Haenel - Gemeinschaft

Es gibt 24.589 Antworten in diesem Thema, welches 3.569.877 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Mai 2024 um 22:07) ist von mpich.

  • Kann mir wer die Ersatzteilpreise vom Waffencenter Gotha erklären? Ich wollte mir ein Kornschutz kaufen und hab gesehen der kostet 14€ :cursing:. Das ist nur ein stück gebogenes Metall was lackiert/Brüniert ist. Genauso die Kimme für 24€.
    Naja den Kornschutz bau ich mir selber und als Druckfeder für die Kimme geht wunderbar eine gekürzte Feder vom Kugelschreiber. Aber die Preise da sind unverschämt.

    Hallo frödoft_4,
    da will ich Dir das mal erklären.
    Sicherlich sind für so einen lumpigen Kornschutz 14 Eur ein happen Geld, dies hat folgende Gründe. Man spricht von Angebot und Nachfrage. Wir haben die Kornschutze (heißt das wirklich so? Kornschutze ?( ) vor einpaar Jahren, als wir noch 1.000de hatten für 5,-Eur verkauft. Dies ist doch akzeptabel, oder? Dann wurden die Teile weniger, also 7,50 Eur für`s Stück. Als wir die Grenze von wenigen Hundert Stück geknackt hatten lagen wir bei 9,95 Eur. Immernoch wurden uns die Kornschutze aus der Hand gerissen. Dann waren diese alle. Leider ist dies der Trend Ostdeutschlandweit. Kaum ein Händler hat noch mehrere hundert am Lager. Man muß immer bedenken, seit der Wende 1989/1990 wurden keinerlei Haenel Ersatzteile mehr hergestellt. Das ist 23 Jahre her! Im Gegenteil, es wurden tonnenweise Haenel Ersatzteile zum Schrott gefahren, weil eine Person aus dem kapitalistischen Ausland, der zur Abwicklung der Zukunft des sozialistischen Jagdwaffenwerk in Suhl meinte, man dürfte keine Lagerhaltung mehr haben. Dies bindet Kapital, Platz und Instandhaltungskosten. Recht mag er haben, wenn man ab diesen Datum auf Lagerhaltung produziert hätte. Aber was einmal da ist, auf den Schrott zu schmeisen ist nicht nachvollziehbar. Leider waren viele ostdeutsche Staatsbürger der Meinung, alles was aus dem Westen kommt sei besser, auch die Luftgewehre. Riesen Irrtum, was sich jahrzehnte später herausstellte. Die billigen westdeutschen Luftgewehre, Made in China, waren nach einpaar Jahren, teilweise Monaten kaputt. Was war mit den DDR-Luftgewehren? Diese sind teilweise schon über 60 Jahre alt und funktionieren wie am ersten Tag. Verschleißteile neu und weiter gehts. Seit einigen Jahren hat man die Qualität der DDR-Büchsen wieder erkannt und die Preis für diese Luftgewehre sind hoch und stabil.
    Auch ja, zurück zum Kornschutz. :D Leider waren irgendwann auch die letzten Kornschutze alle und da wir bekannt sind, gesuchte Ersatzteile nicht "aussterben zu lassen", haben wir viel Geld investiert und lassen die Korntunnel 1:1 nachfertigen. Es ist nicht nur gebogener Stahl, wie frödoft_4 meint, es ist viel komplizierter. Es ist Federstahl der erst einmal als fertige Forn hergestellt werden muss, danach muß dieser um 90° gebogen werden, ohne zu reißen! Dies war die größe Hersausforderung. Anschließend muss der Stahl noch gehärtete werden, das dieser zurückfedert beim auseinanderdrücken. Zum Schluß muss der Kornschutz noch brüniert werden. Dies sind recht viele Arbeitgänge für solch ein "einfaches Teil". Das die heutigen Herstellungspreise von denen damals massiv abweichen kann sich jeder vorstellen. Da ein Herstellungslos mindestens 1.000 Stück sind und die Herstellungspreise knapp unter 10,00 Eur/Stk. netto liegen, ist ein Verkaufpreis von 13,95 Eur zwar nicht billig aber auch nicht unverschämt. Auch die Kimme für 23,95 Eur ist ein normaler Preis, finde ich. Weihrauch Mikrometerkimme kostet bei uns 37,95 Eur und bei anderen Händler sogar bis zu 49,00 Eur. Da ist die Suhler Kimme direkt ein Schnäppchen :D . Auch hier sind die Tage gezählt, das die Haenel Mikrometerkimmen alle sind. Eine Neufertigung wird vorraussichtlich doppelt so teuer.
    Danke auch Euch, die schon Ihre Gedanken zum sogenannten "unverschämten Waffencenter Gotha" aufgeschrieben haben :thumbsup: . Wir werden auch weiterhin alles daran setzen für die alten Luftgewehre Ersatzteile zur Verfügung zu stellen, damit diese nicht auf den Schrott landen. Bleibt uns als Kundschaft erhalten und alles Gute für die Zukunft-Danke.

