Diabolo Durchschlagstest auf 50m mit 7,5 Joule

Es gibt 589 Antworten in diesem Thema, welches 94.056 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. März 2021 um 21:47) ist von Technixx.

  • Wieder und wieder betrachte ich die Fotos von Rolf ( Zündadel )
    https://www.co2air.de/wbb3/index.php…#post1060991404

    und versuche dieses mit dem Testbericht von Musashi
    https://www.co2air.de/wbb3/index.php…6177#post236177

    zusammenzubringen.

    Zunächst einmal zeigen Zündnadels Aufnahmen jeweils Defekte an der Außen- und der Innenseite ( Kelchschürze ) des Diabolos. Meiner Interprätation nach sind diese Defekte Sauglunker, die durch die Erstarrungskontraktion der Bleilegierung in der Kokille entstanden sind.

    Diese Lunker stellen Unwuchten dar, ähnlich der Bleigewichte zum Auswuchten an den Reifenfelgen. Wir wissen, dass schon bei kleineren Drehzahlen diese kleinen Ausgleichgewichte einen erheblichen Effekt auf die Rundlaufeigenschaften ausüben. Jeder hat schon einmal erlebt, was es bedeutet mit unausgewuchteten Rädern zu fahren.
    Nichts anderes bewirkt ein Sauglunker ( Hohlstelle im Metallgefüge ) an einem schnell rotierenden Objekt - eine Unwucht wird erzeugt.

    Schon Musashi hat in seinen sehr ausführlichen Messungen als Konklusio darauf hingewiesen, dass die signifikanten (Gewichts-) Unterschiede im Geschosskörper und nicht im Kopfdurchmesser oder der Schürze zu finden sind.
    Gerade der Geschosskörper ist reich an Masse und daher bei der Erstarrungskontraktion der Bleischmelze besonders Lunkergefährdet.
    Es reicht nur ein Hohlkammereinschluss außerhalb der Rotationsachse und schon wobbelt es wie wild.

    Dieser Aspekt trägt nicht zur Vereinfachung des ohnehin schon komplizierten Sachverhaltes bei. Ich meine nur damit, dass es keinen Sinn macht, ein äußerlich optimal konditioniertes Pellet herzustellen, wenn die Metallurgie oder das Herstellungsverfahren nicht optimal ist.
    Gemäß des alten Sprichwortes: "Außen hui, innen pfui".

    Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Defekte Sauglunker, die durch die Erstarrungskontraktion der Bleilegierung in der Kokille entstanden sind.


    Das glaube ich nicht. Diabolos werden nicht gegossen. Die werden Kaltverformt also aus Stangen oder Bandmaterial gepresst.
    JSB produziert glaube ich in zwei Stufen. Zuerst werden Bleistücke von der Stange geschnitten und zu Kugeln geformt. die Kugeln werden dann in ein einer Presse zu Diabolos.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Sicher? Bei H&N wird kalt verformt, das weiß ich sicher. Deshalb haben die H&Ns auch so unverschämt glatte Oberflächen. Bei den JSBs allerdings sieht die Oberfläche aber sehr nach Wärmebehandlung aus.
    Trotzdem, ich lasse mich gern eines Besseren belehren. Es dient ja nur zum Erkenntnisgewinn.

    Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Moin zusammen,

    Ich habe mir reichlich Videos angesehen wo die Amis und Engländer mit dem Luftgewehr jagen und mir ist aufgefallen das die Dias meistens ab einer gewissen Entfernung das trudeln anfangen.
    Für mich ist das ein Zeichen dafür das die Eigenrotation der Dias nachläßt und sie dadurch anfangen zu trudeln und ich glaube nicht das die Schützen die Dias vorher aussortiert haben.
    Man müßte wahrscheinlich ein Dia auswuchten können um festzustellen ob es daran liegt das es zu solchen abweichungen kommt.
    Obwohl ich der Meinung bin das die Rotationskraft die Dias stabilisiert, zumindest solange der passende Schub vorhanden ist.

    Das ist auch bei Autoreifen so, je schneller das Rad dreht umso stabiler läuft es oder habe ich das einen Gedankenfehler drin :whistling: .

    Justus der Gerechte :D

  • Sicher? Bei H&N wird kalt verformt, das weiß ich sicher. Deshalb haben die H&Ns auch so unverschämt glatte Oberflächen. Bei den JSBs allerdings sieht die Oberfläche aber sehr nach Wärmebehandlung aus....

    Ein kurzer Anruf hat es geklärt.

