Ballistol nicht für Korntunnel?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 1.809 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. März 2015 um 17:12) ist von Christian 1984.

  • Hallo, der Korntunnel der Weihrauchgewehre ist doch bekanntermassen aus Zinkdruckguss, dessen Beize nach dem Hörensagen Ballistol nicht so gut vertragen soll. Ist die Kimme aus Stahl? Ich habe mit einem Magneten probiert, der zieht leicht an, aber es kann auch sein, dass er auf die Schrauben reagiert, möchte sie auch nicht extra abbauen. Soll ich dann den Korntunnel beim Abwischen mit Ballistol aussparen?

    LG Frank

  • Howdy!

    Also der Korntunnel, Tunnelfuß und die Kimmenhalterung sind tatsächlich aus Zinkdruckguss, nur die Klemmhülse, Korneinsatz und Kimmenfeder aus Stahl (mit Ausnahme der
    Kleinteile wie Schrauben, Kimmeneinsatz)
    Meiner Erfahrung nach leidet ein geschwärztes (brüniertes?) Zinkteil definitiv unter Ballistol insofern, als daß sich die Farbe von
    Schwarz langsam in ein seltsames Schwarz mit Grünstich verändert. Diese Beobachtung können einige SRS-Waffen-Besitzer
    sicher bestätigen. Bei meiner Walther PPK (8mm) Baujahr 1995 verhält sich das jedenfalls so.

    Allerdings:

    Meine Weihrauchs kriegen täglich nach dem Schiessen ihren Ölfilm aus Ballistol ab und da tut sich nix so schnell.

    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Öle das Ding ein, wenn Du magst. Und selbst wenn sich eine Verfärbung oder Ähnliches einstellt,
    es gibt Schlimmeres...die Welt kostet so ein/eine Korntunnel/Kimme ja nicht.

    Ausserdem sind Weihrauchs wie Motorräder und Männer... :D ...wenn sie älter werden, aber gut gepflegt sind, stehlen sie so manchem
    Neuteil oder Jungspund die Show!

    Liebe Grüße!

    Josh

  • Hallo

    generell ist es m.M. nicht erforderlich den Lauf- und meintwegen auch den Korn(tunnel) exzessiv und vor allem nach jedem Gebrauch zu ölen.
    Eigentl. mag ich Ballistol jedoch hat der Hersteller einen Fehler gemacht, er ist hier auf einer Entwicklungsstufe stehen geblieben
    und es mag nicht immer gut sein "Tradition" als Alibi vorzuschieben.
    Mittlerweile gibt es Additive die weitaus komplexer, materialschonender und umfassender sind als Ballistol. -Dazu gibt es mehr als genug zu lesen hier.
    Natürlich wird der ein oder andere Ballistolverfechter diese These nun als Unsinn darstellen, doch das stoppt nicht den Trend und den Zahn der Zeit
    diesbzgl. umzudenken.
    Insgesamt hilft zwischen den ganzen Meinungen doch nur der kritische Selbsttest mit div. Produkten und für sich eine akzeptable Mitte zu finden.#

    netter Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von Ballistic (5. März 2015 um 22:24)

  • Ja es bekommt einen leichten Grünstich,aber mein Gott diese Teile sind so klein,das fällt kaum auf!

    Der Herrsteller ist aber nicht auf der Stufe stehen geblieben Ballistic ,vom gleichen gibt es nämlich ein Produkt namens Gunex,da passiert sowas nicht ;^)

  • Der Herrsteller ist aber nicht auf der Stufe stehen geblieben Ballistic ,vom gleichen gibt es nämlich ein Produkt namens Gunex,da passiert sowas nicht ;^)

