Im Dezember war ich als ZEUGE/indirekt Geschädigter einer Straftat vor Gericht (Internetbetrug) und ich kann nur sagen, das muss ich nicht oft haben.
Da versuchen einem dann der Richter und Anwalt so das Wort im Munde umzudrehen und stellen so selten dämliche Fragen, bis man sich selber als Täter fühlt - das wollen die ja offenbar.
Und nun stelle ich mir vor, ich als Zeuge (oder dann schon Beklagter?), der mit einer SSW auf jemanden geschossen hat, der es natürlich (!) abstreiten wird, dass er mich zuvor angegriffen hat. Und wer ist dann der Horst? Genau. Auf Zeugen kann man sich in der Regel so gut wie gar nicht verlassen, habe ich so auch schon selber vor Gericht erlebt (KV auf einer Feierlichkeit, alle widersprechen sich, Freispruch der Angeklagten wegen der nicht eindeutigen Zeugenaussagen, wer denn nun vorn der Tätergruppe zuerst zugeschlagen hat).
Als Geschädigter habe ich letztes Jahr immerhin zwei Anzeigen aufgegeben, bei einer wurde nach kurzer Zeit das Verfahren eingestellt (kein Täter zu ermitteln, will oder kann man nicht, wie auch immer) und die zweite mündete dann in der Verhandlung (s. o.). Auch das muss man bedenken. Oft verläuft sowas im Sande. Oder man steht eben selber als der Böse da. Dazwischen gibt es nach meiner Erfahrung in dem hier geschilderten Fall nicht viel.
Jens