Diana Mod. 25 - Restaurierung

Es gibt 55 Antworten in diesem Thema, welches 9.449 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. April 2016 um 12:54) ist von Ornz.

  • Hallo Freunde,

    habe vor einiger Zeit von meinem Großvater ein Luftgewehr geerbt und möchte mich nun etwas damit befassen.

    Es handelt sich um ein Gewehr des Typs "Mod 25" von Diana. Wenn ich das Gestanzte richtig deute, stammt es vom Jahr 1971.

    Nun zu meinen Problemen:

    1. Die Kimme sitzt total locker, verstellt sich schon beim Anblick und fängt an zu rosten (bzw. die Stelle unter der Kimme)

    2. Das Holz und auch das Metall sieht nicht mehr so schön aus. Kann man als Laie das Gewehr zerlegen und restaurieren? Wäre über Tipps dankbar

    Und nun noch ein Punkt, der an sich kein "Problem" ist:

    3. Kann ich ein Zielfernrohr auf der Waffe montieren? Ich möchte damit schießen und glaube, mit einem Zielfernrohr würde es mir besser gefallen (vor allem da die Kimme in ihrem derzeitigen Zustand nicht zu gebrauchen ist).

    Freue mich über eure Antworten!

    LG Ornz :D

    Einmal editiert, zuletzt von Ornz (1. April 2016 um 09:22)

  • Moin,

    so schlimm sieht die gar nicht aus.
    Schaft und System sind schnell getrennt über die 2 Schrauben links und rechts am Schaft und eine am Abzugsbügel.
    Das System würde ich nur mit ganz feiner Stahlwolle (heisst glaub "0000" oder so) und Ballistol abreiben.
    Beim Schaft kommt es darauf an, ob du es original haben möchtest, oder ob du die Holzmaserung mehr hervorheben willst.
    Zielfernrohr wirst du keins so ohne weiteres montiert bekommen.
    Hier gibt es 2 Möglichkeiten:
    1. Zielfernrohrschiene auflöten/schrauben
    2. Prisma einfräsen lassen
    Beides sollte lieber der Büchsenmacher tun, wenn es danach genau sein soll.

  • Kann mich dem nur anschließen. Zustand ist eigentlich noch ganz gut.
    Erstmal entschäften, wie es oben beschrieben wurde. Das Holz kann man dann entsprechend bearbeiten. Dazu gibt´s schon zahlreiche Beiträge hier. Mal die Suchfunktion nach Restaurierung oder ähnlichem befragen.
    Lauf und System würde ich erstmal ohne Stahlwolle nur mit nem Lappen und Ballistol bearbeiten. Wenn das nicht reicht die genannte 000er Stahlwolle einsetzen. Zum üben erstmal an einer später verdeckten Stelle.
    Die Kimme wird über die Schraube vorm Kimmenblatt gehalten. Mit nem passenden Schraubendreher sollte sich alles wieder befestigen lassen.
    Im Lexikon hier gibt´s noch Zeichnungen zum Gewehraufbau und den Teilen.

    Berichte uns (mit Fotos) vom Restaurationsfortschritt!

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • Also ich kann mich Schütze Benjamin nur anschließen: So schlimm schaut die gar nicht aus.

    Am Schaft kann man meistens nicht viel reparieren. Da hilft nur den alten Lack abbeizen und schleifen. Schöne Farbe raussuchen und beizen und hinterher Ölen. Hierzu gibt es eine Menge Artikel hier im Forum ( Forumstypisch von Laien und Perfektionisten : 1 Frage und 50 Experten die sich dann in die Wolle kriegen ;o) )

    An den Metallteilen wird's ein wenig anspruchsvoller. Wenn es nicht mit feiner Stahlwolle und Ballistol getan ist müsste man neu brünieren. Als erstes Brünierung runter mit "Cilit-Bang" und dann Kaltbrünierung ( welche wahrscheinlich nicht ganz perfekt wird ) oder brünieren lassen (wo und wieviel kostet das?).

