Undercover im Schützenverein (aus: Die Zeit)

Es gibt 44 Antworten in diesem Thema, welches 4.421 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. September 2009 um 19:52) ist von tomas.

  • Hallo zusammen,

    in der aktuellen ZEIT findet sich im Magazin ein interessanter Artikel eines Autoren, der undercover einige Zeit in einem Schützenverein in der Nähe von HH verbracht hat. Interessant deswegen, weil er 1. leider einen nicht gerade vorbildlichen Verein gefunden hat und 2. bisweilen merkwürdige bis ärgerliche Assoziationen weckt, die nicht hätten geweckt werden müssen ("Soldatenhelm in der freien Natur als Brustwehr", "Schütze oder Ziel? = Täter oder Opfer?", "cholerischer Schützenbruder -> Wird er bald Menschen töten?")

    Hier der Link zum Artikel im ZEITMagazin.

    Gruß
    F.

    "Der Wohlstand eines Landes beruht auf seiner aktiven und passiven Handelsbilanz, auf seinen innern und äußern Anleihen sowie auf dem Unterschied zwischen dem Giro des Wechselagios und dem Zinsfuß der Lombardkredite; bei Regenwetter ist das umgekehrt." -Peter Panther, 1931

  • Der Bericht hat ja auch was positives. Er währe ja dabei, wenn man ncihts trinken würde usw.

    Dass ihr Menschen, rief ich aus, um von einer Sache zu reden, gleich sprechen müsst:
    Wisst ihr mit Bestimmtheit die Uhrsachen zu entwickeln, warum sie geschehen musste?
    Hättet ihr das, ihr würdet nicht so eilfertig mit euren Urteilen sein.

    frei nach -Goethe-

  • Ich bin auch der Meinung, dass es hätte schlimmer kommen können mit so einer Berichterstattung. Immerhin war der Autor an dieser Stelle ehrlich. Aber ich muss sagen, von so einem Verein würde ich mich auch fern halten. Alkohol hat am Stand und vor dem Schuss nichts zu suchen.

    -F.

    "Der Wohlstand eines Landes beruht auf seiner aktiven und passiven Handelsbilanz, auf seinen innern und äußern Anleihen sowie auf dem Unterschied zwischen dem Giro des Wechselagios und dem Zinsfuß der Lombardkredite; bei Regenwetter ist das umgekehrt." -Peter Panther, 1931

  • nunja schwer zu sagen ob der verein wirklich so übel ist wie der eindruck entsteht. man darf nicht vergessen, das ist journalismus. da wird gelogen, erfonden, betrogen und getäuscht, um eine möglichst sensationelle story zu schaffen, selbst bei zeitungen über bild-niveau...

    o
    L_
    OL
    this is Schäuble. copy Schäuble into your signature to help him on his way to überwachungsstaat.

  • Erstens finde ich es unter aller Sau, wie der Bericht entstanden ist.

    Zweitens ist das doch eigentlich kein Journalismus/Berichterstattung, sondern eher die Meinung des Authors. Objektiv ist anders.

    Einmal editiert, zuletzt von Fubke (3. September 2009 um 14:03)

  • Habe mir den Artikel auch gerade mal zu Gemüte geführt.
    Ehrlicherweise musste ich feststellen,das es in einem,mir bekannten, Schützenhaus sehr ähnlich abläuft.Das schiessen dort ist auch nur Beiwerk und es geht, hauptsächlich um die Theke und das ,naja mal vorsichtig ausgedrückt, das übertrumpfen mit gegenseitigen Storys.
    Das ist auch einer der Gründe für mich,warum ich nicht in einen Schützenverein eintreten würde.

    Sicherlich ist dieser Bericht nicht auf die feine Art entstanden,nur welcher Bericht entsteht wohl ordentlich,fair und unabhängig??

    Immerhin hat der Autor es ja wenigstens getestet und nicht,wie andere, einfach drauf losgeschrieben auf hörensagen hin

    Spinat schmeckt am besten,wenn man ihn kurz vor Verzehr durch ein Steak ersetzt

  • Ich zitiere mal den abschließenden Satz Herrn Bender:

    "Gäbe es einen Schützenverein, der einfach nur schießt:
    Ich wäre wahrscheinlich dabei."

    Das sehe ich genauso und was die Entstehung des Berichtes angeht so stellt sich doch die Frage ob Herr Bender mit dem Satz,

    Hallo, ich bin Journalist bei der Zeit und würde gern einen Artikel über Sie Schreiben!

    in irgendeiner Form einen Fuß in die Tür bekommen hätte.

    Gruß, Silberhopper

    Was Du selber nicht ertragen kannst, das tu' auch keinem anderen an!