    Euer Waffencenter-Gotha GbR

    Enricorudi

    2 Mal editiert, zuletzt von enricorudi (17. Juni 2013 um 23:23)

  • Moin,
    ich versteh nicht warum Enrico sich hier rechtfertigen muss,bzw es tut. Er hat seltene Teile, macht gute Repros.
    Das hat eben seinen Preis. Keiner wird gezwungen irgendwas zu kaufen.
    Mich regt es auch auf wenn unsere Kunden immer alles billigbilligbillig haben wollen.Das ist missachtung meiner Arbeit.
    Ist zwar eine andere Branche aber letztendlich das selbe Elend.

    LG Martin

    Facebook: Streu Kreis

  • Hallo frödoft_4,
    da will ich Dir das mal erklären.
    Sicherlich sind für so einen lumpigen Kornschutz 14 Eur ein happen Geld, dies hat folgende Gründe. Man spricht von Angebot und Nachfrage. Wir haben die Kornschutze (heißt das wirklich so? Kornschutze ?( ) vor einpaar Jahren, als wir noch 1.000de hatten für 5,-Eur verkauft. Dies ist doch akzeptabel, oder? Dann wurden die Teile weniger, also 7,50 Eur für`s Stück. Als wir die Grenze von wenigen Hundert Stück geknackt hatten lagen wir bei 9,95 Eur. Immernoch wurden uns die Kornschutze aus der Hand gerissen. Dann waren diese alle. Leider ist dies der Trend Ostdeutschlandweit. Kaum ein Händler hat noch mehrere hundert am Lager. Man muß immer bedenken, seit der Wende 1989/1990 wurden keinerlei Haenel Ersatzteile mehr hergestellt. Das ist 23 Jahre her! Im Gegenteil, es wurden tonnenweise Haenel Ersatzteile zum Schrott gefahren, weil eine Person aus dem kapitalistischen Ausland, der zur Abwicklung der Zukunft des sozialistischen Jagdwaffenwerk in Suhl meinte, man dürfte keine Lagerhaltung mehr haben. Dies bindet Kapital, Platz und Instandhaltungskosten. Recht mag er haben, wenn man ab diesen Datum auf Lagerhaltung produziert hätte. Aber was einmal da ist, auf den Schrott zu schmeisen ist nicht nachvollziehbar. Leider waren viele ostdeutsche Staatsbürger der Meinung, alles was aus dem Westen kommt sei besser, auch die Luftgewehre. Riesen Irrtum, was sich jahrzehnte später herausstellte. Die billigen westdeutschen Luftgewehre, Made in China, waren nach einpaar Jahren, teilweise Monaten kaputt. Was war mit den DDR-Luftgewehren? Diese sind teilweise schon über 60 Jahre alt und funktionieren wie am ersten Tag. Verschleißteile neu und weiter gehts. Seit einigen Jahren hat man die Qualität der DDR-Büchsen wieder erkannt und die Preis für diese Luftgewehre sind hoch und stabil.
    Auch ja, zurück zum Kornschutz. :D Leider waren irgendwann auch die letzten Kornschutze alle und da wir bekannt sind, gesuchte Ersatzteile nicht "aussterben zu lassen", haben wir viel Geld investiert und lassen die Korntunnel 1:1 nachfertigen. Es ist nicht nur gebogener Stahl, wie frödoft_4 meint, es ist viel komplizierter. Es ist Federstahl der erst einmal als fertige Forn hergestellt werden muss, danach muß dieser um 90° gebogen werden, ohne zu reißen! Dies war die größe Hersausforderung. Anschließend muss der Stahl noch gehärtete werden, das dieser zurückfedert beim auseinanderdrücken. Zum Schluß muss der Kornschutz noch brüniert werden. Dies sind recht viele Arbeitgänge für solch ein "einfaches Teil". Das die heutigen Herstellungspreise von denen damals massiv abweichen kann sich jeder vorstellen. Da ein Herstellungslos mindestens 1.000 Stück sind und die Herstellungspreise knapp unter 10,00 Eur/Stk. netto liegen, ist ein Verkaufpreis von 13,95 Eur zwar nicht billig aber auch nicht unverschämt. Auch die Kimme für 23,95 Eur ist ein normaler Preis, finde ich. Weihrauch Mikrometerkimme kostet bei uns 37,95 Eur und bei anderen Händler sogar bis zu 49,00 Eur. Da ist die Suhler Kimme direkt ein Schnäppchen :D . Auch hier sind die Tage gezählt, das die Haenel Mikrometerkimmen alle sind. Eine Neufertigung wird vorraussichtlich doppelt so teuer.
    Danke auch Euch, die schon Ihre Gedanken zum sogenannten "unverschämten Waffencenter Gotha" aufgeschrieben haben :thumbsup: . Wir werden auch weiterhin alles daran setzen für die alten Luftgewehre Ersatzteile zur Verfügung zu stellen, damit diese nicht auf den Schrott landen. Bleibt uns als Kundschaft erhalten und alles Gute für die Zukunft-Danke.

