Diabolos eingewöhnen

Es gibt 379 Antworten in diesem Thema, welches 50.797 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Juni 2023 um 21:02) ist von carfanatic.

  • Nutzt eigentlich noch jemand Fluna Tec zur Laufreinigung, war vor Jahren mal das Maß aller Dinge , so um 2014.

    Ein Staat ist nur immer so frei wie sein Waffengesetz«
    Gustav Heinemann (deutscher SPD-(!)-Bundespräsident 1899 – 1976.
    "Richtig glücklich ist ein Grüner erst, wenn er anderen etwas verbieten
    kann" Wiglaf Droste

  • Ich habe mal nachgeschaut. Die haben mehrere Produkte. Aber wenn es das "Fluna Bore Pro" ist, ist das Laufreiniger zur Entfernung von Tombakresten aus dem Lauf, also für scharfe Waffen.

    Dazu muss man wissen:

    Für die Entfernung von Ablagerungen von Mantelgeschossen benutzt man i.d.R. ammoniakhaltige Mittel, wie z.B. Robla Solo. Das kann Kupfer und deren Legierungen anlösen. Das nennt man dann chemische (Grund-)Reinigung eines Laufes. Man erkennt diese Mittel an dem typischen, stechenden Geruch.

    Bei Läufen mit Bleiablagerungen verhält sich das anders. Blei ist chemisch sehr stabil und lässt sich nicht chemisch anlösen, wenn man denn den Laufstahl behalten will. Es gibt keinen Laufreiniger, der Blei anlösen kann. Eine Fachzeitschrift hatte das mal getestet und hat diverse Laufreiniger mit dem Versprechen Bleirückstände aus den Läufen entfernen zu können, getestet. Dazu gab man Diabolos mit reichlich dieser Reiniger in ein Reagenzglas. Auch nach langer Standzeit war kein einziges Diabolos auch nur zart angegriffen, geschweige denn sichtbar angelöst. Bleirückstände kann man nur mechanisch aus den Läufen putzen. Allerdings kann ein Reinigungsmittel unterstützend wirken, wenn es denn die dünne Bleischicht unterwandern kann. Dadurch wird dann das mechanische Putzen unterstützt.

    Es gibt also keinen "echten" Laufreiniger für Läufe, die nur Bleigeschosse sehen. Benutzt man ammoniakhaltige Mittel so besteht eher die Gefahr einer Beschädigung der Oberfläche, weil diverse Mittel bei langer Einwirkzeit auch den Stahl angreifen können. Mir ist da ein Fall bekannt, wo der Lauf nach wochenlanger Vollfüllung schrottreif war.

    Also, diese Laufreiniger sind für Druckluftwaffen völlig ungeeignet und nutzlos. Überhaupt sollte ein Druckluftlauf eher selten geputzt werden, denn eine richtige Verbleiung kennen nur Feuerwaffen, wo eine Verbrennung unter sehr hohen Drücken statt findet.

    Gelegentlich mal ein Patch durchschieben ist ok, aber nicht übertreiben. Öl eher nicht verwenden, denn bis das wieder ausgeschossen ist, dauert es. Zudem verändern Ölreste im Lauf das Trefferbild.

    Wenn man denn unbedingt mit Öl den Lauf innen putzen will, tut es jedes Waffenöl. Dann dauert es aber 20 - 30 Schuss, bis das Öl restlos aus dem Lauf ist und wieder ein hauchdünner Bleifilm aufgebaut ist. Erst dann ist Treffpunktlage wieder stabil.

  • Er meint wahrscheinlich das Produkt:

    https://www.benke-sport.de/fluna-tec-flun…chichtung-36457

    Ich hab meine Dose gerade nicht zur Hand hier aber wenn ich mich richtig erinnere, war da irgendwas drin, was die typischen Rückstände von Diabolos (nein, nicht nur Blei) sehr gut gelöst hat. Das hat man dann an stark verschmutzten Laufreinigungspfilzen gemerkt.

    Den gleichen Effekt hat man bei WD-40, bei Verwendung von Benzin und ähnlichen Mitteln.

    Die Diabolos sind nämlich mit Rückständen aus der Produktion behaftet, die die Haftung in den Formen verhindert.

    Diese wird nämlich nicht restlos nach der Herstellung entfernt.

  • Diabolos (nein, nicht nur Blei)

    Was bitte sollen die anderen Rückstände sein? Diabolos sind aus einer Bleilegierung oder meist sogar Reinblei. Das mal unabhängig der leidigen Kunststoffgeschosse oder den Bleidiabolos mit Kunststoff- oder Metallspitze. Bei letzteren hat aber auch nur Blei Laufkontakt.