    Hallo Christian 1984,

    teilweise kann ich dir zu deiner vom selben Hersteller stammenden Alternative zustimmen.
    Jedoch stellt sich die Frage, wenn es bekannt ist, dass Ballistol diese "Nebenwirkungen" hat, warum verbessert man dann nicht die Eigenschaften des Produkt an sich
    anstatt ein neues zu kreieren und damit im Umkehrschluss das eigene, vorhergehende, auf das soviele schwören, Produkt abzuwerten?
    Ballistol (Klever) wirbt bis heute damit das Ballistol optimal / unentbehrlich z.B. u.a. zur Waffenpflege ist, und stellt dennoch ein anderes Produkt her das noch besser zur Waffenpflege zur Waffenpflege sein soll? Warum? Also was nun optimal / unentbehrlich oder nicht?
    Zudem war die Fragestellung in Richtung des ursprünglichen Ballistol gerichtet und dies ist m.M. nicht mehr zeitgemäß bzw. es gibt bessere Produkte z.B. meintwegen
    Gunex (obwohl es mir fernlag konkret andere Produkte zu benennen). Und genau darauf wollte ich bei der Antwort zur Frage des Threaderstellers hinaus, einfach mal andere
    Dinge zu probieren als obligatorisch Ballistol zu verwenden. Wird jetzt wohl einigen Ballistolfreunden nicht gefallen, wie erwähnt, generell mag ich Ballistol das ist aber kein Grund
    dennoch für andere viell. sogar bessere / angepasstere Produkte offen zu sein.

    netter Gruß

  • Balistol löst Zink und Zink-Legierungen. Balistol z.b. auch nicht auf Messing.

    Edit: nicht Zink sondern Kupfer.

    Einmal editiert, zuletzt von jollyhoker (6. März 2015 um 16:57)

  • Jedes Produkt kann man falsch einsetzen. Es gibt viele Produke wo Universalöl draufsteht, trotzdem nehme ich für den Salat was anderes. ;^)

    Ich benutzte Balistol seit Jahren auch auf Zinkteilen/Waffen und wenn man ordenlich nachwischt gibts auch keinen Grünfärbung - zumindest konnte ich keinen Feststellen. Bei RS Waffen ist das sowieso kaum ein Thema da meistens alle Teile Stahl sind und man kaum gebeizten Zink einsetzt.

    Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst wüde ich das Gunex nehmen, von dem hört man nur gutes.

  • Ballistol ist richtiges Waffenöl und richtig angewendet ein sehr gutes und universelles. Es eignet sich nur nicht für schwarz angemalte Spielsachen aus Zinkweichguss ;) An richtigen Waffen aus echtem Stahl gibt es da keinerlei Probleme, die mir bekannt wären.
    Es gibt auf dem Markt eine Fülle von möglichen Alternativen, von denen ich auch schon einige durchhabe. Geblieben sind bei mir hauptsächlich Ballistol und WD40, alles andere hat sich irgendwie bei mir nicht durchsetzen können, auch wenn die Alternativen sicherlich ebenfalls sehr gut sind. Mit Ballistol hatte ich in den letzten 16 Jahren, in denen ich es anwende, noch nie irgendwelche Probleme.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Der Grünstich bei der Verwendung von Ballistol auf gebeiztem Zink Druckguss kommt m.E. daher das ...
    Zink Druckguss lässt sich nicht brünieren - das gibt es nur bei Stahl.
    Zink Druckguss wird gebeizt.
    Um ein Werkstück aus Zink Druckguss beizen zu können, muß zuvor eine Beschichtung mit hohem Kupferanteil
    aufgebracht werden.
    Ballistol wiederum liebt Kupfer und löst dieses gern an. Das Kupfer oxidiert ... leicht grünlicher Belag.
    Ballistol löst kein Metall auf. Auch keinen Zink Druckguss.

    Wenn man normal pflegt passiert da meiner Erfahrung nach nichts.
    Wer meint 'Viel hilft viel' und das Werkstück in Ballistol ertränkt,
    oder zum konservieren viel aufbringt und einlagert, der kann schon einmal Überraschungen dieser Art erleben.

    Mit Ballistol hat die Firma Klever ein gutes Allround Produkt am Markt, das nie den Anspruch hatte das ultimative Waffenöl zu sein.
    Da hat die Firma anderes. Ballistol lässt sich eigentlich auch nicht verbessern, das ist gut so, wie es ist.
    Ich selbst nutze Ballistol gern für alles mögliche, unter andrem auch um meine Waffen nach Gebrauch abzuwischen um Handschweiß etc. zu entfernen.
    Überhaupt ist es für Druckluft Waffen m.E. sehr gut geeignet, bis auf die Stellen an denen man besser Silikonöl verwendet.