    Euer Waffencenter-Gotha GbR


    Hallo Enricoridi,
    dein Beitrag spricht mir aus der Seele.
    Meine Meinung: wem eszu teuer ist soll doch selber biegen, feilen, brünieren usw:
    Mach weiter so!!!!!!!!!!!
    Viele Grüße LP 28 :thumbsup:

  • Sorry, auch wenn es etwas dekadent klingt,, wer mit grösseren Hunden um die Wette pink...will, muss auch die Beine hochgenug bekommen...ich muss auch für meine Taler hart arbeiten, bin jedoch bereit, einen angemesenen Preis für mein 2. liebstes Hobby auszugeben...wann verlost Waffencenter Gotha endlich mal nen Freiflug von BKK nach FRA :P:thumbup: Mach weiter so Enrico! Sawadee Khap ...Ronny

    Haenel, what else?

  • Hi Leute,

    Ich bin neu hier und auch ein stolzer Besitzer eines Haenel 312 ohne F Stemplung.
    Auch habe ich viel über das Gewehr gegoogelt und so langsam kommen immer mehr Zweifel auf.
    Gibt es nun für das Gewehr eine Exportfeder oder nicht.
    Manche schreiben es gibt sie und haben sie zu Haus, andere schreiben, "Es hat sie nie gegeben!".
    Wenn man diverse Onlineshops (z.B. Waffencenter Gotha) glauben darf, bieten sie aber für das Gewehr Federn dafür an.
    Leider ist die Feder 25,5cm lang passt überhaupt nicht in die Waffe.

    Ich selber bin Bestitzer der grünen und gelben WBK und hätte auch kein Problem diese Waffe mit eintragen zu lassen, da wir eh nur auf Anlagen schießen!
    Nun möchte ich mal gern ein paar Expertenmeinungen oder Erfahrungsberichte oder Quellen, wo man eine passende Feder bekommen könnte,hören.

    Viele Grüße

    David

  • Hallo David,

    und Glückwunsch zum 312er ohne  :F: was aber nix besonderes ist da die meisten 312er in der DDR verblieben oder in Länder gingen wo ein  :F: nicht notwendig war.
    Nun zu der Federgeschichte. Das 312er war ein für den Breitensport entwickeltes Matchgewehr bei dem es nicht auf höchste Geschoßgeschwindigkeit sondern auf höchstmögliche Präzision angekommen ist. In beiden Büchern von Ernst G. Dieter steht z.B. nichts von Ex Federn. Auch in den Ersatzteillisten der damaligen Zeit ist eine Ex Feder nicht ausgewiesen was sie ja sein müsste wen es sie gegeben hätte. Das heißt für mich das es sie nicht gab.


    Gruß Haenel

  • Hi,

    Vielen Dank für die Antwort.

    Das habe ich mir schon gedacht.
    Von der Prazision ist das Gewehr genial und auch die Power ist ganz ordentlich.
    Das es nicht besonderes ist, habe ich mir schon gedacht.
    Ich bin aber ein DDR Kind und trotzdem stolz auf das Gewehr.
    Aber ich bin mir sicher das es präziser ist, als manch neuere Waffe.

    Vielen Dank nochmals für die Info!

    Gruß David

  • Hi,

    Vielen Dank für die Antwort.

    Von der Prazision ist das Gewehr genial
    Das es nicht besonderes ist, habe ich mir schon gedacht. Wie Bitte?
    Ich bin aber ein DDR Kind und trotzdem stolz auf das Gewehr.Ich bin auch stoz drauf!
    Aber ich bin mir sicher das es präziser ist, als manch neuere Waffe.Auf jeden, was zur Zeit in diesem umgewandelten Preisegment angeboten wird, entsagt meinem neuen Glauben ;)

    Vielen Dank nochmals für die Info!

    Gruß David

    Haenel, what else?

  • Hi,

    Das "nichts Besondere" bezog sich auf die ohne F Stemplung.  :D
    Wenn man aber mal so schaut, sind noch sehr viele Suhler Waffen im Umlauf.
    Die Qualität spricht da glaub ich für sich...  ;^) 


    Viele Grüße


    David

  • Hi Enricorudi
    Du hast mit allen vollkommen Recht,ich bin auch Kunde bei dir und ich bin froh das es euch gibt.Macht bitte weiter so.
    Schönes Wochenende an alle Haenelfans, :thumbsup: gruss wuchti

  • :wow: nö das ist nicht Normal! Dort vorne sitzt ja die Prellschlagdämpfung kann mir gerade nicht vorstellen was eine solche Aufbauchung verursachen könnte.

    Gruß Haenel

  • Hallo,
    nein. Ist nicht normal. Vermutlich tut das der Funktion aber keinen Abbruch, weil in dem vorderen Abschnitt eh nur die Dämpfung für den Kolben untergebracht ist.

    Es grüßt der Ottokar :^)

  • Hallo liebe Haenel-Kenner,

    ...ich beschäftige mich noch nicht so arg lange mit dem Thema Haenel,
    dafür aber um so intensiver. (Ausschliesslich Modell 310)

    Nachdem ich inzwischen schon einige Haenel 310 komplett zerlegt und
    wieder hergerichtet habe, habe ich nun mein erstes Q1-Modell auf dem
    Tisch.
    Schaft, Systemhülse/Lauf, Repetiervorrichtung, Kolben, Feder... nach dem
    Zerlegen und der ersten Sichtprüfung, kann ich keinerlei Unterschied
    zwischen einem Standard- und dem Q1-Modell feststellen.

    Nachdem auch der Ersatzteilkatalog keine Unterscheidung bei der Teile-
    Dokumentation macht, frage ich mich, ob das Q1 eine wirkliche Bedeutung
    in Hinsicht der Teile-Qualität hatte, oder ob das nicht einfach als Verkaufs-
    Argument genutz wurde. (Export)

    Hat jemand von Euch dazu nähere Information bzw. Kenntnis, vielleicht
    sogar Erfahrungswerte?

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Verkaufsargumente benötigte man nicht in der "DDR", um die Leute zu überzeugen. Es wurde eh alles genommen was da war. Die Qualitätskontrollen am Ende einer Fertigung bestimmten die Stempelung, nur wenn Maßhaltigkeit,Brünierung etc. TOP ok waren bekamen Sie den Q aufgedrückt! Will nicht heissen das die anderen schlecht waren, aber eben nicht 100% wie benötigt! Gruss

    Haenel, what else?

  • Die Q1 Modelle hatten oft Schichtholz -bzw extra ausgesucht schöne Schäfte und wurden vom "Schießmeister " auf 10m im Haenelwerk (Fajas) eingeschossen. Das Schussbild lag der Originalverpackung bei. Es wurden also wirklich nur ausgesuchte Modelle mit S,und Q1 gestempelt die keinerlei optische und technische Mängel hatten.

    Es wurde die Gleichmäßigkeit der Brünierung,Entgratung,Laufsenkung und natürlich der Schaft begutachtet.

    Während die Modelle ohne Stempelung direkt vom Band in den Verkauf kamen.

  • "oft Schichtholzschäfte" ...hatten bisher auch oft alle anderen nicht Q gestempelten in meiner Sammlung....und das sind von den 310ern einige...Anschussbild mag sein...hab mir damals lieber nen 303 schenken lassen, da ja wie bekannt, die "Durchlader" (310) verpöhnt waren ;^)
    ...Gruss

    Haenel, what else?

  • Danke für die Erklärungen.

    Ja, so kann man auch bei Teilegleichheit Qualitätsstandards durch die Verarbeitungskontrolle generieren.

    Ich habe übrigens hier gerade zwei Q1 in Arbeit. Ein Standard- und ein Fein-Abzugs-Modell.
    Beide haben Buchenschäfte.

    Der Schaft vom Standard-Modell wurde mit zig Nieten 'verschönert'. Werde das System für meinen K98-
    Schaft benutzen.
    Das Feinabzugs-Modell hat einen Abzugsbügel aus Kunststoff. Waren die immer aus Kunststoff?


    ... da ja wie bekannt, die "Durchlader" (310) verpöhnt waren ;^)

    Wieso waren die 310er denn verpöhnt?

    Liebe Grüsse ... Patrick

  • verodog...weil die einfach zu schlapp waren ..die DDR Jugend wollte Leistung ....und nur mit Knicker warst du damals der King der Provinz bzw des Dorfes.


    Die 310er galten als kastrierte Kirmesflinten die bei jedem Volksfest oder GST,FDJ Fest anzutreffen waren. Während ein Knicker zumindest bei uns in Suhl schwer zu bekommen war . Die 310er lagen immer in den SPOWA-Geschäften herum ,die hat kaum jemand gekauft damals.

    Jetzt wo der Markt mit Knickern gesättigt ist ,besinnt man sich wieder auf den Spass und die Vorzüge der Mehrlader. Und die Preise steigen in astronomische Höhen (siehe Schneider).