Fragen zur Jägerprüfung, Jagdschein

Es gibt 44 Antworten in diesem Thema, welches 8.026 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Juni 2015 um 10:29) ist von Brutus1203.

  • Hallo,

    ein bißchen im Netz gelesen habe ich schon, aber es sind noch etliche Fragen übrig geblieben:

    1. Was ist von Angeboten der Form "Jagdschein in 15 Tagen" zu halten? Wäre für mich sehr interessant, da ich kein Auto habe und deshalb über Monate regelmäßige Kursteilnahme neben der Arbeit sehr umständlich wäre. Für die schriftliche Prüfung könnte man ja schonmal vorlernen, nur ich frage mich, ob man in 15 Tagen Schießen lernen kann ...? Und ob soetwas insgesamt als seriös einzuschätzen ist.

    2. In den Infos zur Anmeldung zur Jägerprüfung (NRW) finde ich folgende Erfordernisse:

    • ein Nachweis der Landesvereinigung der Jäger oder einer ihrer
      satzungsgemäßen Untergliederungen über die sichere Handhabung und das
      Schießen mit einer Kurzwaffe mit einem Mindestkaliber von 9 Millimetern.
      Der Nachweis darf nicht älter als ein Jahr sein.
    • ein Nachweis, über die Teilnahme an einer vom zuständigen
      Veterinäramt anerkannten Schulung zur "Kundige Person" nach Anhang III
      Abschnitt IV Kapitel I Nummer 4 der Verordnung (EG) Nummer 853/2004.

    Beides bekommt man wahrscheinlich automatisch, wenn man irgendwo einen Kurs absolviert, oder?

    3. Frage: Nach Jägerprüfung => Jagdhaftpflichtversicherung abschließen => Jagdschein beantragen, der regelmäßig gegen eine Gebühr verlängert wird (?) Dazu folgendes Szenario: Ich habe Prüfung bestanden, Jagdschein, kaufe mir z.B. eine Schrotflinte und ein Kleinkaliber, und zahle regelmäßig Gebühren => Ich behalte meinen Jagdschein und meine Waffen? Oder muß ich nachweisen, daß ich z.B. mindestens einmal im Jahr aktiv jage? Kann jemand meine selbst bezahlten Waffen irgendwann einziehen, wenn ich nicht oft genug x/y mache, weiter Prüfungen ablege?

    4. So einen Kurs, auch für die theoretische Ausbildung, muß man wohl immer besuchen (für die praktische ist mir das klar)? Also hier kann man nicht Geld sparen bei der Vorbereitung auf die theoretische Prüfung?

    5. Lernt man in den Kursen eigtl. auch soetwas, wie man sich erfolgreich an Wild anpirscht usw., also wie man tatsächlich erfolgreich Jagdbeute macht, in der Praxis? Und wenn ja: Wie oft sollte man mindestens aktiv jagen, damit man das nicht verlernt? (Ich könnte mir vorstellen, mir vielleicht alle 2 Jahre irgendetwas zu schießen, was ich dann auch noch selbst essen kann.)

    6. Wenn ich einen Jagdschein habe, darf ich auch Munition erwerben und zuhause aufbewahren für meine Waffen, oder?

    7. Frage: Kennt jemand eine informative Seite o.ä. dazu, soetwas wie "Jägerprüfung und Jagdschein in NRW für Dummies"?

    Viele Grüße
    David

    2 Mal editiert, zuletzt von David18 (28. Mai 2015 um 23:56)

  • Ich selbst habe zwar keinen Jagdschein, antworten kann ich trotzdem.

    1. Jagdschein in 15 Tagen ist extrem anstrengend. ein Kollege von mir hat den in 21 Tagen gemacht. 9-10 Stunden täglich Theorie, nebenbei Schießtraining, Praxis und alles. Wochenende ist nicht.

    2. Normal ist die Sachkunde und die Schießprüfung in der Ausbildung zum Jäger enthalten. Um das ganze in 15 Tagen zu schaffen, lagern die diese Prüfungen aus.

    3. Mit dem Zeugnis den Jagdschein beantragen (Tresor und alles bedenken). Der ist dann gültig für 1-3 Jahre, für 3 Jahre sind die Kosten etwas niedriger. Mit dem Jagdschein hast du ein Bedürfnis und solange ein Bedürfnis vorliegt, darfst du deine Waffen behalten. Lässt du den Jagdschein auslaufen, müssen die Waffen abgegeben oder verkauft werden.
    Prüfungen müssen meines Wissens nach nicht erneut abgelegt werden.

    4. Ja, der Lehrgang muss immer besucht werden.

    6. Ja, im Jagdschein ist der Munitionserwerb für Langwaffenmunition enthalten.

    5. und 7. kann ich dir nicht beantworten. 

  • 1. Was ist von Angeboten der Form "Jagdschein in 15 Tagen" zu halten?


