ChatGPT - wie schlägt sich eine künstliche Intelligenz als Forenmitglied?

Es gibt 113 Antworten in diesem Thema, welches 7.970 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. September 2023 um 12:24) ist von JMBFan.

  • Findest Du die Antwort nebulös? Ich finde sie eigentlich ziemlich klar und zutreffend. Nur wenige Menschen könnten sich dermaßen selbstreflektiert beschreiben.

    So kann man es auch beschreiben.

    Das Problem ist, daß ChatGPT fast immer etwas rumeierf um Niemanden zu verprellen. Daher ist es leider nicht selbstreflektierend. Manchmal sollte es auch ein klares Statement sein.

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  • Wenn ich mir überlege, wozu ein Forum eigentlich dient, komme ich dazu, dass es für mich der Erfahrungs- und Meinungsaustausch mit Gleichgesinnten ist.

    KIs wie Chat GPT sind weder Gleichgesinnte, noch verfügen sie über eigene Erfahrungen oder Meinungen.

    Solche KIs sind aus meiner Sicht lediglich die High End Variante einer Google Trefferliste, die in der Lage ist, die Suchergebnisse in einem gut formulierten Text zusammenzufassen.

    Diese Zusammenfassung ist natürlich so gut, dass die KI als Autor nicht oder nicht auf Anhieb von einem menschlichen Autor zu unterscheiden ist.

    Aber als "Forenmitglied" ist eine KI aus den zu Beginn des Beitrags genannten Gründen für mich sinnfrei.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Wobei wir gerade nur über KIs a la ChatGPT reden. Also Quasi Google Datensuch-KIs. Eine spezielle Form von KIs. Ähnlich wie Siri, Cortana und Alexa.

    Nur das diese sprechen können und auch Sachen tun können.

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  • Interessant wäre für mich ein Modell, das man auf dem eigenen Rechner betreiben kann. Der Traum wäre, dass die KI aus ca. 1200 MB Anleitungen Informationen extrahiert und diese je nach geforderter Aufgabe kombiniert. Gewissermaßen eine Abschätzung treffen kann, ob die gestellte Aufgabe mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umgesetzt werden kann.

    Auch interessant wäre es, ob KI jemals anhand beispielsweise eines R&I Fließschemas und Konstruktionszeichnungen einen Prozess und seine Gefährdungen erkennen kann, denn dann wäre es nicht mehr weit zum automatischen Erstellen von Steuerprogrammen. Was dort bisher geschieht ist mehr das Zusammenklöppeln von manuell erstellten, vorgeprüften Templates/Modulen.

    Am sinnvollsten ist derzeit meiner Meinung nach, solche Modelle parallel zu etablierten Mechanismen laufen zu lassen (digital twin). Das wäre sicher für das Überwachen von Anlagen sinnvoll, da der KI nicht langweilig wird, wenn sie zB 5 Jahre Messreihen betrachten und mit einem Referenzzustand vergleichen soll. Der Nutzen wäre dann beispielsweise, dass ein Betreiber die Wartungsintervalle anpassen kann und so die Verfügbarkeit erhöht.

    Was mich im Sinne des Threads interessieren würde: Wie würde die KI sich wohl einbringen? Bisher "unterhält" die sich ja in einem 1:1 Dialog mit einzelnen Usern. Würde da in einem Forum mit hunderten aktiven Threads nicht eine Spambombe platzen? Oder würde die KI nur schreiben, wenn sie direkt angesprochen wird und somit im Lauf der Zeit "einschlafen"? Was würde wohl passieren, wenn eine zweite Instanz oder andere KI auch noch schreiben darf? Kann man eine KI schon zum Überwachen des Befolgens von Forenregeln einsetzen?

  • Gibt es doch schon. Wenn man Scheis(s)e schreibt, wird der Beitrag nicht gespeichert.

    Bei unerwünschten Theman:

    Reicht da das Wort Politik aus und wird dann ein "Keine Politik bitte" gelöscht, weil das Wort drin war?

    Das zu differenzieren würde witklich eine KI erfordern.

    Gruß Play

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  • Naja die Zensur ist eine ganz billige Blacklist, die von wirklich allen, die sich entsprechend ausdrücken möchten, umgangen wird. Mich würde nun interessieren, ob eine KI das genau so überflüssig findet wie ich. Aber so weit sind die Teile wohl noch nicht.

  • Simple Entscheidung im Sinne von "wenn A, dann B", auch in tausendfachen Abhängigkeitsketten, haben zumindest für mich absolut nichts mit Intelligenz zu tun.

    Intelligenz hat ja auch etwas mit dem Erkennen von Zusammenhängen zu tun, nicht damit, die Vorgaben dazu umzusetzen, so komplex letztere auch sein mögen.


    Stefan

  • Simple Entscheidung im Sinne von "wenn A, dann B", auch in tausendfachen Abhängigsketten, haben zumindest für mich absolut nichts mit Intelligenz zu tun.

