Kaliber 22 Dekopatronen

Es gibt 67 Antworten in diesem Thema, welches 14.652 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. November 2014 um 19:59) ist von Jeri Ryan Fan.


  • Na die Ursprungsfrage war ja die nach Dekumuniton, wenn man die sich halt hinstellen möchte ist doch OK, wobei mit da eigendlich andere, grössere Kaliber besser gefallen würden :)

    Von der Ursprungsfrage ausgehend war die Diskussion über das Delaborieren dieses Kalibers zwar interessant, allerdings für den Fragesteller weniger, wenn er nicht über die erforderlichen Berechtigungen verfügt.
    Meine Antwort also an den Threadstarter: Nein, eine authentisch aussehende, freie Dekomunition habe ich nicht finden können.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

    Einmal editiert, zuletzt von Zündnadel (8. Juli 2013 um 14:41) aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler

  • Mir fällt noch eine Möglichkeit ein um .22er zu dekorieren.
    Am Hülsenboden ein 2mm Loch bohren und das Pulver raus rieseln lassen. Fällt kaum auf und das Geschoss kann bleiben wo es ist.
    Nachher noch einen Tropfen Motoröl rein damit die Zündmasse wirkungslos ist und fertig.

  • Ich weis nicht so recht, ich glaube nicht das ich mich dazu überwinden könnte durch einen aktiven Zünder ein Loch zu bohren. Kann der nicht dabei zünden?

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Ich würd da auch nicht bohren.

    Meine Aussage mit "Was will man den damit" bezog sich nicht unbedingt auf den TE, sondern das es kaum Grundvorrausetzungen zum delaborieren und Geschoss setzen von .22lr-Munition gibt, weil es wirtschaftlich und technisch keinen Sinn macht. Der Verschlussabstand wird über den Rand eingestellt, den ändert man besser nicht und Geschosse gibts eh keine geeigneten einzeln. Randfeuer soll billig sein, da ist günstige Munitionsherstellung einfach Pflicht. Billig <> Flexibel.

  • Mir fällt noch eine Möglichkeit ein um .22er zu dekorieren.
    Am Hülsenboden ein 2mm Loch bohren und das Pulver raus rieseln lassen. Fällt kaum auf und das Geschoss kann bleiben wo es ist.
    Nachher noch einen Tropfen Motoröl rein damit die Zündmasse wirkungslos ist und fertig.


    Das ist ein lebensgefährlicher Vorschlag. Die Zündmasse word bei Randfeuerpatronen flüssig eingeschleudert. Nicht immer ist die Zündmasse nur am Bodenrand, sondern kann auch im Inneren der Hülse etwas hochlaufen. Bohrt man dort rein, ist eine Zündung sicher. Dann fliegt einem der Mist um die Ohren.
    Blos nicht nachmachen. Überhaupt sollte ein Nicht-Wiederlader keine Munition delaborieren. Nur der Wiederlader hat das dafür vorgesehene Werkzeug und kann damit umgehen. Denn das Delaborieren ist Bestandteil der Fachkunde.
    Der Themenstarter soll sich die Pufferpatronen aus gedrehtem Alu oder Kunststoff besorgen.

  • Hallo Leute
    Wer mich schon länger kennt, weiß, daß ich ein Mann der Praxis bin... :thumbsup:

    Die Sache mit dem Öl hat mir keine Ruhe gelassen,....vorweg: Ich würde es lassen... :S

    Der Zündsatz sitzt nicht nur im Rand, sondern bedeckt den ganzen Boden, zudem scheint er zusätzlich versiegelt zu sein... :!:

    Ich habe in 3 Hülsen erst einen Spritzer Rostlöser und dann dünnes Motoröl gefüllt.
    Das ganze habe ich ca.12 Std stehen lassen und dann in einer Vorrichtung mit einem 4mm Dorn beaufschlagt.
    Alle 3 haben sauber gezündet, dabei ist der Boden völlig unbeschädigt geblieben... :whistling:

    Gruß Wolf...

