Schützenverein mit Nachwuchsproblemen

Es gibt 626 Antworten in diesem Thema, welches 67.404 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Januar 2018 um 09:58) ist von Akula.

  • Mein Trost: Ich wohne jetzt ueberwiegend im Ausland und dort versteht man die Deutsche Seele auch nicht :)

    Warum ereiferst Du Dich dann so, wenn es dort für Dich alle Freiheiten und Möglichkeiten gibt?

    Ich verstehe den Chef Deiner Lieblingsschießbude übrigens auch nicht.

  • Warum ereiferst Du Dich dann so, wenn es dort für Dich alle Freiheiten und Möglichkeiten gibt?
    Ich verstehe den Chef Deiner Lieblingsschießbude übrigens auch nicht.

    a) Weil die nachkommende Generation um viele Moglichkeiten und Chancen beraubt wird die wir hatten. Um das zu verstehen muss man ein gewisses Alter haben - ich sehe Dir nach das Du das nicht wissen kannst.

    b) Weil Du nur Deutsche Medien konsumierst? Trump ist in den USA wesentlich popularer als den Deutschen weissgemacht wird...die - nennen wir es "Diskrepanz" - in der Berichterstattung ist haarstraeubend.

    PS: Ich lebe ueberwiegend im europaeischen Ausland :)

  • naja sonst hätten die amis den ja wohl auch nicht gewählt. oder sinds 50 % der amis am moonshiner saufen und minderer bildung....
    bin mal gespannt was er als nächstes für ein schaden im ansehen der usa macht....

    gruß edwin

    INVICTUS

  • naja sonst hätten die amis den ja wohl auch nicht gewählt. oder sinds 50 % der amis am moonshiner saufen und minderer bildung....
    bin mal gespannt was er als nächstes für ein schaden im ansehen der usa macht....

    gruß edwin

    Warst Du denn schonmal in den USA?

  • Naja, viel Spaß bei Deinen "Widerstand" - wogegen auch immer - aus Deinem selbstgewählten Exil. :sleeping:

  • Naja, viel Spaß bei Deinen "Widerstand" - wogegen auch immer - aus Deinem selbstgewählten Exil.

    Danke, Spass habe ich zur Genuege ...und deswegen schalt ich auch den Pc jetzt auch aus und mach mich auf ins sehr lebhafte Samstagabend Getummel hier! :)

  • In den letzten 20 Jahren hat sich gewaltig was getan in Punkto Waffen (freie). Die Leute können jetzt an der frischen Luft (endlich), statt am Computer ihre Ballerspiele spielen (der Airsoftmarkt hat sich ja dahin wirklich entwickelt). Die Spiegelgröße (10m) hat sich bei Luftgewhr verkleinert, die Waffen sind noch präziser geworden (ob das nun so attraktiv bei der Diszilpin ist, sei dahingestellt). Mittlerweile hat man die Möglichkeit, auch Indoor und privat mehrschüssige Waffen zu schiessen und Scheiben zu lochen. Die Auswahl geht von Pisolen bis Retrorevolvern...fast unüberschaubar.

    Und damit gehts eben los...was soll ich noch in einem Schützenverein, wenn ich 10-25m privat zur Verfügung habe und einfach nur Scheiben lochen will ? Oder, wenn ich als jugendlicher Airsoft spielen kann ? Im Schützenverein mich von trachtentragenden Klugscheissern belehren lassen ?

    Wenn ich kein Interesse daran habe, eine "scharfe" Waffe zu besitzen, gibt es keinen Grund mehr dafür, seinem Hobby zu fröhnen.

    FT finde ich z.B eine fantastische Sportart, da brauch ich keinen 2500 Euro Presslüfter um mich über 0/10mm zu freuen

    Ich hab früher selbst auf dem Stand mit Taschenwärmern im Winter draussen gestanden, während sich die alten Schützenkameraden drinner lieber ein Bier gegönnt haben (hab ja nichts dagegen, aber Sport sieht eben anders aus).

