Altern Diabolos ?!

Es gibt 76 Antworten in diesem Thema, welches 9.575 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. Juni 2023 um 08:57) ist von Necronomicon.

  • Sind umgelabelte H&N Diabolos.

    Das ist häufig zu finden. Jeder Händler kann sein Label für den Aufkleber an H&N senden und seine "Hausmarke" fertigen lassen. Das sind in aller Regel (immer?) die Sorte H&N Sport, also guter Trainingsstandard. Am Boden findet sich auch immer ein Aufkleber von H&N.

    Und zur Ausgangsfrage - klar vergammeln Diabolos. Das dauert aber lang in betrifft in erster Linie angebrochene Dosen. Und auch klar man kann diese noch verschießen. Sie schaden auch dem Lauf nicht, aber die Präzision dürfte dahin sein. Das ist begründet in der sich bildenden Oxydschicht des Bleies, die ja die Oberfläche aufrauht. Zudem dürfte das innerhalb der Dose nicht gleichmäßig passiert sein. Die Präzision lebt bzw. existiert ja nur in der Wiederholbarkeit und das klappt nur präzise, wenn die Bedingungen immer möglichst annähernd gleich sind.

    Nachtrag: Wer es noch nicht gesehen hat, der Doseninhalt wird deutlich hellgrau und die Oberfläche des Bleies wirkt rau. Ich würde schätzen, das dauert aber deutlich mehr als 20 Jahre, jedoch ist eine Oxydierung ein schleichender Prozess, der erst im fortgeschrittenem Stadium sichtbar wird. (Vergleiche jedes Auto =O )

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (9. Mai 2023 um 10:03)

  • Ich bevorzuge Flachkopf ... die machen die schönsten Löcher in die Scheibe.

    Das ist ja der Sinn von Flachkopf bzw. Wadcutter-Geschossen. Nur sauber gestanzte Löcher lassen sich maschinell bewerten. Das ist zwingend für das matchmäßige Schießen, denn alle Vereine schieben die Streifen durch eine Auswertemaschine, die dann die einzelnen Ringergebnisse genau ausmisst und im Einzel und Gesamtergebnis aufdruckt. Auch deswegen werden ausschließlich 10'er Spiegel (beim LG) verwendet, damit der Streifen mit 10 Schuss in etwa 5 Sek ausgewertet werden können.

    Aber das wäre mal ein Experiment, ob diese Maschinen mit Schusslöchern von Rundkopfdias klarkommen. Vermutlich gar nicht und wenn überhaupt, dann sehr ungenau. Wenn ich daran denke, teste ich das mal.

    Nebenbei gemerkt sind Flachkopfgeschosse auf relativ kurzer Distanz am präzisesten. Das wird am höheren bzw. vorderlastigen Kopfgewicht liegen. Auf weiter Distanz steht der schlechtere BC-Wert einer besseren Präzision entgegen.

  • Nebenbei gemerkt sind Flachkopfgeschosse auf relativ kurzer Distanz am präzisesten. Das wird am höheren bzw. vorderlastigen Kopfgewicht liegen. Auf weiter Distanz steht der schlechtere BC-Wert einer besseren Präzision entgegen.

    Spitz- oder Rundkopf müssten aber eigentlich kopflastiger sein, oder sind die innen weiter ”ausgehöhlt“ ?

    So genau hab‘ ich mir Diablos noch nie angeschaut…

    We the unwilling, led by the unqualified, kill the unfortunate, die for the ungrateful.

  • Pappscheiben-Nutzern rate ich von Spitzkopf-Dias ab. Die Treffer sind auf 8 Metern kaum zu erkennen im Gegensatz zu Flachköpfen. Die Spitzköpfe verschieße ich nur noch auf ein Pendelziel.

  • Ich würde schätzen, das dauert aber deutlich mehr als 20 Jahre,

    Moin!

    Das kann aber auch wesentlich schneller passieren, wenn eine Dose Outdoor bei Nieselregen auch nur kurz geöffnet wird.

    Oder anderweitig Feuchtigkeit eindringt. Geringste Mengen langen teilweise schon aus.

    Je nachdem wie die Diabolos vom Hersteller vorbehandelt bzw. beschichtet wurden.

    Früher war nicht alles besser, nur anders.

    Aber meistens ist anders einfach nur besser! ;)

    8) >>>VDB-Fördermitglied<<< 8)

  • Ich bevorzuge Flachkopf ... die machen die schönsten Löcher in die Scheibe.

