"Annabelle" gegen Waffen zu Hause (CH)

Für ein "Abbel und en Ei", wie es hier so schön heißt, bekommt man dort auch alte auf Semi umgebaute StGw 57, so spart der Schweizer Staat sich die Entsorgungskosten..wäre mal ne Idee für hier, aber bei den Gesetzen wird das nie was!

Zu diesen Annabelle-Spinnern fällt mir nichts anderes ein als dieser uralte Chanson-Text von Reinhard Mey - Ähnlichkeiten wären rein zufällig...

Annabelle, ach Annabelle,
du bist so herrlich intellektuell,
du bist so wunderbar negativ,
und so erfrischend destruktiv.
Annabelle, ach Annabelle,
du bist so herrlich unkonventionell,
ich bitte Dich, komm sei so gut,
mach' meine heile Welt kaputt.

Früher war ich ahnungslos wie ein Huhn,
doch sie erweitert mein Bewußtsein nun,
und diese Bewußtseinserweiterung,
ist für mich die schönste Erheiterung.
Seit ich auf ihrem Bettvorleger schlief,
da bin ich ungeheuer progressiv,
ich übe den Fortschritt und das nicht faul:
nehme zwei Schritt' auf einmal und fall' aufs Maul.

Früher hab ich oft ein eigenes Auto benutzt,
hab' mir zweimal täglich die Zähne geputzt,
hatte zwei bis drei Hosen und ein paar Mark in bar,
ich erröte, wenn ich denk', was für ein Spießer ich war.

Seit ich Annabelle hab', sind die Schuhe unbesohlt,
meine Kleider hab' ich nicht mehr von der Reinigung abgeholt,
und seit heute gehör' ich nicht mehr zur Norm,
denn ich trage jetzt die Non-Konformisten-Uniform.

Früher als ich noch ein Spiesser war,
ging ich gern ins Kino, in Konzerte sogar.
Doch mit diesem passiv-kulinarischen Genuß,
machte Annabelle ganz kurz entschlossen Schluß.
Wenn wir heut' ausgeh'n, dann geschieht das allein,
um gesellschaftspolitisch auf dem Laufenden zu sein.
Heut' bitt' ich, Annabelle, erhör' mein Fleh'n,
laß uns zu einem Diskussionsabend geh'n.

Früher hab' ich manchen Tag und manche Nacht
auf dem Fußballplatz und in der Kneipe zugebracht,
mit Freunden geplaudert, meine Zeit verdöst,
doch dann hat Annabelle mich von dem Übel erlöst.
Heut' sitz' ich vor ihr und hör' mit off'nem Mund,
wenn sie doziert, Theorien aufstellt, und
ich wünschte, diese diese Stunden würden nie vergeh'n,
ich könnt' tagelang zuhör'n ohne ein Wort zu versteh'n.

Früher dachte ich korruptes Spiesserschwein,
wer 'was schaffen will, der müsste fröhlich sein.
Doch heut' weiß ich, im Gegenteil,
im Pessimismus liegt das Heil.

Früher hab' ich nämlich gern gelacht,
doch auch hier hat sie mich weiter gebracht.
Heut' weiß ich, die Lacherei war reaktionär,
infolgedessen denk' ich nach und schreite ernst einher.

Annabelle, ach Annabelle,
du bist so herrlich intellektuell,
zerstör' mir mein rosa Brille,
und meine Gartenzwergidylle.
Annabelle, ....

Früher saß ich gerne tagelang
vorm Fernsehapparat und aß und trank,
und war ein zufried'ner Konsument,
doch im höchsten Grade dekadent.
Dann hat Annabelle mich vor nicht langer Zeit
vom Konsumterror befreit.
Nur noch geist'ge Werte sind's, die ich begehr'
und von nun an bleibt der Kühlschrank leer.

Früher war ich, wie das alles zeigt,
einem billigen Vergnügen niemals abgeneigt.
Doch ab heute wird nicht mehr genossen,
dafür diskutier'n wir beide unverdrossen.
Wenn ich zu ihren Füßen lieg',
dann übe ich an mir Selbstkritik,
und zum Zeichen ihrer Sympathie,
nennt sie mich 'süßer Auswuchs kranker Bourgeoisie.

Annabelle, ach Annabelle,
du bist so herrlich unkonventionell,
du bist so herrlich emanzipiert
und hast mich wie ein Meerschweinchen dressiert.
Annabelle, ach Annabelle,
du bist so herrlich intellektuell,
und zum Zeichen deiner Emanzipation
beginnt bei dir der Bartwuchs schon.

Uli, du Poet

Das Thema lief auch schon im IWÖ Forum. Meine Meinung dazu ist, dass, je öfter es aufgegriffen wird, es nur noch populärer wird (weshalb ich dafür plädiere die Aufregung deshalb im geringen Rahmen zu halten, um dem ganzen nicht noch mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen).