  • Zitat

    So habe ich das auch jahrelang gesehen, aber trotz aller Bemuehungen wird alles immer weiter beschraenkt und verschaerft. Verdachtsunabhaengige Hauskontrollen waren der Punkt an dem ich die Reissleine gezogen habe (2009?). Wir haben verdammt nochmal ein Grundgesetz das ganz klar sagt das die Wohnung unverletzlich ist, ich sehe nicht ein das trotz aller Ueberpruefungen und Nachweise ich mich theroetisch zu jeder Tages oder Nachtzeit "vom Staat ueberfallen" lassen muss. Das sind Nazi Methoden (ja, ich meine das auch genau so!) die eines freiheitlich-demokratischen Staates unwuerdig sind.

    Oh Mann.... da selbst Erarbeitetes den größten Lerneffekt hat bring mal in Erfahrung was im Zusammenhang mit verdachtsunabhängigen Aufbewahrungskontrollen der Begriff "Unzeit" zu bedeuten hat.


    Zitat

    Ich hab da eine Vermutung. Diejenigen die sich über die Zugangsvoraussetzungen so bitterlich beklagen, sind vielleicht gerade auch die, die daran scheitern.

    Tumber....dafür hast'e jetzt 'n Tusch verdient. Ob mit Tambour oder Trompete ist wurscht.... :new11:

    Und er sprach: Das größte Rätsel, süßes Kind, das ist die Liebe - doch wir wollen es nicht lösen. (Heinrich Heine)

  • Ist doch am Ende eine Kombination von mehreren Faktoren...

    • Schießsport hat einen schlechten Ruf
    • Wegen der Altersbeschränkungen und des schlechten Rufs kommt man an keinen Nachwuchs
    • Vereine werden oft von kleinen Gruppen alter, ziemlich konservativer Leute geleitet, die sich auf nichts neues einlassen wollen
    • Viele Leute finden keine Zeit mehr für Vereine
    • Viele Leute haben keinen Bock auf Vereine (Darf keine Arbeit machen, darf nichts kosten)
    • Die Politik und örtliche Behörden legen einem gerne Steine in den Weg

    An vielen dieser Faktoren können wir nicht viel ändern. Da gilt es halt an denen anzusetzen, die man ändern kann. Also die Vereine attraktiver machen, mehr dynamische Disziplinen anbieten, evlt. dedizierte Anfängertrainings für das erste Jahr anbieten, ...
    Den Sport wieder gesellschaftsfähig machen, Arbeitskollegen mitnehmen, Freunde mitnehmen, Familie mitnehmen. Leuten die Gesetze erklären und die Sorgen nehmen. Wir brauchen uns nicht über die Politik zu wundern, wenn die Bevölkerung schon so absurde Vorstellungen zu Waffen und den Gesetzen dazu hat. Es wird letztenendes das umgesetzt, was der Wähler will.

    Wenn man das hinbekommt, finden wahrscheinlich auch immer mehr Leute Zeit für den Verein. Dann ist schießen auch wieder "normal" und der Druck gegen so blödsinnige Gesetzverschärfungen wird größer. Liegt aber eben hauptsächlich an uns, das zu ändern, das nimmt uns keiner ab.

    Friendly fire - isn't

  • Ich würde mich zb über freie Schießstände freuen. Wie beim bogenschießen etc. Einmal Einweisung zeig unterschrieben und für kp 15 Euro +Munitionskosten +eventuelle leihwaffe... Einfach ein paar schöne Stunden verbringen

  • Ich würde mich zb über freie Schießstände freuen. Wie beim bogenschießen etc. Einmal Einweisung zeig unterschrieben und für kp 15 Euro +Munitionskosten +eventuelle leihwaffe... Einfach ein paar schöne Stunden verbringen

    Die gibt es, aber da werden 15€ nicht ansatzweise reichen. Weil unsere Schießbahn keine Zulassung für Schrot hat, gehen wir zum Fallplatte mit Flinte schießen zu so nem kommerziellen stand. Macht dann eher so 25-40€ p.P. für den Abend. Kann man ja gerne jede Woche als "Vereinsersatz" machen, wenn man es sich leisten kann, ich mach da lieber im Verein meine Arbeitsstunden und gönne mir den Mietstand nur alle paar Monate mal.

