Historisch hatten Colt-Revolver durchweg keine Messingrahmen. Plagiate gab es aber schon damals viele, in Amerika und Europa, da wurde teilweise Messing verwendet.
Bei der italienischen Replikaherstellung im 20.Jh. kam Messing im großen Stil auch für scharfe Revolver zum Einsatz, um das Zeug massenhaft billig abzusetzen, selbst da, wo es niemals ein Vorbild mit Messingrahmen gegeben hat, z.B. beim Remington New Model Army oder dem Colt Army.
Neumann hat seine Knallrevolver vor allem von Pietta bezogen, zumindest was die großen ab Navy betrifft. Wenn ich mir die schäbige Verarbeitung der Pockets angucke, bin ich mir nicht so sicher, der ist irgendwie anders, gröber. Ich denke, da wurde ein Konkursposten aufgekauft und komplett umgebaut.
Auch dieser Rogers&Spencer kommt nicht von Pietta, könnte Euroarms oder Pedersoli sein.
Die Trommeln der Knallrevolver sind komplett extra angefertigt (ausgenommen die 4mm Zündhütchen Perkussion von Frankonia), bei den geschlossenen Rahmen wurde dafür extra noch der Rahmen hinten eckig gefräst, damit die kantigen billigen "Long Conversion Cylinder" da reinpassen (im Original sind die Rahmenfenster hinten abgerundet)
Ob die Umbauten mit gezogenem Lauf jemals scharf waren, wage ich zu bezweifeln. Die Teile wurden aus der laufenden Produktion der scharfen abgezweigt und für die Knallversionen verwendet. Inwieweit sich das auf Ausschußmaterial beschränkt, oder ob es nur einfach billiger war, die Teile komplett durchlaufen zu lassen und dann zu verarbeiten weiß ich nicht. Ein ungezogener Lauf ist jedenfalls ein eindeutiges Indiz, das das Ding niemals scharf war, sowas kann an anderer Stelle schonmal interessant sein.