    Bei Heißgasern verwende ich es nicht am Verschluß, da es durch die Hitze zum verharzen neigen soll.
    Das mache ich auf anraten meines Büchsers nicht - bestätigen kann ich diese Behauptung also nicht.
    Da verwende ich primär Brunox.


    EDIT: um nach meinem vielen Geschwätz mal wieder auf ie Frage des TS zurück zu kommen ... :rolleyes:
    Meines Erachtens kannst Du ruhig Deine Waffe mit Ballistol pflegen, auch den Korntunnel.
    Was man vermeiden sollte ist, das an der Waffe dicke Tropfen von Öl verbleiben.
    Ich würde nach der Pflege evt. Tropfen vom KT wegpusten und anschließend noch einmal leicht trocken nachwischen.


  • Hallo Helmut, ich habe mein neues HW50S bisher nur mit Vaseline behandelt, d.h. ich habe sie mit einem Lappen dünn aufgetragen und die Waffe damit eingerieben und danach abgewischt. Eigentlich sollte das doch auch gut gegen Rost sein? Ich weiß nur nicht, ob es Fingerschweiß neutralisiert...

    LG Frank

  • Das Problem sind hier im Forum nicht die "Ballistol-Lover", sondern vielmehr die "Ballistol-Hater".

    Ich reibe seit Jahren > 20 Jahren verschiedenste Gewehre mit Ballistol ab. Auch welche von Weihrauch mit Zinkdruckguß-Abzugsbügel und -Korntunneln. Da gibts keine Probleme. Anscheinend verwenden das Zeug manche verkehrt... Man gibt es auf einen Lappen und reibt mit diesem Lappen die Metallteile ab. Auch gern den Schaft und den Riemen. Passiert nix.

  • Vaseline funktioniert ganz sicher auch gegen Handschweiß, mir wäre das für die Außenpflege nur zu 'glibberig'. :^)
    Auch kommt man beim putzen ja auch zwangsläufig an Holzteile, da ist Vaseline vielleicht auch nicht so chic.
    Vaseline (als Fett) trage ich eigentlich nur dort auf, wo es lange verweilen und gut schmieren soll.
    Also z.B: an Abzug, Verschluß und anderen verdeckten Teilen die gleiten wollen und Schmierung brauchen.

    Einen feinen Ölfilm, also wie schon beschrieben - Lappen anfeuchten und das Werkstück damit abreiben, ziehe ich für Außenlauf
    Systemgehäuse, etc. vor.
    Ggf. noch einmal leicht trocken abwischen, wenn es speckig und ungleichmäßig glänzt ist es eigentlich schon zuviel.

    Ich persönlich mag Ballistol, schlicht und ergreifend auch weil es in fast jedem Haushalt irgendwo zu finden ist und auch Holz gut pflegt.
    Wenn im Forum also Jemand fragt womit Er pflegen soll kann man eigentlich immer zurückfragen "Wo steht denn bei Dir das Ballistol?" ;^)
    Wenn Jemand fragt ob man auch WD 40 nehmen kann, was auch in vielen Haushalten Standard ist, dann kann man auch fragen
    "Willst Du nicht lieber Petroleum oder flüssigen Grillanzünder nehmen?" :whistling:

    Aber gerade bei der Pflege gibt es sehr viele Meinungen.
    Letztlich kann man da nur ausprobieren.

    Ich selbst nutze gern als Öl das Brunox, weil der Ölfilm etwas stabiler ist als beim Ballistol und es Holz eben so gut pflegt.
    Aber wer sich nicht 20 verschiedene Dosen Pflegemittel hinstellen möchte, oder eben gerade nur Ballistol vor Ort hat,
    der fährt damit m.E. auch sehr gut.

