Weihrauch HW77(k) vs. Walther LGV Master

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 9.271 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Dezember 2013 um 07:43) ist von wern0r.

  • Hallo zusammen,

    ich weiß, es gibt schon eine Reihe ähnlicher Threads. Aber ich bräuchte mal Eure Einschätzung zu meinen Gedankengängen.

    Aktuell besitze ich einen Norconia B88 Seitenspanner mit demontierter offener Visierung (taugte in meinen Augen auch nicht viel) und ZF. Sowie eine Diana 35, die nur mit offener Visierung geschossen wird. Mit beiden Waffen bin ich sehr zufrieden, wobei die B88 noch Tuningpotenzial hat (Abzug etc.). Haupteinsatzgebiet ist die Garage, wo auf 5m entfernte Zielscheiben geschossen wird (Stichwort Fernwettkampf).

    Nun überlege ich, die Diana 35 zu veräußern und mir entweder ein Walther LGV Master oder ein Weihrauch HW77(k) zu holen. Die HW77 gefällt mir nur mir dem alten, glatten Schaft. Wäre so noch bei SWS zu bekommen, von daher kein Problem. Ich gehe davon aus, dass Weihrauch keinen abgesägten :F:-Federn mehr verbaut? Das wäre ein K.O. Kriterium! Die HW97k fällt eh durch, da keine offene Visierung vorhanden; die Diana 35 soll ja quasi ersetzt werden. ZF kann man bei der 77er auch montieren, wenn man Lust bekäme. Hier würde sich noch die Frage stellen, ob "k" oder nicht "k".

    Von der Optik her ähnlich gut gefällt mir das LGV Master. Auch hier sind offene Visierung (ohne "TruGlo") sowie 11mm-Schiene fürs ZF vorhanden. Die völlig neu Entwickelte Technik halte ich auch für Reizvoll. Die (vereinzelten) Berichte über schlechte Brünierungen machen mich jedoch nachdenklich. In der Preisklasse sollte schon alles i.O. sein.

    Ich frage mich jetzt, was für mich die bessere Wahl wäre. Muss beim HW77 noch Hand angelegt werden bezüglich Tuning (Stichwort Musashis HW97 Tuningthread)? Das würde ich nämlich vermeiden wollen. Mein "Bastelobjekt" soll die B88 bleiben.

    So beim schreiben destiliiert sich das eigentlich auf eine Frage zusammen: Welches Gewehr ist also out of the box der bessere "open sighter"? ?(

    Vorab schon mal vielen Dank für Lesen! Ich freue mich auch Eure Meinungen :thumbsup:

    airgunsmith.tumblr.com
    "Sportverbände sind von ihrem Wesen her Verbreiter von Unsinn, von Bürokratie und profilierungsgetränkten Wichtigtuern."
    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012

    Einmal editiert, zuletzt von wern0r (15. Dezember 2013 um 19:56)

  • Ich sag's mal so. Beide Gewehre sind klasse. Um die Brünierung des LGV würde ich mir keine Sorgen machen. Die ich bisher gesehen habe waren gut. Wenn's doch nicht so schön ist reklamierst du einfach. Ich hab auch ein b36 zum basteln und eine hw 97. Die 97 ist Top, allerdings ist eine V-mach Feder drin. Ob man die braucht weiß ich nicht. Bei mir war sie beim Kauf drin.

  • Wenn du das 77er nimmst, zu dem ich dir doch raten würde, nimm auf jeden Fall die k-Version. Ich habe ein normales 77er und ich muss sagen, dass es doch sehr lang ist, meiner Meinung nach. Außerdem finde ich den kürzeren Lauf optisch ansprechender. Zur LGV Serie hab ich viel gelesen und eine Videos gesehen, jedoch muss ich sagen, dass mich die oft auftretenden Fehler der Brünierung vom Kauf abgehalten haben. Hatte also auch die Wahl zw. LGV und Hw77, hab mich fürs 77 entschieden und gut wars. Hätte allerdings die kurze Version nehmen sollen!

