Manchmal kann man sich ärgern, ...

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.317 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Mai 2007 um 13:50) ist von MickeY.

  • Manchmal kann man sich ärgern,

    ich hatte mir in den Kopf gesetzt ein paar Einsäze für meinen Schießstand zu bauen. Einen für tonröhrchenähnliche Dinge und einen für Co2-Kapseln.


    Zuerst hab ich mir gedacht, dass die Tonröhrchenhalterungen flexibel gelagert sein müssen, um möglichst wenig Schaden zu nehmen. Damit die flexible Lagerung aber keinen Schaden nimmt, hab ich mir überlegt, dass die Tonröhrchenhalterungen möglichst leicht sein müssen.

    Ein paar Stunden später war das Ding fertig. -> Bild1
    Es besteht aus U-Förmigen Plastikprofilen als flexible Lagerung und Nieten, deren Stiel absichtlich nicht abgebrochen wurde.

    Beim Beschusstest zeigte sich leider, dass weniger Gewicht auch weniger Stabilität bedeutet -> die Nietenstiele haben sich bei einem mittigen Treffer verformt. Außerdem sind die Plastikteile nach mehreren tiefen Schüssen gebrochen. ... Mist.

    Viel Zeit und viel Material für ein wenig effektives Teil verschwendet.


    Also ein Gegenkonzept: Viel mehr Stabilität durch viel mehr Metall. -> Bild2
    Einige Stunden später ist dann das rausgekommen: eine massive Konstruktion aus mehreren vernieteten und verschraubten Aluminiumprofilen. Auf die Gewindenstangenstümpfe werden die Tonröhrchen aufgesetzt. Haut super hin.

    Aber... für dieses Metallding hatte ich noch weitere Pläne... warum nicht einfach die alten leeren CO2-Kapseln draufstecken? Also hab ich ein paar Stücke Rundprofile zurechtgeschnitten und auf die Gewindestangenstümpfe draufgesteckt.

    Peng! - Ping - aber die Kapsel bleibt wo sie ist.

    Ok, ... Also hab ich versucht in den Rundprofilen noch ein paar kleinere Rundprofile einzukleben, damit die Kapseln lockerer in den Rundprofilen stehen.

    Peng! - Ploink - es funktioniert, aber leider nicht immer. Manchmal fliegen die Kapseln, obwohl sie gar nicht sollen und manchmal ists genau anders rum.

    Wieder ein herber Rückschlag...
    Wieder viel Zeit und viel Material für ein wenig effektives Teil verschwendet.


    Leicht demotiviert sitze ich im Keller und konzentiere mich aufs Existieren.

    Als mir das dann zu fad wird, fang ich an, mit den Kapseln und dem Werkzeug ein bischen herumzuspielen und plötzlich fällt mir eine superschwindlige Lösung ein: -> Bild3

    * Man nehme eine leere CO2-Kapsel und feile das Verschlussblech ab. Was sich da auftut ist ein 4mm Loch, in das eine 4mm Niete natürlich perfekt reinpasst.
    * Also - Niete rein, anziehen, aber den Nietenstiel nicht abbrechen.
    * Dann den Nietenstiel mit einer Zange so lange quälen, bis er eine Art rudimentären Kreis bildet.
    * Dann noch irgendeine Gewindestange irgendwie am Schießstand horizontal dranbasteln und die Kapsel an der Niete aufhängen.

    Material: erschreckend wenig
    Arbeitszeit: erschreckend wenig
    Ausführung: erschreckend hingepfuscht
    Effekt: erschreckend gut

    Wenn man die Kapsel unten trifft, macht sie mehrere Umdrehungen. Seitliche Treffer sieht man auch sofort am Baumeln. Die Kapsel beruhigt sich bald, aber man hat noch genügend Zeit nachzuschießen, um sie zu treffen, während sie noch baumelt.
    Der Gewindestange ists egal, wenn man sie trifft.

    Als ich gesehen hab, wie gut das funktioniert, hab ich mich wirlich geärgert. - Warum so viel Zeit und Gedanken in eine "geniale" Lösung verschwenden, wenn was hingepfuschtes viel besser funktioniert?

    lg, Mr.M

    PS.: Ich weis, meine Posts sind für Leute, die gerne Geschichten lesen.