  • Guten Tag,

    als erstes Entschuldigung dass ich in ein älteres Thema weiterschreibe.

    Ich habe auch gerade nach einer Dekopatrone von den gängigsten Patronen gesucht. Bei .22 habe ich da jetzt auch etwas Probleme, habe dies hier auch Durchgelesen und so mitbekommen dass diese nicht leicht herzustellen sind. Eine .22 lfB habe ich bei einen großen bekannten Händler wo im Internet ist als Deko bekommen. Man kann auch sehen dass die Hülse abgeschlagen ist, nur was mich jetzt wundert wieso findet man keine .22 kurz? Gibt es da einen Unterschied bei der Herstellung?

    Danke in voraus!

  • Vielleicht liegt es daran, dass die Disziplinen geändert wurden, die früher mir .22 kurz geschossen wurden. Nun ist nur noch die normale .22 lfb zulässig. Das betraf mindestens die Disziplin Olympische Schnellfeuerpistole.
    Daher ist diese Patrone ausgestorben. Vorhandene Pistolen wurden auf das Kaliber .22 lfb umgerüstet.

  • Hmm,
    da hab ich ne Idee....müsste klappen :D

    Man nehme abgschossene .22 Platzpatronen, dremelt die glatt ab, und setzt einfach ne 5,5mm Bleikugel ein. Einfacher gehts nicht... nur kommt man schlecht an 5,5mm Murmeln dran.


    Alles andere ist zu gefährlich. Es gibt aber noch .22 Pufferpatronen, wäre ne Alternative.

    Solid, fantastic, aerodynamic, safe, honest, sometimes evil. Attractive to have, bloody when you don't have her.
    When she talks, she talks about death. My Azra saves non-life imagination. We love you Azra, because you are evil.

  • Danke!
    Das habe ich nicht gewusst, dann würde ich vermutlich davon keine Dekopatrone mehr finden.

  • dann fehlt dir ja noch die 22Z, die dürfte wohl mittlerweile NOCH schwieriger zu bekommen sein als die 22kurz.
    22Z = Hülse 22LR, geschoss 22kurz und mit ohne pulver! nur zündmasse.
    die hat man früher schon schwer bekommen, da die nicht so wirklich oft benötigt wurde.
    Ist zwar ne "Zimmer" patrone, dürfte aber wie 6mm flobert auch so um die 30joule haben.


    Grüßle Torro

  • Das habe ich nicht gewusst, dann würde ich vermutlich davon keine Dekopatrone mehr finden.


    Zu finden sind die Patronen sehr wohl noch. Die habe ich sogar noch in meiner Sammelkiste.
    Aber Dekopatronen zu fertigen ist nicht so ganz einfach. Bei Zentralfeuerpatronen kann jeder Wiederlader recht einfach Dekos herstellen, weil gebrauchte (und somit abgefeuerte) Hülsen und neue Geschosse in rauen Mengen verfügbar sind - passende Matrizen vorausgesetzt.
    Bei Randzündern sind zwar Hülsen verfügbar, aber neue Geschosse gibt es dafür nicht. Auch Werkzeug ist nicht zu bekommen, weil Randzünder prinzipiell nicht wiederladbar sind. So müsste man eine scharfe Patrone delaborieren, was zum einen rechtlich bedenklich ist und zum anderen bekommt man das Geschoss nicht unbeschädigt aus der Hülse. Auch das für den Wiederlader verfügbare Werkzeug zum delaborieren ist für Großkaliber und damit Zentralfeuer ausgerichtet. Im Entladehammer kann man die kleinen KK-Patrönchen nicht klemmen und eine Geschossziehmatrize für diese kleinen Geschosse dürfte es ebensowenig geben, wie ein simpler Hülsenhalter für die Presse.
    Aus diesen Gründen lassen die allermeisten Wiederlader die Finger davon, denn Basteleien fördern nur die Unfallgefahr.