    Friendly fire - isn't

  • Ich würde mich zb über freie Schießstände freuen. Wie beim bogenschießen etc. Einmal Einweisung zeig unterschrieben und für kp 15 Euro +Munitionskosten +eventuelle leihwaffe... Einfach ein paar schöne Stunden verbringen

    Also ... Mit 15 Euro kommen wir bei uns nicht ganz hin - Gäste bezahlen 5 Euro die Stunde (allerdings haben wir nur einen KK-Stand - Für Großkaliber wären es 10 Euro auf einem kommerziellen Stand, mit dem wir einen Vertrag haben, auf dem man dafür aber fast alles Schießen kann, was man durch die Tür geschoben bekommt )... Ansonsten - sag Bescheid, wenn Du vorbeikommen möchtest ;)

    • Vereine werden oft von kleinen Gruppen alter, ... Leute geleitet, ...


    Genau, und da bin ich bei uns verdammt froh drum. Ich bin berufstätig und übe den Schiesssport in mehreren Disziplinen aus. Muss dafür mit einigen meiner Vereinskameraden auch oft mal bei diesem, mal bei jenem Verein als Gast trainieren. Das alles in meinem bisschen Freizeit zu organisieren und durchzuführen lastet mich zeitlich schon aus. Darum bin ich heilfroh, dass wir ein paar Rentner im Verein haben die sich um die Vorstands- und Verwaltungsangelegenheiten kümmern.
    Das die meisten mit zunehmendem Alter konservativer werden (hab ich an mir auch schon festgestellt), damit muss man halt umgehen lernen. Aber was bewegen, kann man nur von Innen.


    --- Ballistol ist das neue Chanel ---

  • komisch. ich werd im alter im lockerer ....

    aber hast recht.wenn die alten mal weg sind ist vielleicht auch der verein weg, weil sich was erarbeiten blöder ist als was zu konsumieren.

    auch einen verein kann man konsumieren ..

    gruzß edwin

    INVICTUS

  • Da hast Du sicherlich nicht ganz unrecht, Edwin.
    Dafür füllen besonders aktive Schützen den Verein auch mit Leben und vertreten ihn ja bei diversen Wettkämpfen und sorgen in unserem Fall dafür, dass er in etlichen neuen Ergebnislisten auftaucht und nicht unbedingt ganz hinten ^^
    Und die Trainingseinheiten für Disziplinen die nicht bei uns geschossen werden können, sondern als Gast woanders, wollen auch organisiert und finanziert werden. Da können wir unseren Verein nicht konsumieren, vertreten ihn aber auch irgendwie.


