Boresight / Einstellhilfe

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.811 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. November 2015 um 21:45) ist von Jhary.

  • Hi Leute

    Was habt ihr für Erfahrungen mit Zielfernrohr Einstellhilfen? Auf dem Markt gibt es ja an sich zwei Systeme. Das etwas komplexere ist der Kollimator (Beispiel: http://www.versandhaus-schneider.de/product_info.p…oducts_id/34210) bei dem ein Gestänge in den Lauf geschoben wird. Auf dieses wird eine Art Linse mit Fadenkreuz/Gitternetz gesteckt. Nun kann man durch das Zielfernrohr darauf Zero-en.
    Die etwas einfachere Methode ist ein Laser Boresight (klick mich ), bei dem am sich ein Laserpointer in den Lauf geschoben wird. Nun kann man auf den Laserpunkt an einer Wand fokussieren.

    Bei beiden Methoden ist (vor allem bei Luftdruckwaffen) natürlich klar, dass die Höhe nicht genau stimmen wird. Ich stelle mir aber vor, dass die Seitliche Ausrichtung schon mal stimmen wird und man schon etwa in die nähe des optimalen Höhen-Zero kommt.

    Ich musste persönlich nun schon öfter Zielfernrohre ein schiessen. Es ist jedes mal ein rechtes Stück Arbeit zu lokalisieren wo die Einschläge eigentlich sind und dann zu korrigieren. Da ich bald wieder eine neue ZF-Halterung montieren muss wollte ich mir ein Laser-Boresight zu legen um mir die Arbeit etwas zu erleichtern.

    Was sind eure Erfahrungen dazu?

    Cheers

    Phil

  • Das würde mich auch interessieren.
    Aber es sollte von vorne herein klar sein, dass ein im oder am Lauf befestigter Laser immer nur die Laufseele (optisch) verlängert und diese hat nun mal mit der ballistischen Geschossflugbahn nichts zu tun. Im Gegensatz zu einem Laserstrahl folgt ein Geschoss immer einer Parabel.
    Ich frage mich auch, wie genau das sein kann. Denn ein Spiel oder Versatz um 1/10 mm machen in einigen Dutzend Metern Abstand schon mehrere Zentimeter aus. Weiterhin ist fraglich bis zu welcher Entfernung der projektierte Lichtpunkt hell genug ist und sich nicht zu groß aufgebläht hat. Auch ein kohärenter Laserstrahl streut sich an immer vorhandenen Partikeln in der Luft und wird größer. Ich habe gelesen, dass so ein Boresight auf 100 m durchaus 5 cm groß wird. Wenn er denn noch sichtbar wäre, würde das aber ausreichen.
    Nicht für LG, aber eine Alternative können auch die Laserpatronen sein, die ins Patronenlager eingelegt werden.

    In der Praxis ist die Grobausrichtung eines ZF auf einem LG oder eines Selbstladers nicht einfach. Kann man den Verschluss entnehmen und durch den Lauf gucken, ist es deutlich einfacher. Im schlimmsten Fall bleibt nur die Möglichkeit einen Schießstand zu finden, wo man auf verschiedenen Distanzen schießen kann. Ansonsten findet man die Anfangseinstellung schlecht, um überhaupt auf der Scheibe zu landen. Man weiß dann meist ja nicht, wo das Geschoss vorbei gegangen ist und muss viel raten und am ZF drehen.

  • Ich habe mir diesen Laser von Boresight gekauft und habe ihn bisher 2 mal eingesetzt.
    Einmal um das Docter Sight auf meiner Ruger fürs 25 Meter Fallscheibenschießen einzustellen und einmal auf meinem Uhr zum Justieren des ZF auf 50 Meter.
    Wenn das Teil wirklich fest in den Lauf gesteckt wird, hat man einen recht genauen Punkt wo das Geschoss dann auch wirklich einschlägt.
    Ich musste in beiden Fällen das Docter und das ZF wirklich nur Kleinigkeiten anpassen.
    Meiner Meinung nach ist es eine sehr gute Sache und erleichtert das Einstellen enorm.
    Gerade auf 50 Meter hab ich vorher schonmal Probleme gehabt wenn der erste Schuß bei einem neu verbauten ZF nicht auf der Scheibe war.
    Sowas passiert jetzt nicht mehr, ich kann es empfehlen zumal bei dem Preis auch nicht wirklich viel falsch gemacht werden kann.
    Für eine Einstellung auf 100 Meter findet das Teil jedoch seine Grenzen.
    Der Leuchtpunkt ist auf diese Entfernung, zumindest bei sonnigem Tageslicht nicht mehr sichtbar.