    Aber wenn man ehrlich ist, sind solche Entscheidungen oft gar nicht so einfach! Genaugenommen ist ein "Wenn A, dann B" keine Entscheidung, sondern eine Regel, für die sich zu einem vorangegangenen Zeitpunkt bereits entschieden wurde.

    Anders formuliert: Eine echte KI hätte bei Chernobyl die Reaktorschnellabschaltung NICHT eingeleitet, weil sie sich zu dem Zeitpunkt über die Auswirkung wohl im Klaren gewesen wäre.

    Ein ähnliches Problem sehe ich bei Assistenten im Straßenverkehr. Vielleicht gibt es eine Situation, in dem eine bewusst herbeigeführte Kollission, beispielsweise um ein Tor für flüchtende Menschen zu öffnen, die bessere Entscheidung als das Einleiten einer Vollbremsung wäre. Wohingegen das Nichteinleiten einer Bremsung von einem Fahrzeug, dessen Fahrer gerade bewusstlos auf eine Menschengruppe zusteuert, auch ungut wäre.

    Ich glaube, wie bei Menschen auch gibt es nicht das eine System, das alles entscheiden kann (womöglich noch in nahezu Echtzeit).

  • Aber wenn man ehrlich ist, sind solche Entscheidungen oft gar nicht so einfach! Genaugenommen ist ein "Wenn A, dann B" keine Entscheidung, sondern eine Regel, für die sich zu einem vorangegangenen Zeitpunkt bereits entschieden wurde.

    Eben!

    ChatGPT hält sich auch nur an die festen Regeln der jeweiligen Sprache und baut, wieder nur Regeln folgend, aus den vorliegenden Informationen etwas zusammen.

    Eine Überprüfung, ob die Informtion tatsächlich richtig ist oder aufgrund zahlreichen Auftretens einer evtl. falschen Variante nur eine bessere Metrik aufweist, erfolgt nicht.

    Kurz: Es erscheint nur intelligent.

    Bei Chernobyl hätte auch eine reine Datenverarbeitungs-KI wahrscheinlich richtig reagiert.

    Wie z.B. beim Schach braucht es dazu nur die Fähigkeit, alle bzw. ausreichend viele aus dem Ist-Zustand heraus möglichen Endergebnisse zu berechnen.

    Ähnliches gilt auch für den KFz-Autopiloten, der wird aber daran scheitern, dass er aufgrund seines Regelwerks nur für das eigene KFz entscheidet und auch nur dessen Parameter in Entscheidungen einbezieht.


    Stefan

  • Die Komplexität beim Schach wird aber unterschätzt. Daher lernen Schach KIs nur noch von sich selbst und nicht durch von Menschen eingegebenen Regeln wie am Anfang der Schachcomputer.

    Die möglichen Zugvarianten sind nahezu unendlich und die besten Engines schaffen vieleicht eine Tiefe von 40 Zügen tief zu rechnen.

    Aber die Hauptfrage beim Schach ist.

    Welcher Zug ist gut. Und ist nicht trivial.

    Heutiges Schach unterscheidet sich extrem vom Schach von 1980 oder 1990 weil heute jeder GM von Schachengines profitiert und daher die heute besten, unter Umständen 1980 schlechtesten Züge macht.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ich habe mir gerade diesen Podcast angehört:

    https://www.spiegel.de/netzwelt/ki-fo…d1-c1a7ed2069fd

    Frau Bast hat aus meiner Sicht in einem zentralen Punkt recht: Das wirklich bahnbrechende an ChatGPT ist NICHT die Informationen, die man von der KI bekommt. Diese werden natürlich auf Sicht immer besser werden, durch Plugins und durch die wachsende Menge an Informationen im Web.

    Das wirklich Neue: ChatGPT versteht menschliche Sprache. Bislang mussten Menschen Computersprachen lernen, um ein Ergebnis zu erzielen. Aber das hat sich gerade geändert. Vorbei die Zeiten von Assembler, C+, Pascal, Basic und Java - Deutsch, Englisch, Chinesisch oder von mir aus Ki-Suaheli sind die neuen Programmiersprachen. DAS ist der wahre Durchbruch.

    Faszinierend. Wir sind Zeitzeugen des Beginns eines neuen Zeitalters. Die Folgen sind allerdings weder absehbar noch zwingend begrüßenswert.


  • Das wirklich Neue: ChatGPT versteht menschliche Sprache. Bislang mussten Menschen Computersprachen lernen, um ein Ergebnis zu erzielen. Aber das hat sich gerade geändert. Vorbei die Zeiten von Assembler, C+, Pascal, Basic und Java - Deutsch, Englisch, Chinesisch oder von mir aus Ki-Suaheli sind die neuen Programmiersprachen. DAS ist der wahre Durchbruch.