    Ersatzteile wie Kimme & Korn, Gummistopfen am Schaft und ganze Kolben gibt es für schmales Geld entweder bei Plümacher oder Gotha.

    Zerlegen ist bei der 25er recht Interessant. Vor allen Dingen das wieder zusammensetzen!. Und pass auf die 3 Kugeln auf! Aber Üben macht den Laien zum Meister ;o) Es gibt hier einen Thread wo jemand eine 27D mit vielen Bildern zerlegt. Diese ist von der Montage her absolut baugleich zu deiner 25er.

    Zum Thema Zielfernrohr möchte ich eigentlich nur sagen, tu es nicht. Die 25er scheppert gewaltig und macht gerne günstige Gläser kaputt. Eine Prismen- / Weaverschiene aufschrauben oder löten ist für den Laien nicht ganz so einfach. Es soll ja auch gerade werden. Zu guter Letzt hat es einen Grund warum die Kimme auf dem Klapplauf montiert ist: wenn das Gelenk wackelt trifft man immer noch. Mach dir denn Spaß und renovier sie so gut du kannst. Spar das Geld für das ZF, lecke Blut am LG-Schießen und kauf dir irgendwann ne "grosse" und noch eine, und die auch noch, und....


    Ich denke nun hast du erst mal genug Begriffe nach denen du das Forum abgrasen kannst, das macht schon fast den halben Spaß beim Basteln im neuen Hobby aus ;o)
    So. Und nun mal die gute Aussicht: Meine 25D von '71 sah wesentlich schlimmer aus. ( irgendwann hat die mal einer komplett Schwarz gestrichen gehabt und im feuchten Schober 20 Jahre lang liegengelassen :( Also bei fragen helfe ich gerne

  • Hi!

    Stahl wie beschrieben 0000 Stahlwolle und Ballistol! :thumbsup:

    Zerlegen ist simpel, da Du eine 25 OHNE D hast. Das bedeutet, einfacher Direktabzug! Keine Kugeln, kein gepfriemel mit zu vielen Kleinteilen.

    Perfektes Objekt für Einsteiger beim basteln und schiessen!

    Viel Spass damit!

    Viele Grüße

    Thorsten

  • Danke für eure Antworten, vor allem die Zeichnung finde ich sehr sehr interessant! :^)

    Sieht aber für mich schon ganz schön kompliziert aus, hoffentlich bekomme ich das Teil wieder zusammen :D

    Ihr habt recht, so schlimm sieht sie wirklich nicht aus. Aber der ansetzende Rost unter der Kimme stört mich etwas. Wie bekomme ich das am besten weg? Wahrscheinlich muss dabei das komplette Metall bearbeitet werden, nehme ich an. Werde mich erst mal um das Holz kümmern - Vofi deine Waffe sieht super aus! So möchte ich es auch haben - eventuell noch einen Ticken dunkler :)

  • Aber der ansetzende Rost unter der Kimme stört mich etwas. Wie bekomme ich das am besten weg? Wahrscheinlich muss dabei das komplette Metall bearbeitet werden, nehme ich an.


    Die Kimme müsste aufgeschraubt sein. Nimm' sie mal ab und schleife den Rost weg. Stelle mit Bremsenreiniger oder Aceton entfetten und nochmal anschleifen. Mit einem kleinen Pinsel Schnellbrünierung auftragen. Nach 2-3 Minuten wiederholen, dann kurz abspülen. Mit Fön trocknen und anwärmen, dann satt Waffenöl (Mineralisch) auftragen und ein bis zwei Tage in ruhe einziehen lassen. Dann trockenwischen und fertig.

