Wehrdienst Befreihung bzw verweigern

Eine Berufsarmee mit gut ausgebildeten und spezialisierten Soldaten an modernen Waffen ist doch eh der einzige Weg, um uns für die Zukunft zu rüsten.

Ich habe nichts gegen den Wehrdienst, aber aus Patriotismus sollte man wohl eher Zivildienst leisten. Hier wird die eigentliche Bärenarbeit für unser Land geleistet, ohne die praktisch das Gesundheitssystem kollabieren dürfte. Ich hab meinen Zivildienst genossen und beim derzeit eher desolaten Zustand der Bundeswehr, an der sicherlich nicht die Grundwehrdienstleistenden Schuld sind, kann ich ein Aufkeimen von Patriotismus kaum verspüren.

Verweigern kann man immer, sie können es höchstens querstellen und eine Verweigerung ablehnen, dann muss man neu begründen - aber das ist letztlich Schikane und nichts weiter. Einfach neu verfassen und gut ist. Am Ende kann man eben nicht zum Wehrdienst gezwungen werden. Außerdem brauchen die eig. eh kaum noch Leute - soweit ich weiß werden viele ausgemustert, bei denen es nicht notwendig wäre, und noch mehr Leute einfach allgemein nicht eingezogen.

Zitat

Eine Berufsarmee mit gut ausgebildeten und spezialisierten Soldaten an modernen Waffen ist doch eh der einzige Weg, um uns für die Zukunft zu rüsten.

Die hat dann auch weniger Skrupel sich im "Inneren" einsetzen zu lassen... Ich denke solche Bestreben sollte man besser unterlassen... :wacko:

Zitat von psykedelic110

Notfalls kann er voher auch ein paar verbotene Substanzen rauchen, um ausgemustert zu werden

Du weißt schon, dass mitunter Versicherungen Einsicht in die Musterungsunterlagen verlangen? Viel Spaß mit den Beiträgen wenn da Drogenkonsum und/oder alle möglichen (womöglich erfundenen) Wehwehchen drinstehen. T5 ist nichts worauf man stolz sein könnte.

Zitat von psykedelic110

Notfalls kann er voher auch ein paar verbotene Substanzen rauchen, um ausgemustert zu werden

Aber ich glaube wenn der Betrieb bescheinigt, dass er ihn braucht, ist das am besten.

Nummer 1: Kannste vergessen, die Leut`dort sind auch nicht dumm. Outing als Homosexueller ... genauso sinnlos!
Nummer 2: Der einzig erfolgsversprechende Weg. Geh`mit dem jungen Mann zu den entsprechenden Stellen und schildere die Situation bzw. laß den Mitarbeiter zur Musterung gehen und den Sachverhalt dort mündlich darstellen. (Grundsatzlich darf der Lebens(ver)lauf eines jungen Menschen durch den Wehrdienst nicht unverhältnismäßig negativ beeinflusst werden - d.h. eine in Aussicht stehende Ausbildung sollte Priorität vor Wehrdienst haben). Man wird dann verlangen, daß der Ausbildungsbetrieb hierzu eine Stellungnahme schreibt ... nach meiner Erfahrung ( und in meinem Bundesland) funktioniert das.( Falls ich Euch beim Erstellen einer Stellungnahme helfen kann, sag Bescheid`- mache ich gerne!! )

Wünsche viel Erfolg ...
tool.

Zitat

Notfalls kann er voher auch ein paar verbotene Substanzen rauchen, um ausgemustert zu werden

Wenn ich mich nicht irre braucht man als Dachdecker eine Tauglichkeitsprüfung vom Arzt in der auch ein Drogentest gemacht wird. Somit fällt das schonmal weg.
Ich wurde anfang des Jahres leider auch T1 gemustert und hab schiss, dass sie mich einziehen. Der Sold währe im Vergleich zum Facharbeitergehalt ca. die Hälfte. Da ich aber seit Mai Vater bin werde ich wohl nichtmehr eingezogen. Außerdem hab ich mit meinem Lehrmeister noch ein Schreiben verfasst in dem steht, dass es in der Firma zur Zeit sehr schlecht aussieht (Werftenkriese) und das aber trotz allem eine einjährige Übernahme in Aussicht steht. Der Wehrdienst würde mir die Chance verwehren.
Bis jetzt hat sich niemand gemeldet, du kannst dich aber auch beim Kreiswehrersatzamt über die "Einziehungstermiene" hinterfragen, dann weist du falls es nicht klappt wann er gezogen wird.

