Frage zur Funktionsweise der SSW

Es gibt 54 Antworten in diesem Thema, welches 5.489 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Juni 2011 um 01:19) ist von Carl-Walther.

  • Wie wird dann bei dieser Kettengleid-Methode gewährleistet das der Schlitten nicht zu heftig gegen den Anschlag knallt und das Material belastet?

    Wenn Du die Möglichkeit eines Probeschiessen in einem Schützenverein hast, die entsprechende Waffen für Gastschützen bereithält. Einfach mal bei einer 11-er langsam den Verschluss nach Hinten ziehen. Du wirst Dich wundern, welche Kraft hierzu, im Gegensatz zu einer SSW notwendig ist!

    Die Feder/Federn (es gibt Modelle mit ineinanderliegenden Federn / oder auch mit ausgeklügelten "Bremsen"), die für einen Teil-Abbau der auftretenden Kräfte verantwortlich sind, werden konstruktiv für das entsprechende Kaliber ausgelegt.
    Wenn ich beispielsweise zum kostengünstigen Training einen Wechselsatz im Kaliber .22lfb verwende, beinhaltet dieser Satz nicht nur ein anderes Magazin, einen anderen Lauf, einen anderen Verschluss ...... auch die enthaltene Feder ist entsprechend weicher ausgelegt. Auf die Energie ausgelegt, die Munitions- und Repetiervorgangsspezifisch abgebaut/kompensiert werden muss.

    Das sollte man Alles, mit Hilfe eines erfahrenen Schützen, an einem Schnuppertag bei einem Schützenverein selbst erfahren/erkunden! Nur meine Meinung!

    Kleiner Nachtrag:

    Hier ein Link zu Wikipedia. Dort ist, unter Anderem, eine Teilzerlegte 1911-er abgebildet. Man sieht die Feder, die sich vorne am Demontage-Teil abstützt, und beim Repetieren zusammengedrückt wird. Meines Wissens gibt/gab es sogar eine Zubehörfirma, die ein "Stossdämpfer"-ähnliches Dämpfer-Element anbietet b.w. angeboten hat.

    Ausserdem siehst Du, gemäss Deiner vorherigen Frage, auf dem Lauf oberhalb des Patronenlages, 2 Wellenartige Riegelelemente. Diese stellen im Ruhezustand, und im ersten Moment des Repetiervorganges, eine Verbindung zwischen Lauf und Verschluss her.
    Beim zurückfahren des Verschlusses, zieht dieser den Lauf solange mit nach Hinten, bis das Kettenglied (Unterhalb des Patronenlagers) den Lauf zwangsgesteuert nach unten abkippt.
    Dadurch können diese Riegelelmente nicht mehr in den Verschlusskamm eingreifen, die Verbindung Lauf <> Verschluss ist gelöst!

    Externer Link zu Wikipedia

    .

    5 Mal editiert, zuletzt von ALFHA1802 (9. Juni 2011 um 18:40)

  • Es gibt da noch mehr Beispiele von Exoten mit nicht üblichen Verschlussysetemen in seiner Kaliberklasse.
    Im Allgemeinen bleibt es aber dabei: Bis Kal. 7,65 mm, einschließlich KK-Kurtwaffen ist das Feder-Masse System wie auch bei allen SSW Pistolen üblich. Das schließt auch die bekannte Walther PP/PPK mit ein. .


    9mm kurz ist in der Regel auch noch unverriegelt.

    Es geht aber auch andersrum, die Star S.I. ist ein verkleinerter Government-Nachbau in 7,65mm Browning und hat einen Browning-Verschluss.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Ausnahmen und Exoten gibt es immer. Ich wollte dem Themenstarter nur verdeutlichen, dass alle SSW einen unverriegelten Feder-Masseverschluss haben und viele/ die meisten scharfen Waffen verriegelt sind und sich diese Systeme voneinander unterscheiden.
    So in der Art habe ich sein Interesse verstanden.

    Nachtrag: Die beiden Pistolen P22 PAK als SSW und die P22 als scharfe KK-Waffe sind zwei Waffen, die sich am geringsten unterscheiden. Das betrifft auch den Feder-Masse-Verschluss.

  • Ja das ist mir natürlcih klar aber es geht ehr um den technischen Ablauf wue @ALFHA1802 richtig erkannte aber so einen richtigen Reim kann ich mir da nochnocht machen?
    Auserdme wenn die Feder stark genug ist kann doch auhc eine Scharfe diese Art des Verschlusses wie bei einer SSW's verwenden oder?
    Wie wird dann bei dieser Kettengleid-Methode gewährleistet das der Schlitten nicht zu heftig gegen den Anschlag knallt und das Material belastet?


    Gruß,
    Markus

    ich denke das ist auch das problem warum sich einfache masseverschlüsse bei grösseren kalliebern nicht durchgesetzt haben, wenn die feder stark genug ist mußt du schon richtig dran zerren beim spannen und wenn du dann zu schwache mun hast repetiert die waffe auch nicht mehr richtig,

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Super Danke.