Gruß Georg

ich fänd es gut, wenn gerade frauen (und davon ken ich ein paar) die zur selbstverteidigung freie waffen oder scharfe waffen (legal !!) zuhaus haben denen mal die meinung schreiben

wenn es nach den AWN geht wird demnächst noch pfefferspray und der stacheldraht am gartenzaun verboten :o

Das Thema hatten wir doch hier in D auch schon.
Damals ,als das Waffg.Neu erdacht wurde, haben sie doch auch hier gefordert daß Sportschützen ihre Waffen nicht mehr zuhause aufbewahren dürfen sondern nur noch im Verein oder in einem externen entsprechend gesicherten Gebäude.
Das ist ,auch dank des FWR ,schlussendlich nicht ins Gesetz gekommen.

Über dieses Thema kann man stundenlang reden weil es genau so viele Pro- wie Contrapunkte gibt.
Ein großes Contra wäre es aus meiner Sicht daß man dann nicht mehr die Waffen auf viele Orte (wo sie ja auch gegen Diebstahl gesichert sein müssen) verteilt hätte sondern ein riesiges "Waffenlager" an einem Ort.
Und was ist jetzt für einen ders auf sowas abgesehen hat interessanter .

Gut das passt jetzt vielleicht nicht ganz zum ursprünglichen Thread aber solche Überlegungen gabs eben auch hierzulande und wird es spätestens nach dem nächsten Familienmord mit einer legalen Schusswaffe wieder geben.

Es ist schon komisch wie schnell es vergessen wird wenn einer mit einem Küchenmesser seine Familie abschlachtet und wie lang man drüber reden kann wenn der Täter eine legale Schußwaffe benutzte.

Gruß K.

Zur Verteidigung des Vaterlandes natürlich...

Ich denke mal das war ursprünglich so gedacht, dass die Leute die Waffe mit heim bekommen um dort in Übung zu bleiben für den Fall der Fälle. Zumal das ja nicht mehr vollautomatisch schießen kann..

Dann dürfte ich ja auch keine G3- oder G36-Klone zuhause haben

Zitat

Original von 260283
es geht doch hier in der diskussion nicht darum, daß ein sportschütze seine waffe zu hause hat, sondern darum, ob ein jedermann in der schweiz sein militärisches sturmgewehr (das er ja eigentlich für garnichts braucht) im kleiderschrank stehen hat... wofür allen ernstes

Der ursprüngliche Grund war: Die Schweiz hat ein Milizsystem - jeder Reservist hat Waffe und Munition zuhause, auf diese Weise kann man im Fall einer Mobilmachung schnell eine schlagkräftige Truppe aufbauen ohne das sich eine lange Schlange vor der Waffenkammer bildet (die von einer einzigen Bombe beseitigt werden könnte).

Da weiß ich zu wenig drüber ,wann ,warum und wer in der Schweiz sein Gewehr mit heim nehmen darf.

Und ja stimmt, der Beitrag von mir war etwas am Thema vorbei.

Intressiert mich aber trotzdem, vielleicht kann mir das ja einer näher erläutern.

Ist es tatsächlich so daß man das Gewehr dann OHNE WEITERES mitnehmen darf?
Wie wird das mit dem Eintragen der Waffe gehandhabt?
Gibts in der Schweiz auch sowas ähnliches wie hier die WBK?

Gruß K.

Zitat

Original von 260283
klar: die schweiz wird von bomben angegriffen und der bürger wehrt sich mit einem militärischen sturmgewehr, daß nach seiner wehrzeit als einzellader umgebaut wurde und welches er schon 20 jahre nicht mehr im gebrauch hatte....

Und was sollte daran abwegig sein? Mit Bomben kannst Du kein Land erobern, und in der neueren Zeit zeigt doch grade der Irak wie schwer es ist ein Land das auf einem Militzsystem verteidigt wird zu erobern.

Zitat

da ist doch die wahrscheinlichkeit höher, daß der "otto-normal-bürger" eher mal unfug mit der waffe macht, für die er sonst eigentlich garkeine verwendung hat, oder ?

Warum hat er keine Verwendung dafür? Er muss das Gewehr ja meines Wissens nicht behalten, also hat er offensichtlich schon eine Verwendung wenn er es behalten will. Und da es meines Wissens in der Schweiz aufgrund dieser Regelung in jedem kleinen Kuhkaff eine Schießanlage für diese Waffen gibt und die noch aktiven Reservisten zudem meines Wissens auch auf den Anlagen des Militärs schießen können ist die Verwendung ja wohl durchaus gegeben.

Das mit dem Unfug ist zudem Unfug denn in der Schweiz. Das wird seit fast 100 Jahren in der Schweiz so gehandhabt, und in den 100 Jahren ist dort auch nicht signifikant mehr passiert als in Deutschland. Wo ist also der Beleg dafür das die Reservisten und Gedienten Unfug mit den Waffen anstellen? Wenn sie es in den letzten 100 Jahren nicht taten, warum sollte man das ändern?

Nur Diktatoren müßen dem eigenen Volk mistrauen!

Zitat

Nur Diktatoren müßen dem eigenen Volk mistrauen!

Ja wie jetzt, ich dachte wir in Deutschland haben eine Demokratie!!