  • Mein Master hat einer vom Schützenverein schon gesehen. Der sammelt wohl Weihrauch Waffen.
    Der meinte, eine so schlechte Brünierung hätte er noch nie gehabt bei seinen Weihrauch.

    Sicher, die Weihrauch die die ich gesehen habe waren absolut perfekt brüniert. Eigentlich das falsch Wort. Die Brünierung ist immer gut.
    Schlecht kann nur die Vorarbeit sein.
    Wenn die Vorarbeit eine wellige Unterlage ergeben hat kann die Brünierung nie besser werden. Die Welligkeit bleibt ja.
    Aber mich stört das bei meinem Master nicht im geringsten. Die Brünierung ist super.

    Was mich stört ist der wohl am schlechtesten gefertigete Schaft den ich je gesehen habe, total wellig geschliffen. Da ich den sowieso abschleifen will
    ist das nicht schlimm. Aber es muss nicht sein. Bei dem Preis muss so was nicht sein. Ist wohl durch die Kontrollen gerutscht.

    Die Walther LGV haben am Übergang an dem Gelenk und Systemrohr miteinander verschweisst sind eine sichtbar braune Färbung der Brünierung.
    Diese braune Färbung ist mir aber bei den Weihrauch Luftgewehren auch schon aufgefallen, also ist das nichts ungewöhnliches.
    Was mir auch aufgefallen ist, viele Teile beim LGV haben eine erstaunliche Ähnlichkeit zu Details der Weihrauch Gewehre.
    Es würde mich nicht wundern wenn Weihrauch die Teile an Walther anliefert.
    Montage ist bei Walther.
    Zulieferer scheint Weihrauch zu sein, oder auch Diana.

    2 Mal editiert, zuletzt von Büroklammer (15. Dezember 2013 um 20:47)

  • Ich habe und schieße auch ne 77k (und ne 97k) und konnte vor kurzem das LGV schießen...

    Das wird auf jeden Fall meine nächste größere (16J.) Anschaffung... - Ist eine Top Waffe an der man nur noch den Abzug tauschen sollte...sonst ist die Top out of the Box...

    Leave No Man Behind

  • Zitat

    Ist eine Top Waffe an der man nur noch den Abzug tauschen sollte...sonst ist die Top out of the Box...

    Warum?
    Weil Einstellungsmöglichkeiten fehlen oder weil er aus Kunststoff ist?

    Wer immer nur tut was er schon kann, bleibt immer nur das was er schon ist.

  • Ich konnte den Standardabzug nur eingeschränkt einstellen.
    Man hat die Wahl zwischen einem Druckpunkt der recht schwer geht, wenn man Matchwaffen oder das alte LGV zum Vergleich hat.
    Wenn man die vordere Schraube hinein oder herausdreht ( weiss nicht mehr welche Richtung ) verändert man den Abzug vom Druckpunkt zu einem
    kriechenden Abzug. Je mehr kriechen, desto leichter der Abzug. Man muss den Kompromiss finden der einem am besten passt.

    Mit Druckpunkt habe ich immer!! verrissen.

    Das LGV ist ja in gewisser Weise eine Übungswaffe für Jäger. Deren Abzug geht auch schwer. Wenn es nicht gerade ein Stecherabzug ist.

  • Ist der den n vergleichbar mit dem Rekord oder ist einer der beiden klar besser?

    Und wird der LGV Abzug durch das Metallzüngel soviel beser?


    Edit:
    An den TE

    Warum hast du nur die HW77 von den Weihrauchs ins Auge gefasst?
    HW30s, HW50, HW57?

    Gerade dadurch das es keine "Magnum" LGs sind schiesen die "out of the box" wesentlich smoother als die Damphämmer, die eigentlich für mehr Leistung konzipiert wurden.

