Haenel - Gemeinschaft

Es gibt 24.588 Antworten in diesem Thema, welches 3.562.864 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Mai 2024 um 23:32) ist von Tomps166.

  • Teil1/2

    Hallo,

    hat jemand einen Tipp wie die kleinen Kratzer im Originallack der 312 am besten mit wenig Aufwand wegzubekommen sind?
    Sind wirklich die einzigen Makel die meine neue hat. Will deshalb nicht den ganzen Schaft neu machen.
    Soll so Original wie möglich bleiben.
    Eventuell irgendwelchen Wachs einmassieren oder so ??

    MfG Horst


    Hallo Horst !

    Hier nochmal ne kleine Erläuterung dazu, wie ich kleine Lackschäden repariere.

    Im Bild 1 mein Probestück,
    ist ein vor längerer Zeit mal lackiertes Stück Ahorn (sollte mal ne Holzgriffschale für ne Walther PPK werden)

    In den Bildern 2 und 3 hab ich dem guten Stück dann mal mit dem Taschenmesser 2 Kratzer verpasst


    Nun ging es an die Repartatur:

    Zuerst die Stellen von Schmutz und losen Lackresten befreien

    Dann mit nem kleinen Pinsel oder Zahnstocher peu a peu schichtweise etwas Lack in die schadhafte Stelle bringen und trocknen lassen.


    Bild 4 zeigt die "Baustelle" nach dem Aufbringen der 3. Lackschicht


    Bild 5 nach der 6. Lackschicht


    Fortsetzung folgt in Kürze...

  • Teil 2/2

    Bild 6 - da sind wir bereits bei Lackschicht Nr.8
    leider ist der CLOU Lack sehr dünnflüssig, deswegen sind auch die vielen Schichten notwendig.
    Wenn man etwas dickeren Lack hat gehts bedeutend schneller.
    Aber,so werd ich es lassen

    Im nächten Bild mal meine Utensilien

    Hier hab ich nochmal eine Lackschicht auf das ganze Srück aufgebracht um den unteren Lack dann beim schleifen nicht zu sehr zu beschädigen


    So, ...
    und nach dem schleifen 2000er, polieren und ölen siehts dann so aus.
    Leider nicht zu 100% weg, aber fast unsichtbar


    das ist sicher keine Profiarbeit, aber für die kürze der Zeit, denke ich, vorzeigbar.
    Wenn man sich da über mehrere Tage Zeit nimmt, wirds auf jedenfall schöner.


    Gruß vom Graube

  • Hallo Graube,
    vielen Dank für Deine Mühe. Meine Kratzer sind viel kleiner. Aber ich werde es mal so probieren. Aber eben alles in noch viel kleineren Mengen. Hab schon mal mit einem Zahnstocher angefangen.
    Hier mal 2 Bilder meiner ´Schätzchen´. Die Linke ist Original bis auf die kleinen Kratzer völlig in Ordnung und ist eine Haenel MLG 312-1. Die auf der Rechten Seite war völlig runter und der alte Lack musste ab. Hab sie dann 2-farbig geölt. Also erst mal die dunklen Stellen mit rotbraunem Clou-Hartöl und dann alles 3x mit Leinöl. Danach noch 3x mit osmo Top-Oil farblos. Ist ein Haenel MLG 3.121.
    Gruß Horst

  • Besonders groß waren die jetzt aber nicht. Der größere etwa 1cm.
    Aber das spielt auch keine Rolle, das Prinzip ist ja das Gleiche.
    Viel Erfolg bei der Reparatur.

    Echt schick Deine beiden 312er ! :thumbup: NICE !!!

    Gruß Marco

    Hondo says...
    " Es ist nicht immer das Richtige, das Richtige zu tun !!! "

  • Danke Euch,

    Die ' helle ' ist aber erstmal nur Schaftmäßig i.O. Das System braucht auch noch einer Überholung. Lauf hatte ich schon mal ab. Da muss der Gummi Puffer neu werden. Eine neue Feder hab ich auch und die neue Ledermanschette ist mittlerweile auch da. Diesbezüglich hab ich gleich noch mal eine Frage. Habe hier gelesen das die in Motoröl eingeweicht werden muss. Ist das richtig? Bzw. Wie lange einweichen?
    Wer weiß was noch kommt wenn ich sie zerlegte?!

