Ich weiß es, ich weiß es - und Volker Blüm auch. Der hat nämlich die letzten schönen Tage genutzt, um den lange angekündigten Weitschuß-Versuch durchzuführen.
(Vorgeschichte zum Teil hier).
Da die Ergebnisse dazu genutzt werden, die Schießstandsachverständigen davon zu überzeugen, daß normale Ballistik-Software die Maximal-Schußweiten zu optimistisch (und für FT-Schießstände ungünstig) berechnen, wurde im Auftrag des Bundesverbands BDS ein Notar mit Sachkenntnis herangezogen, der die Versuche abgesegnet hat.
Durchgeführt wurde das ganze Experiment in einem Jagdrevier in Norddeutschland (also genehmigt ). Dort gab es die Gelegenheit, schnurgerade von einer Brücke aus einen Kanal "zu beschießen" und die Einschläge im Wasser zu berechnen.
Volker Blüm dazu: "Vorher hatten wir schon zahlreiche Vorversuche gemacht. Summa summarum: die Gewehrmündung war ca. 3,10 m über der Wasseroberfläche. Bei horizontalem Abgang flogen die Diabolos im Schnitt 182 m weit (16,2 Joule Eo mit Schulz Exact 0,547 g). Wenn man das auf eine Horizontale bringt, liegen wir bei ca. 165 m maximale Schußweite. Und nun der Knaller: bei einem Abgangswinkel von 15° liegt die durchschnittliche Entfernung nur bei 149 m und NICHT weiter als 182 m, wie es uns Balistikprogramme sagen. Da passiert was mit dem Diabolo im Steigflug! Und meine in den USA erzielten 155 Yards (Anm. UE: 142 m) mit einem 27 Joule-Gewehr bei einem Abgangswinkel von 30° werden jetzt auch einsichtig."
Diese endlich einmal im praktischen Versuch belegten Werte dienen künftig als
Grundlage für die Berechnung der Sicherheitszonen rund um FT-Schießstände.
In erster Linie ging es bei den Versuchen um die Max-Weite bei FT-Gewehren, also bis 16,3 Joule. Wie VB aber schilderte, sind bei dem USA-Versuch (auch unter Aufsicht des dortigen Verbands) auch stärkere Gewehre (27 Joule) nicht weiter gekommen. Irgendwo auf halber Strecke dürfte sich die aerodynamisch ungünstige Bauweise des Diabolos auswirken und es wohl rasch zu Boden trudeln.
Nachfragen kann ich momentan nichts weiter, Volker ist ein paar Tage gen Osten in den Urlaub entschwunden.