    Faszinierend. Wir sind Zeitzeugen des Beginns eines neuen Zeitalters. Die Folgen sind allerdings weder absehbar noch zwingend begrüßenswert.

    Das ist zwar möglich, habe mir vor Monaten nen Endless Runner in HTML5 von ChatGPT hinrotzen lassen, und ich bin die Zielgruppe, weil ich Null Programmiersprachen verstehe. Und da ist der Hund begraben! Es kommt ein Output, der funktioniert evtl. auch, doch der Kreis derer, welche den ganzen Schmu verstehen, wird eventuell (im Sinne des Wortes, also ab einem gewissen Kernmoment) kleiner.

    Klug ist es nicht, Algorithmen laufen zu lassen, die niemand wirklich versteht. Programmieren ist schon schwierig genug, ohne das ein weiterer Fehlerfaktor ausserhalb des menschlichen hinzukommt - siehe alle Hacks, Malwareausbrüche, schwerwiegende Windowsfehler, etc. der letzten 10 Jahre.


    Für Privatgebrauch: Klarer Fan.

    Für Kommerz oder gar kritische Infrastruktur: Gefährlich.


    edit: Es wäre interessant herauszufinden, ob ChatGPT ohne Code- oder Ideenklau in der Lage wäre, einen Assembler Code für flüssige Sidescroller zu erfinden! Rainbow Arts hat es für Giana Sisters hinbekommen....

  • Hmm einerseits stimmt das, aber andererseits sind wir zB bei manchen mathemathischen Beweisen längst an dem Punkt, wo der "Computerbeweis" zuerst da ist. Und der ist meist sehr unelegant und komplex. Man ist im Grunde noch immer verwirrt, aber auf höherem Wissensstand.

    Kannst Du ChatGPT darum bitten, die starke goldbachsche Vermutung zu beweisen? Wäre interessant, ob das verstanden wird, und ob es da irgendeinen Haltepunkt gibt, bevor im Rechenzentrum die Stromrechnung durch die Decke geht.

    Was auch interessant wäre, ob KI für gestellte Aufgaben ganz neue Ansätze findet, oder beim aktuellen Stand der Technik landet. Ich probiere mal, mich bei Bard anzumelden. Muss noch irgendwelche early access Optionen aktivieren.

  • Kannst Du ChatGPT darum bitten, die starke goldbachsche Vermutung zu beweisen? Wäre interessant, ob das verstanden wird, und ob es da irgendeinen Haltepunkt gibt, bevor im Rechenzentrum die Stromrechnung durch die Decke geht.

    Sichi, aber die Betreiber werden sich schon gegen Serverüberlastung abgesichert haben. Für die Antwort unten hat er immerhin ne halbe Minute gerödelt. Ich könnte ja fragen bis zu welcher Primzahl er kommt bevor der Tilt einsetzt .. aber das sind nur Spielereien.

    Neue Denkansätze sind sehr viel interessanter! Beispiel aus dem realen Leben:

    Wie setzt man eine friemelige Silikondichtung in's CO² Magazin ein, ohne sie mit scharfen Gegenständen kaputtzudrücken?

    Hat mich sehr sehr sehr (!) geärgert, daß ich nur durch Zufall auf die einfachste und beste Lösung kam (Leere Kartusche draufbatzen!), davor brannte mein Gehirn ein halbstündiges Feuerwerk an Ideen ab wie z.B. "Messchieber nehmen, PVC Rohr im Baumarkt kaufen" etc.

    Um der KI fair dieselbe Frage stellen zu können, müsste ich allerdings bei der Erfindung des Feuers anfangen :D

  • Hm, eine halbe Stunde für die Antwort?

    Immerhin kann man vermuten, dass dasTeil es unter Zuhilfenahme einiger Kilowattstunden versucht hat!

    Gehen wir mal davon aus bzw. hoffen wir, dass ChatGPT (oder Konsorten) tatsächlich über einen breitgefächrten Wissenschatz verfügt und verschiedene, auch weit voneinander abgweichende Themengebiete für die Ermittlung eines Ergebnisses heranzieht und Verbindungen, Abhängigkeiten oder Einflüsse untereinander erkennt.

    Wäre es dann nicht sinnvoll, sie mal mit sich selbst spielen zu lassen?

    Ich denke da an sowas wie TicTacToe...


    Stefan

  • Bislang mussten Menschen Computersprachen lernen, um ein Ergebnis zu erzielen. Aber das hat sich gerade geändert. Vorbei die Zeiten von Assembler, C+, Pascal, Basic und Java - Deutsch, Englisch, Chinesisch oder von mir aus Ki-Suaheli sind die neuen Programmiersprachen.

    Sage der KI mal, sie soll Programmcode für eine Ampel- oder Fahrstuhlsteuerung generieren, da kommen nur rudimentäre Ergebnisse bei raus.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -