutlich umgebaut werden damit die Waffe ähnlich des Vorgängermodells P1 (P38 ) zu bedienen ist (Unfallvermeidung).

    Das ein Sportschütze im Gegensatz zum Soldaten nicht unbedingt ein staubgeschütztes Mag. braucht dürfte klar sein.

    Beim Lauf vermute ich das es an den Kosten gelegen hat.


    MfG Kolibri

  • Hallo,

    das mit dem Lauf habe ich mich auch schon hin und wieder gefragt. Der Umbau der Sicherung ist zudem meiner Meinung nach eher fragwürdig. Ich habe mit mehreren Soldaten darüber gesprochen und die meisten waren der Meinung, dass ein Sicherungshebel für den Daumen, der zum Schießen auf der oberen Position stehen muss, eindeutig nicht die beste Lösung ist.

    Zu dem Lauf. Vielleicht waren die Beschaffer seiner Zeit so konservativ, dass sie dem neumodischen Polygonschnickschnack nicht trauten?;) Ich meine aber mal gelesen zu haben, dass ein Polygonlauf nicht so munitionsverträglich sein soll und darüber hinaus bei bestimmten Munitionsarten eine höhere Abnutzung aufweist. Dann wäre es wohl wirklich eine reine Kostenfrage.

    Gruß
    Patrick

    "Wir wissen mit Sicherheit, dass Osama bin Laden entweder in Afghanistan ist oder in einem anderen Land oder tot." Donald Rumsfeld

  • Es ist richtig, dass die BW auf diese 3 Änderungen der USP bestanden hat. Meines Wissens hat das folgende Gründe:
    Magazin: Das Kunststoffmagazin ist weitgehend rostfrei (oben sitzt eine Metalleinlage) und erheblich unempfindlicher auf Fall. Es ist wirklich stabiler, als die meisten Metallmagazine.
    Lauf: Polygonläufe sind in der Produktion einiges teurer. Wahrscheinlich hat das bei einer Massenbestellung eine Rolle gespielt. Es dürfte ein Gerücht sein, dass der Soldat ausdrücklich das Putzen der schmutzempfindlicheren Feld/Zug Läufe lernen soll.
    Sicherung: Ich habe mal nachgeschaut. Es stimmt tatsächlich, dass die Sicherung der P8 mit derjenigen der P1 übereinstimmt, allerdings gibt es bei der P1 nicht den Zustand, gespannt aber gesichert, da die Sicherung der P1 nur 2 Stellungen hat und auf "S" immer entspannt. Während alle H&K KW 2 Rastpostionen und eine über die Rastung hinausgehende Möglichkeit zur Hahnentspannung hat. Jedoch federt der Sicherungshebel zurück.

    USP: Entspannt wird nach unten, beim loslassen des Hebels steht die Sicherung auf "F".
    P8: Entspannt wird nach unten, beim loslassen des Hebels steht die Sicherung auf "S".
    P1: Entspannt wird nach unten in die Stellung "S".
    Bei den H&K KW kann der Hahn in Stellung "S" gespannt werden und bleibt auch gespannt. Bei der P1 rastet der Hahn in Stellung "S" erst gar nicht.

    Somit kommt die Sicherung der P8 der P1 am nächsten, aber dennoch gibt es Unterschiede.

    Zitat

    Ich meine aber mal gelesen zu haben, dass ein Polygonlauf nicht so munitionsverträglich sein soll und darüber hinaus bei bestimmten Munitionsarten eine höhere Abnutzung aufweist. Dann wäre es wohl wirklich eine reine Kostenfrage.


    An sich hat ein Polygonlauf nur Vorteile. Er ist gasdichter, nicht so schmutzempfindlich und er lässt sich leichter reinigen. Allerdings ist er um einiges teurer. Das ist auch der Grund, warum es kaum Langwaffenläufe in Polygonausführung gibt. Serienmäßig ist mir nur das "Reservistengewehr" SL6 (.223 Rem) bekannt, dass ab Werk damit ausgestattet ist.
    Aber ich weiß auch von einem Bericht in dem ausgesagt wurde, dass die Unterschiede in den Streukreisen eines Poylgonlauf nicht so groß als die eines F/Z-Laufes sind, aber die Spitzengruppen haben immer F/Z Läufe gehabt.
    Da bei Dienstwaffen sichere Funktion und weite Munitionsverträglichkeit vor Genaugkeit geht, würde das eher für Polygonläufe sprechen. Daher überwog wohl das wirtschaftliche Argument für F/Z Läufe.
    Aber die neueren Beschaffungen für Dienstpistolen für Zoll und Polizei sprachen sich bekanntlich für die H&K P30 und die Walther P99 aus. Die P30 hat Polygon, bei der P99 habe ich das auf die Schnelle nicht herausgefunden.

    3 Mal editiert, zuletzt von Floppyk (14. Oktober 2011 um 12:35)

  • Es ist richtig, dass die BW auf diese 3 Änderungen der USP bestanden hat. Meines Wissens hat das folgende Gründe:
    Magazin: Das Kunststoffmagazin ist weitgehend rostfrei (oben sitzt eine Metalleinlage) und erheblich unempfindlicher auf Fall. Es ist wirklich stabiler, als die meisten Metallmagazine.


    Das Magazin der USP ist aber auch aus Kunststoff nicht aus Metall. Es hat in der Rückseite Löcher zur Kapazitätsanzeige. Bei der P8 sind keine Löcher vorhanden (Schmutzanfälligkeit), zur Kapazitätsanzeige ist das Magazin dafür durchsichtig.

    MfG Kolibri

  • also das mit den kosten für die polygonläufe kann ich mir nicht wirklich vorstellen, denn als ich beim bund war (vor 21jahren) hatten alle unsere MG3 einen polygonlauf.
    muss also an was anderm liegen.

    Grüßle Torro

  • So recht einleuchtend klingt das trotz polierwut freilich nicht aber man sollte jeden Mythos mal gehört haben. :wogaga:

    Mir hat man damals in der AGA auf Anfrage erzählt das die Polygonläufe beim Bund eher kaputtgeputzt (rundgeputzt) als kaputtgeschossen wären...

    Die GröKoaZ will, zu unserer Sicherheit, rückwirkend bis 1889 die Nahrungmittelzubereitung über 40° verbieten... O-Ton Hosenanzug: "Viel Leid und Elend können verhindert werden!"

    Rotzlöffel erkennt man Online am gefährlichem Halbwissen, vielen (Augenroll-) Smilies, und einer Unzahl von Beiträgen innerhalb kürzester Zeit...

  • Dann müssten eher noch Züge und Felder rausgeputzt sein.....das ist eine typische Urban Legend der Bundeswehr...

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-