Manchmal kann man sich ärgern,
ich hatte mir in den Kopf gesetzt ein paar Einsäze für meinen Schießstand zu bauen. Einen für tonröhrchenähnliche Dinge und einen für Co2-Kapseln.
Zuerst hab ich mir gedacht, dass die Tonröhrchenhalterungen flexibel gelagert sein müssen, um möglichst wenig Schaden zu nehmen. Damit die flexible Lagerung aber keinen Schaden nimmt, hab ich mir überlegt, dass die Tonröhrchenhalterungen möglichst leicht sein müssen.
Ein paar Stunden später war das Ding fertig. -> Bild1
Es besteht aus U-Förmigen Plastikprofilen als flexible Lagerung und Nieten, deren Stiel absichtlich nicht abgebrochen wurde.
Beim Beschusstest zeigte sich leider, dass weniger Gewicht auch weniger Stabilität bedeutet -> die Nietenstiele haben sich bei einem mittigen Treffer verformt. Außerdem sind die Plastikteile nach mehreren tiefen Schüssen gebrochen. ... Mist.
Viel Zeit und viel Material für ein wenig effektives Teil verschwendet.
Also ein Gegenkonzept: Viel mehr Stabilität durch viel mehr Metall. -> Bild2
Einige Stunden später ist dann das rausgekommen: eine massive Konstruktion aus mehreren vernieteten und verschraubten Aluminiumprofilen. Auf die Gewindenstangenstümpfe werden die Tonröhrchen aufgesetzt. Haut super hin.
Aber... für dieses Metallding hatte ich noch weitere Pläne... warum nicht einfach die alten leeren CO2-Kapseln draufstecken? Also hab ich ein paar Stücke Rundprofile zurechtgeschnitten und auf die Gewindestangenstümpfe draufgesteckt.
Peng! - Ping - aber die Kapsel bleibt wo sie ist.
Ok, ... Also hab ich versucht in den Rundprofilen noch ein paar kleinere Rundprofile einzukleben, damit die Kapseln lockerer in den Rundprofilen stehen.
Peng! - Ploink - es funktioniert, aber leider nicht immer. Manchmal fliegen die Kapseln, obwohl sie gar nicht sollen und manchmal ists genau anders rum.
Wieder ein herber Rückschlag...
Wieder viel Zeit und viel Material für ein wenig effektives Teil verschwendet.
Leicht demotiviert sitze ich im Keller und konzentiere mich aufs Existieren.
Als mir das dann zu fad wird, fang ich an, mit den Kapseln und dem Werkzeug ein bischen herumzuspielen und plötzlich fällt mir eine superschwindlige Lösung ein: -> Bild3
* Man nehme eine leere CO2-Kapsel und feile das Verschlussblech ab. Was sich da auftut ist ein 4mm Loch, in das eine 4mm Niete natürlich perfekt reinpasst.
* Also - Niete rein, anziehen, aber den Nietenstiel nicht abbrechen.
* Dann den Nietenstiel mit einer Zange so lange quälen, bis er eine Art rudimentären Kreis bildet.
* Dann noch irgendeine Gewindestange irgendwie am Schießstand horizontal dranbasteln und die Kapsel an der Niete aufhängen.
Material: erschreckend wenig
Arbeitszeit: erschreckend wenig
Ausführung: erschreckend hingepfuscht
Effekt: erschreckend gut
Wenn man die Kapsel unten trifft, macht sie mehrere Umdrehungen. Seitliche Treffer sieht man auch sofort am Baumeln. Die Kapsel beruhigt sich bald, aber man hat noch genügend Zeit nachzuschießen, um sie zu treffen, während sie noch baumelt.
Der Gewindestange ists egal, wenn man sie trifft.
Als ich gesehen hab, wie gut das funktioniert, hab ich mich wirlich geärgert. - Warum so viel Zeit und Gedanken in eine "geniale" Lösung verschwenden, wenn was hingepfuschtes viel besser funktioniert?
lg, Mr.M
PS.: Ich weis, meine Posts sind für Leute, die gerne Geschichten lesen.