Zitat von nick285

Da ich aber seit Mai Vater bin werde ich wohl nichtmehr eingezogen.

... darauf kannst Du Dich verlassen - die Sache ist für Dich vom Tisch!

Da bin ich beruhigt

Zitat

Habe meinen Wehrdienst (18 Monate) bei den Fallschirmjaegern 5/272 abgeleistet. Damals hat das noch was gegolten "das deutsche Volk tapfer zu verteidigen".
Was hier, nicht nur im Forum, im Augenblick abgeht ist fuer mich (eigene Meinung, ist wohl erlaubt) mehr als traurig. Liegestuetzen ueber einem eingegrabenen Kampfmesser, Regenwuermer auf einem Kampfspaten braten oder 5 Tage ueberleben mit einem EPA (Einmannpackung fuer einen Tagt) oder 10 km Marsch mit dem Maschinengewehr in Vorhalte war die normale Ausbildung
Schade das die alte Werte alle immer mehr sterben.

Die "Gute alte Zeit"... alles schön und gut, nur muss man sich nach der Notwendigkeit generell mal fragen.(hat nix mit der Einsatzbereitschaft fürs "Vaterland zu tun)
In heutigen Zeiten wird es wohl keine plötzlichen Kriege mehr geben zu denen auch nur ansatzweise soviele Soldaten benötigt werden, wie vor 30Jahren. Ich bin für die Abschaffung der Wehrpflicht da es einfach nur imens teuer ist und die so verbrannten Steuergelder werden an anderer Stelle viel dringender gebraucht.
Viele Staaten haben keine Wehrpflicht mehr dort gibt es nur die Berufsarmee. Ich weis nicht, ob ihr das auch gelesen habt, aber in irgendeinem Afrikanischen Land (Somalia ) wird nichtmal mehr mit Soldaten operiert. Die Regierung, wenn man sie denn als solche bezeichnen kann hat Söldnertruppen (u.a. auch aus Deutschland) angeheuert...
Der Trend zur Berufsarmee ist wohl unaufhaltsam.

Zitat von nick285

Der Trend zur Berufsarmee ist wohl unaufhaltsam.

Sehe ich auch so. Wehrpflicht ist meiner Meinung nach nur dann in Ordnung, wenn es sowas wie eine allgemeine Dienstpflicht gäbe, die alle betrifft. Aber das gibt es in .de eben nicht, und "Wehrgerechtigkeit" ist schon lange nur eine hohle Phrase.

Außerdem kann man Berufssoldaten viel universeller einsetzen... man stelle sich vor, Grundwehrdienstleistende würden nach Afghanistan etc. geschickt und sie würden dort für den Schutz des deutschen Volkes ins Gras beißen - geht ja gar nicht.

@Fuchsschwanz: dann lies Dir bitte nochmal Deinen eigenen Post (inkl. der "passenden" Überschrift) mit Verstand durch, und zwar im Kontext dessen, worum es eigentlich ging.

Moin...

bin ich hier der einzige aktive Soldat? Naja...also folgendes:
Zur Musterung muss er erscheinen...wie schon vorher hier jemand geschrieben hat.
Wenn er es schafft, T3 gemustert zu werden, war´s das für ihn. Ab T3 wird nicht mehr gezogen.
Und T2 ist man schon nur mit ner Brille. Also nen bissle schief hinstellen und schon ist man T3 gemustert.

Zudem ist die Wehrpflicht ab 2011 auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Gezogen werden dann nur noch FWDL (freiwillig länger dienende) und SAZ (Soldaten, die sich auf Zeit verpflichtet haben).

