Punzierung beizen

Es gibt 72 Antworten in diesem Thema, welches 10.512 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Oktober 2019 um 19:10) ist von Waldeule.

  • Egal ob Wasser oder Spiritus... letztere trocknet nur schneller und hat etwas bessere eindringtiefe auf Grund der Löslichkeit von Spiritus.

  • Es ist egal in was die Pigmente gelöst werden, nach Verdunstung des Lösemittel bleibt wieder nur das Pigment... selbst Handschweiß kann diese wieder anlösen.

  • Ja, also dann doch lieber Lack?

    Ich würde keinen Lack nehmen!

    Okay, kein Lack. Dann doch lieber Beize?

    Ich hätte keine Wasserbeize genommen.

    Damit sind wir dann doch wieder beim Öl.

    Hier. Da war das noch recht frisch.
    Das ist jetzt aber noch weiter eingezogen und auch matter.

    ...und hier gibt es bestimmt noch weitere, die Dir Ihre Ergebnisse zeigen können.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.

  • Ich habe heute erst wieder eine große Eicheplatte geölt... man schleift und denkt na ja, dann kippt man Öl drauf und die Maserung explodiert regelrecht und du denkst nur noch "wow" ^^

  • Ach so ein "Fanatiker" bin ich gar nicht,hab bis vor einiger Zeit lieber an meine beiden Honda Chopper geschraubt.

    Egal ob Öl oder Beize,es sollte etwas gut ausschauen,mehr nicht, um das zu perfektionieren bin ich nicht zu lange im LG-Geschäft.

    Wenn es meine Gesundheit zuläßt gehe ich zum FT-Training , und da kommt das LG mit ganz anderen Dingen in Berührungen , das sehe ich nicht ganz so eng.

  • Es ist egal in was die Pigmente gelöst werden, nach Verdunstung des Lösemittel bleibt wieder nur das Pigment... selbst Handschweiß kann diese wieder anlösen.

    ?(
    Warum wird dann zwischen wasserlöslicher und Spiritusbeize unterschieden?
    Sorry, es mag erfahrenere Anwender, als mich geben. Aber die von mir verwendete Spiritusbeize hat auch bei 30° nicht abgefärbt.
    Der Griffbereich wird sich unvermeidlich im Laufe der Zeit abgreifen, egal ob geölt oder nicht. Mein Gedanke war dort Öl zu vermeiden, damit ich einfach wieder nachbeizen kann. Beize auf Öl erscheint mir wenig dauerhaft.

  • Der Vorteil von Spiritusbeize ist das sich die Fasern nichts so sehr aufstellen wie bei Wasserbeize, diese schneller trocknet und in der Theorie nicht wasserlöslich ist. Angeblich kann lösemittelhaltiger Lack auf Spiritusbeize Probleme machen .. hab ich aber noch nicht ausprobiert.
    Nicht alle Pigmente sind Wasserlöslich oder nur schwierig darin löslich.

  • Eigentlich wurde hier schon alles gesagt und sehr kompetente Hinweise gegeben. Ich müsste also gar nichts schreiben.

    Es ist die Liebe zum Holz, die mich dennoch verleitet.

    Alle Holzschäfte hochwertiger Jagdwaffen sind geölt und nicht lackiert, ich kenne jedenfalls kein Gegenbeispiel.
    Warum wird geölt und nicht lackiert?

    Weil Öl in das Holz eindringt und einen Schutz von innen gegen "feindliche" Witterungsbedingungen bietet. Holz bleibt Holz auch vom Anfassgefühl her, nicht nur optisch.
    Lack - zum Beispiel Acryllack - erzeugt eine neue, künstliche Oberfläche Man sieht das Holz noch durch den Lack aber man spürt es nicht mehr mit den Händen. Man fühlt Kunststoff. Richtig gut gemacht, ist das Holz nach einer oder mehreren Schichten höchstwertigstem Lack komplett versiegelt und unkaputtbar. Das kann bei Holztreppen sehr sinnvoll sein.

    Nun legt sich aber kaum jemand mit der Wange auf eine Treppenstufe, fasst sie auch kaum mit den Händen an. Es kommt bei "Ölen" oder "Lackieren" auf den sinnlichen Kontakt zwischen Holz und Haut an. Ölen bietet dieses sinnliche Erlebnis, Lack nicht.

    Gruß
    Musashi

  • Alle Holzschäfte hochwertiger Jagdwaffen sind geölt und nicht lackiert, ich kenne jedenfalls kein Gegenbeispiel.

    Ich kenne schon ein Beispiel für eine Jagdwaffe mit lackiertem Schaft.
    Meine Remington 700 VLS ist lackiert.
    Allerdings ist das zwar eine gute, präzise Waffe, nur ist sie mit Schichtholz geschäftet und man kann hier nicht von hochwertig im Sinne von höherpreisig sprechen.
    Insofern stimme ich dir mit Blick gerade auf europäische Produkte im oberen Preissegment zu.
    Allerdings gibt es ja auch noch Öle wie TrueOil, mit denen sich eine lackähnliche, hochglänzende Oberfläche erzeugen lässt. So etwas findet man schon auch bei teuren Jagdwaffen.
    Aber es gibt noch einen großen Vorteil von Ölschaften, der hier glaube ich noch gar nicht so stark behandelt wurde (oder ich habe es überlesen) Eine Macke in einem Ölschaft lässt sich leicht behandeln und punktuell nachölen, ohne dass man hier später etwas sieht.
    Bei einem Lackschaft kann man nicht, vor allen nicht mit den Mitteln, die man als Laie zur Verfügung hat, so instandsetzen, dass es später nicht mehr auffällt. Hier muss prinzipiell der ganze Schaft neu lackiert werden.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Das Ergebnis ist wirklich sehr schön geworden.
    Für den ersten Versuch, mußt Du Deine Arbeit nicht verstecken.

    Jedoch......
    ...hätte ich gerade dieses Wachs nicht für einen Schaft hergenommen.
    Warum das so ist, wird Dir evtl auch auffallen, wenn Du das Gewehr
    innerhalb der nächsten Tage an Deine Wange legst.

    Ich habe damit mal eine ältere Kommode behandelt. Es brauchte schon
    einigen Aufwand, dieses Wachs, im kalten Zustand, in das Holz zu kneten.
    Wenn es dann warm wurde, ging es aber recht gut. Nach einigen guten
    Durchgängen des polierens, kam ich aber zu einem angenehmen Ergebnis.

    So kam die Kommode dann schnell wieder in die Wohnung und ich ging
    in meinen Wochenendurlaub. Nach zwei Tagen in der Bretagne, geht der
    Vorhang wieder neu auf. Mit Sack und Pack wieder in die Wohnung, und
    GOTTVATER, DER VERWESENDEN LEICHNAME, WAS IST DENN HIER
    VERENDET???

    Eine Mischung aus ranzig, verdorben und schon lange tot. Ich verdächtigte
    erstmal den Kater, lüftete die Bude, ertränkte alles in Febreze und ging
    auf Schnüffelsuche. Der Schuldige war dann, Ihr ahnt es, die Kommode.

    Ich mußte sie dann einige Zeit auslagern und dachte sogar an abschleifen.
    Der Geruch verzog sich dann jedoch und hinterließ nur den Duft von Wachs,
    wie man ihn eben von Wachs gewohnt ist. Angenehm zum Holz passend.

    Gruß, Ralf
    Alt, aber bewaffnet. :thumbsup:

    Orbis non sufficit quod Omnia tempus habent.