Hallo,
nachdem ich hier schon länger nicht mehr aktiv war und es derzeit im Urlaub regnet, habe ich Zeit .
Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit mir eine gute, gebrauchte Armbrust von Wolfszeit (Günter Wetzler in Schweden) über eGun zu kaufen. Es war ein Komplettpaket, bestehend aus der Armbrust selbst, Modell "Survival", die nun ca. 10 Jahre alt sein dürfte (lt.Günter) und so schon länger nicht mehr gebaut wird. Weiterhin war ein (billiger, weil aus Plastik) Griff mit Zweibein, ein Excalibur Zielfernrohr, ein Bogenköcher für drei Pfeile, eine Spannschnur sowie drei Pfeile und ein Schulterriemen dabei. Bis auf den Griff, macht alles einen sehr guten und wertigen Eindruck.
Mit der Armbrust wurde wohl nicht sehr viel geschossen und Günter hat mir bestätigt, dass es ein sehr guter Kauf war!
Ich hatte mir vor zwei Jahren schon einmal eine Wolfszeit Armbrust, Modell Ultimate Sniper, gebraucht gekauft, die ich aber selber nicht ein einziges mal schießen konnte, da ich inzwischen zwei inverse Schulterprothesen habe.
Mit dieser Armbrust wollte ich aber zumindest einmal schießen!
Erster, und bisher einziger, Versuch in meinem Schützenverein auf der Bogenwiese. Lt. Vorbesitzer war die Armbrust auf 30 Meter Fleck eingeschossen. Ich hab mich gleich mal an die 40 Meter ran getraut, was natürlich für Tiefschüsse gesorgt hat. Dass ich mir allerdings bei drei Pfeilen gleich einen zerschossen habe, weil der Streukreis so klein ist, das hätte ich nicht geglaubt!
O.k., nach einigen ZF Einstellungen und Probeschüssen (immer nur noch mit einem von zwei Pfeilen) war die 10, auf Fleck eingestellt, erreicht.
Geschossen habe ich über das (wackelige) Zweibein, sitzend aufgelegt. Da kann man die 10 eigentlich überhaupt nicht mehr verfehlen.
Der Abzug der Armbrust ist ohne kratzen oder ruckeln zu betätigen. Das Abzugsgewicht habe ich nicht messen können, da mir ein digitales Messgerät fehlt, aber evtl. kann mir da ein Schützenkollege mal aushelfen. Jedenfalls hat meine .22er Marlin Golden Mounty (Unterhebelrepetierer) ein höheres Abzugsgewicht als die Wolfszeit Armbrust.
Die AB hat auf 40 Meter soviel Kraft, dass die Pfeile geschätzte 10 cm tief (ACHTUNG, Männer können ganz schlecht schätzen, sie tendieren immer gleich zu 30 cm ) in den großen, runden, gepressten Strohscheiben (Stramit?) sitzen. Da mir sowieso die Kraft zum Ziehen fehlt, ich meinen Pfeilzieher vom Bogenschießen vergessen habe und mein Kollege den Pfeil auch nicht gezogen bekam, nahm ich mein rechtes Bein zuhilfe. Bein gegen die Scheibe und mit beiden Händen feste ziehen, dann kam der Pfeil auch heraus. Für mich Schwerstarbeit!
Vielleicht weiß ja jemand Rat, womit ich die Pfeile einölen oder einwachsen kann, damit sie leichter zu ziehen gehen.
Das (aufgelegte) Schießen mit einer solch hochwertigen Armbrust auf 40 Meter ist schon fast langweilig. Deshalb werde ich meine nächsten Versuche auf bis zu 70 Meter ausdehnen und gaudihalber mal einen Tennisball an einer Schnur vor die Scheibe hängen. Das ist nicht so spaßbefreit wie auf Scheiben zu schießen und ist auch deutlich anspruchsvoller!
Falls jemand noch Fragen hat, gerne her damit, allerdings kann ich nur aus meiner bisherigen Erfahrung schreiben, da ich noch im Urlaub bin.