    --- Ballistol ist das neue Chanel ---

  • Das sehe ich auch so. Der Aufwand, einen Verein und eine Schießanlage zu unterhalten, ist geringer als der Neubau. Als wir unseren Stand gebaut haben, ging nahezu monatlich der Hut rum, und jeder hat immer mal 100 Mark reingeworfen. Wir haben in hunderten Stunden alles alleine gebaut - ohne Fördermittel oder fremde Hilfe. Dagegen sind die 5 Pflichtstunden pro Jahr, die jedes Mitglied zur Unterhaltung des Standes leisten muss (oder bezahlt) ein Lacher.
    Aber der Verein lebt vom aktiven Mitmachen, und - interessanterweise (aber eigentlich logisch), sind die paar Schützen, die viel schießen, dann auch diejenigen, die zerschossene Bretter an den Kugelfängen wechseln oder mal den Rasen mähen, wenn man die Scheiben durch das hohe Gras nicht mehr sieht.
    Wir hatten auch Schützen, die wollten nur mal zum Luftgewehrschießen als Gast auf unseren Stand - mittlerweile sind die im Verein, im Vorstand, und schießen alles mögliche bis hin zur Landesmeisterschaft.
    Aber - viele sind es leider nicht - und daher die Bitte an interessierte Schützen - jammert nicht, was alles nicht geht - kümmert Euch darum, was machbar ist! Und, trotz der politischen Situation - das ist deutlich mehr, als manch einer vermutet. Und im schlimmsten Fall (ich spreche aus Erfahrung, so ist unser Verein entstanden) - wenn man feststellt, das die vorhandenen Vereine tatsächlich nur altmodische Pappnasen sind - sucht man sich 7 Gleichgesinnte, und gründet einen eigenen Verein. Dieser sucht sich einen zu den Wünschen und Neigungen passenden Dachverband, und schließt sich diesem an.
    Eine eigene Schießanlage ist dann natürlich kräftezehrend (abhängig von den gewählten Kalibern), aber man kann auch mit einer vorhandenen Anlage einen Nutzungsvertrag abschließen. Bei Großkaliber ist das für einen kleinen Verein deutlich billiger, als eine eigene Anlage.
    Und ja, Sportschießen kostet Zeit oder Geld. Wenn man Beides nicht hat, sollte man seinen Lebensstil überarbeiten und hat definitiv andere Prioritäten.
    Für Tipps und Hinweise stehe ich gern zur Verfügung ;)

  • Ich weiß, was Vereinsvorstand für ne Arbeit ist, ich habe es selber gemacht (allerdings nicht beim Schießen, sondern beim Fliegen. Ist wenn überhaupt noch mehr Papierkram...) und bin dankbar für Leute, die die Arbeit auf sich nehmen. Allerdings verstehe ich eine Führungsposition (also auch eine Vorstandschaft) als eine Dienstleistung an die Geführten, also ist meine Arbeit als Vorstand den Willen der Mitglieder zu kennen, zu verstehen und umzusetzen, sofern er mich nicht in den Knast bringt. Speziell bei Vereinen, die (nur) ältere Herrschaften im Vorstand haben, habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich eine gewisse Eigendynamik entwickelt (es wird Regierung gespielt, irgendwas in Vorstandsitzungen ohne den Einfluss der Mitglieder beschlossen und einfach umgesetzt) und dass sich eine gewisse Anspruchshaltung herauskristallisiert ("Ich bin hier der Vorstand, ich stecke so viel Arbeit in den Verein, dass ich auch bestimmen darf was hier geht und was nicht"). Und das finde ich halt schädlich, auch weil sich der Vorstand sich so mit der Zeit von den Mitgliedern wegentwickelt. Irgendwann gibt es dann großen Krach, dann treten ein paar aus und es gibt einen neuen Vorstand. Könnte man ja auch einfacher haben, aber gut.

    Dass keine neuen Vereine aus dem Boden sprießen und neue Schießbahnen aufgebaut werden hat allerdings viel mit mangelnder Nachfrage, neuen Regeln die den Bau krass verteuert haben und Problemchen mit Baugenehmigungen zu tun als mit der bösen faulen Jugend von heute, die sich lieber ins gemachte Nest setzt.

    Friendly fire - isn't

  • ...("Ich bin hier der Vorstand, ich stecke so viel Arbeit in den Verein, dass ich auch bestimmen darf was hier geht und was nicht")....

    Und genau wegen solch einem Vorstand sind meine Holde und ich ausgetreten.
    Mit zwangsweisen Verkauf der Waffen und Hinterlegung der WBK's bei der Behörde.

    Ein knappes Jahr später gab's zwar 'n komplett neuen Vorstand aber wir haben immer noch die Backen voll von der damaligen Vereinsmeierei.
    Ist nun schon fast 10 Jahre her ...

    MfG

    Bernd