    Kommt drauf an. 15 Tage kenne ich zwar nicht als Lehrgang, aber solche kurzen Kurse sind nur was für Leute mit Grundwissen. Ein Bespiel wäre: Papa hat ne Jagd und der Sohnemann macht einen Kurs. Er wird schon viel wissen, weil er ja mit Papa immer mitgleaufen ist.
    2. Beispiel wäre ein mehrfach durchgefallener Teilnehmer, der eine andere Schulungsmöglichkeit an anderer Stelle sucht.
    Auch richtig erkannt, 15 Tage komplett auf dem Schießstand würden ausreichen. Aber da die Schießstände in aller Regel nur ein bis zwei Tage pro Woche geöffnet sind, bestimmt das schon den zeitlichen Aufwand, wobei man je nach Andrang auch nicht immer so viel schießen kann, wie man möchte. Man ist da ja nicht allein und auf den Anlagen kann oftmals nur einer alleine schießen, bzw. in kleiner Gruppe. gerade wenn ein kompletter Kurs das Schießen lernen will und zudem noch viele Anfänger ohne Waffenumgang dabei sind, dauert das natürlich. Weiterhin wird mindestens Kugel und Schrot geschossen, wobei zumindest hier neuerdings mit der Büchse auf den stehenden Bock und der laufende Keiler geschossen werden muss. Dazu kommt noch je nach verfügbarer Anlage Wurfscheibe oder Klapphase als Schrotdisziplin mit der Flinte. Dazu braucht man deutlich mehr als 10 Schießstandbesuche.

    Also ist die Frage auch so zu beantworten: Für den Anfänger ohne viel Grundwissen und Schießkenntnisse ist das nicht machbar.

    Das mit fehlendem Auto ist aber auch ein anderen Problem. Nicht nur, dass man auch während der Ausbildung viel fahren muss, sondern auch später. Wie will man zu den Schießständen kommen, bzw. wenn man eine Jagdeinladung bekommt. Es wäre extrem schade, wenn man diese mangels Fahrgelegenheit ausschlagen müsste.


    2. In den Infos zur Anmeldung zur Jägerprüfung (NRW) finde ich folgende Erfordernisse:
    Schießen mit einer Kurzwaffe mit einem Mindestkaliber von 9 Millimetern.
    Beides bekommt man wahrscheinlich automatisch, wenn man irgendwo einen Kurs absolviert, oder?


    Normalerweise muss der Kurs so ausgelegt sein, dass alle Teile der Prüfungsanforderung auch geschult werden. Wenn die Ausbildungs- oder Prüfungsordnung die Kurzwaffe vorschreibt, muss das auch geschult werden. Was die Handhabung der Schusswaffen angeht, so kann ich dich beruhigen. Zumindest als "Trockenübung" wird der Umgang "bis zur Vergasung" geübt. Denn das muss sitzen. Ein falscher handgriff in der Prüfung und man fährt in der Folgeminute nach Hause. Das ist bei allen Jägerprüfungen so, weil eben sensibles Thema Sicherheitsanforderung. Da hat man keine 2. Chance.


    3. Frage: Nach Jägerprüfung => Jagdhaftpflichtversicherung abschließen => Jagdschein beantragen, der regelmäßig gegen eine Gebühr verlängert wird (?) Dazu folgendes Szenario: Ich habe Prüfung bestanden, Jagdschein, kaufe mir z.B. eine Schrotflinte und ein Kleinkaliber, und zahle regelmäßig Gebühren => Ich behalte meinen Jagdschein und meine Waffen? Oder muß ich nachweisen, daß ich z.B. mindestens einmal im Jahr aktiv jage? Kann jemand meine selbst bezahlten Waffen irgendwann einziehen, wenn ich nicht oft genug x/y mache, weiter Prüfungen ablege?


    Die Jagdausübung muss als Bedürfnisgrund nicht nachgewiesen werden. Aber die Bundesländer haben angefangen einen einmal jährlichen Schießstandbesuch als Nachweis zu verlangen. Das wird über kurz- oder lang möglicherweise überall Einzug finden.
    Aber um das Bedürfnis für seine auf Jagdschein erworbenen Waffen aufrecht zu erhalten, muss auch der JS fortwährend gelöst werden. Die Gebühren für die Jagdhaftpflicht und auch für den JS selbst sind verschieden. Rechne für beides gut 120 € pro Jahr. Das vergünstigt sich, wenn man den JS gleich für 3 Jahre abschließt. Das stellt auch den längsten Zeitraum dar.
    Löst man den JS nicht neu, so wird die Behörde irgendwann nachfragen. Löst man dann nicht neu entfällt das Bedürfnis für die gekauften Waffen. Ausnahme - man kann die Pause z.B. durch längerer Krankheit oder Auslandsaufenthalt plausibel begründen.


    4. So einen Kurs, auch für die theoretische Ausbildung, muß man wohl immer besuchen (für die praktische ist mir das klar)? Also hier kann man nicht Geld sparen bei der Vorbereitung auf die theoretische Prüfung?


    Nein, es gibt Bundesländer, die keine Ausbildungszeit vor der Prüfung vorschreiben. Das ist z.B. in Nds so. Dort kann sich jeder auch so zur Prüfung anmelden, der meint über genug Wissen zu verfügen. Allerdings ist auch erwähnt, dass man sich nicht alles benötigte Wissen aus Büchern erlernen kann. Zudem muss man Zugriff auf Jagdwaffen zum Übungsschießen haben, sowie Tierpräparate zum Anschauen und lernen finden, wie auch mal Hornsignale gehört haben. Letztlich sind auch Fallen ein Prüfungsfach.
    Kurz um - der Anfänger ohne vorherigen Bezug zur Jagd hat alleine nicht die geringste Chance.


