Messer über 12cm zu Karneval führen im Sinne der Verkleidung, durch Brauchtumspflege gestattet oder nicht?

Ob mans darf oder nicht: Ich persönlich würde das nicht machen.
Da lass mal einen Polizisten etc. schlecht drauf sein und Schwupp wars das.
Mittlerweile hab ich ja sogar schon Angst mein Vic Spartan mit mir rumzutragen...

Tja, das ist jetzt das Blöde an dem §42. Kein Schwein weiß was Genaueres bis einer vor Gericht geht und seinen speziellen Fall durch den Richter klären lässt.

Ob Karneval oder auch jede andere Veranstaltung durch Brauchtum gedeckt ist, weiß bis zu einem klaren Urteil niemand.

Gruß K.

Früher,

als ich noch klein war, da gab es Säbel und ganz große Messer aus so einer wabbeligen Kunststoffsorte. Geht ja im Karneval um Verkleidung, nicht um echt.
Mit sowas gehst du jedem Problem aus dem Weg, auch selbstgemachten - falls du etwas zu viel getrunken hast.
Außerdem vermute ich, dass das bei den Mädels besser ankommt. Ist witzig und man zeigt, dass man selbst mit einem Gummimesser Autorität ausstrahlt.

Also, so ein Gummimesser a´ la Rambo, mit Säge oben, könnte wirklich der Hit werden an Karneval. Ich fände das viel spektakulärer als ein echtes Messer und deutlich flexibler einsetzbar!

Gruß
Musashi

ich denke nicht das man das darf, hier in mainz haben die garden wegen ihrer"waffen" am rosenmontagszug spezielle genehmigungen soviel ich weiß.

Hi GEB,

das ist nicht erlaubt. Im Zusammenhang mit der Brauchtumspflege, dann sollten es schon historische Waffen sein. Das ist zwar noch nicht mit hinreichender Genauigkeit hinsichtlich des Bestimmtheitgebotes des Gesetzes geklärt, aber Du kannst davon ausgehen, das eine Strafbarkeit nicht nur durch das Waffengesetz besteht, sondern auch durch andere Vorschriften gegeben ist. Im Übrigen hat eine Soldatenverkleidung nicht gerade viel mit gewachsener Brauchtumspflege zu tun.

LG Andreas

der ganze fassnachts kram ist doch soldatisch ausgerichtet mit garden und orden und uniformen und säbeln also warum kein tarnanzug?

Ich wuerde es nicht riskieren.Selbst,wenn du nicht zu ner fetten Geldstrafe verurteilt wirst,liegt da Messer erstmal n Jahr in der Asservatenkammer,und die gehen ja nicht pfleglich mit deinem Eigentum um,da interessiert es keinen,ob teure Sammlerwaffen Kratzer abbekommen.Ich wuerd nichtmal n Starres Messer unter 12cm offen fuehren,sorgt nur fuer Aerger.

Hi,

Ein Brauch (v. althochdt. bruh = Nutzen) (auch Usus, v. lat. uti = gebrauchen) ist eine innerhalb einer festen sozialen Gemeinschaft erwachsene Gewohnheit (= Tradition). 


Da passt eine "neuere" Soldatenuniform nicht ganz.


LG Andreas 

stimme dir voll und ganz zu, in eine feste soziale gemeinschaft passt eine neuere soldatenuniform nicht ganz und sollte dort auch nicht zur gewohnheit werden!

Lese ich dort Ironie oder bilde ich mir das nur ein?

Wenn es laut Paragraf sowieso untersagt ist ein Messer über 12cm in der Öffentlichkeit zu führen, dann gehe davon aus, GEB, das es wenn es der Falsche sieht, Du den Ärger hast und da du Sportschütze und Jäger bist, hast du unter Umständen deine Zuverlässigkeit aufs Spiel gesetzt. Wer ist dann tats. der Jecke?

Gruss

Thomas

Zitat von tomba

Wenn es laut Paragraf sowieso untersagt ist ein Messer über 12cm in der Öffentlichkeit zu führen, dann gehe davon aus, GEB, das es wenn es der Falsche sieht, Du den Ärger hast und da du Sportschütze und Jäger bist, hast du unter Umständen deine Zuverlässigkeit aufs Spiel gesetzt. Wer ist dann tats. der Jecke?

Gruss

Thomas

Ich geb Tomba vollkommen Recht. Die Zuverlässigkeit hat man heutzutage schneller verloren als seine Unschuld.

Da bereits ungeschliffene Ehrendolche von uralten und bekannten Garden verboten wurden beim Umzug, ist davon auszugehen, dass auch ein "karnevalistischer" Militärlook samt Messer nicht durchgeht (ich versuche gerade den Gedanken, wie das konkret aussehen würde, wieder aus dem Hirn zu kriegen, das ist ein übler Netzhaut-Burner...)

Die Brauchtumspflege bezieht sich meist auf historische Gruppen, die einheitlich auftreten und bei denen ein Ehrendolch oder sowas zur Tracht gehört - ich würde es lassen ( oder probier's mal, dann kannst du ne Reportage schreiben, wie's ausging)

Der Messerhändler hier im Ort hat mir von einem Fall erzählt, in dem einem Feuerwehrmann im Einsatz (!) das Rettungsmesser unter Berufung auf 42a abgenommen wurde. Die Beteuerungen der Gesetzgeber, man wolle ja nur die bösen Jugendlichen zu frommen Schäfchen machen, sind in meinen Augen wertlos und in der Praxis wohl wirst du, anerkannter Zweck oder nicht, es riskieren ohne Messer nach Hause zu gehen.

Mit einem guten Anwalt kann es gut sein, dass du am Ende recht bekommst, aber ob du das riskieren willst ist deine Entscheidung. Ich selbst würde das Risiko nicht eingehen.

Zitat von Ulrich Eichstädt

.....(ich versuche gerade den Gedanken, wie das konkret aussehen würde, wieder aus dem Hirn zu kriegen, das ist ein übler Netzhaut-Burner...)

......

eh - so

Wenn dir kein besseres Kostüm einfällt, geh zur Not bei den Larp-Kameraden wildern, vielleicht findet sich da was, ansonsten Pappe, Silberfarbe/Alufolie und selber basteln, billig, für den Zweck ausreichend und ja nicht zu gut basteln, es sollte auf den ersten Blick als reines Kostümaccessoire zu erkennen sein.

Bezüglich der Rettungsmesser gibt es einen Feststellungsbescheid des BKA:

http://www.bka.de/profil/faq/waf…tungsmesser.pdf

Wenn das geführte Rettungsmesser den genannten Kriterien entspricht sollte es keine Probleme geben.