Korrektes Reinigen von Büchsen

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 3.276 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Juni 2011 um 13:35) ist von MountainGun45LC.

  • Hallo,

    als frischer Inhaber des Jagdscheines stellt sich mir die Frage, wie man seine Büchse idealerweise reinigt. Ich habe ein klassisches Putz-Set (Stock, zwei Laufbürsten aus Kupfer&Nylon und ein Wollwischer), das ich bisher zugegebenermaßen eher intuitiv verwendet habe.

    Wie ist die korrekte Anwendung, und ist Ballistol ein geeignetes Öl dafür?

  • lernt man sowas nicht in der Jagdschule??

    Also brinzipiell solltest du den Lauf immer von hinten (Patronenlager) Richtung Mündung putzen (bürste etc. nicht wieder zurückziehen sondern ganz raus), damit die Bürsten immer die selbe Form behalten.

    Als erstes gehe ich (egal bei welcher Waffe) her und reinige den lLauf grob mit einem Borsnake, in einem zweiten Schritt nehme ich ein zweites Boresnake und beträufle die Bürste mit etwas Waffenöl und ziehe den Lauf dann 2 mal durch, das reicht.

    Von diesem Putzstock-zeugs rate ich ab. schon allein aus dem Grund, dass es vom handling her einfacher ist von hinten nach vorne zu putzen. Des Weiteren passen Diese Teile in jede Tasche und können nicht abbrechen.

    Wenn du jedoch mit deinem Putzset arbeiten möchtest, dann nimm die Kupferbürste zum vorreinigen (grober Dreck) und die Nylonbürste für die Endreinigung mit Öl (aber nur gaaaanz wenig).

    Wichtig ist auch, dass Du deinen Verschluss immer schön sauber hälst, sprich die Klaue der Auswerverkralle säubern, Stoßboden um den Schlagbolzen herum sauber halten etc.
    Je nach dem was Du für eine Waffe hast, das Magazin säubern.

    Mit dem Wollwischer ( wenn es jetzt das ist, wöfür ich es halte) den Lauf von hautfett etc. befreien.

    Zu den Ölen:

    Balistol ist von der Wirkung her gut, jedoch stinkt es, weshalb ich es nicht nutze.
    Ich nutze immer Freischützöl in Kombination mit Produkten von Birchwood.

    Oli

  • Erstmal Herzlichen Glückwunsch zum 1. Jagdschein!
    Dann vielleicht noch der Hinweis eines *Alten Hasen*: Es wurden mit Sicherheit schon mehr Gewehre kaputt geputzt, als kaputt geschossen.
    Nicht nur beim Militär.
    Nach dem Schießen, den Lauf erstmal mit Werg, Watte o.Ä. grob durchziehen, danach mit dem eingeölten Wollwischer durchziehen, oder einsprühen.
    Etwas einwirken lassen, 1 Std. vielleicht, in dieser Zeit gemütlich ein Bierchen schlürfen!.
    Jetzt das ganze mit stramm umwickelter Watte vom Patronenlager in Richtung Mündung durchziehen.***
    Wiederholen bis der Pfropfen sauber ´rauskommt und der Lauf spiegelt.
    Danach hauchdünn einölen und ab in den Schrank.
    Vor dem nächsten Schießen den Lauf wieder trocken wischen, Ende!

    Gruß und Waidmanns Geheul! :thumbsup:

    Edit:
    *** Nur da, wo es auch geht!

  • Waidmannsdank :)
    Bishop: In der Jagdschule haben wir ebenfalls immer diese Boresnakes verwendet, weshalb bei meinem vorhanden Putzset unsicher in der Handhabung war. Zumal mir diese Bronzebürste wirklich sehr hart&agressiv vorkommt. Damit werde ich nicht jedesmal durch den Lauf schrubbern.

    @MountainGun: Dann soll ich mir noch einen Schraub-Aufsatz für Werg/Patches zulegen?

  • Die Jagdschule lehrt nicht das Putzen von Waffen, weil nicht prüfungsrelevant.
    Bore-Snake ist m.E. eine schnelle Zwischenreinigung, die eine gründliche Reinigung nicht ersetzen kann und soll. Dort liegt der Vorteil des kleinen Packmaßes. Man spart sich ja den unhandlichen Putzstock.
    Ich halte es für wichtiger nach einem Regen oder alle paar Pirschgänge die Waffen von außen zu pflegen. Ein - zweimal im Jahr kann man sie dann den Lauf putzen.
    Dann bitte mit ungeteilten Putzstock und Kugellager im Griff. Ich mag die teuren Filzes nicht und verwende eine Spitze mit Patches. Öl nur Brunox. Außernpflege finde ich die Waffenöltücher in der Spenderbox von Frankonia sehr gut, aber ich glaube die hat F. aus dem Programm genommen.