    Lep Fan hat recht.
    JSB bezieht Bleirohware in Barrenform, welche im Werk mit Zusätzen zu Bändern verarbeitet werden. Abschnitte davon werden zu Kugeln geformt, die dann in den Formen kaltgepreßt zu den Dias werden.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

    Einmal editiert, zuletzt von Zündnadel (17. September 2014 um 00:32) aus folgendem Grund: Bleibarren beziehen die da, keine Zinnbarren...

  • Der Gedankenfehler kommt daher, dass der Diabolo durch den Luftwiderstand in der Vorwärtsbewegung abgebremst wird, die Rotation aber nahezu nicht abnimmt, da dagegen fast kein Widerstand da ist. Der Drall des Diabolos erhöht sich also auf weiterer Entfernung.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Das ist auch bei Autoreifen so, je schneller das Rad dreht umso stabiler läuft es oder habe ich das einen Gedankenfehler drin :whistling: .


    Ein sich schneller drehender Autoreifen mit Unwucht wird nur gefühlt ruhiger wahrgenommen, das die Aufhängungsteile und die Karosse auch eine Masse(nträgheit) besitzen und der Anregung bei hohen Frequenzen einfach nicht mehr folgen können.
    Die Kräfte die dabei zusätzlich wirken sind jedoch enorm! *au waja*

    Grüße
    christoph

    "Mein Bär der hat acht Ecken, er ist ein Oktobär!" [Q]

  • Ich habe schnell nochmal ein Bild gemacht weil mich die Oberfläche unterschiedlicher Hersteller nun doch interessierte.

    Die Bleidias sehen ähnlich aus, der H&N scheint in der Oberfläche unregelmäßiger zu sein, was wohl an der härteren Materialzusammensetzung liegen könnte.

    Von Links nach Rechts: JSB Heavy, Frankonia Meisterklasse, wo ich noch nicht recherchiert habe wer der Hersteller war oder ist, und H&N Baracuda Green.


    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

    Einmal editiert, zuletzt von Zündnadel (17. September 2014 um 00:04)

  • Hallöchen!

    Wenn ich mir die drei Dias so anschaue, frage ich mich, wie die noch präzise fliegen können.

    Der linke scheint einen Fremdmaterialeinschluss zu haben (vorn wo die Rundung beginnt), der mittlere scheint schon komplett asymmetrisch aus der Presse gekommen zu sein und der Kollege ganz rechts sieht so ungleichmäßig verdichtet aus, das ich da unregelmäßig verteilte Lufteinschlüsse vermute, die wiederum den Schwerpunkt negativ beeinflussen könnten!

    Wirkt sich das nicht sehr negativ auf die Eigenschaften aus, auf die gerade hier ankommt?

    Viele Grüße

    Thorsten

  • Was mir auch aufgefallen ist, dass alle H&N Rundkopf die ich besitze vorne einen kleinen "Zapfen" haben. Sieht man auf deinem Bild auch sehr schön Zündnadel.
    Ich denke mal, dass das Ganze gewollt ist... :whistling:

  • .....
    Wirkt sich das nicht sehr negativ auf die Eigenschaften aus, auf die gerade hier ankommt?....

    Vermute ich, weswegen ich zur Verdeutlichung die Bilder gemacht habe.
    Es könnte vielleicht sein das ab einer bestimmten Unwuchtgröße im Diakörper sich der ansonsten stabilisierende Drall auf der Flugbahn ins Gegenteil kehrt und das Dia erst richtig ins Trudeln bringt. Ist aber nur eine Annahme von mir.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Der Gedankenfehler kommt daher, dass der Diabolo durch den Luftwiderstand in der Vorwärtsbewegung abgebremst wird, die Rotation aber nahezu nicht abnimmt, da dagegen fast kein Widerstand da ist. Der Drall des Diabolos erhöht sich also auf weiterer Entfernung.


    Das sich der Drall mit zunehmender Entfernung erhöht halte ich physikalisch für unmöglich.
    Der Drall wird ja durch den Drallwinkel der Züge im Lauf im Zusammenhang mit der Mündungsgeschwindigkeit vorgegeben und nimmt durch Luftreibungskräfte auf der Flugbahn eher ab. Eine Ehöhung des Dralls würde bei einem progressiven Drallwinkel entstehen wie er z.B. teilweise bei Heißgaswaffen eingesetzt wird, der aber meines Wissens nicht bei Luftdruckwaffen angewandt wird.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Das sich der Drall mit zunehmender Entfernung erhöht halte ich physikalisch für unmöglich.


