Allgemeine Diskussion zu Klingen

Es gibt 3.976 Antworten in diesem Thema, welches 288.182 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Mai 2024 um 19:34) ist von Hydra.

  • Bei der Geometrie von einer Messerklinge ist das was anderes, würde ich sagen.

    Die PM Stähle haben normalerweise auch recht große Schneidenwinkel, da sie sonst zu Ausbrüchen neigen. Was die Sekundärfase der Klinge im Nageltest hatte konnte ich beim besten Willen nicht erkennen. Aber du hast natürlich vollkommen recht, der Winkel ist ein wichtiger Faktor.

  • Ich schon. Ist ja nicht so, dass ich keine Messer auch für nur 30 € habe, aber Premium muss es auch mal ab und zu sein.

    Ich glaube meine Küchenmesser zusammen waren teurer als die Hobbymesser. Die werden auch regelmäßig benutzt, vielleicht hab ich da weniger Hemmungen.

    Man sagt ja, der Messersammler macht mit seinen Messern meistens die Versandkartons von neuen Messern auf. ;)

  • Die Stabilität, kommt ja immer aufs Messer an.

    Gibt ja durchaus angeschliffene Brechstangen.

    Wobei ich Brechstangen mit Klinge bevorzuge, wie mein EDC für die Arbeit.

    Die angeschliffenen Brechstangen, sind ja wiederum Konstruktionnsbedingt nicht sehr Schneidfreudig.

    Denke praktisch, macht so ein Premium Stahl maximal für Jäger Sinn, welche ihr Tier im Felde versorgen und wenig Ausrüstung mitschleppen wollen.

    Am Ende muss ja jedes Messer nachgeschliffen werden. Der Premium Stahl braucht dann wiederum mehr Arbeit, was die höhere Standzeit der Klinge, wieder ausgleicht.

    Ob ich wiederum einen Nagel durchtrennen kann, hat für mich keinerlei praktischen Nutzen.

    :modo:

  • Aso, hatte letzte Woche auf Arbeit, mir neue ausgemusterte Sägeblätter geholt.

    Daraus bauen wir uns immer 3 Stechbeitel aus einem Blatt, für die Arbeit.

    Jedenfalls, war da eines dabei.

    Da hatte sich schon jemand dran versucht, und eine Schneidfase eingebracht.

    Ganz Dezent, und ohne Verfärbung.

    Als ich es Entdrei brechen wollte, stellte ich allerdings fest, dass diese geringe Hitzeeinwirkung schon gereicht hat, das Gefüge zu verändern.

    Stahl besteht aus HSS DMo5.

    So ein Sägeblatt kostet ~10 € neu und bricht sonst ganz leicht, bei seitlicher Belastung.

    Zitat

    HSS-DMo5 ist ein hochlegierter Schnellarbeitsstahl mit Wolfram-, Vanadium- und Molybdänanteilen, für sehr gute mechanische Eigenschaften und hervorragende Festigkeit mit einer Härte von 65 ± 1HRC.

    Daher immer Obacht, mit Bandschleifern etc. an Klingen. 😅

    :modo:

  • metall muß man deshalb genausogut lernen wie holz, jede art hat ihre eigenschaften vorzüge und unmöglichkeiten

    was hab ich schon lehrgeld gezahlt mit beidem...

    ich hatte mal ein sägeblatt , das liess sich bohren, hab da so 90 bohreungen a 3 mm reingemacht, und dann konnte man es an einen hlem innen biegen und annieten und das kettengehänge bauen... kannst aber genauso pech haben und es bricht oder ist unbohrbar

    und manche metalle muß man vorher erwärmen, das sie nach dem abkühlen biegefähig werden

    also hut ab vor nem metallkenner

    INVICTUS

  • Vielen Dank!

    Denn ist ein Odachi aus 1060er Carbon ja gar nicht mal so schlecht.

    Dies zu wissen hilft einem doch schon mal weiter...

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Wirklich spannend wird es wenn man die Frage "was erhält eigentlich die Klingenschärfe?" unter einem weiteren Gesichtspunkt betrachtet. Auch die Zähigkeit der Klinge (die ja bei 1060, 5160 und anderen niedrig legierten Karbonstählen ausgesprochen gut ist) ist für den Erhalt der Klinge verantwortlich, gerade wenn das Material was geschnitten ist nicht nur sauberes Papier ist sondern ganz natürlich Verunreinigungen enthält wie Haut und Fell. Klingen leiden nicht nur durch langsamen Abrieb, sondern brechen auch mikroskopisch weg, es entstehen Drehkräfte. Cliff Stamp hat das mal sehr schön erklärt.

  • Nachdem sich mein F1 ja wohl als ein 'Fakekniven' herausgestellt hat, hab' ich es die letzten Tage absolut nicht geschont. Wenn es dabei kaputt geht, so what.