  • @MountainGun: Dann soll ich mir noch einen Schraub-Aufsatz für Werg/Patches zulegen?

    Ja, kann ich nur empfehlen! :thumbup:
    Ich schwöre drauf!

    Kupfer, bzw. Messing/Bronzebürsten verwende ich NUR bei narbigen Läufen, oder nach Verwendung alter Munition (surplus), die starken Rost verursachen
    kann. (Kalisalpeter, rostender Zündsatz)
    NB:
    Der Geruch von Ballistol ist umstritten, ich mag ihn!
    Außerdem eignet sich Ballistol vorzüglich zum Entfernen von Zecken, der Desinfektion von kleinen Wunden und gegen Mückenstiche.
    Zum Stiefelputzen und Lederpflege taugt es ebenfalls bestens.
    Als Hustensaft habe ich es zwar noch nicht getestet, aber wundern täte es mich ehrlich nicht. :confused2:*lol*

    Gruß!

  • Bore-Snake ist m.E. eine schnelle Zwischenreinigung, die eine gründliche Reinigung nicht ersetzen kann und soll. Dort liegt der Vorteil des kleinen Packmaßes. Man spart sich ja den unhandlichen Putzstock.

    Wobei es auch ohne Stock gründlich geht. Ich möchte mein OTIS-Set unterwegs nicht missen.

    Meine Meinung zur Bronzebürste: Was dafür ausgelegt ist das übermaßige Bleigeschosse mit Tompak-Mantel mit gewaltigem Druck hineingepresst und auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigt werden, wird hin und wieder auch eine Messing/Bronzebürsten verkraften. Ist zumindest meine Meinung, und als Sportschütze machen meine Waffen wohl mehr Schuss im Monat als bei vielen Jägern im Jahr, und werden somit auch weit häufiger gebürstet.

    Wenn man es schafft eine Waffe durch putzen zu beschädigen, dann eigentlich immer nur indem man die Mündung beschädigt. Die Züge blank zu polieren schafft man wohl nur wenn man eine Stahlbürste in die Bohrmaschine spannt.

    Stell' Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir. Willst Du jedoch Gutmensch sein, behalt' einfach die Hälfte ein.

  • Ok, das leuchtet mir ein :)
    aber auf jeden Fall werde ich mir so einen Werghalter besorgen. Da fliegt auch nicht der ganze Bleistuab in der Wohung herum wie bei den Bürsten...

    Danke für eure Tips!

    Stimmt es, dass man die Innenteile (Abzug etc.) der Waffe am Besten mit guter Vaseline pflegt?

  • warum werden von balistol öl die brünierten waffen leicht grünlich mit der zeit? is das öl nich säure frei? hab mir ein video von bfguns auf youtube angesehen ... seit dem nutze ich nur noch WD 40 und vaseline für den schlitten....

  • warum werden von balistol öl die brünierten waffen leicht grünlich mit der zeit?

    VIDEO/YOUTUBE !!! Wenn ich das nur höre, lese kriege ich schon die Krätze.

    Benutze seit Jahrzehnten Ballistol für alle Arten von Jagd/Sport/Militärwaffen Ballistol, da wurde nix grün. Stahl, Holz, Leder da *grünte* garnichts! Beste Pflege überhaupt.
    Weiß nicht, wer sowas erfindet und wozu? Also der Brünierung auf Stahl tut das Ballistol sehr gut.
    Möglicherweise meinst Du aber Zink-Druckguss, der ist aber nicht brüniert, geht bei dem Zeugs nicht, der ist gebeizt. (Wie Sauerbraten :P )
    Da auch Schreckschuss-Pistolen daraus gebaut werden, war möglicherweise sowas gemeint?
    http://de.wikipedia.org/wiki/Zinkdruckguss
    Andererseits habe ich mal 2 KK´s verliehen von ERMA, eine EGM1 & 1 EG71 an eine Person meines Vertrauens. Derjenige ging top mit seinen Geräten um.
    Auch mit meinen Gewehren, die brachte er mir gereinigt zurück.
    Allerdings innen drin hatte das Fett/Öl? die Beize zu ca. 60% "weggefressen", da konnte man diese häßliche graue Farbe des Zink sehen. ;(
    Von außen, was ja auch eingeölt war, war das zwar auch sichtbar, merkwürdigerweise aber bei weitem nicht so schlimm.
    Was er halt nicht wußte, daß die Stahlteile bei ERMA aus Kostengründen einfach in Zinkguss eingegossen waren.
    Die Gewehre habe ich zwar noch, den Namen des Öl/Fett weiß ich nicht mehr. Es war aber definitiv KEIN Ballistol.