    5. Lernt man in den Kursen eigtl. auch soetwas, wie man sich erfolgreich an Wild anpirscht usw., also wie man tatsächlich erfolgreich Jagdbeute macht, in der Praxis? Und wenn ja: Wie oft sollte man mindestens aktiv jagen, damit man das nicht verlernt? (Ich könnte mir vorstellen, mir vielleicht alle 2 Jahre irgendetwas zu schießen, was ich dann auch noch selbst essen kann.)


    Jagdarten wird gelehrt, wie auch die Gesetze und Sicherheitsregeln dazu wichtig sind. Aber die Pirsch wird kaum praktiziert. Entweder man macht alleine Ansitzjagd oder nimmt an einer Gesellschaftsjagd teil. Pirschen dürfte auch bei hiesigen Gegebenheiten kaum sinnvoll machbar sein. Sehe dich als Jäger selten im tiefen Wald, als eher am Rand von Kuhweiden und Äckern. Oder halt als Mitjäger bei einer Drück- oder Treibjagd. Letzteres mache ich am liebsten, auch weil der Hund dabei sein kann.


    6. Wenn ich einen Jagdschein habe, darf ich auch Munition erwerben und zuhause aufbewahren für meine Waffen, oder?


    Sicher, Langwaffenmunition auch für Waffen, die man gar nicht besitzt. Aus diesem Grund wird bei Jägern der (extra zu bezahlende) Munitionseintrag in der WBK bei Langwaffen auch gar nicht eingetragen. Sie brauchen ihn nicht.


    7. Frage: Kennt jemand eine informative Seite o.ä. dazu, soetwas wie "Jägerprüfung und Jagdschein in NRW für Dummies"?


    Uff, da gibt es so viele Seiten. Meine einfache Empfehlung ist sich an die Kreisjägerschaft deines Wohnortes zu wenden und sich mal als Treiber und Jagdinteressierter zu melden, ob die nicht mal einen Treiber zu vermitteln wäre. Dann kannst den Tag mal mitlaufen und bekommst viel Jagdgeschehen mit. Nicht auszuschließen ist, dass man hier schon auf seinen späteren Ausbilder oder gar Prüfer trifft. Allerdings finden Treibjagdten erst wieder im Winter statt.
    Das ist aber anstrengend und setzt wetterfeste Kleidung und roubustes Schuhwerk voraus. Es ist oftmals üblich, dass die Treiber dann für ihre Arbeit zum anschließenden Schüsseltreiben eingeladen werden.

    Letztlich:
    Je kürzer der Kurs, desto schwieriger wird er, weil das Wissen innerhalb kürzester Zeit reingeprügelt werden muss. Außerdem werden diese Kompaktkurse von Privatschulen angeboten, die ihren Preis haben. Weit günstiger sind Kurse der Kreisjägerschaften. Sie sind günstiger und werden als Abendkurs abgehalten und sind somit auch für Berufstätige machbar. Allerdings ist es üblich diese Kurse über den Herbst/Winter zu veranstalten, damit der Prüfling zum Beginn des Jagdjahres zum 1.4. fertig ist. Das Lösen des Jagdscheines kostet für das gültige Jahr immer gleich viel, egal ob man ihn pünktlich zu, 1.4. löst oder erst zum 1.10.
    Man muss auch bedenken, dass nicht jedem schnelles Lernen liegt. So haben es junge Teilnehmer weitaus einfacher, weil diese noch frisch aus der Schule im Lernprozess drin stecken. Als alter Sack fällt das Lernen einen komplexen Themas weitaus schwerer. Daher ist es üblich sich privat zu Lerngruppen zu treffen.
    Meine Frau und ich haben das über die Kreisjägerschaft gemacht und der Kurs dauerte knapp 8 Monate. 2005/06 hat das in etwa 1500 € einschließlich Bücher, Munition, sowie diverse Sonderverstaltungen gekostet. Darin war auch mal das Zerwirken zweier Dammhirsche dabei. Dafür gabs dann schon Wildbreit nach Hause. Aber das Wild aus einem Gatter musste ja auch bezahlt werden.
    Ach ja, während des Kurses hatten wir eine Kasse, die jeder mit 2 € pro Schulungstag füttern musste. Davon wurde dann die nicht kleine Feier zum Jägerschlag bezahlt.

    Nachtrag: Wenn du ein gutes Buch suchst, welches auch oft im Kurs verwendet wird:
    Vor und nach der Jägerprüfung, Krebs, BLV-Verlag, 40 €

    Weiterhin kannst mal nach der Prüfungsordnung zur Jagdprüfung deines Bundeslandes suchen. Da könnten auch die Prüfungsfragen veröffentlicht werden. Für Niedersachen ist das die Adresse:
    http://www.ml.niedersachsen.de/portal/live.ph…=5226&_psmand=7
    (ganz unten)
    Aber Achtung. Die Jägerprüfung ist Ländersache. Zwar wird sich die Prüfungsordnung wie auch die Prüfungsfragen in weiten Teilen gleichen, aber nicht stur nach den Fragen eines anderes Landes lernen. Wenn man ganz viel Pech hat, lernt man Multiplichoise-Fragen und in der Prüfung wird dann eine schriftliche Beantwortung verlangt.