    Gruß Horst

    „Viele Grüße aus Sachsen-Anhalt“

  • Ich denke 1 Tag im Öl, sollte ausreichend sein
    Ich hatte meine fast 5 Tage drin, das Ding hat sich vollgesaugt wie ein Schwamm, und das 312er dieselt heut noch wie ein SR2 auf 1:25 - echt furchtbar

    GvG

    Hondo says...
    " Es ist nicht immer das Richtige, das Richtige zu tun !!! "

  • Okay,
    Bin aber etwas irritiert. Das ist ja nur eine einfache Lederscheibe, muss das nicht normalerweise Topfförmig sein um optimal abzudichten?
    Ich denke aber das die sich in Gera nicht irren.
    Gruß Horst

    „Viele Grüße aus Sachsen-Anhalt“

  • Ich denke mal, Du meinst die Jungs aus Gotha... ^^


    Das war dass, was ich aus meinem 312er rausgeholt habe....

    Und so sieht es neu und ungeölt aus (diesmal war ne Platiksacheibe dabei, wieso auch immer) der "Topf" ist ca.6mm tief

    Ich bestelle immer gleich den kompletten Satz.

  • Hallo Horst,

    die 312er Dichtung ist nicht ganz so Topfartig, wie z.B. bei den 310ern.
    Eher eine dicke Lederscheibe, in deren Mitte die Aussparung für den
    Schraubenkopf der Schraube ist, womit die Dichtung an den Kolben
    geschraubt wird. Zwischen dieser Lederdichtung und dem Kolben be-
    findet sich noch so eine Art rötliche Fiberscheibe.
    Die Kolbendichtung besteht als oas drei Teilen. Schraube, DIchtung
    und Scheibe.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • @ Graube79
    Sieht ja schrecklich aus. Bin mal gespannt wie es in meiner aussieht. Klar meine ich die Jungs aus Gotha. Hab mich verschrieben, sorry.
    Habe auch den kompletten Satz bestellt und bekommen.

    @ verodog
    Ja klar. Ich dachte nur das eine größere Lederscheibe die dann außen gekröpft ist würde besser Abdichten.
    Aber die werden sich dabei schon was gedacht haben. So ist eventuell die Reibung geringer.

    LG Horst

    „Viele Grüße aus Sachsen-Anhalt“

  • Hallo Haenel-Freaks

    Ich habe vor kurzem ein gebrauchtes Haenel 300 für kleines Geld erstanden. Optisch und funktional dem Alter entsprechend gut, allerdings nicht ganz meinen Vorstellungen. Also wie immer, das gute Stück erstmal in sämtliche Einzelteile zerlegt. Die Lauf- und Kolbendichtung waren noch in Ordnung und wurden nach Angabe des Verkäufers erst 2014 gewechselt. Nichtsdestotrotz gab's für die beiden Dichtungen erstmal ein 2 Tage Wellnessbad in Motoröl. Eine neue Feder hatte ich schon vorher bei Gotha bestellt und habe lediglich die Federenden an den Auflagepunkten angeglichen/poliert. Das System habe ich mit Hilfe eines selbstgebauten Werkzeugs, aus Stahlwolle, einem Raketenstiel von Sylvester und meinem Akkuschrauber von Innen gereinigt. Die hintere Gleitfläche des Kolbens sowie der Fanghaken des Abzuges wurden mit 400,600 und 1200er Körnung poliert. Den Abzug und Lauf habe ich anschließend mit etwas Kaltbrünierung behandelt. Anschließend alles wieder zusammengebaut und die Kolbendichtung sowie alle beweglichen Teile mit Teflonfett gefettet, die Feder bekam zusätzlich noch einen Klacks MoS2 verpasst. Von der Schussleistung bin ich echt begeistert , erste Test´s auf 4m im Keller und ca. 11m auf dem Dachboden ergaben Streukreise von max. 1,0-2,0 cm (aufgelegt, sitzend, Standard Visierung, bei schlechtem Licht und schlechtem Schützen :P ).

    Der Abzug ist durch die Überarbeitung des Fanghakens und der Einstellung des Vorzugwegs im direktem Vergleich mit 2 Diana 25D gleichauf. Ich würde sogar sagen, dass das Abzugsgewicht minimal geringer ist wie bei der Diana. Einzig der Punkt an dem der Abzug auslöst ist bei den Diana´s etwas klarer definiert.