    Gruß Thomas

  • Nun ich denke das wichtigste ist ja, dass man schon mal einstellen kann, dass die links/rechts Korrektur stimmt. Das sollte sich auf höhere Distanzen ja nicht ändern, von Wind etc. mal ganz abgesehen. Gerade für mich, der ich ausschliesslich im freien schiessen, ist man sich beim manuellen einschiessen nie ganz sicher, welche Rolle der Wind noch spielt und ob man eventuell verzogen hat.
    Wie Floppy schon gesagt hat ist die Flugbahn immer eine Parabel. Das heisst die Kugel wird sehr wahrscheinlich zu hoch oder zu tief einschlagen. Aber Immerhin weiss man dann schon mal dass die Richtung stimmt. Ich vermute auch mal, dass man den Schuss so auf die Scheibe bringt.

    Gut ich muss damit mein Luftgewehr justieren. Dabei wären 100 Meter so oder so ziemlich ambitioniert :D

    Waffen mit Treibladung wäre vermutlich eher der Kollimator eine Lösung.

    Ich werde mir auf jeden Fall mal ein Boresight bestellen und euch dann auch mitteilen wie es lief.

  • 100 Meter sind aber auch mit einer .22er eher ambitioniert :D Zumindest gemäss meinem Büchsenmacher.

    Wechsele den Büchsenmacher, er hat keine Ahnung.

    Beim DSB wird 100m mit KK geschossen. Der Deutsche Meister schießt da 298 von 300 Ringen.

  • Wie schon gesagt gibt es verschiedene Möglichkeiten.

    Zunächst mal zum Kollimator:

    An sich eine feine Sache, um zumindest mal die horizontale Richtung (rechts/links-Verstellung) hinzubekommen. ABER: wie Floppy schon vermutete, steht und fällt das Ganze mit der spielfreien Verwendung der Apparatur. Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Es werden zu dem Gerät verschiedene Kaliberdorne mitgeliefert, mit denen der Kollimator vorne an (bzw. die Halterung IN) den lauf gesteckt wird. Diese Dorne sind zum einen für meinen Geschmack meistens etwas zu kurz geraten (versucht mal damit eine Ruger Mini mit angebautem Kompensator einzustellen), zum anderen sind die Dorne alles andere als spielfrei. Somit ergeben sich u.U. schon enorme Abweichungen zum Ziel... ich habe daher schon ins Auge gefasst, evtl. selber die entsprechenden Dorne in anderen Längen und mit weniger Spiel zu drehen.

    Zu den Laserpatronen:

    Von der Idee ganz gut - aber auf 100 Meter eher nicht zu gebrauchen weil nicht mehr sichtbar. Also bleibt auch hier nur, auf kürzere Entfernung grob die rechts-/links-Einstellung zu machen und den Rest dann auf dem Stand nachzuholen. Im übrigen bin ich bei manchen dieser Dinger auch nicht so ganz sicher, dass sie tatsächlich einen 100%ig an der Laufseele ausgerichteten Strahl erzeugen.


    Als Zusammenfassung würde ich sagen: zur groben Einstellung verwendbar (damit man zumindest mal die Scheibe trifft) - die Feinarbeit erfordert aber nach wie vor echte Munition...

    (die Aussagen gelten für KK-/GK-Waffen, dürften für Luftdruck aber ähnlich sein)

    Ich sammle, also bin ich... ;)

  • Ich habe eins für das Patronenlager im Kaliber 223 Rem. Ich bin damit zufrieden. Es ist OK wenn es darum geht die Schusslage mit vernünftigem Aufwand auf den beobachtbaren Bereich einer Scheibe zu bringen um dann von dort aus nach altbewährter Technik zu korrigieren.  Seite und Höhe müssen gleichermassen
    korrigiert werden, weil die Patronenlagerpassung des Lasers keine Wiederholbarkeit gewährleistet. Zudem empfiehlt es sich nach der Voreinstellung mit dem Laser
    die erste Lage auf 50m oder halbe Distanz zu schiessen und sich dann von dort aus auf konventionelle Art auf die GEE vorzuarbeiten.  Der Durchmesser des Laserpunktes ist deshalb eigentlich auch zweitrangig. Die aufsteckbaren Geräte können sich auch nicht mehr, haben aber den Vorteil, dass sie mit den mitgelieferten Adaptern flexibler eingesetzt werden können.

  • Diesen Kollimator verwende ich sowohl für GK, als auch für LG. Die Justierung ist einfach, schnell und überaus präzise. Die einzige Voraussetzung dafür ist ein magnetisches und rechwinkeliges Laufende. Sonst braucht man nichts. Selbst auf einem Schreibtisch kann man das ZF perfekt justieren. Eine Strichplatte wird parallel zur Laufachse ins Zielfernrohr eingespiegelt. Anhand der Haltepunkte kann man nun durch verstellen des Absehens in der Horizontalen, wie in der Vertikalen, als auch in der Vergößerung, die Maßhaltigkeit des Zielfernrohres überprüfen und ggf. die tatsächliche Trefferlage an den Haltepunkt ohne großen Aufwand anpassen.
    Nur eine kleine Einschränkung wäre noch: Die Laufseele sollte schon zentrisch zur äußeren Laufachse verlaufen. Aber davon gehe ich mal aus.