    Nachtrag;
    Die .22 Z ist ursprünglich als "Zimmer-Patrone" entwickelt worden. Sie hat nur eine sehr schwache Ladung, weil sie früher dazu gedacht war im Keller, auf den Dachboden oder sonstigen geschlossenen Räumen zum Training zu schießen. Aber weil das heute verboten ist, ist die Z-Patrone nur noch schwer zu bekommen. Vielleicht ist dessen Produktion auch eingestellt worden. Ähnliches könnte für die .22 kurz gelten. Denn wer seine alte Pistole weiterhin schießen möchte, kann diese mit relativ geringen Aufwand auf .22 lfb anpassen (Patronenlager wird verlängert) und neu beschießen lassen. Da die olympischen Disziplinen weltweit gelten, sind alle Länder davon betroffen. Ich bin mir unsicher, ob eine "Auffangdisziplin" für diese alten Waffen geschaffen wurde, um weiterhin das Training sowie auch den Bedürfniserhalt aufrecht zu erhalten. Nur Wettkämpfe wird man damit nicht mehr schießen können. Daher bin ich unsicher was die Produktion dieser alten Patrone betrifft.
    Für die wenigen Fälle für Schüsse mit Schalldämpfer gibt es noch die .22 lfb subsonic. Sie ist auch schwächer laboriert, passt aber in alle KK-Waffen. Halbautomatische KK-Waffen repetieren damit aber nicht, mit SD aber meistens.
    Zur Vollständigkeit gibt es dann noch eine .22 lfb Schrot mit 2 mm Körnung.

    Als Munitionssammler kannst ja mal überlegen einen MES zu beantragen. Scharfe Einzelstücke sind mit Erlaubnis sicherlich einfacher zu bekommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (7. August 2014 um 14:50)

  • Wenn ich mich richtig erinnere, sind Gewicht und Größe der Geschosse bei .22 kurz und .22 Zimmer lang praktisch identisch. Für eine Deko-Patrone .22 Zimmer lang bräuchte man also nur eine Hülse .22 lfB und ein Geschoss .22 kurz.

    In Sachen Energie sind beide Patronen übrigens fast gleich, mit jeweils ca. 45 Joule E0.

    Gruß
    Eastwood

    Einmal editiert, zuletzt von Eastwood (7. August 2014 um 17:25)

  • Zitat

    verfügbar auch im Cal .22 K. Auch andere Munitionshersteller haben so etwas in ihrem Programm.

    Grüsse Steffen

    Die waren dann aber nicht so im Verkauf, sondern nur für die Aussteller auf Messen gedacht, oder?


  • Die waren dann aber nicht so im Verkauf, sondern nur für die Aussteller auf Messen gedacht, oder?


    Das ist wahrscheinlich, denn offizielle Chargen Dekomunition legen die Hersteller nicht auf. Sowas ist teure Handarbeit. Allenfalls RWS hat Schautafeln von Jagdmunition, die man m.W. auch privat kaufen könnte. Jedenfalls erinnere ich mich dunkel an so einem Angebot. Das war als flacher Showkasten zum an die Wand hängen gemacht. Teuer und nur wenige Patronen enthalten, aber diese als Schnittmodell.
    Patronensammler treffen sich auf der WBK Kassel. Dort sollte es auch erlaubnisfreie Dekomun geben. Aber wer ernsthafter Patronen sammeln will, sollte bzw. wird um einen MES nicht herum kommen. Das ist sogar weit günstiger, weil scharfe Patronen als Massenfertigung einzeln gesehen kein großes Geld kosten, bzw. auch manchmal kostenlos zu bekommen sind. Ich weiß auch von größeren Sammlungen, die relativ wenig Geld kosten sollen, allerdings nur an Berechtigte abgegeben werden können.

