Deko-Waffe in die schwarze Tonne oder in den gelben Sack?

Es gibt 55 Antworten in diesem Thema, welches 15.128 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Mai 2022 um 14:41) ist von Nick_Nolte.

  • Moin!

    Eigentlich nur hochklappen und dann hochgeklappt Richtung Feder reindrücken.

    Dann nach hinten ziehen. Dadurch rutscht die Kimme unter den Haltenasen raus und ist somit entfernt.

    Das scheint mir nicht zu funktionieren, weil die zur Stift-Achse zeigende Fläche der verstellbaren Stange immer direkt an diese Rundung anstößt, darum kann man es nicht in Richtung Feder drücken (habe ich versucht).

    Vielleicht muss ich mal mit der Lupe da rangehen, aber aufgrund der Enge ist es schwer, das genau zu erkennen.

  • Das ist doch eine himmelschreiende Schande, so ein schönes Stück Technik zu zerfleddern - wenn es tatsächlich dieses hier ist:

    http://www.sar-shop.de/epages/6102839…WB%201429/18%22

    Doch, so eine ist das, den Shop hatte ich auch schon gesehen. Die einzigen Unterschiede die ich erkennen kann sind, dass die im Shop so eine Art Bajonett hat (oder was ist die dünne Stange unter dem Rohr vorne?) und es so aussieht, als wäre auf dem Repetierhebel eine Nummer ausgefeilt worden, wo die Hebelstange auf den Bildern abgeflacht aussieht. Und bei der vorliegenden ist auch kein Hinweis auf eine US-amerikanische Militärbasis im Rohr eingeschlagen (Geneseo Armory).

  • Auseinandernehmen von damaligen Miltärgewehren :

    1. Schloß rausnehmen. Dazu bei Mausers das Schloß öffnen, den Schloßhalter hinten links an der Vershlußhüse nach außen schwenken und das Schloß entnehmen.

    2. Putzstock - wenn vorhanden - Rausnehmen.

    3. Die beiden Ringe, die den Handschutz und den Schaft zusammenhalten, nach vorn in Richtung Mündung abziehen. Dazu die Haltefedern, die die Ringe sichern eindrücken, und die Ringe darüberschieben. Eventuell von hinten mit einem schalen Holzbrettchen drücken und Hammer verwenden, um die Ringe erst mal zu lösen.

    4. Oberen Handschutz entfernen (den kann man ausfädeln, ohne das Visier abzubauen

    5. die Systemschrauben entfernen - die hintere sitzt von unten am Ende des Abzugsbügels, die vordere vorn am Magazinkasen

    6. System vorsichtig aus dem Schaft nehmen. Manchmal hilft Klopfen mit einem Kunststoffhammer, wenn die Kniften alt sind, ist das durch Rost oder verharztes Öl und geschrumpftes Holz etwas fest

    Das war´s eigentlich ...

    Visier ist vermutlich bei Waffen aus dem ersten Weltkrieg und davor seitlich verstiftet ( das sieht man aber, wenn es frei liegt) - Stift mit einem Splittreiber ausschlagen, fertig. Korn ist seitlich in einen Schwalbenschwanz eingeschoben, kann man mit einem Messingstück raustreiben.

    Alles Abschrauben und entfernen , was geht, Für die Einzelteile kannst Du bei egun bei dem Gewehr etwa 200-300 Euro bekommen, gute Fotos und Zustand vorausgesetzt.

    Verschluß wird so zerlegt : Mauser K98 k Verschluss zerlegen - YouTube . Schlagbolzen, Sicherung, Ausziehkralle, Schlagfeder sind freie und kostbare Teile.

    Lauf, Systemhülse und Verschlußkopf sind keine freien Teile, diese entweder nach Absprache bei der Behörde abgeben oder kleinschneiden und verschrotten. Beim Lauf besser einen Längsschlitz rein, in Stücke geschnitten gilt jedes Teil das länger als 2 (??) Durchmesser ist noch als erlaubnispflichtiges Waffenteil ..

  • Dann ist ja gut, dass noch nicht alles zersägt ist ;) Vielleicht schaue ich mal bei egun vorbei...

    Also das Rohr wurde schon vernichtet, aber der Teil mit der schönen Gravur ist noch vorhanden. Das Visier ist auch noch am Rohr, ich weiß nicht ob man das irgendwie lösen kann, wäre ja schön das vielleicht für eine Armbrust aufzuheben :pinch: Ist das verschweißt, oder nur festgerostet?!