    Dicke Äste durchgehackt, batoniert, was das Zeug hält, auch mit Steinen zwecks besserer / härterer Hammerwirkung, im Kiesbett vom Bach gegraben, ein paar Nägel(chen) zerkleinert und und und ... Ich glaube, mit einem echten F1 wäre ich etwas vorsichtiger gewesen.

    Was soll ich sagen, das Teil hat zwar ein paar kleine Schrammen (vor allem von dem großen Stein, mit dem ich oben auf die Klinge geschlagen habe) - aber alles in allem hat es das Messerchen ganz gut weggesteckt. Heute Abend habe ich ihm dann einen kleinen Schliff gegönnt ... Und dabei bemerkt, dass ich eine Weile gebraucht habe, bis es wieder richtig scharf war. Ging aber trotzdem relativ gut, aber so knapp 25 min habe ich dann doch gebraucht. (300/600/1000/6000)

    Es hätte mich ja gereizt, einen balligen Schliff zu machen - aber davon habe ich absolut keine Ahnung. Wäre sicher in die Hose gegangen.

    Nehme mal an, dass auch Fakekniven nicht den allerbilligsten Stahl verwenden wird. Mein Vertrauen in dieses Messer ist jedenfalls wieder etwas gewachsen und ich werde es in Zukunft nicht schonen. 😜

  • Das geile an billigen Fakes ist dass du das schöne Design vom Original hast und das Teil nicht schonen musst. Das mag ich auch an meinen Ganzos.

    Balliger Schliff ist gar nicht so schwer. Gerade Leute die nicht schärfen können machen oft unfreiwillig sowieso einen konvexen Schliff einfach dadurch dass der Winkel nicht sauber gehalten wird. Leichte Wippbewegung reicht. Du kannst auch sowas machen wie ein Schleifpapier auf ein Mauspad legen und dann normal abziehen wie mit einem Leder.

  • Der Premium Stahl braucht dann wiederum mehr Arbeit, was die höhere Standzeit der Klinge, wieder ausgleicht.

    Bei den Premiumstählen nur auf die Schnitthaltigkeit, Standzeit und Schärfbarkeit zu achten, ist viel zu kurz gedacht.

    Für mich ist auch Korrosionsbeständigkeit ein sehr wichtiger Faktor, da die Outdoor-Messer bei mir oft mit Salzwasser und Fischblut in Berührung kommen. Auch die Zähigkeit beim Holzzubereiten (aber bitte ohne das das Messer danach krumm bleibt!!!), ist wichtig. Die Kombination aus allen Faktoren macht's.

    Grüße - Bernhard

  • Habe heute festgestellt, dass der kleine, öffentliche Weg hinter unserem Garten vollkommen zugewuchert ist mit Brombeeren und sonstigem Gestrüpp. Also muss eine Machete her - soll ja auch Spaß machen, mit der Heckenschere kann das ja jeder 🤣

    Für den einen Einsatz im Jahr werde ich mir aber keine kaufen und außerdem lag da noch so ein nettes altes Flach-/ Bandstahl-Stück rum. 50cm lang und glaube 4mm stark ... Ziemlich verrostet 🙈 - also erstmal blank gemacht.

    Form war teilweise schon vorgegeben, weil ich von dem Teil schon ein Stück abgesägt hatte für was anderes

    Klar, für 40 Euro gibt es wahrscheinlich was halbwegs brauchbares und sicher besseres als das was ich da basteln werde - aber so als nebenher-Beschäftigung ist das auch ganz nett.

    Meine eigentliche Frage ist, ob es funktioniert, den Stahl zum Rostschutz irgendwie mit einfachen Mitteln zu brünieren?

    Härten funktioniert ja eh nicht mit einfachem Bandstahl (ist glaub ich S235JR) oder zumindest nicht gut und mit vertretbarem Aufwand.

    Aber ein paar Brombeeren wird das Ding schon aushalten, auch ungehärtet.

    Gibt es einfache Hausmittel zum brünieren oder ist das Quatsch und ich pinsel das Teil nach verwenden einfach nur mit etwas Öl ein?

  • ich hätte ein paar andre bedenken, wo deine sägeschnitte anden am ünergang zum griff und am griff hast du sägeschnitte ins material gemacht. das stört, schwingungen abzuleiten und sind im grunde sollbruchstellen bei überbelastung an den stellen muß man eine rundung machen, , dann schwingt es sauber und für lange zeit,wenn der stahl stimmt

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Rost is eigentlich egal bei Macheten. Tramontinas werden ab Werk nur einmal lackiert und sobald das ab ist (dauert nicht lange) fangen die Dinger an zu rosten. Und die Arbeiter in Südamerika lassen sie einfach rosten. Das geht beim arbeiten auch wieder ab.

    Du kannst ne Patina drauf machen. Brünierung ist eigentlich zu schade, gerade bei so viel Oberfläche. Weiss auch nicht, ob das bei dieser Art Arbeit überhaupt hält.