    Man kann die schlechten Noten einiger - jedoch nicht aller - Fächer durch gute Noten in anderen Fächern ausgleichen. Fällt man durch, so ist die gesamte Prüfung zu wiederholen!
    Aber dann reicht es auch, wenn man sich nur zur Prüfung selbst erneut anmeldet. Man muss nicht die Schulung wiederholen. In Nds kostet die Prüfung 180 € - jedenfalls 2006.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (29. Mai 2015 um 13:47)

  • 1. Was ist von Angeboten der Form "Jagdschein in 15 Tagen" zu halten? Wäre für mich sehr interessant, da ich kein Auto habe und deshalb über Monate regelmäßige Kursteilnahme neben der Arbeit sehr umständlich wäre. Für die schriftliche Prüfung könnte man ja schonmal vorlernen, nur ich frage mich, ob man in 15 Tagen Schießen lernen kann ...? Und ob soetwas insgesamt als seriös einzuschätzen ist.


    Die 15 Tage sind um das Wissen, dass du dir im Selbststudium angeeignet hast zu wiederholen und zu vertiefen, sowie für Schießtraining und Waffenhandhabung. Für das Selbststudium kannst du min. ein halbes Jahr davor einplanen.
    Das Schießen lernst du soweit, dass es für die Prüfung reicht. Die Jagdschulen haben Interesse daran, dass ihre Schüler bestehen, sie verdienen immerhin ihr Geld damit.
    Wenn man alle Ausgaben über ein Jahr incl. Fahrtkosten einrechnet, ist der 15 Tage Kurs evtl. nicht viel teurer als die Jahreskurse.

  • Wow! Danke, für die ausführlichen Antworten! :) Krebs ist bestellt, zusammen mit Blase und Seibt. Die Fragen, in meinem Fall für NRW, habe ich mir runtergeladen. Die Abendkurse kann ich nur machen, wenn ich bei mir ganz in der Nähe etwas finde - wegen im Moment zumindest noch fehlender Motorisierung. Ich komme nach 22 evtl. mit Bus und Bahn nicht mehr nachhause. Inzwischen habe ich mit einer Jagdschule telefoniert und die meinten, wenn ich das richtig verstanden habe, daß man, wenn man einen 21-Tage-Kurs z.B. gebucht hat, auch gerne vorher schon zu Schießübungen vorbeikommen kann, das finde ich sehr gut.

    Viele Grüße
    David

  • Hallo,

    ausführlicher als Floppyk kann man deine Fragen kaum beantworten.

    Ich habe den Jagdschein vor einem Jahr (in fortgeschrittenem Alter :) ) gemacht, in einem von der örtlichen Kreisjägerschaft organisierten Kurs. Dieser war erstmals zeitlich verkürzt und ging nur von Anfang Januar bis Ende April, jeweils Montags, Mittwochs, Donnerstags (Theorie, von 19:00Uhr bis ca. 22:30Uhr) und Samstags (Schießen, ca. 2-3 Stunden).

    Am Wochenende und auch an den "freien" Abenden war Nachlernen oder Vorbereitung angesagt. Zusammen mit Zusatzaktionen, wie "Waldspaziergang" (etwa 4 Stunden), "Rollende Waldschule", "Aufbrechen", "Fallenkunde", "Kundige Person" (Hygiene), "Kurzwaffenhandhabung", kamen da bei mir so ungefähr 220 Stunden Präsenzveranstaltungen und zusätzlich etwa mindestens 100 Stunden "Hausaufgaben" zusammen. Das kommt also insgesamt auf etwa insgesamt 320 Stunden.

    Stunden, die ich größtenteils genossen habe, weil wir wirklich maximal engagierte Ausbilder hatten, da hat man einfach total interessante Dinge gelernt. Stunden, die ich aber auch mit mit Auswendiglernen weniger toll fand.

    Diesen Jungjägerkurs möchte ich niemals missen, eine ganz wichtige Lernetappe in meinem Leben. Hat Spaß gemacht, war extrem anstrengend, hat Durchhaltevermögen erfordert... aber war im Endeffekt zum Erlernen des Handwerks eines Jägers sehr knapp. Soviel fehlte mir noch an Wissen und Erfahrung.

    320 Stunden entsprechen 13,3 Tagen rund um die Uhr lernen, ohne Schlaf und Nahrungsaufnahme. Ich persönlich halte gar nichts von diesen "Kompaktkursen". 15-Tage-Kurse siind meiner Meinung nach einfach zu kurz um einem unbedarften Städter das Waidwerk nahe zu bringen. Floppyk hat es schon gesagt.
    Tja, und dann ist da noch die höchst offizielle Jägerprüfung, bei der man prima durchfallen kann! Was auch immer wieder denjenigen Kandidaten/Kandidatinnen passiert, die Jagd, Kurs und Prüfung nicht ernst nehmen.

