Diana Bandit mit Regulator und die Anpassung

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.058 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. Februar 2024 um 22:33) ist von NC9210.

  • Ich habe mir über Weihnachten mal die Bandit mit Regulator

    zur Überarbeitung vorgenommen. Zunächst mal der Zustand

    der Werkslieferung:

    Der Regulator ist über ein Zwischenstück mit dem Schlagventil

    verschraubt. Diese Einheit ist insgesamt sehr lang so daß vom

    Kartuschenvolumen nur noch 13 cm³ übrig bleiben. Das Ventil

    hat eine Ausgangsöffnung von 1,4 mm, der Transferport hat nur

    1,2 mm. Damit wird die Pistole auf die hier zulässigen 7,5 Joule

    begrenzt. Der Regulator ist auf 150 Bar eingestellt, das Volumen

    der Vorkammer liegt bei 5 cm³.

    Die Einzelteile in der Übersicht.

    Der Regulator ist klassisch aufgebaut und gibt keinen Anlass

    für Beanstandungen.

    Es sind 12 Federn mit 0,7mm Stärke in zweilagiger Anordnung

    ))(())(())(( verbaut. Das ist für den hohen Druck auf den Regulator

    eingestellt ist richtig. Auf der Rückseite des Kolbens ist ein Filter

    eingepresst das allerdings den Regulator nicht vor Staub schützt

    weil die Position am Ausgang liegt. Die Einstellschraube ist mit

    einer Mutter gekontert so daß sie sich nicht verstellen kann.

    Diese Regulator/Ventil-Einheit ist für ein Gewehr mit 40 Joule

    ausgelegt und weder für die Pistole noch für die hier zulässige

    Energie angepasst. Der Druck ist viel zu hoch, das Vorkammer-

    Volumen ist völlig unnötig und reduziert die verfügbare Luft

    ohne jeden Sinn.

    Die Anpassungen:

    Zunächst habe ich den Transferport und die Ausgangsöffnung

    des Ventils auf 3,5 mm erweitert. Das Zwischenstück habe ich

    durch ein Stück Gewinderohr (M16x1) ersetzt, in der Mitte ist

    eine Dichtung 14x2.

    Die Feder des Schlagventils stützt sich im Original auf einem

    Absatz im Zwischenstück ab und ist jetzt zu kurz. Ich habe Sie

    durch eine längere (35mm) mit deutlich weicherer Kennlinie

    ersetzt, diese stütz sich jetzt am Regulator ab. Das Volumen

    der Kartusche steigt damit auf 23,5 cm³, die Vorkammer wird

    auf 3,2 cm³ reduziert. Das entspricht bei 65 Bar fast genau dem

    benötigten Volumen (Daumenregel: 200cm³ Luft für 7,5 Joule

    bei kurzen Läufen).

    Das Federpaket des Regulators wurde auf einlagige Anordnung

    mit 10 Federn )()()()()( geändert. Dadurch wird der Regulator im

    unteren Druckbereich besser einstellbar.

    Die Grundeinstellung nimmt man von einer ganz eingedrehten

    Stellschraube (die hat einen Anschlag) aus vor. Eine Drehung

    herausgedreht ergibt einen Druck von knapp 50 Bar.

    Jede weitere Drehung erhöht den Druck um ca. 35 Bar. Ich habe

    eine Einstellung mit 65 Bar -also 1,5 Umdrehungen- gewählt.

    Die Schlagfeder ist für den geringeren Druck unnötig stark und

    musste einer schwächeren (75x10x1) weichen.

    Das Ergebnis mit 0,5g Diabolos in m/s:

    Magazin 1: 168, 169, 169, 169, 168, 167, 169, 169, 169

    Magazin 2: 167, 168, 168, 169, 168, 169, 167, 168, 167
    Magazin 3: 169, 167, 168, 169, 169, 168, 167, 169, 168
    Magazin 4: 168, 167, 165, 156, 150, 140, 137, 130, 124

    Mit 30 geregelten Schüssen und 7,25 Joule finde ich das Ergebnis

    für den geringen Aufwand recht ordentlich. Man kann 3 Magazine

    mit Sicherheitsspielraum verschießen bis man tanken muss.

    Wenn man Energie einspart entsprechend mehr, bei 5 Joule sind

    5-6 volle Magazine möglich - für eine geregelte Pistole ist das ein

    ganz passabler Wert.