    Wer nun fragt "Warum löst Ballistol eigentlich Kupfer an?" ... das macht eigentlich fast jedes Öl,
    das den Anspruch hat wenigstens ein wenig für Waffen geeignet sein zu wollen.
    Das ist gewollt, schlicht aus dem Grund das es dabei helfen soll Tombak Reste aus den Zügen von Heißgasern leichter zu lösen.

  • Wer nun fragt "Warum löst Ballistol eigentlich Kupfer an?" ... das macht eigentlich fast jedes Öl,
    das den Anspruch hat wenigstens ein wenig für Waffen geeignet sein zu wollen.
    Das ist gewollt, schlicht aus dem Grund das es dabei helfen soll Tombak Reste aus den Zügen von Heißgasern leichter zu lösen.


    Das ist einleuchtend. Gut erklärt, man merkt, Du hast schon fundiertes Fachwissen. Das meine ich ehrlich!

    LG Frank

  • Danke für die Blumen, aber dieses Fachwissen entstammt zum Großteil diesem Forum. :^)
    Ich habe mir nur erlaubt das zu komprimieren und mit eigenen Erfahrungen zu vermengen. :whistling:
    Außerdem schwätze ich manchmal gerne und viel. :P
    Ich sage auch nicht "Macht was ich mache" sondern "Ich mache das so, weil ..."

    Dieser Thread zeigt, finde ich, aber auch ganz gut in welchem Dilemma die Hersteller von Waffenölen stecken.
    Der eine Waffenbesitzer möchte Kupfer gelöst sehen - der andere Waffenbesitzer möchte das tunlichst nicht.

    Jetzt pauschal zu sagen "Dies taugt was - das nicht .. " das bringt nichts, weil es so auch gar nicht stimmt.
    Der Anwender muß sich halt überlegen was er, zu welchem Zweck, wie richtig einsetzt.

  • Hier will keiner Blei entfernen oder seine Waffe gegen Straßensalz versiegeln. Für die normale äusserliche Pflege ist Ballistol seit Jahrzehnten, wenn nicht schon seit über einem Jahrhundert, absolut ausreichend. Auch wird es nicht vom Hersteller als "Waffenpflegemittel" verkauft, sondern als Universalöl. Auch die hartnäckigen Verkrustungen die hier manche bei ihren Mechaniken haben wollen mit Ballistol kenne ich nicht. Zudem wird Ballistol vom Hersteller als "nicht verharzend" angegeben.

    Quelle: http://www.ballistol.de/90-0-BALLISTOL-Universal-Oel-.html

    Ganz sicher gibt es heute bessere "Waffenöle" als es Ballistol ist. Die dauernde Hexenjagd auf das Zeug, es würde verharzen, nix taugen, nicht ölen, nicht konservieren, ist aber meiner Meinung nach absolut daneben. Es kippt auch keiner Nähmaschinenöl in sein Auto und wenn der Motor dann verreckt behauptet er das Zeug wäre "Dreck". Manche Produkte sind für verschiedene Anwendungsfälle gedacht. Und wenn Ballistol Kupfer anlöst und deshalb eben die Oberfläche von Schreckschusswaffen angreift dann ist es eben das falsche Öl dafür. Wenn ich meine Motorhaube mit Bremsflüssigkeit abreibe ist der Lack auch im Eimer. Schei** Bremsflüssigkeit oder was? Der Markt ist groß und jeder kann sich das Passende aussuchen.

  • Stimmt es ist ein Universalöl ;^) ,nehme es auch gerne zum Moped Putzen :^) ,damit bekommt man das Kettenfett was sich gerne überall verteilt und in den Felgen klebt gut weg!.

    Und das es zur Pflege von SSW gut geeignet wäre steht auch nicht drauf,das kommt nämlich noch aus einer Zeit in dem man sich ohne weiteres scharfe Waffen kaufen konnte :laugh: .

    Und ja es färbt Zinkteile über die Zeit leicht grün,beim LG sieht man das in der Sonne minimal,wen es stört kann ja ne neue Kimme und ein Korn kaufen!.
    Aber man kann es eben auch für Holzschäfte .......... benutzen,das Gunex riecht schon viel "Giftiger" *lol* .

    Ich mag Ballistol!