    Es gibt noch mehrere wesentliche Gründe, eine ganz normale Jägerausbildung einem Crash-Kurs vorzuziehen: Das "Hineindenken" in die Welt des waidgerechten Jagens erfordert Zeit und persönliche Gedankenarbeit (Warum darf ich als Jäger über Leben und Tod entscheiden?). Solche und andere Gedanken müssen Zeit haben zu reifen. Die Ausbilder eines Lehrgangs der Kreisjägerschaft sind in aller Regel erfahrene Jäger, die finanziell nur minimal davon profitieren. Sie bilden aus Überzeugung aus! Daher sind diese regionalen Kurse auch in aller Regel sehr viel preiswerter und dauern länger.

    Gruß,
    Musashi

    P.S. Für alle, die damit spekulieren mit einem Jagdschein schnell und einfach an Waffen und Munition zu kommen: Vergesst es, die Hürde ist in Deutschland überall gleich hoch, egal ob für angehende Sportschützen oder für Jäger.


  • Die 15 Tage sind um das Wissen, dass du dir im Selbststudium angeeignet hast zu wiederholen und zu vertiefen, sowie für Schießtraining und Waffenhandhabung. Für das Selbststudium kannst du min. ein halbes Jahr davor einplanen.
    Das Schießen lernst du soweit, dass es für die Prüfung reicht. Die Jagdschulen haben Interesse daran, dass ihre Schüler bestehen, sie verdienen immerhin ihr Geld damit.


    Da muss ich doch widersprechen. Die mir bekannte private Jagdschule verlangt von Durchfallern nur die neue Prüfungsgebühr, die ja nicht in seine Tasche landet, sondern beim Landkreis entrichtet wird. Zudem gestattet er den Pechvögeln weiterhin kostenlos am Unterricht teil zu nehmen.
    Das muss natürlich nicht bei allen Jagdschulen üblich sein. Dennoch spricht sich das rum, wenn eine Schule überdurchschnittlich viele Durchfaller hat. Das spricht nicht gerade für einen qualitativen Unterricht.

    Ansonsten gilt das, was auch Musashi gesagt hat. Insgesamt ist es ein toller, spaßiger, aber auch anstrengender Lehrgang, über den man sich auch gerne nach 10 Jahren erinnert und darüber spricht.

  • Floppyk
    Evtl. schreiben wir aneinander Vorbei, meinen aber das Selbe. Ich wüsste zumindest nicht wo du mir widerspricht. Ich wollte nur deine detaillierten Ausführungen um einige Punkte zu den 15 Tages Kursen ergänzen, da du diese Kurse nach eigener Aussage nicht kennst.

    Wie du geschrieben hast verlangen die privaten Jagdschulen von der Durchfallern meist nur die neue Prüfungsgebühr und die Durchfaller können weiterhin kostenlos am Unterricht. Daher entstehen durch die Durchfaller der Jagdschule nur Kosten aber keine Einnahmen. Vom Imageverlust ganz abgesehen. Daher haben die Jagdschulen Interesse daran, dass möglichst alle ihre Schüler bestehen.

    Musashi
    Stundenmässig macht es gar so einen großen Unterschied wie man denkt. In den 15 Tagen sind ca. 13 Unterrichtstage a 12 Stunden, also 150 Stunden. Essen und Schlafen wird wirklich auf ein Minimum reduziert. Dazu kommen vor den 15 Tagen mindestens 200 Stunden Hausaufgaben. Alle mir bekannten 15 Tage Kurse sind Online Kurse (im Prinzip ist es Fernunterricht), die Hausaufgaben werden also vor dem Kurs abgeprüft. Während den 15 Tagen gibt es natürlich auch noch Hausaufgaben.
    Du hattest im klassischen Kurs insgesamt ca. 320 Stunden Aufwand, im 15 Tage Kurs sind es mindestens 350 Stunden.


    Die Ausbilder in der Kreisjägerschaft sind in der Regel erfahrende Jäger die ihr Grundwissen aus einem Jagdkurs haben und die ein paar Tage im Jahr einen Kurs geben. Die Ausbilder sind also was Kurse angeht engagierte "Laien".
    Die Ausbilder in einer Jagdschule sind in der Regel erfahrene Jäger die ihr Wissen oft aus einem entsprechenden Studium haben und die das ganze Jahr Kurse abhalten. Die Ausbilder sind also was Kurse angeht (evtl. weniger engagierte) Profis.
    In beiden Kursen ist das Ziel das Bestehen der Prüfung. Das erlernen des Jagens hört nicht mit dem Ende des Kurses auf, es fängt erst damit an.

  • Evtl. schreiben wir aneinander Vorbei, meinen aber das Selbe. Ich wüsste zumindest nicht wo du mir widerspricht.


    Sorry, du hast recht. Ich hatte es gestern missverstanden. Somit sind wir uns einig, dass i.d.R. die Jagdschulen gute Arbeit machen und auch die Teilnehmer erfolgreich ausbilden wollen.

    Nachtrag:
    Ich kenne das 15 Tage Angebot nicht, aber den Zeitplan eines 6 Wochen Kurses. Dort werden 2 Wochen geschult und mit Lehrmaterial versorgt. Die darauf folgenden 2 Wochen muss der Teilnehmer zu Hause im Selbststudium verbringen. Danach wieder 2 Wochen intensive Schulung. Auch so etwas ist nur für Leute mit jagdlicher Vorbildung.
    Wer sich dennoch dafür interessiert sollte sich unbedingt vor der Unterschrift einen Lehrplan geben und erläutern lassen und danach mal in sich gehen, ob einem diese Lehrform liegt.