    Ohne MES ist man auf Wiederlader angewiesen, die Patronen entsprechend ohne Treibmittel herstellen können und auch das Werkzeug besitzen haltbare Patronen zu fertigen. Man darf nicht vergessen, dass eine einmal angeschossene Hülse durch die Dehnung übermaßig ist. Deswegen würde ein neues eingesetztes Geschoss auch nicht halten und müsste eingeklebt werden. Diese so hergestellte Patrone passt dann aber meistens auch nicht mehr in ein Patronenlager.
    Jeder Wiederlader kann die benutzen Hülsen wieder neu kalibrieren und kann das Geschoss auch festcrimpen. Zudem wären alle seine Patronen mit passenden Matrizen und Presse absolut gleich. Wäre das nicht so, wäre seine Munition nicht ausreichend präzise.
    Dennoch ist es keine Originalpatrone mehr. Das bekommt man nur als scharfe Patrone.
    Übrigens sind Patronen bis zum Kal. .50 BMG sammelbar. Das ist die Grenze zur Munition, die unter dem Kriegswaffenkontrollgesetz fällt. Eine Ausnahme stellen rein jagdliche Munition über Kal. .50 dar. Das wären z.B. .600 NE und die .700 NE (Nitro Express). Allerdings kostet eine Patrone mehrere hundert Euro! Sie werden nur als Einzelstücke auf Bestellung für die Afrikajagd der Big Five gefertigt.
    Aber wer fünf- bis sechsstellige Beträge für seine Waffe und nochmals fünfstellige Beträge für die Jagdreise plus teure Abschüsse zahlen kann, dem sind ein paar lächerliche tausend Euro für Munition egal.

    Einen MES kann im Prinzip jede volljährige Person beantragen. Dazu ist eine WSK und ein Stahlschrank nötig. Schwieriger gestaltet sich das zu belegende Bedürfnis. Man muss zwar kein Vereinsmitglied sein, aber dafür ist die Glaubhaftmachung des ernsthaften Sammelbedürfnisses der Knackepunkt. Da muss man mit dem SB reden, wie er das belegt haben möchte. Im schlimmsten Fall verlangt er ein Gutachten. Nicht unmöglich aber dann muss man mit zusätzlichen bis zu 500 Eur rechnen. In jedem Fall ist eine bereits vorhandene Sammlung erlaubnisfreier Munition wichtig und dient durchaus schon mal zum Beleg des Interesses zum Munitionssammelns.
    Der dann ausgestellte MES ist grundsätzlich beschränkt. Manchmal werden nur bestimmte Munitionssorten genehmigt. In jedem Fall ist der Erwerb nur für Einzelstücke und die kleinste Verkaufseinheit, d.h. die Munitionspackung erlaubt. Nebenbei bemerkt dürfen Sportschützen oder Jäger im Handel keine Einzelstücke erwerben.
    Das mal zur Info an die Sammelinteressierten.

  • Ich weiss nicht, ob das schon gepostet wurde.
    Aber ZIB Militaria hat mittlerweile auch .22 Dekos im Onlineshop stehen.

    Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. (Albert Einstein) 
    Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt. (Albert Einstein)

  • Die waren dann aber nicht so im Verkauf, sondern nur für die Aussteller auf Messen gedacht, oder?


    Das hat auch noch einen anderen Grund. Jeder Messeausteller muss mit Diebstahl rechnen. Bei Dekokram brauchen die nicht so aufpassen, auch wenn Diebstahl auf den Messeständen immer ärgerlich ist.

  • .600 NE und die .700 NE (Nitro Express). Allerdings kostet eine Patrone mehrere hundert Euro!

    Also bei Kynoch:
    http://www.kynochusa.com/Cartridges.html


    Dem einzigen Hersteller von Fabrikmunition, kostet ein 5er-Paket 250$, also etwas um die 40€ pro Schuss

    Ist zwar teuer, aber nicht ganz so extrem teuer. Wobei selbst 100€ pro Patrone in den Kosten der Abschussprämie untergehen würden...

    A real man doesn't own a gun - he owns five or more!