    Ganz großes Kino in meinen Augen ist die HW30s.
    Selbst meine mit abgeflexter Feder spannt und schiesst sich butterweich.

    Bericht mit angelegter Feder, einigen polierten inneren Teilen und gutem Fetthaushalt folgt, hoffentlich diese Woche.

    Wer immer nur tut was er schon kann, bleibt immer nur das was er schon ist.

    3 Mal editiert, zuletzt von -raY- (15. Dezember 2013 um 21:58)

  • Ich war seinerzeit ein wenig geizig und habe zum Challenger Ultra gegriffen.
    Aus heutiger Sicht war das ein Fehler, weniger wegen dem Schaft, sondern wegen des Tru Glow Visiers.

    Wie Du schreibst ist das Master Dein Favorit, dann sollte auch das Visier kein Problem sein.

    In meinen Augen ist der Abzug völlig in Ordnung bis sehr gut, wenn man bedenkt das es sich immer noch um eine 'Freizeitwaffe' handelt.
    In so fern sollte man ihn auch mit den Abzügen der Freizeitwaffen vergleichen.

    Ich würde das LGV der HW jederzeit vorziehen - nur halt nicht wieder in meiner Variante kaufen.


    Gruß, Micha

  • Also laut Forenmeinung (und ich hab mich schon viel zum Walther LGV belesen) ist das LGV technisch ganz weit vorne, lässt nur manchmal in Details etwas zu wünschen übrig (siehe das Thema Brünierung und Abzug). Jeder, der das Topmodell besitzt oder in der Hand hatte, der rät immer zur LGV Competition Ultra - schlichtweg weil der Schaft der beste aus der Serie ist... ;^)
    Nächstes Jahr werde ich mir auf jeden Fall dieses Modell zulegen... :thumbup:

    Falls du noch HiRes-Bilder von der LGV suchst: http://rozetka.com.ua/umarex_walther…_90_50/p253847/


    Ansonsten sieht man hier gut den Unterschied der Schäfte:


    Falls du es noch nicht kennst: Nigel Allen hat das LGV auch getestet gehabt...

    fafkz5E78QQ

  • Ich hatte beide Gewehre im Gebrauch. Sie sind beide gut, aber ich würde das LGV aus folgenden Gründen empfehlen:
    a) Sehr leise (ich hab es zusätzlich auch noch mit einem Hogan-Schalldämpfer benutzt), Nachbarn werden durch das Schussgeräusch also kaum gestört. Das LGV war ohne Schalldämpfer schon so leise wie das HW77 mit Weihrauch-Schalldämpfer.
    b) Der "Prellereffekt" ist durch die moderne Konstruktion des LGV sehr stark gemindert gegenüber dem HW77.
    c) Angenehme Abzugscharakteristik (bei mir war jedenfalls die Gefahr des Verreißens geringer als beim HW77)

  • Hallo zusammen,

    ersteinmal vielen herzlichen Dank für die vielen aussagekräftigen Antworten hier :thumbsup:

    Tja, der Kopf sagt LGV, das Herz meint HW. So richtig weiter bin ich trotz Eurer überragenden Hilfsbereitschaft irgendwie immer noch nicht :S

    -raY-: Ich habe mal das HW97k geschossen, das hat mich schon ein Stück weit "infiziert".

    Onkel Manuel: Da ich definitiv mit offener Visierung schießen möchte, und das Comp. Ultra dieses TruGlo teil hat, scheidet die Version für mich absolut aus. Der Korntunnel der Master sagt mir viel(!) mehr zu.

    Oldie1950: Lautstärke spielt bei mir gar keine Rolle. Die anderen Punkte nat. schon eher...

    Meine zwei Hauptbedenken sind aktuell:

    HW77: Muss ich da evtl. wieder irgendwas tunen? Oder sogar die Federenden anlegen? Nicht, dass ich es nicht könnte... in der Preisregion will ich es einfach nicht machen müssen. Der Punkt Tuning fällt scheinbar beim LGV weitestgehend flach (Ausnahme ggf. der Abzug).