    Hierzu gibt es auch einen etwas älteren, aber höchst interessanten Beitrag

    https://www.co2air.de/wbb3/index.php…&threadID=36961

    Gruß, Tx.

  • Also ich weiss nicht. Die Dinger sind ja eine ganz nette Spielerei, aber ich hab noch nie mehr als 5 Schuß gebraucht, um das ZF einzustellen. Bei scharfen Waffen lege ich die Waffe ohne Verschluß ab, richte den Lauf auf einen Punkt in 100 oder 50 Meter Entfernung und stelle das ZF auf den Punkt ein. Der erste Schuß ging mit der Methode immer auf die Scheibe, und der Rest ist simples Klicken, wenn man weiss, wieviele Millimeter ein Klick auf die Entfernung sind. Der Zweite Schuß ist dann meist schon im Schwarzen, der dritte in der Nähe der 10.
    Beim Luftgewehr geht im Normalfall ein Deutschuß auf 5 Meter immer schon auf die Scheibe, und damit weiß man dann schon, ob die Seite stimmt, und die Höhe lässt sich auch recht gut einstellen (auf 5 Meter schießt die Waffe etwa eine halbe Visierlinienhöhe tiefer als auf 10 Meter. Rest wie gehabt ...
    Ein Kollimator ist ganz nützlich, wenn man die Wiederholgenauigkeit der Absehenverstellung eines ZF testen will, ansonsten ein nettes Gadget, für das ich mein Geld lieber in Munition investiere ..

  • Ein Kollimator ist ganz nützlich, wenn man die Wiederholgenauigkeit der Absehenverstellung eines ZF testen will, ansonsten ein nettes Gadget, für das ich mein Geld lieber in Munition investiere ..

    Du sagst es überdeutlich. Genau dort liegt der Hase im Pfeffer. Was nützt mir das beste Gewehr, das beste Zielfernrohr, die beste Munition, das allerdollste Geschoss, wenn ich keine wiederholgenauen und validierten Daten habe? Nix!
    Wenn man nicht weiß, ob z.B. das Zielfernrohr nicht doch neben der Laufseele gepark wurde, das Absehen dann - meinetwegen auf den "Deutschuss" - einjustiert wurde. wer sagt Dir denn, dass die LOS nicht trotzdem die Boreline kreuzt, weil das Zielfernrohr nicht mittig ist? Wie setzt man den Verkantungsfaktor dann an, um nur eine Sache zu nennen? So, wie Du es schilderst, basiert alles nur auf Annahmen und Vermutungen. Damit kann man natürlich sich zufrieden geben und meinetwegen auch treffen. Mit Genauigkeit hat das in meinen Augen nichts zu tun.

    Sicher, der Kollimator ist nur ein Tool zur Bestimmung der Maßhaltigkeit. Aber mehr als ein nettes Gadget ist er auf jeden Fall.
    Bei meinen Gewehren ist es so, ( Sig-Sauer .338 Magnum in Texas für LR, HW 100 Carbine in DE ) das erstere trägt ein Schmidt&Bender, das zweite ein Big Nikko. Zwischen beiden Gewehren liegen Welten, aber was sie vereint, ist die Möglichkeit punktgenau sowohl das Absehen, als auch die Vergrößerung beliebig verstellen zu können und nach errechneten Klickwerten höchst präzise zu treffen. Möglich macht es mein Kollimator. Er zeigt mir gnadenlos auf, ob 1.mein ZF lagerichtig montiert wurde, 2.mein Zielfernrohr überhaupt etwas taugt!
    Ohne dieses Gadget fange ich erst gar nicht an, meine teure .338 Lapua Magnum Munition zu verschießen. Will damit nur sagen, dass man das Pferd auch von der anderen Seite her aufzäumen kann.

    Gruß, Volker

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Ich habe schon Boresigths genutzt bevor die für den Zivilen markt gab. und bin Total davon überzeugt.
    Zum Ablauf mit dem Boresight man wählt den kaliber dorn.
    Steckt es in den lauf. einschalten .
    Und man ziehit mit dem Laserpunkt zb auf eine Zeilscheibe. merkt sich den Roten Punkt dre´ht den Dorn in der Waffe um 180° und zielt wieder wenn der Punkt abweicht einfach line zwischen dem ersten und dem Zweiten punkt in der Mitte ist dann der Nullpunkt.

    Besonders gut wenn man wegen transport das ZF abnehmen muß.
    Paßt in jede Tasche.