Allgemeine Diskussion zu Klingen

Es gibt 3.897 Antworten in diesem Thema, welches 271.970 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Mai 2024 um 19:52) ist von Henrystutzen.

  • Generell habe ich persönlich nichts dagegen, wenn man diese Pakistan-Damast-Messer Kauft. Ich habe selber 4 von diesen Billigheimern. Wer sich aber etwas mit der Materie beschäftigt, weiß was er für sein Geld bekommt und was er erwarten kann. Eine Beweisführung wegen Betrug wird kaum jemand wegen dem geringen Wert anstreben. Ein Ahnungsloser eh nicht.

    Als Deko in der Vitrine taugen die ja meistens alle... ;)

    Grüße - Bernhard

    Einmal editiert, zuletzt von BernhardJ (20. Januar 2023 um 12:46)

  • Ich habe hier noch einen Microtech Clone aus China liegen, flammneu und unbespielt.

    Da werde ich mich um einen Härteprüfung bemühen, neulich einen Rockwell Härteprüfer bei einem Kunden entdeckt.

  • Die Pakistan-Messer (bzw. deren Hersteller - nicht Händler) finde ich trotzdem irgendwie "ehrlicher" als die 1 zu 1 Klone die sogar betrügerisch den Stahl des Originals auf die Klinge lasern. Davon lasse ich persönlich definitiv die Finger.

    Es gibt aber auch Klone bei denen die Stahlsorten-Angabe eine andere ist als beim Original. Sie stimmt dann oft mit dem gekauften Exemplar sogar überein. Das ist dann auch irgendwie okay, auch wenn eine offensichtliche Muster-Verletzung vorliegt.

    Grüße - Bernhard

  • Für mich zählt Qualität. Aber ich behaupte mal, wenn ich mit meinem Leodamast Messer dieses Schneide auf Schneide 90 Grad quer auf das Billigdamastmesser legen würde und dann mit dem Hammer drauf haue, daß das eine das andere einfach durchschneidet oder durchbricht.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Bei den Klonen kannst du auch nichts erwarten. Da ist oft die Mechanik nicht rund und der Stahl ist eben 3Cr13MoV oder so was in der Richtung. Bei meinem Para 2 hatte sich gerne die Schraube gelockert. Bei Designkopien ist das etwas anders.. das fing ja vor einigen Jahren an mit Ganzo, wo alle erstmal gesagt haben "Nie im Leben ist da 440C / D2 drin" und nachher war es doch so.

    Paki-Klopper finde ich interessant aber es sollte schon eine Härtung erfolgt sein. Gerade wenn man für relativ kleines Geld auch sowas wie ein Terävä oder ein Brisa bekommen kann.

  • Wenn man Glück hat, sind auch die Pakis irgendwie gehärtet. Mit Betonung auf "irgendwie". Meins von Maqson ist das härteste meiner 4 Pakis. Habe ich einfach mit einer guten feinen Feile getestet.

    Aber hier unten im Link meine letzte VERNÜNFTIGE Damast Anschaffung.

    Ich hatte schon länger ein gutes, feststehendes Damastmesser mit ordentlicher Kydex-Scheide gesucht. Oft gab es nur etwas in diese Richtung teuer aus den USA.

    Für 150 € kann man hier mit dem Civivi Elementum Ebony Damascus nichts falsch machen. Die Verarbeitung ist über alle Zweifel erhaben.

    https://www.boker.de/fixed-blade-el…amascus-02we044

    Grüße - Bernhard

  • Das ist völlig falsch. wenn man es richtig machen will. Die Originale hatten umlaufende Schneidleisten aus Damast!

    Nur ist man heute kaum noch in der Lage, so etwas herzustellen.

    Daher gibt es jetzt Billigversionen mit Optischem Fake Damast und Monodtahlschneide. Weil man es heute einfach nicht mehr drauf hat.

    Siehe Originale im solinger Klingenmuseum oder betrachte genau die Klingenfragmente im Pierce "Swords of the viking age". Oder im Dänenspeicher in Stade.

    Schneidleisten aus besserem gefalteten Stahl und später europäischen Monostahl haben die Japaner verwendet.

    Andererseits. Wenn das weiter viele glauben macht es mir die Sache leichter, wenn mich Jemand fragt, ob seine Klinge echt ist. Die bekommt dann sofort den Stempel Fake!