    Nach der Systemüberarbeitung musste natürlich auch der Schaft dran glauben (basteln macht ja Spaß und das 300 soll schließlich wieder hübsch aussehen). Den alten Lack habe ich mit einer Klinge abgezogen und anschließend den Schaft in den Körnungen 220,240,320,400 und 600 geschliffen. Wobei ich mit jeder Körnung 2 Durchgänge vorgenommen habe, zwischen jedem Durchgang natürlich noch ausreichend gewässert. Durch das Wässern und schleifen sind alle Kratzer und Dellen komplett rausgegangen, der Schaft ist nun glatt wie der besagte Babypopo. Werde aber die Tage als Finisch nochmal mit 1200 drüber gehen.Da ich mit knapp 1,90 nicht der kleinste bin und das Haenel ja als Knabengewehr ausgelegt ist, habe ich den Schaft durch eine original Haenel-Gummischaftkappe etwas verlängert. Jetzt liegt sie ganz gut im Anschlag.

    Eigentlich dachte ich, das ich den Schaft wieder in einem dunklem Farbton beize, aber inzwischen gefällt mir der helle Schaft mit dem Kontrast zu den brünierten Systemteilen und der dunklen Schaftkappe so ganz gut. Was meint ihr? Auf jeden Fall muss ich das Holz noch irgendwie schützen, welche Möglichkeiten gibt es da? Wollte ihn eigentlich nicht mit Klarlack versauen, weil ich die glänzende Optik und auch die Haptik nicht sonderlich mag. Gibt es farblose Beize oder farbloses Öl so dass der Schaft so hell wie möglich bleibt?


    Gruß



  • Also ich bin von Leinölfirnis überzeugt. Die ersten paar mal leicht verdünnt, zieht es sehr schön ein. Dann ein Öl nach Wahl. Ich mag's auch nicht so hoch glänzend. TopOil finde ich gut. hab meinen so gemacht.
    Gruß Horst

    „Viele Grüße aus Sachsen-Anhalt“

  • Also ich hab ja mittlerweile auch so eine Flasche Bussard Schaftöl. Aber kann man damit das Holz von Anfang an bis zum Finish behandeln? Ist meiner Meinung nach ein bisschen dünnflüssig. Aber, wie gesagt ; hab noch keine Erfahrung damit.
    Gruß Horst

    „Viele Grüße aus Sachsen-Anhalt“

  • Kannste!

    Der Geruch ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber ich nehm zum Schluß immer nochmal das Antikwachs (Bienenwachslösung) von CLOU her
    und zieh es zum Schluß noch drüber - und es riecht lecker !!! :thumbsup:

    Hondo says...
    " Es ist nicht immer das Richtige, das Richtige zu tun !!! "

    Einmal editiert, zuletzt von Graube79 (19. Januar 2015 um 22:50)

  • Finde ich super brezel bursche, dass du es präsentiert hast. Ich habe sein 300er auch schon geschlossen und kann nur sagen, dass vor allem der Abzug jetzt wirklich gut ist. In Verbindung mit dem Sportschaft und der Gummischaftkappe hat das Haenel 300 durchaus eine Qualitätsklasse dazugewonnen.
    Lieben Gruß
    Jason

  • Kannste!

    Der Geruch ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber ich nehm zum Schluß immer nochmal das Antikwachs (Bienenwachslösung) von CLOU her
    und mach das Finish damit - und es riecht lecker !!! :thumbsup:


    Ja, da hast du Recht. Habs noch nie benutzt, aber eine Dose Antikwachs hab ich da, und das riecht wirklich gut. Naja; Bienenwachs eben. Muss ja gut riechen.
    :thumbsup:

    „Viele Grüße aus Sachsen-Anhalt“

  • Auch ich schwöre auf das alte Bussard- Öl.
    Ich hab letztens ein altes 33junior auf Vordermann gebracht, was ich verkaufen wollte.
    Das Teil ist so gut geworden, ich wollt es behalten.
    Und schwuppdiwupp wars doch weg.
    Natürlich schwere Kratzer kann man auch mit dem Öl nicht ,,wegzaubern,,.
    Aber wer eine Sammlung hatt, dem ist mit so einem Fläschen gut geraten.
    Wir kennen ja alle die Trocknungsrisse, hinten an unseren Haenelflinten.
    Und mit dem Zeug, kann man das ausschließen.
    Ich hab schon Schäfte geschliffen und dan dieses Öl drauf. Geil!!!

    Einmal editiert, zuletzt von LP 28 (19. Januar 2015 um 23:57)