    Das kaiserliche Heer hat es benutzt, die deutsche Schutztruppe, die Reichswehr, die Wehrmacht usw.
    wäre da irgendwas gewesen, Verfärbungen oder so ... bei den Preussen, oh Gott!
    Daß die BW was Anderes benutzt hat wohl ganz andere Gründe.

    Gruß!

  • so bevor hier noch mehr leute ein die "Krätze" und sonstige aus schläge bekommen...

    ich lege mal im anhang ein bild von meiner ORIGINAL RÖHM RG 96 mit zu!

    diese habe ich auf egun ersteigert... und sie schimmert GRÜNLICH !!!!!!

    und ich habe auf youtube ein video gesehen wo jemand gesagt hat durch ballistol werden ssw nach einer gewissen zeit grünlich!

    wenn du möchtest kann ich dir das video auch noch posten....

    ich ziehe mir diese shice nicht aus den fingern sondern es hat schon ein hintergrund warum ich sowas schreibe....

    desweiteren habe ich ein ? in meinen sätzen benutzt! also es sollte eine frage sein!!!!!!!!! und keine !!!! <--- aus sage !!!!!!

    einen schönen sonntag noch !!!!!!!!!! einfach herlich wie einige leute hier reagieren....

  • mh das bezweifel ich eher...

    Der Schlitten der Military war deutlich glänzender, olivfarbender...die sah quasi aus wie lackiert.

    Gruß,
    King


    " Wir lieben das, was knallt und stinkt und trotzdem keine Leistung bringt " - Schwalbe-Fahrer aus Leidenschaft! :)

  • Da Ballistol Kupfer löst (was es im Lauf ja auch zun soll!), darf man es auf jeden Fall nicht auf kupferhaltige Legierungen streichen. Meine alte Astra Cub zum Beispiel hat Abzug&Hammer aus einem messingfarbenen Metall, und da bin ich vorsichtig mit Ballistol.

  • Es ist bekannt, dass Ballistol manche Beschichtungen von SSWs angreift bzw verfärbt.

    Aber siehe auch schon im Beitrag oben, ist das nur ein Problem der Zinkdruckguss Plempen, da es hier keine echte Brünierung gibt.. Scharfe Modelle sind meist aus richtigem Stahl (Ausnahme: manche KK Waffen sind auch aus ZDG) mit einer richtigen Brünierung und hier gibts das Problem nicht.

  • @ pressure
    Also fahr mal ´runter Kamerad, daß mit der 'Krätze' war nicht auf Dich, sondern auf YT bezogen und was da allgemein für ein Müll gepostet wird, incl. Fakes und Verarsche vom Feinsten. Natürlich alles wahr!

    Auch glaube ich Dir durchaus die grünlichen Verfärbungen, sowie die Existenz des Videos, kein Thema.

    Was mich stört ist die Tatsache, daß jetzt schon seit Jahren Ballistol systhematisch mies geredet wird, ohne irgendwas *Handfestes* vorzuweisen.
    Möglicherweise lösen sich diese Zinkklumpen tatsächlich auf, wenn man sie über Nacht in Ballistol liegen läßt?
    So wie weiland behauptet wurde ein kg Fleisch würde sich in Coke auflösen.
    Ehrlich, ich weiß es nicht, halte es aber für ausgeschlossen.
    Habe auch nicht behauptet, daß Du dir was aus den Fingern lutschst, oder?

    Also, trink Dir eine Weiße (tue ich jetzt auch), sei beruhigt es war nicht gegen Dich gerichtet, okay?
    Hatte mal eine WK II Ithaca Fertigung, die war phosphatiert, ebenfalls grün, wohl dunkler.
    Kann man Zinkdruckguss denn phosphatieren, z.B. verkupfern zuerst und danach?
    Vernickeln geht so ja auch!

    Allerdings Ballistol ist an dem Grünstich nicht schuld, was auch immer sonst.

    So ...  Peace  @ all!


    Edit:
    1 x "war" zuviel, doppelt gemoppelt!