    Das kleine Holzstück habe ich übrigens doch ohne Beschädigung abnehmen können, auch wenn ich die Kimme nicht von der Halterung lösen konnte: Irgendwann konnte man das Holz ein Stück hochheben, um 90° drehen und dann passte auch das breite Schiebeelement durch den Schlitz.


    Das mit dem Besitz vor 2019 trifft auf jeden Fall zu, und das Gewehr ist sicherlich auch auf alten Photos zu sehen... ich denke das wäre unproblematisch, aber wie gesagt ist es ja jetzt schon zerlegt und teilweise zersägt. Ich halte es auch fast für sinnlos, etwas zu "besitzen", mit dem man rein garnichts machen darf (verschenken, verkaufen usw.), die eigene Wohnung wäre dann vergleichbar mit einem Endlager für radioaktive Abfälle.


    Anbei ein paar Bilder.

  • Hmm...ich erkenn den Verschluss jetzt nicht genau...wenn das ein Verschluss ist der intakt ist,will heißen mit originalem stossboden! Dann hast du dir mit dem zersägen des Deko Gewehres ein Eigentor Geschossen,der Verschluss ist ja jetzt nach der irren Gesetzgebung nicht mehr in der Deko Waffe.... wenn der vorn schräg abgeschnitten ist vergiss was ich schrieb!

    Gruß Markus

  • Hmm...ich erkenn den Verschluss jetzt nicht genau...wenn das ein Verschluss ist der intakt ist,will heißen mit originalem stossboden! Dann hast du dir mit dem zersägen des Deko Gewehres ein Eigentor Geschossen,der Verschluss ist ja jetzt nach der irren Gesetzgebung nicht mehr in der Deko Waffe.... wenn der vorn schräg abgeschnitten ist vergiss was ich schrieb!

    Gruß Markus

    Willst du damit andeuten, dass dieser Teil weniger legal wäre, nachdem man ihn ausgebaut hat? Oder geht es um den Wertverlust? Ich musste erstmal nachschlagen, was ein Stoßboden überhaupt ist, ich habe keine Ahnung ob der original oder schräg ist... müsste man mal schauen.

  • Er will sagen das der Verschluss eventuell nicht unbrauchbar gemacht wurde. Alles okay solange er in der "freien" deko steckt.

    Als alleine stehendes Teil nicht "frei", I'm Gegenteil, alleine ziemlich böse.

    Zumindest verstehe ich ihn so, mit Wertverlust hat das nix zu tun.

  • Ich tue mich hier raus. Das kann ich mir nicht weiter anschauen. Wie das grundlos zerstört wird. Echt jetzt!

  • Korrekt,vor der Säge hättest du dich informieren sollen.War alles gut und total gesetztekonform,jetzt hast du was,ich möchte schon fast sagen,altes "kulturhistorisches" zerstört .....und falls der stossboden noch intakt ist damit ein nicht freies waffenteil.....so ist halt leider gottes unser mitunter kurioses Waffengesetz.

  • Ich sehe da noch kein wirkliches Problem. Kulturhistorische Gegenstände zerstören - das ist nunmal Deutschland, da ist es nicht unüblich, Bezüge zur Vergangenheit auszulöschen, wie man es z.B. auch im Medienbereich kennt (indizieren von ausländischer Kunst mit Nazi-Bezug, Austauschen von Nazis oder Hilter mit Fantasiefiguren für die deutschen Versionen...), oder beim Entfernen von Kirchenglocken (Hitlerglocken), die an finstere Zeiten erinnern.

    Das finde ich auch nicht gut, aber ich akzeptiere das und werde nicht gegen Windmühlen kämpfen um das Gedenken auf privater Ebene weiterzuführen. In der Familie hat niemand einen positiven Bezug zu Waffen, das Gewehr käme deshalb auch nie wieder jemandem zu Gesicht, wenn es nicht zersägt worden wäre. Und man hätte ständig im Auge behalten müssen, ob die Gesetze noch weiter verschärft würden, ob vielleicht irgendwann auch der vererbte Besitz nicht mehr erlaubt gewesen wäre... ich sehe da nur Nachteile bei.

    Es ist also weder persönlicher, noch finanzieller Schaden entstanden, da man die zersägten Teile anscheinend auch nicht hätte weitergeben können.

