Notwehr mit Schreckschuss / Polizei informieren?

Es gibt 58 Antworten in diesem Thema, welches 6.392 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Februar 2016 um 12:13) ist von Gubi.

  • Hey liebe Co2air Community,
    Es ist mein erster Post hier, also entschuldigt bitte einige Formfehler :rolleyes: . Und zwar habe ich eine Frage bezüglich Selbstverteidigung mit Schreckschuss, worauf ich jetzt nach langem Suchen keine konkrete Antwort gefunden habe.


    Und zwar stell ich die Situation an einem hypothetischen Beispiel dar:


    Ich gehe mit ein paar Freunden durch die Stadt zu später Stunde. Plötzlich kommt eine Gruppe von Männern auf uns zu, die uns anpöpeln und einer zieht ein Messer aus seiner Tasche. Daher zieht einer meiner Freunde eine SSW Waffe und feuert in Richtung der Männer. Diese flüchten sofort.
    Soweit ich das beurteilen kann wäre es ja Notwehr, da ein Angriff unmittelbar bevor stand.

    Zur eigentlichen Fragen somit. Muss man nachdem durch Notwehr per SSW gehandelt hat die Polizei informieren. Gibt es da eine gesetzliche Regelung, oder Vorschrift? Könnte mir vorstellen, dass Anwohner die Polizei nach den Schüssen rufen und das dann vllt eine Ermittlung eingeleitet wird, die am Ende zum Schützen führt, was ja nicht sehr vorteilhaft wäre. Auf der anderen Seite, kann ich mir vorstellen, dass wenn man die Polizei ruft es auch zu Problemen kommen könnte.


    Also konkret: Gibt es eine Regelung und wenn nein...Hatte jemand schonmal so eine Notwehrsituation und wie hat er dann gehandelt?

  • Solange die Eindrücke frisch sind und alle Zeugen bei der Hand...Polizei und Aussage machen. Zumindest einen Eintrag ins Wachbuch.
    Am Ende rennt der Gegenüber dann zum Augenarzt und von einem Messer war nie die Rede...

  • Woher weiß der Schütze das kein körperlicher oder Sachschaden entstanden ist, wenn
    die Beschossenen geflüchtet sind?

    Ich würde die Polizei umgehend informieren, andernfalls zeigen die das bisherige Opfer an,
    das dann ggf schnell zum Täter wird. Es ist also immer sehr genau abzuschätzen ob es wirklich
    gleich zum Schuß kommen muss.

  • Solange die Eindrücke frisch sind und alle Zeugen bei der Hand...Polizei und Aussage machen. Zumindest einen Eintrag ins Wachbuch.
    Am Ende rennt der Gegenüber dann zum Augenarzt und von einem Messer war nie die Rede...

    Genau das würde ich auch machen. Vor allem dann wenn man alleine war und -keinen- Zeugen hat. In der Regel ist man das bei einem Übergriff.

  • Gegenfrage: Wie gross ist dein Interesse, dass diese Mitbürger mit ihrem schändlichen Tun aufhören ?
    Da bleibt nur die 110 . . . 8)
    Und die Polizei hat gleich einen Grund mehr das Personal aufzustocken . . . Win/Win

  • Danke schonmal für die schnellen Antworten :thumbsup: . Ich persönlich hab auch zur Polizei tendiert, wollte allerdings natürlich auch wissen, ob sowas gesetzlich geregelt ist. Aber das klügste ist denk ich mal der Notruf.
    Denke mal auch das die Polizei dann keine Probleme machen wird, wenn man sich vernünftigt ausdrückt, den KWS dabei hat usw.

  • Ich wurde so erzogen, dass man gegen böse Buben die 110 wählt, Anzeige erstattet, usw.

    Die Frage ist heutzutage aber: bringt das was?!

    Habe ich Lust, den Rest der Nacht auf dem Revier zu sitzen und zu erleben wie ein paar gelangweilte Cops die Anzeige aufnehmen und lustlos mit 2-Finger-Suchsystem auf der Tastatur rumhacken?
    Sind die Gegner der Nacht für die Polizei nicht sowieso altbekannte Freunde? Und macht es einen Unterschied, ob wir die nun anzeigen - mit oder ohne Messer?

    Wir haben hierzulande soviele "Intensivstraftäter", deren Verhalten nicht geahndet wird, wo die Polizei machtlos ist, weil Anwälte und Richter "gute Zukunftsprognosen" orakeln und die Jungs binnen weniger Stunden wieder auf der Straße ihrer "Arbeit" nachgehen können...
    Vielfach mit multikulturellem Hintergrund, der ja so ähnlich gewertet wird wie ein Diplomatenstatus... was soll da so eine Anzeige?
    Im Zeifel geht das nach hinten los, weil sich der Anzeigensteller gegenüber dem Angreifer mit Klarnamen und Adresse "outen" muss - daa kommen dann Ali Baba und die 40 Räuber mal persönlich vorbei... Nee, nee!

