Allgemeine Diskussion zu Klingen

Es gibt 3.994 Antworten in diesem Thema, welches 295.224 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. Juni 2024 um 22:22) ist von edwin2.

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    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ähm... Ein Stahl unterliegt noch einem Herstellungsverfahren, meine Herren . Das bringt man nicht auf die Temperatur des Bestandteils was am spätestens schmilzt und rührt nur noch 2x.

    Insofern sind Vergleiche alleine anhand von Bestandteilen nicht zielführend. Eher eine grobe Orintierung wohin die Reise gehen könnte, wenn nicht nur die Bestandteile, sondern auch der gesamte Herstellungsprozess der Stahlspezifikation entspricht 8o

    Das ZDP-Gedöns ist vielleicht nicht gleich "extrem" spröde, geht aber eben klar in Richtung "spröde".

    Ein leicht krummes Messer ist immernoch ein Messer, vor Ort. Ein stärker gebogenes, lässt sich noch grob zurechtdengeln und kann noch genutzt werden, bis man es ggf. daheim doch entosorgt.

    Ein gebrochenes Messer dagegen ist kein Messer mehr, solange nicht nur ganz leicht die Spitze abbricht. Die Spreu und das Weizen trennen sich hier aber auch erst so richtig - dann aber oft - wenn es beim Outdoor nicht mehr kuschlieg warm ist.

    So viele Gründe bei Messern besseres zu nutzen als 440C bzw. gepimpte Versionen wie 154CM (dreiste Kopie von ATS-34) oder die chinesische Version 8Cr13MoV (Spydercos liebste Sorte? Ist da der CPM S30V auch wirklich endlich tot?) oder halt das österreichische N690, soviel gibt es da wirklich nicht, daß man sich dabei überschlagen müsste.

    Persönlich mag ich irgendwie D2 nicht. Ob aber PRAKTISCH ganz oben MagnaCut oder M390 thront... Oder doch RWL-34? :whistling: Wahrscheinlich aber wohl CPM-S-110V?

    Ist das überhaupt ein Vorteil oder ein Nachteil, wenn man ein >150€ Messer nach 2 Jahren nachschärfen müsste und auch kann oder nach 5 Jahren nicht kann? Wohl Ansichtssache, wie vieles anderes auch...

    Gehöre wohl zu den Glücklichen denen mit "alles ab 440C Quali, wenns geht nicht unbedingt D2 bitte, zur Not CPM-D2" alles andere egal ist.

    Denn dann bleibt einem nur noch die Diskussion über die Klingenform und die Grifform + Material. Irgendwie entspannend, da bei einem Messer direkt auf das Wichtigste reduziert.

  • Ähm... Ein Stahl unterliegt noch einem Herstellungsverfahren, meine Herren . Das bringt man nicht auf die Temperatur des Bestandteils was am spätestens schmilzt und rührt nur noch 2x.

    Insofern sind Vergleiche alleine anhand von Bestandteilen nicht zielführend. Eher eine grobe Orintierung wohin die Reise gehen könnte, wenn nicht nur die Bestandteile, sondern auch der gesamte Herstellungsprozess der Stahlspezifikation entspricht

    Volle Zustimmung! :thumbup:

    Deswegen reagierte ich aus skeptisch, wenn Play sich nur auf der chemischen Zusammensetzung konzentriert.

    Persönlich mag ich irgendwie D2 nicht.

    Ich auch nicht. Vor allem bekommt es schnell Korrosionsflecken, wenn es beim Paddeln und Angeln öfter mal feucht wird und/oder mit Blut zusammenkommt und nicht gleich danach gut gepflegt wird. An der Schnitthaltigkeit habe ich allerdings wenig zu meckern. Nichts desto trotz habe ich einige Messer aus D2 - z.B. das schon erwähnte Real Steel Doppler und das Real Steel T99.