Er ist ja schon 21 Jahre alt. Auch ein Glück ... weil wenn die Wehrpflicht jetzt ausgesetzt wird und sagen wir mal in 3 Jahren evtl doch wieder kommt, ist er ja dann schon min 23 Jahre alt...Je nach dem, wann er Geburtstag hat. 23-Jährige werden nur in Ausnahmesituationen gezogen...war in den letzten Jahren höchst selten, quasi verschwindend gering und nur auf eigenen Wunsch. Somit wird er dann auch durch das Raster fallen.

Also ruhig bleiben, das wird schon. Und selbst wenn doch ein Einberufungsbescheid kommt, hat der Betrieb einmalig die Möglichkeit, eine Unabkömmlichkeitserklärung auszustellen, so dass die Einberufung um ein Jahr verschoben wird. Wird der Einberufene dann 23, fällt er wieder durch´s Raster und wird nicht mehr gezogen.

Grüße, Zielmitte

Zitat von Fuchsschwanz

Was hier, nicht nur im Forum, im Augenblick abgeht ist fuer mich (eigene Meinung, ist wohl erlaubt) mehr als traurig. Liegestuetzen ueber einem eingegrabenen Kampfmesser, Regenwuermer auf einem Kampfspaten braten oder 5 Tage ueberleben mit einem EPA (Einmannpackung fuer einen Tagt) oder 10 km Marsch mit dem Maschinengewehr in Vorhalte war die normale Ausbildung
Schade das die alte Werte alle immer mehr sterben.

Ach, und solch eine "normale" Ausbildung verteidigst du auch noch. Was hat denn das mit Vaterlandsliebe zu tun?

Naja, jeder hat so seine Meinung.

Ich halte die Wehrpflicht ebenfalls für überholt. Das Geld in eine vernünftige Berufsarmee zu stecken halte ich für wesentlich sinnvoller, damit unsere Soldaten im Ausland auch mal vernünftig ausgerüstet werden.

Und diese ganze Diskussion, dass dann der Zivildienst verkürzt oder abgeschafft wird und was dass dann für Nachteile für die Altenheime hat, kann ich auch nicht nachvollziehen. Bei einer Verkürzung wird argumentiert, dass die älteren Menschen dann keine richtige Möglichkeit mehr haben sich an den Zivildienstleistenden zu gewöhnen. Ja klar, da machen jetzt drei Monate mehr oder weniger auch soviel aus.
Und bei einer Abschaffung des Zivildienstes erwarten die Altenheime personelle Probleme. Ja und? Dann haben sie wenigstens einen Grund mal vollbezahltes ausgebildetes Personal einzustellen. Das schafft dann gleichzeitig noch Arbeitsplätze.

Versteht mich nicht falsch, ich habe auch meinen Zivildienst abgeleistet und fand die Zeit dort echt gut. Aber sowas darf natürlich nicht einem beruflichen Werdegang im Weg stehen.
Im Notfall gibt es ja immer noch das freiwillige soziale Jahr.

Gruß
Christian

Kommen wir erst mal zum aktuellen Fall zurück. Meiner Meinung nach: Erst mal Mustern lassen und angeben das man zum Bund will. Nach allem was man hört ist man unter T1+Abi damit z.Z. schon mal ziemlich sicher nicht mehr eingezogen zu werden.

Falls doch ein Einberufungsbescheid kommt hat man noch immer die Möglichkeiten:

-Sich bei Feuerwehr/THW/DRK/DLRG/... zu verpflichten und dort den Ersatzdienst in einer "Kriegswichtigen Tätigkeit" abends oder am Wochenende abzuleisten.
-Umstände geltend zu machen die eine Nachmusterung notwendig werden lassen. Damit sollte man sich locker bis zur Aussetzung der Wehrpflicht hangeln können
-Zu Verweigern, was aber Zivildienst bedeutet, damit ist man auch raus aus dem Job
-Einen Lehrvertrag aufzusetzen (Ich weiß nicht viel Macht ein Meister ei euch hat, die 2 Dachdecker mit denen ich zu tun hatte hatten nur einen Meister und wenn der einen Lehrling wollte war das seine Entscheidung) und mit dem Vertrag eine Verschiebung der Einberufung zu erwirken

Zum restlichen Thema hier: Was außer Aussetzung oder Abschaffung hätte man denn machen können? Was bitte sehr soll man mit Leuten anfangen die man nur 6 Monate hat? Mehr als eine grobe Grundausbildung ist da nicht drin, schwups sind die schon wieder weg. Da bleibt doch nur die Möglichkeit wenigstens nicht noch fast die Hälfte der Zeit- und Berufssoldaten als Ausbilder zu verschwenden.
Taktisch scheint sich die Wehrpflicht eh überholt zu haben. Die Zeiten wo die reinen Mannzahlen die Schlagkraft einer Armee angaben sind lange vorbei. Krieg wird immer mehr zu einem HighTech Geschäft, da braucht es keine Wurm auf Klappspaten Griller mehr. Das ist auch überraschend unumstritten.

Das einzige Argument für die Wehrpflicht ist die Theorie vom "Bürger in Uniform" der einen Missbrauch der Bundeswehr verhindern soll. Das hätten wir zwar IMHO so nötige wie seit 60 Jahren nicht mehr, auf der anderen Seite, was soll da jemand der kaum den Umgang mit dem Dosenöffner und das Bauen seines Bettes lernt, eh er wieder ins Zivilleben geht, schon ernsthaft ausrichten?

Ich wurde letztes Jahr gemustert und erfolgreich (für mich) ausgemustert.

Vorbereitung: Zum Hausarzt seines Vertrauen gehen und einen Allergieatest fertigen lassen. Muss ja nicht der Wahrheit entsprechen und kostet nur 10 Euro.
Beste Allergieform ist Gras (nein, nicht das zum paffen), um ausgemustert zu werden.
Den Sehrtest wie ein Blinder durchziehen, aber nicht zu auffällig.

Im 1. Gespräch solltet ihr nie sagen, dass ihr keinen Bock auf die BW habt, da die total schei.ße ist - Ich habe gesagt, dass ich mir eine Zukunft sehr gut vorstellen könnte.
Macht einen wesentlich besseren Eindruck, zumal ein Freund von mir ersteres gemacht hat und ohne weiteres Gespräch direkt Zivi machen musste.

WICHTIG: Wenn ihr im 2. Gespräch zu eurer Allgergie im Gespräch befragt werdet, gebt unbedingt ein verschreibungspflichtiges Mediakament an, wie z.B. Allergoposmin.
Baut keine Schei.ße - benehmt euch normal und höflich und gebt keine dummen Antworten.

Man mir hat die ganze Sache 15 Min gedauert, dann war ich wieder aufm Rückweg und sehr erleichtert.

Also ich hab mich damals für die Lehre zurückstellen lassen,ging ohne Probleme.Nach der Lehre hatte ich dann Bedenken,eingezogen zu werden und habe den Wehrdienst verweigert,und wurde dann auch prompt zum Zivildienst eingezogen...An Stelle des jungen Mannes würde ich mich mustern und zurückstellen lassen.Der Wehrdienst wird eh unweigerlich abgeschafft.Ach,und dem Kollegen,der stolz postet,was fürn harter Kerl er ist,das er Liegestützen über nem eingegrabenen Messer machen durfte,sage ich lieber nicht,was ich darüber denke...da kann man als Zivi wohl ehr stolz sein,vor allem,da es vor nem Vierteljahrhundert war,als Zivis noch als "Drückeberger"bezeichnet wurden.

Inwiefern tut man denn bitte etwas seinem Land dienliches, wenn man sich die sechs Monate Grundwehrdienst antut?

Ich wurde T1 gemustert und habe bis heute nicht verweigert... falls noch irgendetwas kommen sollte, schieb ich entweder mein Studium vor oder verweigere kurz vorher. Aber ich geh davon aus dass das Thema nächstes Jahr eh gegessen ist.

€dit: Das Angebot, Liegestütze über eingegrabenem Messer und noch viel mehr zu erleben, gibt's immernoch. Einfach mal bei der lokalen Kameradschaft anfragen...

Kenn ich, nach Handball Snowboard und sonstigen Verletzungen war ich ca 10 Minuten bei der Musterung und davon ca 7 Minuten im Warteraum...