    Das ist ja der Sinn von Flachkopf bzw. Wadcutter-Geschossen. Nur sauber gestanzte Löcher lassen sich maschinell bewerten. Das ist zwingend für das matchmäßige Schießen, denn alle Vereine schieben die Streifen durch eine Auswertemaschine, die dann die einzelnen Ringergebnisse genau ausmisst und im Einzel und Gesamtergebnis aufdruckt. Auch deswegen werden ausschließlich 10'er Spiegel (beim LG) verwendet, damit der Streifen mit 10 Schuss in etwa 5 Sek ausgewertet werden können.

    Aber das wäre mal ein Experiment, ob diese Maschinen mit Schusslöchern von Rundkopfdias klarkommen. Vermutlich gar nicht und wenn überhaupt, dann sehr ungenau. Wenn ich daran denke, teste ich das mal.

    Nebenbei gemerkt sind Flachkopfgeschosse auf relativ kurzer Distanz am präzisesten. Das wird am höheren bzw. vorderlastigen Kopfgewicht liegen. Auf weiter Distanz steht der schlechtere BC-Wert einer besseren Präzision entgegen.

    Solche Scheiben und Maschinen werden gerade überall abverkauft weil sogar die Dorfvereine auf Digital umstellen...den Mikrofonen is das egal wie die Kopfform ist.

  • Solche Scheiben und Maschinen werden gerade überall abverkauft weil sogar die Dorfvereine auf Digital umstellen...den Mikrofonen is das egal wie die Kopfform ist.

    Naja, es stimmt, die Vereine rüsten auf elektronische Ziele um. Aber die Kosten sind beträchtlich und deswegen gibt es noch viele Anlagen herkömmlicher Art, wie auch unser Verein. Man darf ja nicht vergessen, dass die Vereine im Mittel 6 - 10 Bahnen haben, nicht selten auch 20 und mehr. Da ist das mit wenigen Tausendern aus der Kasse nicht getan und der Verein muss auf Förderungen warten, die auch oft für Sanierungen dringlicher Art benötigt werden.

  • Spitz- oder Rundkopf müssten aber eigentlich kopflastiger sein

    Dafür ist der Kopf selbst auch etwas länger. Wie auch immer, die Gewichtsverteilung bzw. die mittlere Schwerpunktlage ist anders.

    Pappscheiben-Nutzern rate ich von Spitzkopf-Dias ab. Die Treffer sind auf 8 Metern kaum zu erkennen im Gegensatz zu Flachköpfen.

    Privat ist das ein gutes Argument. Im Verein stellt sich die Frage nicht, weil andere Kopfformen als Flachkopf nicht zugelassen sind. Da aber die Spitzkopf auch teurer sind und für Pappscheibe unsinnig sind, ist das auch nicht unerheblich. Letztlich hat man bei Spitzkopf auch kaum eine Wahl zum Austesten von Dias in Sachen Präzision. Ich habe noch keine Spitzkopfsorten mit wählbarem Kopfmaß gesehen.

    Das kann aber auch wesentlich schneller passieren, wenn eine Dose Outdoor bei Nieselregen auch nur kurz geöffnet wird.

    Klar, das wäre fast schon eine Vergewaltigung des Materials. In aller Regel weiß der Schütze seine Schusszahlen, zumindest die Größenordnung. Somit macht es zumindest bei Regen einen Sinn, nur die benötigte Menge Dias auf der Bahn mitzunehmen.

  • Solche Scheiben und Maschinen werden gerade überall abverkauft weil sogar die Dorfvereine auf Digital umstellen...den Mikrofonen is das egal wie die Kopfform ist.

    Das ist noch lange nicht so, unser Verein hat noch nicht einmal eine Maschine, da werden grenzwertige Löcher noch mit dem guten, alten Schusslochprüfer nachgemessen.

    Und da die meisten Vereine recht klam in der Kasse sind, ist so eine digitale Erfassung auch ein ordentlicher finanzieller Faktor.

  • Das ist ja der Sinn von Flachkopf bzw. Wadcutter-Geschossen.

    Ach, sag bloß :D Das hätte ich nicht gedacht ;) :whistling:

    Nur sauber gestanzte Löcher lassen sich maschinell bewerten. Das ist zwingend für das matchmäßige Schießen,

    Ich werte meine Scheiben mit der Target Shooting App (Target Scan) aus. Die erkennt auch zuverlässig die Löcher von z.B. den H&N Field Target Trophy ... aber trotzdem , ein sauber gestanztes Loch ist und bleibt ein sauber gestanztes Loch. Das ist mir deutlich lieber :)

    Gruß
    Heiko __ ( Fördermitglied VDB )

    --Alle Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen der allgemeinen Unterhaltung--

  • Floppyk: "Im Verein stellt sich die Frage nicht, weil andere Kopfformen als Flachkopf nicht zugelassen sind." Wo steht das?