    Ansonsten sehe ich es so wie Du eher entspannt mit den Stählen. Ich habe und nutze auch viele Verschiedene, inklusive diversen Damast. Die meisten meiner Messer sind in 440C.

    Grüße - Bernhard

    Einmal editiert, zuletzt von BernhardJ (3. November 2023 um 19:18)

  • Deswegen reagierte ich aus skeptisch, wenn Play sich nur auf der chemischen Zusammensetzung konzentriert.

    Wenn der Stahl Grütze ist, kann man nur auch bei bester Härtung keine Wunder erwarten.

    Ist der Stahl gut, kann man mit einer guten Härtung mehr rausholen.

    Gruß Play

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  • Viele moderne Bushcraft Messer sind aus recht einfachen Stählen , 1075 oder 1095 sieht man häufig.

    Nicht rostfrei, nicht superhart, dafür zäh und an jedem Stein wieder einigermaßen scharf zu bekommen.

    Diese Eigenschaften kollidieren völlig mit dem Hype nach Superstählen aber sind in der Praxis halt brauchbar und die vermeintlichen Nachteile erweisen sich zum Vorteil.

  • Ein guter Stahl mit einer Grütze-Wärmebehandlung wird leider auch bestensfalls Durchschnitt. Siehe D2 und die ganzen China-Importe die alle nicht besser abschneiden als 8Cr13MoV was die Klingenbeständigkeit angeht. Die WB muss massentauglich sein für die Massenherstellung, das geht bei D2 zum Beispiel weniger gut.

    Und was jetzt schlechter Stahl ist... das ist auch seltsam. Ein 440B oder AUS-8 oder 8Cr13MoV kann wunderbar funtionieren. Die Messlatte sitzt inzwischen so weit oben für Stähle mit Besonderheit X oder Modename Y dass die Leute sich leicht blenden lassen.

  • schlechter stahl ist, wenn er meiner angedachten benutzeridee nicht genügt

    schneidebreschädiggungen zum beispiel, damit mein ich nicht stumpfwerden, ausreißer im material

    mein bowkri ist z.b aus lkw blattfeder , da kann mann schon mal was mit machen

    INVICTUS

  • Ja, gutes Beispiel... Zähigkeit. Man baut eine Machete oder Schwert aus 1060 oder was vergleichbarem. Für ein Messer wäre das ziemlich schlapp. Für ein (kleines!) Messer ist was wie ZDP oder Superstahl X ideal weil man eben nur Schneidaufgaben damit erledigt. Dann nimmt es jemand um damit eine Dose aufzuhebeln und wundert sich dass es sofort bricht. Der nächste weiß es auch nicht besser und denkt sich "Wenn ich jetzt aus ZDP ein Messer wie eine angeschliffene Brechstange baue, das müsste doch gehen!" ;)

  • Ein Stahl hat ja mind. 4 Eigenschaften.

    Härte

    Zähigkeit

    Elastizität

    Rostbeständigkeit

    Nimmt man einen Stern, bei dem jede der 4 Eigenschaften in je eine Himmelsrichtung zeigt und trägt man dort die Möglichkeiten ein, dann könnte z.B. die Fläche des Vierecks eine gewisse Aussage geben.

    Oder das Dreieck, wenn man auf eine Eigenschaft keinen Wert legt.

    Oder man gewichtet die Werte mit einem Faktor.

    Für mich war Härte, Zähigkeit und Elastizität oft am wichtigsten.

    Gruß Play

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  • Ein Stahl hat ja mind. 4 Eigenschaften.

    Schnittfestigkeit und Schärfbarkeit.

    Ich mag Klingen, die spitz wie eine Ahle und so scharf sind, dass sie Zigarettenpapier schneiden können. Mehr als öffnen von Kartons mache ich damit sowieso nicht.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -

  • Da die Aufgaben eines Messers unglaublich vielfältig sind, ist die Auswahl an Stählen und Formen ebenso vielfältig.