    Fördermitglied des VDB.

  • Also entweder Wegducken oder gerade gehen...?
    Wenn ich mich ernsthaft fragen muss ob Ehrlichkeit und Offenheit noch gut und richtig sind...
    Ich verstehe durchaus die Bedenken, aber da zitiere ich Frau Merkel..."ist das nicht mehr mein Land"

  • Im Zeifel geht das nach hinten los, weil sich der Anzeigensteller gegenüber dem Angreifer mit Klarnamen und Adresse "outen" muss - daa kommen dann Ali Baba und die 40 Räuber mal persönlich vorbei... Nee, nee!

    Das ist so nicht ganz richtig. Das könnte der Angreifer nur über einen Anwalt herausbekommen der Akteneinsicht beantragt bzw. er erfährt den Namen spätestens wenn es zur einer Gerichtsverhandlung kommt. Aber das ist nicht ganz ohne, das sehe ich ähnlich. Auf der anderen Seite fehlt jede nicht angezeigte Straftat in den Statistiken, und gerade nachdem z.B. Köln sich getraut hat wer von den Migranten am meisten straffällig wird finde ich diese Zahlen wichtig - vor allem sie öffentlich beim Namen zu nennen.
    Bin auf weitere Meinungen hier gespannt. Was wäre z.B. in dem Fall das mich jemand erkannt hat das ich geschossen habe? In einem kleineren Ort wäre das nicht ungewöhnlich. Das könnte ebenfalls Besuch geben - mit unangenehmen Fragen.

  • Selbst wenn der Angriff durch das "Zeigen" der Waffen abgewehrt würde - es könnte zumindest als Nötigung/ Bedrohung mit Schusswaffen ausgelegt werden.

    Ist also nicht wirklich einfach. Auch nicht, wenn man eigentlich das Opfer ist.

    Fördermitglied des VDB.

  • Hmm... ich weiß nicht. Wenn die Angreifer durch die Schüsse erschreckt weggelaufen sind und ich deren Gesichter nicht wirklich gemerkt habe... Was bringt es denn überhaupt, wenn ich zur Polizei gehe? OK, sogar wenn ich mich an sie erinnern kann: was bringt es? Werden die einen Fotorobot machen und tatsächlich die Täter suchen? Bei den "1,5 Polizisten" (OK, etwas übertrieben, es sind eigentlich 5, davon sind ständig 2-3 abwechselnd krank - altersbedigt), die in unserer Gegend für die Sicherheit sorgen sollten, glaube ich kaum, daß sie da etwas machen würden.

  • Hmm... ich weiß nicht. Wenn die Angreifer durch die Schüsse erschreckt weggelaufen sind und ich deren Gesichter nicht wirklich gemerkt habe... Was bringt es denn überhaupt, wenn ich zur Polizei gehe? OK, sogar wenn ich mich an sie erinnern kann: was bringt es? Werden die einen Fotorobot machen und tatsächlich die Täter suchen? Bei den "1,5 Polizisten" (OK, etwas übertrieben, es sind eigentlich 5, davon sind ständig 2-3 abwechselnd krank - altersbedigt), die in unserer Gegend für die Sicherheit sorgen sollten, glaube ich kaum, daß sie da etwas machen würden.

    Gott sei danke denken nicht alle so.
    Ne anzeige gegen unbekannt ist immer noch besser als garnicht zu unternehmen. Dazu kommt noch das man nicht genau sagen kann, ob es nicht doch vielelicht noch jemand gesehn hat oder vielleicht noch irgendwelchen Aufzeichnungen gibt (Bilder bankautomat, Geschäftsüberwachungscam usw) in der Nähe waren.
    Denk mal nach, jeder denkt so wie du was wann los wäre.

    LG 0815

  • Zitat

    Ne anzeige gegen unbekannt ist immer noch besser als garnicht zu unternehmen.

    Na so ganz "garnicht zu unternehmen" war in der geschilderter Situation nicht: immerhin, haben die Schreck bekommen und evtl. etwas von der Ladung abgekriegt. U.U. denkt der eine oder der andere 2 mal nach, ob er so etwas noch mal haben will :D

    Zitat

    Gott sei danke denken nicht alle so.

    Ich habe nicht geschrieben, daß ich so denke. Ich habe gefragt, was es bringen soll und habe geschildert, wie es bei uns mit den Polizeikräften aussieht ;^) Weiter oben hat 5-atü etwas geschrieben, was in ähnliche Richtung geht.


  • Ich gehe mit ein paar Freunden durch die Stadt ......


    Wenn du sofort die Polizei alarmierst hat die noch die
    Möglichkeit, beim Streife fahren die Täter Gruppe zu sichten.

    Meistens sind diese ja so dreist, das sie sich in der nächsten Straße nicht
    mehr verstecken und zur nächsten bösen Tat übergehen.