  • Und ich muss sagen, Deine Idee ist wirklich absolut supergenial
    und verdammt erschreckend simpel.

    Auf die einfachsten Dinge kommt man selten.

    Nachdem ich GOOGLE und die Suchfunktion erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich zwei bis
    fünf neue Themen, in den falschen Unterforen, und schmücke das mit kreativem Titel und
    undeutlichem Text, mit dem keiner etwas anfangen kann.

  • Hallo,

    Sorry fürs Thread-"aufwärmen". Ich möchte nur noch meine Erfahrungen anfügen...

    Mit meiner CP88 bei 3m Entfernung schafft die Kapsel bei einem mittigen Treffer am unteren Rand bis zu 7 (!) Umdrehungen.

    Wenn man das Ding nicht so perfekt trifft, gibts weniger Umdrehungen oder sie taumelt nur.

    ( Ich messe meine Leistung an der Anzahl an Kapsel-Umdrehungen pro Schuss / Trommel. )

    Es ist besser, wenn man die Kapsel anders rum als auf Bild3 aufhängt, damit die Diablos schräg nach unten abgelenkt werden.
    (Wenn man sie so wie am Bild aufhängt und mit Nicht-Blei Diablos draufschießt, kommen die manchmal recht unschön zurück. (Aua.) )

    lg, Mr.M

  • mr.m,

    ich sehe schon, Du hast einen hang zu Nieten. ;) Will sagen - was man nicht Nieten kann, das taucht nich *lol*
    Geniale Idee, wenn Du erlaubst, werde ich das auch probieren. :new11: Nieten müssten hier irgend wo noch herumfliegen, Kapseln fallen immer an.

    Patentanmeldung läuft ???

    Dankeschön, Gruß, Michael


    PS:

    Zitat

    Leicht demotiviert sitze ich im Keller und konzentiere mich aufs Existieren.

    :laugh:
    Das passiert mir auch oft, leider kommt bei mir selten etwas gescheites dabei raus. :confused2:

  • Hallo Helmut,

    Ich mag Nieten - die haben so was Endgültiges an sich. :)

    Naja, da mir die Verarbeitung von Stahl zu aufwändig ist, verwende ich lieber Deppenstahl (Aluminium). Rostet nicht, schneller und leichter zu bearbeiten, ...
    Stahl könnte ich zu Hause schweißen, nur leider Alu eben nicht. Kleben ist mir nicht langlebig und sicher genug, Verschraubungen brauchen meistens zu viel Platz - also bleibt nur eines: Nieten! (*juhu!*)

    Ich glaube für ein Patent reicht die Erfindungstiefe nicht ganz. Obwohl anderseits ist es eine neuartige Kombination von Technologien, welche nicht aus normaler Technologie-Evolution heraus entstanden ist (sondern aus Langeweile und Verzweiflung) ... hmmm... ;)

    lg, Mr.M

  • Hallo,

    Hier nochmal meine Erfahrungen:

    Was ich nicht bedacht hatte...Die Kapseln brauchen genügend "Auslauf"
    Ich hatte schon 12 Kapseln aufgehängt (je 4 in drei Reihen), aber die haben sich nach einer 180 Grad Drehung immer gegenseitig angeschlagen.
    Bei einer Reihe haben die Kapseln an der Rückwand des Kugelfangs angeschlagen.
    Also -> den Kapseln nach hinten, nach vorne und nach oben und zur Seite genügend Platz lassen.

    Wenn man die Muttern auf die Gewindestange schraubt, braucht man "mauell" recht lange. Also Gewindestange in die Bohrmaschine einspannen und den Abzug voll durchziehen! ;)

    Was derzeit noch nicht optimal ist, sind die abgekonterten Sechskantmuttern. Wenn die Kapsel nach einem Treffer an der Sechskantmutter ankommt, wird sie durch die Sechseckform gebremst oder in die Gegenrichtung geschlaten.
    Also -> Besser Sechskantmuttern mit Bund auf der Kapselseite verwenden.
    (Die Beilagscheiben sind recht sinnlos)

    lg, Mr.M

  • ließen sich die "inneren" sechskantmuttern nicht einfach weglassen, dann hätten die scheiben sinn... und damit die nicht einfach wegdrehen: Knetmasse. oder doppelseitiges Klebeband ;) wär vllt. mal nen Versuch wert... die halten dann zwar nicht unbedingt nen treffer aus, aber ich denk mal nen versuch wärs wert, falls sich die scheibe löst ists ja auch nicht so tragisch sie einmal wieder an die Knetmasse zu drücken...