    Zu den Ausbildern und der Prüfung:
    Jeder kann eine Jagdschule eröffnen. Dazu muss derjenige nicht einmal Jäger sein. Es gibt auch (leider) kein Genehmigungsverfahren im Sinne einer staatlichen Anerkennung, wie das für die WSF und FKS (Wiederladen... ) Bedingung ist. Der Grund ist darin zu suchen, dass Leute mit einer solchen Anerkennung auch die Prüfung gestalten und abnehmen dürfen. Bei einer Jägerprüfung wird der Prüfungsausschuss vom Landkreis bzw. der Kreisjägerschaft gestellt. Ausbilder aus dem vorangegangenen Unterricht dürfen an der Prüfung noch nicht mal anwesend sein. Sie haben damit also nichts zu tun. (Genaue Regularien sind in der Prüfungsordnung zu finden.)

    2 Mal editiert, zuletzt von Floppyk (30. Mai 2015 um 10:24)

  • Danke auch für die weiteren Antworten! Inzwischen eine neue Frage: Womit am besten Jagdrecht für NRW lernen? (Das neuste bei amazon ist von 2012 dazu... Seibt schreibt explizit, daß das, was er aufführt für die Jägerprüfung nicht ausreicht, sondern mit Lektüre zum (aktuellen) länderspezifischem Jagdrecht angereichert werden muß.)

    @ Floppyk: Findest Du die Entwicklung nicht gut, oder wie meintest Du das?

    Viele Grüße
    David

  • @ Floppyk: Findest Du die Entwicklung nicht gut, oder wie meintest Du das?


    Warum soll ich das nicht gut finden? Das war eher in der Stimmung geschrieben, los Leute meldet euch zum Kurs an. Es gibt hunderttausende Gleichgesinnte.

    Aber ich kann auch nur deutlich sagen: Der JS darf nicht als Erlaubnis zum Waffenbeschaffen dienen. Das geht als Sportschütze einfacher und billiger, nur eben nicht schneller.
    Ein Jagdscheininhaber sollte sich dann auch um Jagdgelegenheiten kümmern. Leider bekommt er da nach meiner Erfahrung wenig Hilfe. Man muss sich selbst um Kontakte kümmern, damit man auch eine Einladung zur Jagd bekommt und wenn es auch nur um eine weniger wertvolle Taubenjagd handelt.

    Übrigens ist der Jungjäger die erst mit dem Lösen des 4. Jahresjagdscheines pachtfähig, d.h. er selbst kann kein eigenes Revier pachten. Ansonsten darf er an jeder Jagd teilnehmen und alles das bejagen was Jagdzeit hat und was der Pächter ihm erlaubt.

    Was ich vergaß:
    Man kann schon (wenig vor) seines 16-jährigen Geburtstag die Jagdscheinprüfung absolvieren und auch den JS lösen. Es gibt für den dann nochminderjährigen Jäger nur zwei wesentliche Einschränkungen: er darf noch keine eigenen Waffen auf WBK erwerben und er darf an keiner Gesellschaftsjagd teilnehmen. Diese Einschränkungen entfallen mit der Volljährigkeit automatisch, ohne das eine Nachprüfung o.ä. erfolgt.

    Auch wer nicht in ländlichen Gebieten direkt in der Stadt wohnt, wird in der Nähe eine Kreisjägerschaft finden. Eine Jagdmöglichkeit in Wohnortsnähe quasi um die Ecke, ist aber schwer zu bekommen. Da muss man flexibel und bereit sein auch mal für ein Wochenende quer durch Bundesgebiet zu fahren und sich dort eine Pension zu suchen. Ohne Auto schwer möglich, auch weil man manchmal mit seinem Rödelkram in den Wald fahren muss.

    Hier noch ein Geheimtipp: Um den Prüfern das gewisse "grüne Auge" zu zeigen, empfiehlt es sich schon während des Lehrganges auch die richtigen Klamotten zu zulegen. Erstens geht man während der Ausbildung immer mal wieder in ein Revier und da die Kurse oft über den Winter statt finden, ist ohnehin gute und zweckmäßige Kleidung zwingend. Zweitens signalisiert man auch, dass man auch bereit ist die Jagd auszuüben und der Waffenerwerb eher zweitrangig ist. Zu den "richtigen" Klamotten gehört auch ein Hut!! 8)


  • Es gibt noch mehrere wesentliche Gründe, eine ganz normale Jägerausbildung einem Crash-Kurs vorzuziehen: Das "Hineindenken" in die Welt des waidgerechten Jagens erfordert Zeit und persönliche Gedankenarbeit (Warum darf ich als Jäger über Leben und Tod entscheiden?). Solche und andere Gedanken müssen Zeit haben zu reifen.

    Ich weiß, es war nicht so gemeint, aber bei manchen könnte der Gedanken aufkeimen die Besucher eines Kompakt-Kurses wären weniger Waidmännisch als andere Jäger.