    Mensch, ihr habt bei mir richtig das Interesse geweckt zumindest mal an einen Schnupperkurs teilzunehmen. Aber muss ich da in jeden Verein nachfragen was für "Gastwaffen" die haben? Ein Bekannter von mir geht regelmäßig zum Training aber er beschwert sich immer das bei ihm im Verein kaum Waffen zugelassen werden, er wollte sich z.B ein KK Gewehr mit kleinen Magazin besorgen aber er meint er bekommt das sicher nich eingetragen und er ist schon lang da, er wird nächstes Jahr 50. Finde ich schon komisch und allg. die Auflagen hir in DE sind nicht so mein Interesse. Die Amis schießen z.B nicht nur auf Zielscheiben in kleinen zugemauerten Schießständen. (von den Waffen ganz zu schweigen aber mich interresieren nur Handfeuerwaffen nagut außer viel.Mauser K98 u. KK Gewehre)


    Nachdenkliche Grüße,
    Markus


  • Aber muss ich da in jeden Verein nachfragen was für "Gastwaffen" die haben?


    Im Schützenverein wirst du kaum SSW finden. Allenfalls mal sehr selten jemand, der seine SSW mal austesten will. Ansonsten wird auschließlich mit LG/LP ujnd scharfen Waffen geschossen, sowie auch Bogen und Armbrust.


    Ein Bekannter von mir geht regelmäßig zum Training aber er beschwert sich immer das bei ihm im Verein kaum Waffen zugelassen werden, er wollte sich z.B ein KK Gewehr mit kleinen Magazin besorgen aber er meint er bekommt das sicher nich eingetragen und er ist schon lang da, ...


    Da muss man weit ausholen. Prinzipiell kann der Sportschütze auch KK-Gewehre mit Magazin erwerben. Hat er eine sog. neue gelbe WBK, braucht er auch keinen fragen. Damit kann er einfach zum Waffenhändler gehen und so ein Repetiergewehr kaufen. Das kann dann auch Großkaliber sein.
    Aber schießen ist ein anderes Thema. Das hängt einmal von der Standzulassung ab und von dem Verband, der ja nur bestimmte Waffen in seinen Disziplinen zulässt.

  • Hey Floppyk,

    du hast dich verlesen glaube ich:

    Ich habe gesagt GASTwaffen und nicht Gaswaffen ;)
    Damit meine ich welche die sie dort haben und ich mal schießen darf wie Colt oder Makarov

    Mit dem unteren Teil hast du schon richtig erklärt so hatte mein Kollege das mal gemeint das der Verband das nicht zulässt weil die keine Disziplin dafür haben.

    Genau das stört micht ja man müsste einfach auf Schießständen mit jeder X-beliebigen Waffe schießen dürfen und Wettkämpfe mag ich garnicht das ist nicht der Sinn meiner Interesse.


    Gruß,
    Markus


  • Dürfte vernachlässigbar sein, da der Verschluss massiv schwerer und daher erheblich träger.
    Gehen wir mal von 0,5 Gramm Ladungsgewicht aus bei etwa 300 Gramm Verschlussgewicht.
    Mit hochenergetischen Sprengstoffen ist da was zu reißen, nicht aber mit etwas deflagrierendem.


    Stefan

    NC-Pulver hat dennoch eine Detonationsgeschwindigkeit von 6300 m/s, bei der auftretenden Beschleunigung ( F = ma) in der kurzen Zeitspanne der Umsetzung von festem Pulver in die tatsächlichen Treibgase wird das doch relevant sein. Wenn man das gleichsetzt (angenommen 0,5g NC und 300g Schlitten- bzw. Verschlussgewicht) dann kommt man auf den vermuteten linearen Zusammenhang, direkt proportional hier. Gasgewicht mal Gasbeschleunigung geteilt durch Verschlussmasse ist die Verschlussbeschleunigung. Hat jemand konkrete Zahlenwerte die Gasexpansion betreffend?

    Grüße,
    Spark

    Gesetze, welche das Tragen von Waffen verbieten entwaffnen nur jene, welche weder geneigt noch entschlossen sind, Verbrechen zu begehen. Solche Gesetze verschlimmern die Dinge für die Überfallenen und machen sie besser für die Angreifer; sie helfen eher Morde zu fördern als sie zu verhindern, denn ein unbewaffneter wird mit größerer Sicherheit angegriffen als ein bewaffneter Mann. - Cesare Beccaria

  • Zahlenwerte für die Gasexpansion?
    Kann ich liefern:
    http://www.waffeninfo.net/munition_a8.php
    Da findet sich auch gleich die Abbrandgeschwindigkeit.

    Zur Detonationsgeschwindigkeit reiner Nitrozellulose habe ich folgendes gefunden:
    http://books.google.de/books?id=X6ueQ…llulose&f=false
    Eine Detonation von NC ist aber nur möglich, wenn sie inital gezündet wird.
    Sie darf in einer Hülse daher nicht passieren, eine Detonationsgeschwindigkeit von 6800m/s würde jede mir bekannte Waffe auseinanderreißen.
    Deshalb wird das Pulver moderiert und phlegmatisiert..
    Einmal um o.G. zu verhindern, zum zweiten um die Gasmenge an die Erfordernisse anzupassen.
    Dazu ließ sich auf dei Schnelle folgendes finden (erste Antwort):
    http://matheraum.de/forum/Schiessbaumwolle/t59435


    Stefan

  • Vielen Dank. Meine Frage ist im wesentlichen beantwortet: Der durch die Laufsperre verengte Lauf erzeugt den fehlenden Widerstand des Projektils. Daran hatte ich auch gedacht, aber die unterschiedlichen Formen von Laufsperren der früheren und heutigen Schreckschusspistolen hatten mich etwas verwirrt.