  • Na ja, den Verschluß musst Du auch unbrauchbar machen. Schlagbolzen und Schlagfeder etc rausbauen, und dann mit der Flex vorn, wo die Patronenboden anliegt, wegschleifen. Jetzt ist eh Wurst ;)

    Das Visier mit Träger ist in der Regel aufgelötet - mit Brenner gut warm machen ( Visierfeder besser vorher ausbauen), und dann mit einem Hammer und Messingdorn nach vorn treiben, wenn das Lötzinn flüssig ist. Genauso auch der Kornfuß mit Korn - musst mal schauen, ob da noch ein Stift quer drin ist, den dann natürlich vorher austreiben - die sind nur Weichgelötet. Den Laufstummel kann man auch aus dem Gehäuserest rausschrauben.

  • Da er die Systemhülse auch durchgesägt hat wir er den laufstummel mit Sicherheit nicht mehr rausgeschraubt bekommen...... reicht auch mit der "Bastelei" ..... am gescheitesten einen Mod um das löschen des Beitrags fragen!

  • Na ja, ich hatte eine (scharfe) Erma M1 in .22, die ich loswerden wollte. Die bringt komplett in gutem Zustand zwischen 150 und 250 Euro auf egun. Für die freien Teile hab ich weit über 400 Euro bekommen .... Lauf, Systemgehäuse und Verschluß hat die Behörde kostenfrei entsorgt.

    Ein guter Schaft geht mittlerweile nicht mehr unter 100 Euro weg, Visier und Korn etwa 40-60 Euro, Abzug 20 Euro, Schlagbolzen 15 Euro, Feder 15 Euro, Ober- und Unterring je einen 10er, Auszieherkralle 15 Euro, Sicherung 5-10 Euro - das läppert sich. Man muss nur gute Fotos machen und sich mit der Anzeige etwas Mühe machen. Momentan schmeißen die Leute be egun wirklich ihr Geld zum Fenster raus. Ich verkaufe grad überzählige Vorderlader, die bringen heute das 4-5 fache des Kaufpreises von vor 2 Jahren ..

    Aber recht habt ihr, schade drum ist es trotzdem.

  • Für mich ist das hier ein sehr extremes Beispiel, wie man aus Unwissenheit und vorschnelles Handeln eine (mittlerweile) Rarität zugrunde richtet, wenn das nötige Wissen nicht eingeholt wurde und auch in gewisser Weise beratungsresistent gewesen ist. Viele wichtige Hinweise sind weiter vorne durch wissende User schon geschehen, aber der Aktionismus und das völlige Nichtwissen der rechtlichen Sachlage vom TE hat dennoch zur Zerstörung geführt. Das ist wirklich jammerschade.

    Mit Ersatzteilgewinnung aus solchen Schätzchen hätte man tatsächlich noch ein paar Groschen machen können, sogar noch im kompletten Zustand beim BüMa, obwohl das auch schon wieder so eine Sache wie beim Pfandleiher ist und man stets übervorteilt wird, aber sowas für die Tonne kaputt zu reden und letztlich auch zu machen - das ist schon arg.

    Keine Ahnung ob Klaus Kinski genial war. Eines seiner berühmten Zitate jedoch absolut. Danke, Max Giermann.

  • Meinen Salutwaffen musste ich ähnliches antun.

    Waren 2 Nagant Karabiner. Die Verschlussköpfe und die Systeme habe ich mit der Flex bearbeitet und in den Restmüll geworfen.

    Freie Teile inklusive Schaft sind bei Egun für mehr Geld weggegangen als ich für die Waffen gezahlt hatte.

    Ich wollte es nicht so aber was hatte ich aufgrund des neuen Gesetzes für eine Wahl? Zum Glück waren es nur 2 Massenprodukte und ohne finanziellen Schaden.

    Egal wie dicht du bist Goethe war Dichter

  • Manche Beiträge lesen sich so, als würden sie sich nur auf die Überschrift beziehen. Das mit der Mülltonne war eine überspitzte Darstellung, und das im ersten Beitrag angekündigte Zersägen wurde ja nicht umgesetzt. Nur das Abschussrohr wurde zersägt, alles weitere ist zerlegt aber nicht beschädigt. Mit Ausnahme des Schlagbolzens/Stoßboden natürlich, der ist am Ende schräg gefräst...

    Nachtrag: Okay, das mit der Systemhüle-zerschneiden hätte wahrscheinlich nicht sein müssen, da gebe ich dem Kritiker Recht.

    Einmal editiert, zuletzt von GaussCannon (25. April 2022 um 19:00)