    Und stell dir vor du hättest sie nicht gemeldet, und erfährst am nächsten Tag,
    das selbige Tätergruppe noch eine allein laufende Frau vergewaltigt und
    ausgeraubt hätten.


    Du würdest dir sicher ewig Vorwürfe machen, es nicht
    gemeldet zu haben.

    Nicht ratsam ist es eine Eskalation zu provozieren um die Täter selbst zu
    stellen.

    Entsteht dabei einen der Täter ein Schaden, ist es nicht mehr Teil der Notwehr
    und du müsstest selbst mit Anklage rechnen.

  • Na so ganz "garnicht zu unternehmen" war in der geschilderter Situation nicht: immerhin, haben die Schreck bekommen und evtl. etwas von der Ladung abgekriegt. U.U. denkt der eine oder der andere 2 mal nach, ob er so etwas noch mal haben will :D

    Ich habe nicht geschrieben, daß ich so denke. Ich habe gefragt, was es bringen soll und habe geschildert, wie es bei uns mit den Polizeikräften aussieht ;^) Weiter oben hat 5-atü etwas geschrieben, was in ähnliche Richtung geht.

    Was es bringen soll? Ist ganz einfach. Wenn jetzt mehrer male in einer bestimmten Gegend drauf aufmerksam gemacht wurde das es zu Angriffen kam, wird da auch mehr kontrolliert.
    Heißt Polizei könnte mal rechtzeitig irgendwo sein.
    Dafür muss man nur aufstehen und einer Anzeige gegen unbekannt machen.
    Und wie schon erwähnt, man kann nie wissen ob vielleicht nicht doch jemand beobachtet hat oder irgendwelche Kameras irgendwo waren.
    Daher immer alles melden, es kann helfen andere zu schützen.

    LG 0815

    Einmal editiert, zuletzt von -0815- (10. Februar 2016 um 11:52)

  • Leute, der Threadstarter geht von einen fiktiven Fall aus!

    Wenn ich hier alles lese, fällt mir auf, dass einige User scheinbar nicht begreifen das es um die EIGENE Sicherheit geht.
    Zum hypothetischen Fall. Das bloße ziehen eines Messer rechtfertigt noch nicht das ziehen und schießen mit
    einer SSW. Das stellt allenfalls eine Bedrohung dar und man hat eventuell die Möglichkeit weg zu rennen oder dem Angreifer
    mit einen Gegenstand das Messer aus die Hand zu schlagen. Eerst wenn der Tätet tatsächlich zusticht oder mit absoluter
    Sicherheit zustechen will, besteht eine akuten Notwehrsituation, die den Gebrauch einer Waffe rechtfertigen würde.

    In unserem hypothetischen Fall aber wurde bereits geschossen bevor es akut wurde, somit ist der Täter klar im
    Vorteil und könnte den Schützen anzeigen. Das ganze könnte dann als Überschreitung der Notwehr gewertet
    werden, kommt dann eventuell noch eine Verletzung des Täters durch Gas oder Kartuschenreste dazu, hat der
    Bedrohte sehr schlechte Karten.

    Fazit. Die Polizei ist in jedem Fall zu informieren und zwar SOFORT!! Ob die dann den Angreifer ausfindig macht oder
    nicht ist in diesem Moment primär. Immerhin hat der Verteidiger in der Öffentlichkeit mit einer Waffe geschossen!!
    Es dient einfach dem eigenen Schutz vor ungerechtfertigten Falschaussagen des Angreifers.
    Kommt es tatsächlich zur Verhandlung, hat man dann immer die besseren Karten.

  • Zitat

    Zum hypothetischen Fall. Das bloße ziehen eines Messer rechtfertigt noch nicht das ziehen und schießen mit

    einer SSW. Das stellt allenfalls eine Bedrohung dar und man hat eventuell die Möglichkeit weg zu rennen oder dem Angreifer

    mit einen Gegenstand das Messer aus die Hand zu schlagen. Eerst wenn der Tätet tatsächlich zusticht oder mit absoluter

    Sicherheit zustechen will, besteht eine akuten Notwehrsituation, die den Gebrauch einer Waffe rechtfertigen würde.

    man kann hier die Diskussion ad absurdum führen, aber ein Messer in der Hand des Angreifers sehen und raten, ob er zusticht oder nicht, finde ich ziemlich witzlos. Wenn er zusticht, dann kann es schon zu spät sein. Für mich wäre es eine Bedrohung, und ich würde ohne überlegen SSW ziehen und feuern. "Rather be judged by 12, than carried by 6".

    P.S. Ich weiß, vorm PC zu sitzen und schreiben "ich würde dies, ich würde jenes" ist eine Sache, was real passiert, ist was anderes. Sagen wir, es waren meine Gedanken zur geschilderten Situation.

    Einmal editiert, zuletzt von Plainspotter (10. Februar 2016 um 13:59)