    Es wundert mich aber, dass dasselbe Verschlusssystem auch bei den scharfen Kleinkalibern wie .22 verwendet wird, wo der Druck auch mit Projektil sehr niedrig ist - z.B. bei .22 kurz. Gerade dort müsste es nachteilig sein oder habe ich irgendetwas falsch verstanden?

    Einmal editiert, zuletzt von Kundera (10. Juni 2011 um 10:48)

  • Danke dir,

    glaub mir wenn icg gewusst hätte das der Begriff so gebräuchlich ist das er bei wiki steht hätte ich selber geschaut aber danke für die "Mühe"


    viele Grüße,
    Markus

  • Habe mal zu diesem Thema die gleiche Frage nur andersrum:

    Wenn der Bolzen im Lauf einer SSW den fehlenden Luftwiderstand eines (bei SSW nicht vorhandenen) Projektils ersetzt...

    z.B. bei der P99 (9x19mm) sind das bei einer Geschw. von 430 m/s (43000cm/s) im 10cm-Lauf etwa eine Viertel Millisekunde bis das Projektil den Lauf verlässt

    ...dann würde also eine 9mm P.A.K. Patrone in einem komplett freiem 9mm-Lauf (scharf) nicht den nötigen Rückstoß (>2000 Bar) erzeugen um den Schlitten bis zum Anschlag zurückzustoßen, hieße ja theoretisch, dass man in ner scharfen garkeine PAK-Platzpatronen (oder spezielle?) verschiessen kann,

    hat also Hollywood wieder schön getrickst mit "Pech gehabt, ich hab deine Kanone mit Platzpatronen gefüllt" ;)

    oder nicht?

    ƇƲƦƦѦђƐɛ !

    Wenn der Staat seinen Bürgern die Waffen nimmt, bedeutet das nur, dass er Angst vor der Demokratie hat!
    Freedom means the ability to defend yourself. Achieve your freedom: join the
    NRA!

    2 Mal editiert, zuletzt von Sniper30-06 (14. Dezember 2013 um 20:17)

  • @Carl-Walther

    Man darf auch nicht alles glauben was man im TV sieht. Dort werden u.a. Filmwaffen (Pistolen) benutzt die ähnlich wie SSW mit Platzpatronen funktionieren. Bei Revolvern ist es ja egal ob Scharf oder Platz die funktionieren bis auf ein paar Ausnahmen Munitionsunabhängig.

    Wenn du schon mal eine 9mm Para auf dem Schießstand geschossen hast, dann würdest du sofort merken, wenn dir jemand statt der scharfen Patronen, Platzpatronen in die Waffe gefüllt hat.

    MfG Kolibri

  • Hollywood benutzt Platzpatronen die man nicht frei erwerben kann, die haben eine viel stärkere Ladung als unsere P.A.K. Kartuschen. ;)
    Meistens sind es Patronen die den 9mm R ähneln, vorn zugekranzt / gebogen. Die riesigen Feuerbälle sind auch ein Merkmal für die starke Ladung.

    Kennst du die Szene in Matrix, wo Agent Smith den Protagonisten Neo erschießt? In der Desert Eagle ist besagte Munition geladen, nur damit du weißt was ich meine...

  • Richtig. Platzpatronen aus einer scharfen Waffe abgefeuert lassen die Waffe nicht repetieren. Daher muss man bei der G3 bzw. G36 das MPG (Manöver-Patronen-Gerät) aufschrauben, damit ein gewisser Gasstau entstehen kann. (Dein Foto zeigt Dich bei der BW? Dann solltest Du das Teil kennen.)

  • Richtig. Platzpatronen aus einer scharfen Waffe abgefeuert lassen die Waffe nicht repetieren. Daher muss man bei der G3 bzw. G36 das MPG (Manöver-Patronen-Gerät) aufschrauben, damit ein gewisser Gasstau entstehen kann. (Dein Foto zeigt Dich bei der BW? Dann solltest Du das Teil kennen.)


    @ Floppyk

    Wenn er mit dem Outfit bei der BW war, dann als Gefangener. :D

    MfG Kolibri


  • Wenn er mit dem Outfit bei der BW war , dann als Gefangener. :D

    MfG Kolibri


    Lol. So genau habe ich da nicht hingeschaut.

    Filmwaffen - das sind besondere Konstruktionen und wahrscheinlich auch Patronen. Man will ja immer mächtig Feuerzauber haben, der meist auch nicht realistisch ist.
    Platzpatrone in scharfer Waffe produziert absolut keinen Rückstoß. Das habe ich schon getestet.