    Das hat für mich nichts mit der Kursdauer zu tun, sondern mit der persönlichen Einstellung. Auf meinen ersten Ansitzen (ich hatte noch keinen Begehungsschein, sondern wurde eingeladen) habe ich mehrmals den Finger gerade gelassen, und das trotz des Kompaktkurses (allerdings länger als 15 Tage) den ich absolviert habe. Entweder konnte ich nicht sauber ansprechen oder die Entfernung war mir zu weit. Meinen ersten Fuchs habe ich (natürlich) unterschossen, locker um 20cm gefehlt, und das trotz super Ergebnissen bei der Schiessprüfung.

    Für manche sind die Kompaktkurse die einzige Möglichkeit neben dem Beruf, in einem Urlaub, die Jägerprüfung zu absolvieren. Genauso wenig wie man das Auto fahren (=beherrschen) in der Fahrschule lernt, lernt man das Jagen in der Jagdschule. Sicher, bei länger andauernden Kursen gibt es mehr Möglichkeiten wissen aus Erzählungen des Dozenten aufzusaugen, aber das kann man auch bei seinen Mitjägern oder den Jagdpächtern. Auch kann man viel auf Drück- und Treibjagden lernen, nicht nur von den Jägern, sondern auch von langjährigen Treibern.

    Sicher, ich hatte Vorbelastung was die Jagd angeht, aber das alle Kompaktkurse weniger gute Jäger hervorbringen würden.. Das kann ich so nicht stehen lassen. Ich kenne Jäger die seit 40 Jahren einen Jagdschein haben aber heute immer noch nicht sauber aufbrechen können ;)

  • Hallo,

    ich lese hier sind schon viele gute Antworten bei,

    noch mal meinen Senf dazu.

    Ich habe vor einigen Jahren den Vorbereitungskurs der Kreisjägerschaft besucht. Dauerte bei uns von Oktober bis Ende April, zwei mal abends in der Woche und dann Freitags oder Samstag, teilweise beide Tage schießen.

    Ausflüge in den Wald (2x) und Aufbrechen kam noch mal extra dazu.

    Bei uns sind zwei von den durchgefallenen Teilnehmern danach in einer Jagdschule gelandet und haben dort bestanden, ich habe noch einen Bekannten der erzählte, das viel Vorwissen vorausgesetzt wird. Ist halt doch eine Menge zu lernen.

    Wir hatten 4 Personen die sich ohne Kurs zur Prüfung angemeldet hatten (NRW).

    Einer schaffte die schriftliche Prüfung nicht, zwei haben die mündliche Prüfung nicht bestanden (große Lücken im Jagdrecht auf Landesebene, steht halt nicht im z.B Krebs/Blase) und einer hatte bestanden. Er hatte einen Förster in der Familie,....der auch noch einen Teil des Unterrichts machte,......

    Bei uns gibt noch Hilfe von einem Hegering in Form von noch ein wenig Unterricht.


    MfG David

    Bankenkrise ?
    Wäre Monopoly schon lange verboten, so wie es in der DDR schon damals war, gäbe es heute keine Bankenkrise !!!
    BDMP, WSB/DSB, FvLW, FWR

  • Das belegt die Schwierigkeit die Prüfung ohne vorherigen Lehrgang bestehen zu wollen.
    Allerdings ist es auch denkbar, dass solche Leute auch gar nicht damit rechnen im ersten Anlauf die Prüfung zu bestehen. Sie checken damit in erster Linie die Prüfungsanforderung quasi "live". Finanziell mag das sogar günstiger sein, auch wenn man ein paar Male die Prüfung vergeigt.
    Schließlich gibt es kein Limit. Man kann die Prüfung so oft wiederholen wie man möchte. Allerdings kann der Prüfungsausschuss eine befristete Sperre aussprechen, wenn die Wissenslücken zu groß sind. Wie ich schon schrieb, hat die Sache einen Haken. Man muss die Prüfung immer komplett wiederholen. Bereits bestandene Prüfungsteile werden auf den Wiederholungsprüfungen nicht angerechnet.


  • Zu dem Hut: Muß man soetwas denn tragen, wenn man später jagen geht???


    Hehe, ich wusste dass der Hut besonders bei jüngeren Jagdinteressierten ein kleines Problem darstellt. Deswegen war das auch als kleine Provokation von mir so geschrieben :D
    Keine Sorge. Natürlich geht auch eine Mütze oder Cap. Aber die haben keine Krempe und im Regen läuft einem das Wasser in den Nacken. Daher kommt man schon von alleine auf einen praktischen Jagdhut. Allerdings ganz ohne geht es spätestens nicht bei einer Gesellschaftsjagd. Dort sind Warnwesten und Kopfbedeckungen mit Warnband o.ä. vorgeschrieben. Ich habe einen Rollhut, bei dem man dieses Warnband aber auch verstecken kann. Aufrerollt passt er in eine Jackentasche. Zudem auch ein Capy mit Wendemöglichkeit. Umgedreht ist das Ding leuchtend orange.
    So ein Hut hat nur einen großen Nachteil - man lässt ihn des öfteren nach einem Schüsseltreiben in der Kneipe liegen ;(


    Aber wichtiger: Womit lerne ich denn Jagdrecht auf Landesebene??? Daß es in den Büchern nicht steht, habe ich schon bemerkt.