    LGV: Bekomme ich für mein Geld auch das entsprechende optische und haptische Erlebnis? Hier weiss ich wiederum, dass das bei der HW definitiv der Fall ist.

    Ihr versteht mein Problem? 8)

    airgunsmith.tumblr.com
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    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012

    Einmal editiert, zuletzt von wern0r (16. Dezember 2013 um 09:55)

  • LGV: Bekomme ich für mein Geld auch das entsprechende optische und haptische Erlebnis? Hier weiss ich wiederum, dass das bei der HW definitiv der Fall ist.

    Das hängt wohl sehr von den individuellen Vorstellungen ab, für mich war das LGV ein tolles Gewehr. Ich hab es und auch das HW77 nur verkauft, weil ich mir einen Tennisellenbogen eingehandelt hab und das Spannen von Federdruckgewehren dann nicht so ideal ist. Schieße jetzt nur noch Pressluft (HW100).

  • Wenn man das Gewehr zu dem haben will für das es gedacht ist, zum schiessen, ist das LGV absolut vorne. Ist auch klar, schaut euch mal an wie alt die Konstruktion der HW77 ist auf der nicht nur die HW97 basiert, sondern auch ein paar hochgelobte englische Federdruckgewehre. Für manche, auch für mich, ist das eine perfekte Basis weil ich sowieso dran rumschraube und mir das auch Spaß macht. Das sieht natürlich jeder anders.

    Ich möchte das gar nicht zu kritisch sehen, vielleicht hatte ich auch weniger "Glück" als andere. Aber im Bereich Brünierung und Holz ist das LGV den HW's weit unterlegen. Sicher, die Weihrauch-Brünierung ist empfindlich und auch da gibts potthässliches Holz wenn man Pech hat. Bei den LGV's die ich in der Hand hatte sah man teilweise in der Brünierung das grobe Schliffbild und das Holz sieht irgendwie "angejaucht" aus. Den braunen Schleier den man an der verputzten Schweissstelle zwischen Laufhaltegabel und Systemrohr sieht hatte ich auch schon bei Weihrauch, fiel aber durch die verhältnismäßig dunkle Brünierung nicht ganz so stark auf.

    Aber all' das verschlechtert nicht die eingebaute Technik. Das LGV ist quasi ein frisiertes Federdruckgewehr ab Werk. Für einen doppelt geführten Kolben zb. muss man für die HW noch mal tief in die Tasche greifen. Die Basis ist also schon viel besser. Für das abverlangte Geld ist das LGV ganz klar Preis/Leistungssieger.

    Schlimmer als Truglo geht nimmer. Für mich ist das eine Marketinggeschichte. Keine Ahnung wer das wirklich gut findet. Würde ich auch niemals kaufen. Oder gleich runterschrauben. Da das LGV beim Threadersteller ja nicht mit ZF eingesetzt werden soll spare ich mir die Abhandlung über mögliche ZF-Längen auf dem Knicker. Das ist für mich der einzige wirkliche technische Kritikpunkt. Aber der ergibt sich nun mal aus dem System an sich. Ohne Sonnenblende lassen sich aber auch hier ordentliche ZF-Kaliber montieren. Mit Sonnenblende muss ein bischen Hirnschmalz her und je nach handwerklichen Geschick oder Werkstattausstattung der Dremel oder die Fräsmaschine. Auch lösbar.

  • Ich würde vorschlagen du fragst mal den Händler ob die Feder beim 77 angelegt ist. Ich denke der Herr schlottmann ist da ein guter Ansprechpartner. Der antwortet bei Mail Anfragen ziemlich fix. Weihrauch ist ja so eine kleine Leidenschaft bei dem. (siehe sein Sondermodell)