  • Es sollte ja auch um die Geselligkeit gehen - und dass bei diversen Rauhbeinen dumme Bemerkungen fallen, ist, glaub ich auf der ganzen Welt das gleiche.

    In unserem Verein ist das auch so - da gibts hin und wieder Sprüche, die trau ich mich hier gar nicht widerholen. :))
    Nur - dass der Journalist das alles so euf die Goldwaage legt, finde ich unfair.
    Alleine seine Frage, ob der Schützenkollege fähig wäre jemanden zu töten ist mehr als provokant.
    Oder die szene, wo er alleine mit Gewehr und Mun am Stand steht, und wartet - er ist ja immerhin eingetragenes Mitglied ! Und der Kollege darf sich doch auf einen Kollegen verlassen, oder seh ich das falsch?

    Der sollte sich mal im Kegelclub, oder beim Jägerstammtisch dazu gesellen - wird er wahrscheinlich wüstere Erfahrungen machen.

    Und dass die Schützen aus diesem verein allesamt in Bierlaune herumballern glaub ich eher nicht.
    Gerade bei eurem strengen Gesetz wird sich so mancher hüten, ungut aufzufallen.
    Und wenn er ein oder zwei Bierchen kritisiert, dann soll er Wasser trinken.
    Mit diesen ist man noch lang nicht unzurechnungsfähig ( ein gesunde Grenze ist selbstverständlich geboten!)

    Alles in allem - aus meiner Sicht ein bisschen Stimmungsmache , der Artikel.

    Einmal editiert, zuletzt von Jagdzeit (3. September 2009 um 15:18)

  • ich frag mich in welchem schützenverein er war.
    Außerdem glaube ich das er nicht gut lügen kann weil er am anfang "verhört" wurde.
    zu dennis (der aus dem text usw. : schwarze schafe gibts in jedem schützenverein.
    außerdem finde ich auch das alkohol am gewehr nichts zu suchen hat! wir haben zwar auch eine theke im verein aber die wird nur bei versammlungen und öffentlichen festen genutzt, nie am schießtag.
    MfG ich

    ich freu mich schon aufs nächste silvester^^
    MfG ich

  • Ich glaube der in der Reportage geschilderte Typ Traditionsverein ist einer von der Sorte, die sich vehement gegen Halbautomaten, IPSC und CAS aussprechen :crazy3:

  • Hallo,
    ja es gibt schlimmere Berichte, aber wahrscheinlich wird jetzt
    irgendein anderer Journalist diesen "Hintergrundbericht" verwenden,
    ein wenig "umformulieren", um dann in irgendeiner Tageszeitung
    das Sommerloch vor der Wahl zu stopfen. Dann liest das einer
    von RTL und baut daraus eine "Reportage" und dann werden
    Politiker zum Handeln aufgefordert.............
    Ruuuuuuhig werden. Alles wird gut. Hoffentlich......

    Ich wünsche noch einen schönen Tag!
    Grüße vom Ostsestrand

  • Habe den Bericht auch grade gelesen, ok einige Sachen sind jetzt nicht so der Bringer aber im Vergleich zu einigen abderen Berichten noch erträglich. Der Author hat wohl, wie ein Großteil der Bevölkerung, noch nicht den Unterschied zwischen einen Schützenverein und einen Schiessportverein erkannt. Ein Schützenverein hat einen traditonellen Hintergrund. Ursprünglich ja sogar einen militärischen. Daher das alles mit den Uniformen, Umzügen und Orden. Meist sind das halt heute bewaffnete Stammtische. Bei einem normaler Schiessportverein hat man das nicht. Wenn man sich da nach dem Schiessen noch zu einen Bier zusammen setzt ist das ja Ok, aber es ist keine Pflicht.
    Ich will jetzt nicht behaubten das jeder Schützenverein so ist, aber selten ist das bestimmt nicht.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Zitat

    drückt mir das Kleinkalibergewehr und eine zigarettenschachtelgroße Packung Vier-Millimeter-Patronen in die Hand. Dann geht er auf die Toilette, ich solle warten, sagt er, also bleibe ich sicher zehn Minuten allein im Schießstand, mit dem Gewehr in der Hand. Niemand hat bis jetzt meinen Personalausweis gesehen (und auch später wird ihn nie jemand prüfen). Ich hätte es jetzt drei Meter bis zur Tür, könnte mich davonmachen mit einem Gewehr und 50 Schuss Munition. Wäre ich ein Typ wie Tim K., könnte ich jetzt gehen und ein paar Menschen umbringen...