    Ein Chirurg kann mit einer Machete ebensowenig anfangen wie ein kubanischer Bauer mit einem Skalpel bei der Zuckerohr Ernte.

    Von daher ist auch eine Diskussion über den idealen Stahl ohne den Einsatzzweck zu kennen sinnlos.

    Ein Bushraft-Haudrauf aus einfachem zähen Stahl und einen Folder mit dünner sauscharfer Klinge aus einem CPM Stahl sehe ich als sinnvolle Kombination.

  • Es ist aber erstaunlich was manche Privatmesserhersteller kombinieren können.

    Aber in der Regel macht man es so, wie Du sagst. Stahl, Härtung und Klingengeometrie angepaßt an die Anforderungen. Fast immer ein Kompromiss.

    Und stark unterschiedliche Gewichtumg. Ein Tauchermesser für Salzwasser sollte besonders rostträge sein.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Die WB muss massentauglich sein für die Massenherstellung, das geht bei D2 zum Beispiel weniger gut.

    Deswegen empfehle ich Messer aus D2 nur von einigermaßen namhaften Herstellern zu kaufen, z.B. Real Steel oder Böker. Auch wenn deren Messer aus China kommen, so besteht dabei die Chance, dass die Stahleigenschaften einigermaßen gut genutzt wurden.

    Grüße - Bernhard

  • @Play

    Soetwas gibt es schon u.a. bei Bremsklötzen :D Sogar gleich tauglich für NEUN Parameter ;)

    https://www.at-rs.de/Brembo_Sportbremsbeläge.html

    Gravitus

    So wait, so good. Kleinwenig universell darf ein Messer sein. Daher je speziell gut der Stahl, desto speziell die Aufgabe des Messers. Das ist für Outdoor (Bernhards Ursprungsthema) dann aber untauglich.

    @all

    Es gibt so eine Idee vom mind. dem Magischen Dreieck bei Messerstählen. Das ist die s.g. Schnitthaltigkeit und dann noch Korrosionsresistenz und Nachschärfbarkeit. Da passt jetzt RWL-34 nicht wirklich rein. So als Beispiel. Ich will sowas jedenfalls nicht haben. Geschweige noch wildere Hyperstähle.

    Messer, ist entweder für die Vitrine oder Gebauchsgegenstand. Der Tag wird daher nicht kommen wo ich statt 164 Öcken, 264 zahle, für nahezu identisches, nur eben aus CPM S110V und nicht zum Beispiel aus N690. Für mich ist sowas absolut witzlos. Ich weiß nicht wie man sich so ausgiebig darüber unterhalten kann.

    Wobei es schadet schon nicht, wenn man die Basics mal geschnallt hat und auch weiß... daß man D2 lieber meiden sollte :D

    PS:

    Ich glaub ich mach hier mal Pause. Wollte aber, da viele ein Messer haben der daheim der Universallist ist, auch meinen(/unseren) kurz vorstellen.

    Das ist ein "Cutter" von Roebuck (Vorläufer von dem der nur minimal anders aussieht, beide sind teilsgummiert)

    https://de.rubix.com/de/universalme…e/p-G3510008407

    der immer mit den Tajima LCB-30RB gefüttert wird

    https://www.tajimatool.com/product/lcb-30rb/

    Das ist das absolut wichtigste und meistgenutzte Messer das ich je besessen habe. Er darf niemals verloren gehen :P

    Einmal editiert, zuletzt von Bierbengel (3. November 2023 um 21:38) aus folgendem Grund: Tippos

  • Für mich war Härte, Zähigkeit und Elastizität oft am wichtigsten.

    Wobei Zähigkeit und Elastizität das gleiche ist. ;)

    Die 4 Eigenschaften die Du meintest sind wahrscheinlich

    - Härte

    - Zähigkeit

    - Korrosion und

    - Schnitthaltigkeit.

    Manchmal wird auch noch der Schwierigkeitsgrad des Schärfens bewertet.

    Grüße - Bernhard