Es gibt 356 Antworten in diesem Thema, welches 48.300 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. September 2023 um 15:38) ist von Magnum Opus.

  • Ok, dann müsste ich zwei kaufen und umbauen. Ich hab mir jetzt unbedingt Walnuss eingebildet, weil beim SAA und CLA ja auch schon Walnuss verbaut ist :)

    "Gib demjenigen, den du über alles auf der Welt liebst, ein Schwert in die Hand....entweder wird er dich damit beschützen oder er wird dich damit töten."

  • @Terrus: Die Arizona Ghost Riders sagen praktisch auch nur, dass Revolvergürtel üblich und Taschenmesser praktisch zum Verstauen in der Hosentasche waren.

    Damals trug man den Hosenbund noch viel höher und reine Hosengürtel waren selten. Statt sich noch ein Kampfmesser ans Rigg zu hängen (wenn man es denn überhaupt anlegte) reichte ein praktischen Ein- oder Zweiklingenklappmesser.

    Irgendwie haben wir immer diese brachialen Bowies im Sinn (ich habe auch eins in der Vitrine). Aber im 19. Jahrhundert gab es Revolver, Eisenbahnen und, ganz alltäglich, Taschenuhren als feinmechanische Wunderwerke. Warum trauen wir den Altvorderen dann nur feststehende Klingen zu? Hollywood-Erziehung. :saint:


    Mein vor 20 Jahren verstorbener Daddy hatte als Arbeitsmesser immer ein Löwenmesser aus Solingen dabei. Genau wie mein Opa. Eines dieser alten, abgewetzten Schlachtrösser gehört nun zu meinem Westernoutfit (7 cm Klinge, Gesamtlänge 17 cm). Die Löwenmesser sind auch schon seit 180 Jahren erhältlich (anno 1840).
    Daddys Messer hat aber "nur" 40-50 Jahre auf dem Buckel:

    Klappmesser gibt es schon ewig. Sogar die Römer hatten vor 2.500 Jahren schon welche, allerdings noch ohne Feststellmechanismus.
    Im 19. Jahrhundert kamen viele Messer aus Sheffield oder Solingen. Das Schweizer Offiziersmesser (heute Victorinox) wurde 1891 eingeführt.

    Ein bekannter Klappmessertyp in den USA war das „Barlow“ (seit dem 17. Jahrhundert in Sheffield produziert, wobei die Urheberschaft umstritten ist). George Washington hatte eins in der Tasche und als Mark Twain es in „Huckleberry Finn and Tom Sawyer“ (1876) erwähnte, war „Barlow“ ein Begriff, den jeder kannte. Es gab sogar ein zeitgenössisches Lied darüber (dessen Melodie im Video der Arizona Ghost Riders kurz anklingt). Dieser Messertyp wurde von verschiedenen Herstellern gefertigt. Die „The Barlow Company“ mit eigenem Logo entstand erst 1930.

    Antiker, aber teurer gehandelt, wäre ein „Russel Barlow“. John Russel fertigte diese Taschenmesser in den USA ab 1875 schon als preisgünstige Massenware.

    Ein „Barlow“ (egal welchen Herstellers) wäre für Cowboys, Rancher, Farmer und Städter weitaus typischer, als jedes Bowie (texanische Freiheitskämpfer ausgenommen).

    Einfach Googeln – da gibt es auch neuere Modelle im alten Stil in verschiedensten Formen, auch mit zusätzlicher abgestupfter Klinge zum Hufsäubern (danke an @erik_fridjoffson für die Erklärung!).


  • ....und Samuel Colt meldete seinen Trommelrevolver 1936 zum Patent an.

    ...natürlich 1836 :D


    Andreas

    "Schusswaffen sind gefährlich. Doch in den richtigen Händen sind sie ein Quell ständiger Freude und Erbauung." Sledge Hammer

  • Was ich momentan am liebsten nutze ist ne Hippie aus dem Raiffeisen Markt für 15 €.
    Zum schneiden auf flachen Oberflächen natürlich total ungeeignet, aber beim Schnitzen etc. beißt sie sich durch die Reißklinge richtig schön ins Material.
    Durch die Optik und den Walnußgriff evtl. auch ne Alternative.

  • Ich werde mich am Wochenende mal hinsetzen und meine Taschenmesser durch forsten. Solche Messer oder so ähnliche wie ihr sie hier zeigt, habe ich auch. Ich weiß nur das sie alt sind und die meisten aus Solingen sind. Mehr weiß ich eigentlich nicht darüber. Ich stelle dann Bilder ein.

    "Gib demjenigen, den du über alles auf der Welt liebst, ein Schwert in die Hand....entweder wird er dich damit beschützen oder er wird dich damit töten."

  • Was ich momentan am liebsten nutze ist ne Hippie aus dem Raiffeisen Markt für 15 €.
    Zum schneiden auf flachen Oberflächen natürlich total ungeeignet, aber beim Schnitzen etc. beißt sie sich durch die Reißklinge richtig schön ins Material.
    Durch die Optik und den Walnußgriff evtl. auch ne Alternative.


    Das Teil war der tägliche Begleiter meines Großvaters, viele, vieleee MOnde noch bevor ich selber Vater wurde ^^:thumbup:

  • Hallooooo! 8o

    Versau mir nicht meine Kindheitserinnerungen...das war das "Ich schäl mir nen Apfel, schnitze den Enkeln nen Sper usw. Messer meines Opas!"

    :thumbsup: ...nich so was schreiben... *gr*

    Ich musste auf den Schreck mal recherchieren...es ist, und da macht der Ursprung wie beschrieben "aus dem Raifeisenmarkt" Sinn, ein Gärtnermesser... ;):)

    https://www.amazon.de/Victorinox-K%C…s=sports&sr=1-5


    Puuuuuuuuuuuuuuuh, Glück gehabt, Erinnerungen aus Kindertagen, Enkeltagen gerettet... :D

  • Sprich mal deutlicher mit mir, da ich noch nicht da war, sagt mir das auch nix :P .

    Aber scheinbar soll es wieder in diese von Dir angesprochene "Einschnitte" in das Fortpflanzungsleben von Jungbullen gehen...mag ja sein, das man diese Art der Klinge dafür auch nutzen kann.
    Aber ich sehe es mal lieber weiterhin als Gärtner und Schnitze-Messer, als das ich mir da blutgebadete Hekansichten von Bullen ausmale <X

    Ich kleiner "Sensibler Cowboy ich..." :saint::whistling:

  • "Round up" ist der jährliche Zusammentrieb der Herde, da werden die Tiere begutachtet (Mustering), geimpft, mit Brandzeichen versehen und vieles anderes, dabei werden auch den meisten jungen Stieren....

    Wobei ich diese Prozedur als kultivierter Mitteleuropäer als recht krass empfinde, ohne Betäubung.

    Hierzulande bei Schweinen, Gefügel, Rindern auch üblich. Auch ohne Betäubung.

    Bei Ziegen(böcken) wird das technisch etwas anders gehandhabt, aber lassen wir das...

  • Um beim Thema zu bleiben...

    Hippe = Okulier-, oder Gärtnermesser, Dialektbezeichnung für weibliche Ziege

    Hippie = kiffender Flowerpowerfraggle mit Batikhemd und Vollbart

    Roundup = ein Satz Biker, die Flowerpowerfraggles zusammenklappen lassen.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Genau, endlich einer der mich versteht! :)

    Unter Prairie Oyster versteht man auch einen Drink:

    4cl Whiskey, ein rohes Ei, Zucker, Zimt und etwas Milch.

    Frühstück feddich!

    Wenn man noch mit besagtem Messer umrührt, dann hat man: Eierlikör!

    Einmal editiert, zuletzt von Zuendii (5. Mai 2021 um 04:39)

  • Und ganz ursprünglich kam die Hippe aus dem Bergbau, mit ihr wurden die sich dehnenden, aus Gummi bestehenden Förderbänder wieder in Form geschnitten.
    Erst dann haben es die Winzer und Gärtner für sich entdeckt.

    "Gib demjenigen, den du über alles auf der Welt liebst, ein Schwert in die Hand....entweder wird er dich damit beschützen oder er wird dich damit töten."

  • Ein Nachschlag zu den Barlow-Messern. Zwei Firmen, die schon im 19. Jahrhundert solche Messer produzierten, sind Case und Böker. Deren Preise für aktuelle Fertigungen hätten manchen Cowboy heftig schlucken lassen.

    Die Hauptmerkmale eines Barlows (unabhängig von Klingenform- und -anzahl):

    1. Große Metallhülse vorn (wie oben auf dem Bild unter #62). Ursprünglich so konstruiert, um hohe Belastbarkeit auch bei billiger Werkstoffqualität zu erreichen. Deshalb verbreitete sich dieser Typ auch schnell im Westen der USA, als verlässliches und erschwingliches Arbeitsmesser.

    2. Flache/plane Griffseiten. Das Feature haben viele Neufertigungen wohl nicht mehr.

    Hier noch ein YT-Video auf Deutsch, wenn auch etwas langatmig:

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  • Geil!

    Ähnliche Messer müsste ich auch noch irgendwo haben...

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