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    Einmal editiert, zuletzt von the_playstation (27. Januar 2023 um 22:38)

  • Das ist in ungefähr so, wie mit der überdimensional riesigen Artillerie von 1905 bis 1922. In dieser Zeit, als es noch keine leistungsfähigen Bomber gab, übernahmen riesige Kanonen diese Aufgabe. Heute weiß man nicht mehr, wie man die Verschlussmodule herstellen könnte - von manchen zyklopischen Läufen und den Zügen darin ganz zu schweigen. Alleine der Abkühlungsschwund und mögliche Haarrisse sind ein Problem...

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • P.S. In Coburg steht eine alte Schwarzpulver Damastkanone. Wie alt weiß ich aber nicht.

    Glücklicherweise gibt es viele Kriterien, mit denen man Fake-Originale feststellen kann. Nur sehr, sehr selten muß man eine Klinge für zusätzliche Daten röntgen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Das liegt daran, daß Du noch keinen echten Topdamast in der Hand hattest. Das ist heute fast alles sinnfreier optischer Damast. Halt Fake ohne Nutzen. Und dann noch oft schlecht verschweißt. Heute ist das zu 99,5% ein Witz.

    P.S. Echter Damast war früher als Original nicht geätzt und nur kaum sichtbar. Erst später hat man Ihn verkaufsfördernd "eingefärbt".

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Meinungen kann man viele haben.

    Nur zeigt die Realität die Überlegenheit. Sonst gäbe es keine Glasfaserbogenarme bei Armbrüsten und keine Spannbetonbrücken.

    Bau mal einen Armbrustbogen aus Monoglas. :D Und mach ein Video.

    Wie gesagt. Hier hat wahrscheinlich kaum einer echten Damast in der Hand gehabt.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • @ Playstation

    ......und selig ist man in seinem Glauben 8)

    Ich analysiere fast täglich Stähle, und angelesenes "Wissen" interessiert mich auch nicht.

    Aber es soll jeder nach seinem Wissen glücklich werden, so verbleibe ich einen schönen Freitagabend wünschend ,

    mit freundlichen Grüßen

    Dampf

  • Nö. Dann war es kein Topdamast sondern nur optischer nutzloser. Da ist das tatsächlich so. Aber daher auch nicht relevant.

    Was ich aber krass finde ist, das die Menschen vor 1500-1000 Jahren mehr Ahnung hatten als heute trotz unserem Wissen über Atome, Legierungen und Verständnis über metallische Anordnungen wie Carbide, ...

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ich analysiere fast täglich Stähle,

    Finde den Fehler.

    Wenn Du täglich Glasflaschen analysierst. Befähigt dich das, einen Armbrustbogen aus Fieberglas zu bauen und dessen Leistung im Vergleich zu deinen Glasflaschen einzuschätzen? Nein.

    Realität:

    Glasflasche geht sofort immer kaputt. Bei der kleinsten Beanspruchung. Über den Glasfaserbogen kann man mit einem Auto drüber fahren und ihn enormen Kräften aussetzen ohne das Er darunter im geringsten leidet.

    Das ist kein Glaube. Das sind Fakten. Nur daß man Sie scheinbar vergessen hat. Beton hat man auch 700 Jahre vergessen.

    Daher ist Fortschritt auch ein sehr flüchtiges Gut.

    Anderes Beispiel. Autoreifen. Ein Verbundwerkstoff aus Gummi, Stahl und Aramidfasern.

    Ein Reifen aus Gummi funktioniert nicht.

    Ein Reifen aus Stahl bekommt Dellen und Kratzer und funktioniert nicht.

    Ein Reifen aus Aramidfasern funktioniert nicht.

    Schon die Perser und Mongolen bauten Compositbögen aus Holz, Horn, ....

    Ich verstehe nicht, warum man Technologie bei einer Sache versteht und nutzt und sich bei der anderen verweigert.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    2 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (28. Januar 2023 um 00:15)

  • Guten Morgen,

    bestimmt war Damaststahl eine echte Innovation aber das ist ein paar hundert Jahre Geschichte.

    Wenn es anders wäre würden Schwerter und Hellebarden in die Ukraine geliefert.

    Die Metallurgie ist heute viel anspruchsvoller und es werden Stähle für spezielle Einsatzzwecke optimiert. Genauso ist des dem Damaststahl ergangen, heutzutage wird das Augenmerk auf schöne Muster gelegt. Verschleißfestigkeit und Elastizität sind untergeordnet, spielen keine Rolle mehr.