Heute Morgen lese ich in unserer Zeitung folgenden Bericht:
Heckenschütze trifft dreimal
Ein Unbekannter hat in zwei verschiedenen Nächten mit einem Luftgewehr auf Gäste eines Lokals am
Europaplatz geschossen. Drei Menschen wurden leicht verletzt. Die Polizei tappt im Dunkeln.
Bocholt Ein unbekannter Heckenschütze treibt offenbar in der Bocholter Innenstadt sein Unwesen. Er verletzte am Samstag und gestern Morgen jeweils vor der Gaststätte „Freudenhaus” am Europaplatz zwei Jugendliche und einen jungen Mann mit Geschossen aus einem Luftgewehr. Die Polizei, die die Sache nach eigenen Angaben „sehr ernst” nimmt, hat noch keine Spur und ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
Am Donnerstagmorgen gegen 1.50 Uhr standen ein 17-jähriges Mädchen und ein 16-jähriger Junge vor besagtem Lokal. Sie gehörten zu einer Klasse der Melanchthonschule, die zuvor im Brauhaus ihren Abschluss gefeiert hatte. Plötzlich hörten beide einen Knall. Das Mädchen spürte einen Stich am Oberarm. Die 17-Jährige hatte aber Glück, dass ihre Jacke das Projektil offenbar größtenteils aufgehalten hatte.
Der Junge, der sich daraufhin umdrehte, um nach einem Täter Ausschau zu halten, wurde nur wenige Sekunden später enfalls getroffen - und zwar unmittelbar über dem linken Auge, knapp einen Zentimeter über der Braue. Das Geschoss durchdrang die Haut und blieb vor dem Schädelknochen stecken. Es musste im Bocholter Krankenhaus herausgeschnitten werden. Die Wunde wurde mit mehrereren Stichen genäht.
Der 16-Jährige hatte Glück im Unglück. Es bleiben wohl keine Schäden zurück. Auch das Mädchen konnte das Hospital nach nur kurzer ambulanter Behandlung wieder verlassen.
Wie die Polizei erst jetzt mitteilt, hatte sich ein ähnlicher Vorfall bereits am vergangenen Samstag, dem 4. Juli, gegen 1.30 Uhr an gleicher Stelle ereignet. Dabei war ein 21-jähriger Bocholter beim Verlassen des Lokals von einem Luftgewehrgeschoss an einer Hand getroffen worden. Die Wunde musste ebenfalls im Krankenhaus ambulant behandelt werden.
Die Ermittler hatten diesen ersten Fall nach eigenen Angaben nicht publik gemacht, weil ihrer Ansicht nach „zu viel unklar” war. Nach der zweiten Tat jedoch muss von gezielten Attacken ausgegangen werden. Entsprechend groß ist nun der Ermittlungsaufwand.
Noch aber tappen die Ermittler im Dunkeln. Fest steht wohl nur, dass die Opfer in keiner Beziehung zueinander standen, also von einer zufälligen Auswahl ausgegangen werden muss. Über das Motiv kann derweil nur spekuliert werden. Gleiches gilt für den Ort, vom dem aus geschossen wurde. Da Luftgewehrkugeln - zum Glück für die Opfer - meist nicht allzu tief in den Körper eindringen und somit keine Schusskanäle hinterlassen, ist eine Ortung nur schwer möglich. Die Opfer selbst haben offenbar nichts gesehen
Die Polizei bittet Zeugen der Vorfälle unter 02871/2990 mit dem Kriminalkommissariat Bocholt Kontakt aufzunehmen.
© Bocholter-Borkener Volksblatt Im BBV veröffentlicht am: 08.07.2004, im Ressort: Bocholt
Ich hoffe, dass die Polizei diesen Spinner schnell zu fassen kriegt.