  • Die Farbe ist "Mahagoni dunkel" von Clou aus dem Baumarkt. Das ist ein Pulver was man mit einem 1/4 Liter Wasser verrührt und dann möglichst zügig und gleichmäßig einpinselt. Gut Einziehen lassen und dann noch mal mit 'nem feuchten Lappen drüber. Ist eine Wasserbeize und das kann auch mal ein wenig fleckig oder ungleichmäßig werden je nachdem wie das Holz saugt. Es gibt so was auch auf Lösungsmittelbasis das dann gleichmäßiger werden soll. Dunkler bekommst du es wenn du weniger Wasser nimmst ;o)

    Vorsicht mit zu viel Wasser, zu viel Druck, oder nachreiben mit Stahlwolle/Schleifpapier nach dem Beizen. Da macht man gerne kahle stellen. Am besten erst mal an einem Buchen-Brett probieren. Beize bekommst du nicht mehr vom Schaft wenn's dumm gelaufen ist. Und übrigens kommt der Farbglanz erst durchs Ölen und streicheln, also frisch gebeizt schaut's echt hässlich aus.

    Der größte Trick beim zerlegen sind die 2 Stifte 300212 und 300300. Die Feder drückt da dagegen. Wie gesagt. such mal den Thread mit der 27. Da ist das mit den Splinten ganz gut beschrieben. Ich will da nicht noch mehr Blödsinn verbreiten. ;( Stimmt die 3 Kugeln gibt's bei der 25 ohne D nicht... Asche auf mein Haupt ;o) Aber Gott sei dank können das ja hier keine 20000 Experten lesen, oder doch? - MIST-

    Hier ist der Thread den ich meinte: Diana Mod.27 Feder wechseln

  • Als ich mein erstes LG zerlegt habe, habe ich nach jeder Schraube und Co. Nen Foto gemacht.

    Somit kriegt man in deinem Fall, den Knicker zerlegt und auch wieder zusammen ;)

    Und mit mehr machen kommt auch mehr Erfahrung.

    Pitsche, Pitsche, Patsche, der Redneck hat einen an der Klatsche :ruger:

  • Hallo Ornz,

    anbei eine kleine Anleitung<<< wie ich seiner Zeit meine 25er zerlegt habe, vielleicht hilft es!?

    Und fertig sieht sie nach der Aufarbeitung so aus :^)

    Geile Sache! Wie hast du das ZF montiert?

    Habe vorhin angefangen, zuerst kommt der Schaft dran :)

    Vorher:

    Geschliffen:

    Am WE wird gebeizt und lackiert, etwas dunkler als original :^)

  • Lackieren ist immer blöd denn wenn wieder ne Macke drin ist muss das ganze wieder von vorne,besser Ölen ;^)

    Guck mal hier http://www.birchwoodcasey-deutschland.de/set-zur-schaft…stauration.html

    Damit bekommt man sowas hin http://www.shotgunworld.com/bbs/cpg1410/al…pics/sx1s15.jpg http://imgur.com/mUQul76

    Und kommt mal eine Delle rein einfach mit nem feuchtem Lappen und dem Bügeleisen drüber ,ein wenig Polieren und fertig.

    Die haben auch eine gute Brünierung ;^) http://www.birchwoodcasey-deutschland.de/bruenierung.html

  • Bin mir noch nicht ganz sicher ob ich mich überhaupt an die Metallteile wagen soll, hab da noch ziemlich Respekt davor. Will das gute Stück auf keinen Fall kaputt machen :D

  • Der Schaft sieht doch schonmal gut aus. Ich würde auch zur Beize und zum Öl raten. Letztendlich aber auch ne Frage des Geschmacks.

    Bzgl. ZF; schieß über Kimme und Korn. Dabei wird das Gewehr nicht verbastelt und mit deinem Gewehr geht das mit ein wenig Übung recht präzise.

    Schönen Gruß
    Michael

    Sommer ist solange die Pfütze nicht zufriert!

  • Dazu tendiere ich auch, Benjamin :)

    Eine Frage noch: Die zu zerlegenden Metallteile des Gewehres sind doch bestimmt gefettet - muss ich beim auseinanderbau dieses Fett entfernen und neues auftragen? Wenn ja, welches?

    Gibt es sonstige Verschleißteile, die ich beim Auseinandersetzen/Reinigen/Brünieren/Zusammensetzen direkt mit austauschen sollte?

    Danke :^)