    Bei produktionsbedingten Rückständen hoffe ich eigentlich, dass so etwas bei der Herstellung nicht nötig ist. Denn auch das würde das Trefferbild verschlechtern. Blei selbst schmiert eigentlich ausreichend.

    Diabolos werden m.W. gepresst und nicht gegossen. Ich habe auch mal tausende 45'er Geschosse mittels Kokille gegossen. Auch da werden die Kavernen anfänglich gerußt. Ist alles auf Temperatur läuft das ohne Nachbehandlung fast im Sekundentakt.

  • Diabolos gewöhne ich ein indem ich sie kurz neben die Waffe lege ;)

    Bei manchen billigen Diabolos fliegt tatsächlich einiges an Dreck in der Dose rum, oft sind auch etliche verformte dabei. Und trotzdem landen die intakten im Ziel. Man hat nur hinterher schwarze Finger.

    Mal ehrlich, wenn man die letzten paar Millimeter Streukreis optimieren will mag das vielleicht Sinn machen, der größte Einfluss bleibt trotzdem der Schütze. Und danach mit einigem Abstand die Waffe.

  • Minderwertige Sorten haben oft Bleistaub in der Dose. Also ein paar Millimeter sind aber ne Menge. Vernünftig ausgesuchte Dias und ne gute Matchwaffe produziert keinen sichtbaren Streukreis (auf 10 m). Die "10" auf dem Spiegel misst nur 0,5 mm!

  • genau das meinte ich. Eingespannt mag man das sehen, vielleicht auch wenn man regelmäßig Wettkämpfe schießt. Aber für den Hobbyschützen ist das Limit eher am Abzug zu suchen.

    Und wer packt sich schon 4€ Diabolos wo manchmal mehr Staub als Diabolos in der Dose sind in eine Matchwaffe die einen vierstelligen Betrag gekostet hat?

  • Floppyk

    Das Blei im Lauf ist stets ölgebunden.

    Also bekommt man es mit einem Lösemittel restlos raus.

    Restlos.

    Denn der Lauf ist nach der Herstellung innen ölig.

    Wenn er trocken ist kann sich das Blei mit dem Stahl verbinden.

    Das macht vielleicht einen Unterschied.

    Mal ehrlich, wenn man die letzten paar Millimeter Streukreis optimieren will mag das vielleicht Sinn machen,

    Du hast noch nie eine Diabolosorte gewechselt?

    Du gehörst zu denen denen man so gut wie nie widersprechen muss. Aber in dem Fall muss ich es doch tun.

    Was nicht heißt daß es immer passiert daß man den Lauf mit dem neuen Geschoss einschießen muss.

  • Ich habe jetzt nicht behauptet, daß der Lauf bei einem Wechsel der Legierung nicht erstmal neu eingebleit werden muss. Gerade der Wechsel zwischen HN und JSB kostet meistens 20-50 Schuss bis wieder alles passt. Wenn man allerdings durch ist, liegt es wieder mehr an der Waffe und dem Lauf wie präzise es wird. Und nicht am schützen. Falls die Waffe mit den Dias dann nicht gut harmoniert nützt es auch nix an den Diabolos herum zu fummeln.

  • Floppyk

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    Ich weiß nicht mehr in welchen von den beiden Videos aber man sieht, dass das Herstellen von Diabolos kein sauberer Prozess ist.

    Deshalb bleibe ich bei meiner Aussage: Die meisten Rückstände, die man an den Reinigungsfilzen sieht, wenn man ein Reinigungsmittel einsetzt, das Öl und Fett löst, wie Fluna Tec, WD-40 usw, werden Produktionsrückstände der Diabolos sein.

    Warum Fluna Tec ? Ich meine da war sogar Kerosin drin...

    Jeder der mal mehrere Dosen Diabolos sortiert hat, wird bestätigen, das es unterschiedlich hohe Mengen an Rückständen an Diabolos gibt.

    Mal gibt es sehr saubere, mal sehr dreckige und mal ists es durchwachsen.

  • Falls die Waffe mit den Dias dann nicht gut harmoniert nützt es auch nix an den Diabolos herum zu fummeln.

    Das muss ich unterstreichen. Ich war auch überrascht wie sich ein Sortenwechsel in der Schießmaschine bemerkbar macht. Dabei wurden nur Matchdias getestet. Es ist aber auch richtig, dass das für einen Hobbyschützen mit seiner 100 € Flitsche völlig belanglos ist.

  • Also bekommt man es mit einem Lösemittel restlos raus.