    Mach dir keine Sorgen. Du wirst gleich schon zu Beginn zu einem Kurs mit Unterlagen überhäuft. Meiner Meinung macht es auch nicht allzuviel Sinn dem Lehrgang mit dem Kauf von Büchern und gesteigertem Lernen vorzugreifen. Warte lieber ab und du bekommst die richtige Auswahl an Lehrmaterial. Ein guter Lehrgang kennt zwar prinzipiell nicht die genauen Prfungsanforderungen, aber die Leute wissen aus vorangegangenen Prüfungen oftmals die Vorlieben der Prüfer, sofern der dann nicht ausgerechnet neu zusammengestellt wird.

    Übrigens- das Thema Schusswaffen ist das kleinste Thema. Wildtierkunde das umfangreichste (und auch schwierigste).
    Jagdrecht ist übrigens auch nicht schrecklich viel. Naturschutz, Umweltkunde und Hundewesen fand ich anstrengender, auch weil ich vorher noch keinen Hund hatte. In NRW werden dir m.W. die Jagdhornsignale erspart. Wir hatten das sogar als k.o. Kriterium in der Prüfung.

  • Zitat

    Es gibt für den dann nochminderjährigen Jäger nur zwei wesentliche Einschränkungen: er darf noch keine eigenen Waffen auf WBK erwerben und er darf an keiner Gesellschaftsjagd teilnehmen. Diese Einschränkungen entfallen mit der Volljährigkeit automatisch, ohne das eine Nachprüfung o.ä. erfolgt.

    Aber der Jagdschein muss umgeschrieben werden. Aus dem Jugend-Jagdschein muss per Gang zum Amt ein "vollwertiger" Jagdschein gemacht werden, sonst bestehen die Einschränkungen weiter.

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)

  • Hi Vanguard, :^)

    Aus dem Jugend-Jagdschein muss per Gang zum Amt ein "vollwertiger" Jagdschein gemacht werden, sonst bestehen die Einschränkungen weiter.

    da bin ich mir aber nicht sicher. Man ist natürlich gehalten diesen Gang zu machen, aber im Verwaltungsrecht sind normal die Schwellenübergänge von Erlaubnissen »automatisch«, wie im Gesetz verfügt, unabhängig der Dokumentation im eigentlichen Erlaubnisdokument. Natürlich müssen Vorschriften und Auflagen hinsichtlich der Dokumente immer beachtet werden. Aber das ist unabhängig vom eigentlichen Verwaltungsakt zu sehen. Oder? Aber wie gesagt, ich bin mir da jetzt auch nicht sicher. Das wird alles immer komplizierter. ;(

    LG Andreas :^)

    Die Zukunft ist jetzt und jetzt ist schon Vergangenheit.

  • Nun es ist machbar, wenn die Schulung darauf ausgelegt ist dann dürfte das Drumherum auch kein Problem sein. Ich persönlich habe den Jagdschein 1991 als Jugendlicher erworben. Auch in einer Jagdschule. Zwar ging der Kurs von Januar bis April, aber gut war auch nur zweimal die Woche Theorie und am Samstag dann Reviergang im Lehrrevier und anschliessend Hauseigener Schiesstand. Da gab es auch zeitlich keine Probleme und man konnte ohne weiteres an andern Tagen zum üben kommen. Und was Musashi meinte mit er hat trotz bestandener Jägerprüfung noch viele Lücken. Nun das ist wie mit dem erlernen eines Berufs, Man bekommt das Grundwissen mit auf den Weg, dann kommt mit der Zeit die Erfahrung, und die Erkenntnis das man einige Handgriffe und techniken sich sagen wir mal für sich selbst modifiziert hat. Weil es so für einen besser zu verstehen oder einfach ergonomischer zu machen ist. Genauso ists mit der Jagd oftmals wird man im wahrsten Sinne des Wortes auf die Schnauze fallen, Bock springt ab weil man die Handspannung zu rabiat bediente oder man tritt beim Pirschen auf einen Zweig. Das alles gehört zum Lernprozess ich für meinen Teil werde nie behaupten das ich alles weiss oder schon gesehen habe. Jede Jagdsaison gibt es neue Überraschungen, sowohl angenehme wie auch weniger schöne, damit muss man umgehen die Nötige Sorgfalt bei der Waffenhandhabung steht natürlich an oberster und erster Stelle. Da verbietet es sich irgendwelche Experimente zu machen. Alles andere ist ausbauungsfähig. Wünsche dir viel Spass und vorallem Erfolg bei deinem Vorhaben. Zu der Frage Jugendjagdschein das umschreiben ist war bei mir keine grosse Sache da ja die Prüfung bestanden war und dann ging es nur darum die Einschränkungen vom Jugendjagdschein aufzuheben. Und da habe ich dann ganz einfach auf der ausstellenden Behörde vorstellig geworden nochmal das Zeugnis im Original mitgebracht was die als beglaubigte Kopie aber eh schon vorliegen hatten, und dann ging es 4-5 Tage und ich konnte den Jugendjagdschein gegen den normalen eintauschen. Bescheinigung von der Jagdhaftpflichtversicherung nicht vergessen.

    Gruss

    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von Brutus1203 (31. Mai 2015 um 11:25)