  • wo deine sägeschnitte anden am ünergang zum griff und am griff hast du sägeschnitte ins material gemacht. das stört, schwingungen abzuleiten und sind im grunde sollbruchstellen bei überbelastung an den stellen muß man eine rundung machen, , dann schwingt es s5auber und für lange zeit,wenn der stahl stimmt

    Ja, das wird noch schön rund gefeilt / geschliffen. Der Griffteil ist eh noch etwas zu breit. Große Belastungen wird das Ding eh nicht erfahren und zum brechen ist der Bandstahl glaub ich fast zu zäh und elastisch. Muss mal noch schauen, was für Holz ich da für den Griff nehme. Irgendwo müsste noch etwas Olivenholz rumliegen, nen alten Apfelstamm hab ich auch noch, weiß aber nicht ob das hart genug ist.

    Rost is eigentlich egal bei Macheten. Tramontinas werden ab Werk nur einmal lackiert und sobald das ab ist (dauert nicht lange) fangen die Dinger an zu rosten. Und die Arbeiter in Südamerika lassen sie einfach rosten. Das geht beim arbeiten auch wieder ab.


    Du kannst ne Patina drauf machen. Brünierung ist eigentlich zu schade, gerade bei so viel Oberfläche. Weiss auch nicht, ob das bei dieser Art Arbeit überhaupt hält.

    Hast eigentlich recht, werde das Ding ja nicht im Salzwasser aufbewahren. Aber ein bisschen Patina wäre vielleicht gar nicht so schlecht. Hatte glaub' ich mal was gelesen von etwas erhitzen und mit Leinöl einstreichen - bin mir aber nicht ganz sicher.

  • Das mit dem Leinöl wird bei Eisenpfannen gemacht. Aber wir reden da von Ofen oder Herd auf Vollgas, das würde die Härtung der Klinge ruinieren.

    Du kannst die Machete ganz normal benutzen und reinigen. Der viele Pflanzensaft sorgt dann recht schnell für Rost und Patina. Patina ist nichts anderes als schwarzer Rost, und der gefährliche ist rot, also zwei Arten der Oxidation. Wenn du die Patina forcieren willst würde ich bei der Größe von dem Teil Küchenkrepp nehmen, getränkt in Essig, Kartoffel- oder Obstsaft und damit die Klinge eng umwickeln.

    Das evtl. in mehreren Durchgängen und jeweils nicht zu lang. Je nachdem, wo viel oder wenig Luft dran kommt werden einige Stellen hell bleiben und andere dunkel, und wenn du das variierst wird die Patina nachher mehr uniform.

    Ist übrigens auch eine schöne Art wie man einer Klinge einen individuellen Style geben kann. Wie bei einem Hamon, zum Beispiel indem du beim finalen Durchgang mit Senf ein individuelles Muster draufmalst.

  • Ja, das mit verschiedenen Säuren, Essig, Senf usw hatte ich auch gerade gelesen. Ist echt interessant. Da werde ich wohl etwas experimentieren. Jetzt muss ich das Ding erstmal in eine halbwegs anständige Form bringen, eine Schneidphase anbringen und dann nicht vergessen, die Patina vor dem Griff drauf zu machen. 🤣🙈 Mal sehen, ob meine zwei linken Daumen dran bleiben ...

  • Die erzeugte Patina ist ja nix anderes als eine Brünierung.

    Hier mal eine, wie ich finde, gute Anleitung zur Streichbbrünierung:

    herr_svensson
    12. Mai 2019 um 11:49

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • In der Regel schleife ich meine Messer "frei Schnauze" mit Wassersteinen, ist meist ja nur ein kleiner Nachschliff. Hin und wieder kontrolliere / korrigiere ich den Winkel mit verschiedenen Halterungen aus 3D-Druck, in die das Messer gespannt wird und die in der Breite genau auf die Wassersteine passen. Wenn's schnell gehen muss auch mal mit so einem Rollschärfer, v. a. bei einfachen Küchenmessern.

    Aber eine Schneide selbst neu aufbauen ist da schon was anderes.

    Hab' dazu gerade dieses Video gesehen.

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    Die selbstgebaute Lansky-Adaption sieht nicht allzu kompliziert aus. Müsste man auch mit zwei linken Daumen nachbauen können.

    Ich denke "frei Schnauze" wird das mit einer halbwegs anständigen Schneidphase bei mir nichts werden. Da fehlen mir Übung und Geschick.

    Würde am liebsten gleich loslegen und die Halterung nachbauen, muss aber leider das ganze Wochenende arbeiten ....

    Na ja, vielleicht findet sich ja noch was besseres - entweder hier oder bei youtube.

  • Material abtragen ist eine Sysiphos-Arbeit. Selbst wenn es nur wenig ist, wie bei einem Messer mit unzureichender Werksschärfe. Ich habe meinen EDC-Folder mit einem groben Diamantstein eine volle Stunde geschliffen, ehe ich zufrieden war.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -