Tip für die Kaltbrünierung

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.302 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. September 2013 um 12:20) ist von AR-15 Collector.

  • Hallo,

    ...als ich den Schaft meines 310er Haenel aufgearbeitet hatte, fiel es besonders auf, dass die recht dünne Brünierung
    des Systems nicht mehr so recht dazu passen wollte.

    So habe ich dann das System gründlich entfettet und die von Ballistol vertriebene Klever Schnellbrünierung draufgetan.
    Es fällt auf, dass die Brünier-Flüssigkeit sich nicht wie Wasser verhält, sondern dazu neigt, sich an manchen Stellen
    abzusetzen, während sie an anderen Stellen gar nicht anhaften mag.
    Das Ergebnis fiel auch gar nicht gut aus. Nur teilweise wurde das Metall geschwärzt. Was blieb waren Flecken und
    blanke Stelle. Ein nicht zufriedenstellendes Ergebnis.

    Habe dann ein wenig rumprobiert.
    Zuerst dachte ich, es könne helfen, das System mit in Brünierflüssigkeit getränktes Küchenpapier zu belegen, um eine
    gleichmäßige Auflage zu garantieren.
    Ist aber in der Praxis nicht so zu handhaben, wie die Theorie das verspricht.

    Als ich letzte Woche eine Frontscheibe ersetzt habe, fielen mir die Applikatoren ins Auge, mit denen der Primer auf
    den Scheibenrahmen und die Frontscheiben-Klebefläche aufgetragen wird

    Nach dem Entfetten des Systems, habe ich so einen Applikator gut mit der Brünierflüssigkeit getränkt und das System damit
    eingerieben. Auch jetzt, versuchte sich die Flüssigkeit immer wieder an einigen Stellen zurückzuziehen, um sich an anderer
    Stelle zu 'ballen'. Mit dem Applikator habe ich jedoch immer wieder über das ganze System gewischt, bis der Untergrund an-
    fing sich rauh anzufühlen.
    Dann habe ich abgewartet, bis der Belag anfing leicht grünlich zu werden. Auf diesen habe ich noch einmal eine komplette
    Schicht Brünierung aufgetragen, und jetzt blieb das Ganze auch zufriedenstellend und vollflächig haften.

    Jetzt nochmal gewartet, bis das Ganze grünlich wurde und dann das System mit kaltem Wasser abgewaschen.

    Das System wurde schön gleichmäßig tiefschwarz und nachdem es mit Gunex eingerieben wurde sieht es aus wie neu.

    Das Problem liegt also nicht an der Flüssigkeit selbst, sondern an der Problematik, sie deckend aufzutragen. Mit diesen
    sehr dichten und saugfähigen Applikatoren, kann man aber die unangenehme Eigenschaft der Flüssigkeit überlisten.
    Mich überzegt das Ergebnis.

    Die Applikatoren bekommt man im Auto-Zubehör, vielleicht auch bei den Märchenonkeln :whistling: von Car-Glas.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Ich habe die besten Erfahrungen mit den " Putzmeisterschwämmen" gemacht. Einfach in passende Würfel schneiden , der Vorgang ist dann der gleiche wie mit den Aplikatoren.

  • Hallo,

    die gleichen Applikatoren liegen den Brüniersets von Birchwood Casey bei,zusammen mit allem Zubehör.

    hatte mich als Anfänger genau an deren Anleitung gehalten und es hat auf Anhieb funktioniert.Mit Sicherheit ist das Ergebnis auch von der zu behandelnden Stahlsorte abhängig.

    da ich von der ganzen Problematik O-Ahnung hatte griff ich zu solch einem Set nach dem Motto: da kannste nix falschmachen.Und ich war angenehm überrascht.

    Gruss willi

  • Ich benutze einen weichen Pinsel Gr10, nicht so ein Billigteil, sondern einen von Farber Castel.
    Der Grund, weshalb sich die Brünierung zusammen zieht, hängt zum einen mit der Oberflächenspannkraft der Brünierung und der Verunreinigung des Metalls zusammen.

    Vor der Brünierung von Metallen, muß dieses nicht nur sauber sein, die Oberfläche ist mikroskopisch betrachtet porös und in diesen Poren bleiben Fett und Schmutz haften.
    Daher verwende ich Aceton (Aceton haltige Nagellackentferner ohne rückfettende Zusätze geht auch), reinige das Metall in mehreren Gängen und verwende dabei immer neue Papiertücher und trage Baumwollhandschuhe.
    Die Lappen dürfen nicht mehr dunkel werden, erst dann ist das Metall wirklich tiefenrein.
    Die Baumwollhandschuhe schützen das Metall vor erneuter Verunreinigung durch die Griffel ;)
    Noch mal trocken abwischen, dann kann die Brünierung mit dem Pinsel leicht aufgetragen werden.
    Hierbei ist sehr wichtig, daß man schnell arbeitet, Flächen die der Pinsel mit Seiner Breite voll abdeckt immer nur in eine Richtung bestreichen.
    Das ist wichtig, da die Zeit die Tiefenwirkung beeinflußt und somit die Färbung, Sekunden spielen da wirklich eine Rolle!
    Bei breiteren Flächen schnelle kleine Kreise, man sollte sich vorher überlegen wo man anfängt und sehr zügig arbeiten.
    Ich wische schon ein paar Sekunden nach dem Auftragen mit einem Papiertuch ab, auch hier von da wo man angefangen hat zu brünieren bis zum Ende.
    Somit verhindere ich ein weiteres Einfressen der Brünierung, während ich andere Flächen des Metallkörpers brüniere.
    Dann sehr gründlich abwaschen, aber mit kaltem Wasser und mit einem Baumwolltuch trocken wischen.
    Dann wird es mit Ballistol eingesprüht und lasse es24 Stunden einwirken.

    Bei der Brünierung von Aluminium verwende ich das von "Birchwood Casey - Aluminium Black".
    Hier muß man sofort nach dem Auftragen, wenn die Färbung einsetzt, trocken nachwischen, sonst wird das nichts... es ist sehr ätzend und darf nicht länger einwirken!

  • Ich habe die "Klever Schnellbrünierung" mit Wattestäbchen aufgetragen.
    Das Ergebnis war ok und wesentlich besser wie mit einem Pinsel  :thumbup:

    Auch die besten Kanonenkugeln sind Ausschußware *lol*

  • Jups, die Reinigung ist das Wichtigste.

    Wattestäbchen oder Schwämme "vereinfachen" es nur, weil man mit ihm die verbliebenen Verunreinigungen leichter verwischt bekommt.
    Eine porentiefe Reinigung ist aber auch im Hinblick auf die Haltbarkeit der Brünierung ein sehr wichtiger Punkt.

    Keiner Tipp, benutzt blos keine Mikrofasertücher zum Arbeiten oder späterem Reinigen der Waffe,
    Mikrofaser verursacht mikroskopische Kratzer, welche schnell die Brünierung "abschleifen".
    Will man jedoch wie ich es oft mache, die Waffe danach altern, ist Mikrofaser natürlich genial dafür ;)

    Seht Euch mein M16 und meine M60 in meinem Album an... die waren mal lakiert, was nicht wirklich toll aussieht.