    R.I.P. Sir Terry Pratchett

  • Dazu einen kleinen Tip:
    Drehe die Muttern so dicht zusammen, daß der Ring sich noch widerstandsfrei drehen läßt, aber sich nicht mehr seitlich bewegen kann. Wenn die Kartusche an der Mutter anschlägt, mußt Du einfach etwas mehr vom Stiel stehen lassen. So solltest Du recht gute Ergebnisse erzielen können, und die Unterlegscheiben werden auch überflüssig.


    Sei auch Du ein Verdammter!

  • Hi,

    T-gnom:
    Stimmt, die inneren Muttern wegzulassen wäre eine Möglichkeit. ... Aber dann gleich die Scheiben mit Sekundenkleber an den Muttern festkleben.
    Muss man aber bei einem direkten Treffer wahrscheinlich auch nachbessern.

    Manchmal mag ich auch Sekundenkleber :)


    Fyodor:
    Die Muttern ganz nahe am Ring abzukontern hatte ich schon mal probiert. Der Nachteil ist, dass man bei einem seitlichen Treffer nicht wirklich erkennen kann, von welcher Seite man die Kapsel getroffen hat. Ansonsten funktioniert das gut.


    HA! Mir ist was eingefallen...

    Man nehme ein Rohr, welches gerade noch über das Gewinde passt (ein Aluminium-Runprofil zum Beispiel) und schneidet 2cm lange Stücke ab.
    Dann baut man folgendes:
    Mutter / Scheibe / Rohr / Scheibe / Mutter
    Die Muttern klemmen die Scheiben und das Rohr fest. Die Kapsel rutscht am Rohr viel "unbeschwerter" als am Gewinde. Dadurch schont man das Gewinde auch gleich noch.
    Nachteil: Die Kapseln brauchen wahrscheinlich länger, um sich zu beruhigen.

    ---

    Ist halt immer die Frage, was man erreichen will.
    * Viele Überschläge oder nicht?
    * Kreisrunde Drehung?
    * Möglichst freies Baumeln?
    * Kapseln sollen sich nicht berühren können?
    * Kapseln sollen sich schnell beruhigen?
    * Effizient oder nachhaltig?

    Und wieder einmal verhindert der individuelle Geschmack, dass es eine "beste Lösung" gibt. ;)

    lg, Mr.M

  • Ich möchte die Euphorie nicht dämpfen, hat einer von Euch bedacht, das Material der Kartuschen härter ist als ein Dia?
    Folge: die Dias können als Querschläger überall hin. Nach hinten in den seltensten Fällen.

    Die Idee als Solche hat meine Zustimmung!!!!


    Gruss

    tomba

  • Jeder Kugelfang ist aus Stahlblech, das deutlich härter ist als der Diabolo... und das ist auch nötig, damit er sich plattquetschen und eben NICHT zurückfliegen kann. Und da die Kartuschen frei drehbar gelagert sind, und daher die Energie abgegeben wird, können die Dias nicht zurückfliegen, sondern höchstens nach unten fallen.


    Sei auch Du ein Verdammter!

  • Zitat

    Original von tomba
    Ich möchte die Euphorie nicht dämpfen, hat einer von Euch bedacht, das Material der Kartuschen härter ist als ein Dia?

    Gruss

    tomba

    Ja, und deswegen werden die Dias sofort geplättet und nichts kommt zurück (zumindest nicht weiter als höchstens nen halben Meter...)

    Bei Holzplatten sollte man sich eher Gedanken machen, die kommen die 10 Meter locker zurück! Da spreche ich aus Erfahrung :wow:

    MfG M.

    Einmal editiert, zuletzt von MickeY (9. Mai 2007 um 16:51)