    Völlig unverständlich ist mir daß ein namhafter Hersteller wie Diana

    eine derart mangelhafte Waffe ausliefert obwohl es ohne echten

    Aufwand um Klassen besser möglich wäre. Für die Anpassung ist kein

    einziges zusätzliches Teil erforderlich, nur eine etwas abweichende

    Montage die für Diana ja wegen der Markings und des kleineren TP

    ohnehin vom Standard bei SPA abweicht.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

    Einmal editiert, zuletzt von NC9210 (30. Dezember 2023 um 17:17)

  • Völlig unverständlich ist mir daß ein namhafter Hersteller wie Diana

    eine derart mangelhafte Waffe ausliefert obwohl es ohne echten

    Aufwand um Klassen besser möglich wäre.

    Es ist halt nur noch der große Name da, welcher benutzt wird. Die älteren Semester verbinden damit noch Begriffe wie Qualität und Ingenieurskunst. In anderen Bereichen ist es ja ähnlich, z.Bsp. Elektronik ... "AEG" und "Blaupunkt" sind mir noch als echte Unternehmen mit Qualitätsanspruch in Erinnerung, heute werden unter diesen Namen nur noch x-beliebige Sachen von irgendwo und irgendwem angeboten.

    Seitens der Verantwortlichen der Firma scheint gar kein Interesse daran zu bestehen, an den Produkten aus Fernost etwas zu optimieren. Einfach das Zeug unter eigenem Namen auf den Markt klatschen, fertig. Kundenbindung und -zufriedenheit spielen wohl nur eine untergeordnete Rolle. Das merkt man ja auch am Support: für die alten, echten Dianas gibt es z.Bsp. noch Teilelisten und Explosionszeichnungen auf diana-airguns.de. Für die neueren Fernostgeräte a la Stormrider, Bandit etc. sucht man da vergebens. Noch nicht mal für die XR-200 gibt es da was, obwohl die angeblich "komplett in Deutschland" hergestellt wird. In Sachen Ersatzteile sieht es ähnlich düster aus. X/

  • Mit 30 geregelten Schüssen und 7,25 Joule finde ich das Ergebnis

    für den geringen Aufwand recht ordentlich. Man kann 3 Magazine

    mit Sicherheitsspielraum verschießen bis man tanken muss.

    Aha, und wie sah das ganze vor der Anpassung aus? Muss ja richtig schlecht gewesen sein, wenn man einem "namhaften" Hersteller eine mangelhafte Ausführung vorwirft. Und gibt's zu den Ergebnissen auch Bildbeweise, oder muss man die Werte einfach glauben..?

    Im übrigen macht Diana das, was jeder andere auch macht: so wenig wie möglich anpassen, um die 7,5J-Limitierung einzuhalten. Warum sollen die am Regulator rumspielen, wenn ein engerer TP reicht? Der Regulator wird in gleicher Form in Ländern verwendet, wo mehr als 7,5J erlaubt sind. Das ist wirtschaftlich nunmal die beste Lösung. Wäre es anders, würde die Waffe hier in De wegen der Anpassung mehr kosten - und rate mal, was dann passiert? Genau, dann wird über den hohen Preis gemeckert.

  • Moin,

    sehr gute Anleitung, doch das habe ich nicht ganz verstanden.

    "Das Zwischenstück habe ich durch ein Stück Gewinderohr (M16x1) ersetzt, in der Mitte iste ine Dichtung 14x2.

    Viele Grüße aus Travemünde, Michel

  • Das vorhandene Zwischenstück vergrößert das

    Volumen der Vorkammer (das Teil mit Gewinde

    an beiden Seiten).

    Ich habe es durch ein Stück Rohr mit Gewinde

    ersetzt; jetzt ist der Regulator direkt mit dem

    Ventil verschraubt. Diese beiden Teile müssen

    dicht verbunden sein. Deshalb ist ein O-Ring in

    der Mitte (und an der Stelle kein Gewinde).

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Ich habe es durch ein Stück Rohr mit Gewinde

    ersetzt; jetzt ist der Regulator direkt mit dem

    Ventil verschraubt. Diese beiden Teile müssen

    dicht verbunden sein. Deshalb ist ein O-Ring in

    der Mitte (und an der Stelle kein Gewinde).

    Woher bekomme ich das Rohr ? Hast du eine Quelle?

  • Ich habe es auf der Drehbank hergestellt.

    Eine Quelle wo man so etwas kaufen kann
    kenne ich leider nicht.

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