    ich könnte mir das schon vorstellen. nur mal so als Gedankenspiel.
    Das Diabolo macht 10 Umdrehungen pro Zeiteinheit.
    Zum Anfang legt es in dieser Zeit 10m zurück. Das ergäbe eine Drallänge von 1m.
    Jetzt wird das Diabolo langsamer, aber die Umdrehungsgeschwindigkeit bleibt.
    Legt das Diabolo in der Zeiteinheit nur noch 5m zurück reduziert sich die Dalllänge auf 0,5m.
    Also hat sich der Drall in Verhältnis zur Geschwindigkeit erhöht.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Ja, im Verhältnis zur Geschwindigkeit, die durch die Luftreibungskräfte schneller abnimmt als sich der Drall verlangsamt, stimmt diese Rechnung natürlich, obwohl die durch die Züge vorgegebene Rotation des Dias sich insgesamt nicht erhöht, sondern ebenfalls durch die kleineren Reibungskräfte stetig abnimmt.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • In diesen Jagdvideos ist meistens bei ca.45 Yard Entfernung zu sehen das die Dias auf den letzten paar Zentimeter in leichten Spiralen von geschätzten 10 cm Durchmesser fliegen.
    Das würde demnach bedeuten das der Drall der Achsrotation langsamer sein muß als vorher sehe ich das Richtig oder ist das ein Gedankenfehler von mir ?( .
    Je nach Qualität der Videos sehen die Dias vom Flugverhalten ziemlich gerade aus (nicht das sie sich überschlagen oder so ). Das bedeutet für mich das es wohl zu vernachlässigen ist die Dias großartig zu Sortieren. Zumindest für die Jagd beim Scheibenlochen kommt es ja auf den Milimeter noch an (wegen den Punkten).

    Wahrscheinlich muß alles passen : Entfernung zum Ziel, Gewicht der Dias und die Leistung des Gewehrs, um das Ziel da zu treffen wo es soll.

    Gibt es darüber keine Doktorarbeit wäre bestimmt Interessant. :thumbsup:

    Justus der Gerechte :D

  • In diesen Jagdvideos ist meistens bei ca.45 Yard Entfernung zu sehen das die Dias auf den letzten paar Zentimeter in leichten Spiralen von geschätzten 10 cm Durchmesser fliegen.

    Cool,...:"...auf den letzten paar Zentimeter in leichten Spiralen von geschätzten 10 cm Durchmesser fliegen..."

    Ich liebe Tippfehler... :thumbsup:


    Gruß Wolf...

  • Um ein wenig hinter die Ursache der Schlieren und Lunker ähnlichen, unsauberen Oberflächen der Dias zu kommen habe ich ein Dia mal in einen Schraubstock gespannt und ein wenig gepreßt. Es ergaben sich ähnliche Unsauberkeiten in der Oberfläche, allerdings gröber, weil die Schraubstockbacken nicht poliert sind.
    Man kann also wahrscheinlich davon ausgehen das die mangelnde Oberflächengüte der Dias mit eventuellen Bleirückständen in den Formen in Zusammenhang stehen, etwa Bleistaub und gröbere Rückstände von den Randnähten.


    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Hiho
    Heute mal ein kurzer Film von mir.
    Leider hatte ich nicht viel Zeit und mit der Kamera ist das auch noch weit von Traumhaft entfernt.
    Glücklicherweise steht auf unserem Schießgelände eine ca.30 Tonnen schwere Laufkatze rum die auf Bahnschienen steht.
    Bei passender Gelegenheit bauen wir mal einen Adapter auf dieses riesen Eisenschwein, dann werden die Filme auf alle fälle interessanter.
    Viel ist da nun auch nicht zu sehen, aber man erkennt auf die 25 Meter recht gut das die JSB 4,53 nicht zu meinem Lauf passen.
    Werde meine Kamerageschichte nochma überarbeiten und dann mit den JSB in 4,51mm testen.
    Gefilmt mit meiner Sony XR155 mit 120 FPS und dann die Augenblicke wo das Dia ins Bild kommt bis zum Einschlag noch
    per Software und Pixel-Motion auf 480FPS hochgerechnet.
    Das die Bildschärfe nicht überzeugen kann ist leider meine Schuld.
    Hab auf dem kleinen Display leider nicht wirklich scharf sehen können.

    Waffe: HW100 mit 7,5J.

    Thomas

    https://www.youtube.com/watch?v=sbHlwQ…Ut0KN23mNZ-2vWA

    Einmal editiert, zuletzt von HaDeS (17. September 2014 um 21:47)

  • Also bei mir öffnet sich der Link nicht Thomas.
    Ich kann nichts sehen. ;(

    Edit: Habe gerade gesehen du hast vor ein paar Minuten editiert, und jetzt seh ich auch was. Danke.

    Ja super :thumbsup: , das Dia wird kurz vor dem Einschlag scharf und man kann es in dem Bereich gut erkennen.
    Ich denke das wird...

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    Einmal editiert, zuletzt von Zündnadel (17. September 2014 um 21:59)