  • Ich werte meine Scheiben mit der Target Shooting App (Target Scan) aus.

    Interessannt. Auch wenn das nun ins OT abdriftet, hat mich die Frage interessiert, ob unsauber gestanzte Löcher Probleme bei den Auswertemaschinen verursachen. Somit sind Frau und ich kurz zum Verein gefahren.

    Ich war erstaunt. Auch bei den unsauberen Löchern hat die Maschine nicht protestiert. Allerdings waren auch keine Schusslöcher, die in der Auswertung grenzwertig am Ring lagen. Die "Qualität" der Schusslöcher ist mit Spitzkopf noch akzeptabel, aber beim Rundkopf franst das Loch, insbesondere wenn man auf der Rückseite schaut. Offenbar scheint die Maschine das Zentrum zu lesen und nicht den Rand selbst.

    Wie auch immer. Auf die Schnelle je 3 Schuss mit FWB P44, Distanz 10 m. Da auf die Schnelle, bitte keine Beachtung der Ringzahlen.

       

  • Floppyk: "Im Verein stellt sich die Frage nicht, weil andere Kopfformen als Flachkopf nicht zugelassen sind." Wo steht das?

    Ich habe nun nachgeschaut. Tatsächlich taucht die Anforderung 4,5mm Flachkopf nur bei Pkt. 8.28.4.1 auf, aber das betrifft die Disziplin Target Sprint / Sommerbiathlon. Bei anderen Disziplinen im Bezug zu LP/LG findet sich nur die Anforderung 4,5 mm, wie auch 7,5 J und 175 m/s.

    Wie auch immer, da müsste man in den Tiefen nachlesen, was auf die Schnelle schwerlich ist. Tatsache aber auch, das der früher verwendete Begriff "kelchförmig" in den neueren SpoO nicht mehr auftaucht. Am Rande ist auch interessant, dass sich "Flachkopf" in der neuen SpoO findet, in einer alten aus 2009 jedoch nicht. Offenbar hat der DSB oder gar der ISSF dort Anpassungen gemacht.

  • Ich habe mal gesucht nach "Diabolo", "Flachkopf" und "4,5". Das Kapitel 8.28.4.1 ist da tatsächlich die einzige Fundstelle für die Flachköpfe. Und ich vermute mal, das steht da drin, weil sie vergessen haben, es zu löschen. Nichtsdestotrotz: Da steht es nun. Und damit gilt es für Sommer Biathlon.

  • Nichtsdestotrotz: Da steht es nun. Und damit gilt es für Sommer Biathlon.

    Die Tiefen der SpoO kann man nicht immer nachvollziehen, insbesondere warum das nicht generell so vorgegeben ist. Es macht ja durchaus Sinn, andere Geschosse als Flachkopf-Standard auszuschließen. Spätestens mit Hornet (Messingspitze) und ähnliche dürfte das nicht so gut für den Kugelfang sein., zumal für das sportliche Schießen das auch keinen Sinn ergibt.

    Letztlich muss man auch erwähnen, dass der DSB mit der Festlegung der Regeln nicht frei ist, denn diese werden vom internationalen Gremium ISSF festgelegt. Da die meisten Disziplinen olympisch bzw. international sind, muss das für die Chancengleichheit auch so sein.

  • Irgendwo anders stand in der SpoO in einer Tabelle, dass die Geschosse aus einer "weichen Legierung, wie Blei o Ä" sein sollen. Auch das aber nicht allgemeingültig, sondern bei einer Disziplin. Es könnte also bei z. B. freihändig 30 Schuss jemand Stahl - BBs laden, solange sie nur 4,5 mm /.177 haben. Nice! Wenn die Dinger dann vom harten Meyton - Rahmen zurückkommen.

  • Die klassische Match Munition ist nun Mal der Flachkopf Diabolo, welcher auf 10m auf die klassische Pappescheibe auch das Sinnvollste ist.

    Wie das heute mit der elektronischen Erfassung ist, dass weiß ich nicht, wahrscheinlich ist es da bei der Messung egal welche Kopfform da ein Diabolo hat.

    Als ich damals mit dem Schießen angefangen habe, gab es auch nur 3 Geschossformen, Rundkugeln, Flachkopfdiabolo und Spitzkopfdiabolo, wobei die Spitzkopf auch als Jagddiabolos verkauft wurden.