    Ein Killer mit nem 4mm Zimmerstutzen? :laugh:


    Ich war schon in vielen Vereinen schießen,
    in keinem wurde vor dem schießen auch nur ein Bier getrunken.
    Es trug auch niemand eine Uniform oder Orden.
    :confused2:

    molon labe FWR-Mitglied #2xxxx
    4mm-Kurzwaffen mit :F:, auf WBK.
    Manchmal verliert man, manchmal gewinnen die Anderen. :nod:

  • so ganz schlecht fand ich den Artikel nicht.
    Fazit war doch: Schießen macht Spaß (auch einem Zivi) aber das Drumherum ist nicht jedermanns Sache.
    Das sehe ich ähnlich. Deswegen war ich lange Zeit in keinem Verein. Schützentracht, Orden, Königsschießen und Schützenfest sind Dinge, die mich wenig tangieren. Gerade bei vielen Dorf-Schützenvereinen stehen solche Traditionen aber im Vordergrund.

    collector

  • In meinem Verein gibt es Gott sei Dank sehr wenig Tradition, dafür umso mehr Spass und nette Leute. Aber jedem wie er will. Das Alkohol und Schusswaffen allerdings (ausser in der ATF) nicht zusammengehören sollte wohl jedem klar sein. Nach dem Schießen ein Bier, immer gerne, aber erst wenn die Waffen weggesperrt sind.

  • Zitat

    Original von master747
    Der Bericht hat ja auch was positives. Er währe ja dabei, wenn man ncihts trinken würde usw.

    Und das ist bei dieser "Vorbelastung schon wirklich beeindruckend:

    Zitat

    Und wundere mich über mich selbst. Ich mag das Schießen, das hätte ich nicht erwartet. Es bereitet mir Freude. Ich jubele innerlich, wenn ich die Zielscheibe in der Mitte zerlöchere. Ich finde es cool, mit dem Gewehr in der Hand dazustehen und mich mit Harri zu unterhalten. Trotzdem sperre ich mich dagegen, ein Freak zu sein, jemand, der Lust an der archaischen Kraft tödlicher Waffen hat. Ich habe Zivildienst geleistet und gegen den Irakkrieg demonstriert, ich habe Moralphilosophie studiert und die Autobiografie von Mahatma Gandhi im Original gelesen. Entweder mein Pazifismus war immer Heuchelei. Oder die Rahmsburger sind mir ähnlicher, als ich dachte.

  • Ich denke man kann sehr wohl Pazifist sein und schießen. Nicht jeder Schütze hat ein "support our troups" auf dem Auto stehen, eher ein
    " Waffenbesitzer haben auch Rechte" :crazy2:

    Dass ihr Menschen, rief ich aus, um von einer Sache zu reden, gleich sprechen müsst:
    Wisst ihr mit Bestimmtheit die Uhrsachen zu entwickeln, warum sie geschehen musste?
    Hättet ihr das, ihr würdet nicht so eilfertig mit euren Urteilen sein.

    frei nach -Goethe-

  • Finde den Bericht auf jetzt nicht unbedingt schlimm oder negativ.

    Hätte auf jeden fall schlimmer kommen können und immer hin hat er gesagt das ihn das schießen Spaß gemacht hat.

    Gruss Twin

    SSW: Browing Mod.GPDA 9,Röhm RG 89N,Valor B.G.i , Colt Double Eagle Mod.Combat Comander , Röhm RG 96,Röhm RG 89. Röhm RG9 ..Reck Baby Automatic, S&W 1911, S&W Ciefs Specail.

  • ich bin mir nicht sicher, ob ich den bericht gut oder schlecht finde, aber eines ist er definitiv:

    lesenswert.

    wenn man bedenkt, w as wir sonst so alles zu lesen bekommen, freue ich mich richtig über einen recherchierten bericht. selbst wenns nicht auf die feine englische art war (moment mal, in england hätte sowas garnicht sein können, mangels waffen), so hat er sich doch immerhin die mühe gemacht, mal selbst einen blick hineinzuwerfen. und zwar mehr als nur einen flüchtigen.
    auch wenn da einige formulierungen waren, die mich davon abhalten es als wirklich "guten" bericht anzusehen, so möchte ich dem autor dennoch danken. ebenso wie einige passagen mir sauer hochkamen, waren andere wie balsam für die pressegeplagte schützenseele.

    selbst wenn der bericht sicher vielen sauer aufstößt, fnde ich ihn dennoch gelungen. man hätte es für schützen deutlich positiver gestalten können, man hätte es genausogut aber auch deutlich negativer gestalten können. auch wenns sich mehr wie ein tagebucheintrag als wie eine reportage liest.

    R.I.P. Sir Terry Pratchett