    Mag sein, aber eine gewisse Stabilität bei der Treffergenauigkeit hat man trotzdem erst nach gut einem Dutzend Schüssen, bis sich der vorherige Bleifilm wieder hergestellt hat, mit dem die Waffe sicherlich eingeschossen wurde.

  • Falls die Waffe mit den Dias dann nicht gut harmoniert nützt es auch nix an den Diabolos herum zu fummeln.

    Das muss ich unterstreichen. Ich war auch überrascht wie sich ein Sortenwechsel in der Schießmaschine bemerkbar macht. Dabei wurden nur Matchdias getestet. Es ist aber auch richtig, dass das für einen Hobbyschützen mit seiner 100 € Flitsche völlig belanglos ist.

    Ich hatte mal eine Dose von den Umarex Flachkopf die gingen sowas von leicht in den Lauf ,dementsprechend waren auch die Streukreise über die ganze scheibe verteilt .

    Da gibts schon gewaltige unterschiede ,ich dachte erst das Gewehr ist kaputt .

  • Ich hatte beim probieren auch schon JSB die auffällig leicht in den Lauf gingen. Liefen aber relativ gut. Bin dann trotzdem auf ein etwas größeres kopfmaß gewechselt.

    Bei den Umarex Dingern war aber tatsächlich jeder Diabolo anders. Und das merkt man dann schon in einer Lupi frei gehalten. Da selbst 10€ für 500 Schuss ein Witz gegen KK Munition ist,verschwende ich mit dem Schrott auch keine Zeit mehr. Maximal in die CP99 kommen noch billig Dias.

  • Hallo,

    genau das was Benke Sport anbietet meinte ich.....Adam hatte mir das damals 2013 sehr empfohlen , er selber nutzte es auch, zum Laufreinigen , aber auch außen usw.

    Ich wunderte mich nur , dass es hier nirgends erwähnt wurde , weil es wirklich nichts besseres gibt, ich weiß das Technixx es auch früher nutzte um z.B seine Diabolos damit zu "schmieren" , was mit seiner HW100 damals erstaunliche Streukreise zuließ.....

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  • Kleine Zwischenfrage

    Wird dann nicht einfach ein ÖL gegen ein anderes ÖL getauscht weil so wie ich verstanden habe werden die Dias ja leicht geölt wegen dem Korrosionsschutz weil Blei ja auch Blühen kann. Selbst Angelbleie haben einen leichten Ölfilm wenn die Dose neu ist.

    Ich muß allerdings auch gestehen das ich erst einmal billige Dias hatte und nach 5 Schuß hab ich den Rest eingeschmolzen, weil diese Sauerei war mir zu Blöd (Schwarze Finger usw.).

    Seitdem nur noch HN oder RWS Dias und damit habe ich diese Probleme nicht.

    Justus der Gerechte :D

  • Moin, als ich mit LG`s anfing (vor ca. 40 Jahren) habe ich auch bestimmt einmal im Monat den Lauf mit Pfropfen durchgezogen, bis die wieder sauber waren. Die Meinung war halt, Läufe müssen gereinigt werden. Heute reinige ich meine Läufe praktisch nie. Bei meiner HW 100 BP hab ich das mal zu Testzwecken gemacht, weil diese Diskussion immer wieder auftaucht. Ich habe ca. 80 - 100 Schuss gebraucht, bis die vorherige Präzision wieder hergestellt war. Der Streukreis ging teilweise auf bis auf 4 cm auf 15 m.

    Ich kam , sah und schoss vorbei :cry:

    Carpe Diem
    Si vis pacem para bellum

  • Das hier einige sehr erfahrene LG Schützen ihre Läufe nie reinigen , hängt auch einfach mit unseren 7,5 Joule zusammen, bzw 16 für Field Target maximal. War früher oft in den Niederlanden, wo die meisten 40 Joule aufwärts schießen und ganz selten .177.

    Dort reinigen sie ihre Läufe viel öfter und das ist unumgänglich bei höherer Energie.....

    Ein Staat ist nur immer so frei wie sein Waffengesetz«
    Gustav Heinemann (deutscher SPD-(!)-Bundespräsident 1899 – 1976.
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    kann" Wiglaf Droste

  • ... FlunaTec im Lauf und auf dem Dia sollte für möglichst konstante Reibung sorgen und die Verbleiuung minimieren. FlunaTec ist ein Hochleistungsschmierstoff, welcher eine Verbindung mit der Metalloberfläche eingeht und von Dauer ist. Überall wo konstante und verlässliche Schmierung benötigt wird die keinen Schmutz anzieht ist Fluna zu empfehlen. Man hört am Schlossgang den Unterschied zwischen Fluna und herkömmlichen Schmierstoffen.