Eure Erfahrungen mit deutschen GK-Sportpistolen?

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 7.673 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. März 2015 um 23:47) ist von Büroklammer.

  • Hallo P22,

    ich kann Dir nur meine Erfahrungen mit der H&K USP Elite schildern. Ich hatte mir dieses Modell bewusst wegen dem WS gewählt. Den Antrag hatte ich für .45 ACP gestellt.
    Nach einiger Suche konnte ich dann eine USP Elite für 700.-- , wirklich neuwertig erwerben. Dann habe ich etwa 2 Jahre nach einem WS in 9mm gesucht und dann eines für etwa 520.-- Euro gefunden und gekauft.
    Alles in Allem mit Eintragungskosten und noch etwas Zubehör habe ich dann knapp 1500.--€ bezahlt. Ich denke es geht fast nicht günstiger.

    Zur Waffe:

    die USP ist relativ leicht und hat einen langen Abzugsweg - daran muss man sich gewöhnen. Mein Abzug wurde etwas überarbeitet und ist nun für mich ideal. Das Visierbild ist super.
    Die Schussleistung ist ausgezeichnet (besser als meine Fertigkeiten). Es dauerte etwa 500 Schuss bis ich mich an die USP gewöhnt hatte, aber nun will ich nichts mehr anderes.
    Das WS in 9mm ist ebenfalls super und alles kann ohne Werkzeug oder Anpassungsarbeiten in 10 sec gewechselt werden.
    Da ich Wiederlader bin, habe ich mir eine günstige Ladung für etwa 19 cent entwickelt mit der ich sehr zufrieden bin. Ladungsdaten gebe ich aus Haftungsgründen nicht weiter, als Geschoss verwende ich das 200gn H&N SWC Blei verkupfert ohne crimp

    ich hoffe das hilft bei der weiteren Entscheidungsfindung.

    Grüße

    Harald

    :F: und:ptb: nur noch sehr wenige - wegen Jagd und GK

  • Ich habe mir Damals mit 21 eine Heckle rund Koch ELite zugelegt in 9x19mm.
    Optisch ist es keine sehr schöne Waffe wie ich finde, jedoch eine sehr gute Basis um das Schiessen zu lernen.
    Habe dann später die Waffe beim Büma (Abzug) überarbeiten lassen auf 1300g und einen Griffüberzug von Hogue
    aufgezogen.
    Meiner Meinung nach jetzt eine perfekte Waffe. Die Kanone bedarf kaum großer Pflege und funktioniert
    mit nahezu jeder Munition.
    Im Wettkampf konnte ich schon über 380 Ringe erzielen, was mir immer wieder zeigt, dass die Waffe garnicht
    so übel ist.
    Meine HK hat nun ca. 15.000 Schuss runter und schießt noch wie am ersten Tag.
    So ne Kanone kannst du ohne Bedenken gebraucht kaufen.
    Sollte mal was an dem Ding kaputt ghen, so halten sich die Kosten für Reparaturen sehr in Grenzen.

  • Als erstes muss man sich mal über die Disziplin machen, in der man diese KW schießen möchte.
    Es besteht ein grober Unterschied, ob es eine Gebrauchtswaffe ist oder eine Sportwaffe.
    Beide können GK im gleichen Kaliber sein, aber die Gebrauchspistole muss die originale feste Visierung, Abzug und Griffschalen haben, während in der Sportpisolenklasse eine Micrometervisierung, Sportgriff und fein einstellbarer Abzug mit Triggerstopp zulässig sind.
    Klassische Gebrauchspistole müssen irgendwo (auf der Welt) als Dienstpistole beim Militär, Polizei usw. im Einsatz sein, bzw. gewesen sein. Daher ist von C96, über Sig 210 bis zur USP, Glock usw. alles zulässig, sofern prinzipiell sportlich zugelassen.
    Bei Sportpistolen kann man frei wählen und tunen, was in der Disziplin zulässig ist. Die angesprochene Sig-Sauer X-Five würde darunter fallen. Sie ist ja die Sportversion der Sig-Sauer P2xx Reihe Dienstpistole.
    Hinzu kommt noch, dass es für reine Dienstpistolen eher weniger ein Wechselsystem gibt.

    Ich empfehle eher eine KW im Kal. 45 ACP. Sie macht größere Löcher und kann bei gleicher Treffpunktlage schon mal in den nächst höheren Ring retten. Weiterhin ist das Schussverhalten eher schiebend, als giftig wie das der 9 Para. Ein großer Vorteil hat die 45 ACP beim Wiederladen. Etwa doppeltes Hülsenvolumen bei halben Gasdruck macht sie bei weitem unempfindlicher bei geringen Toleranzfehlern. Der höhere Preis bei Fabrikmunition erledigt sich beim Wiederladen. Dort ist der Preisunterschied der Geschosse annähert gleich, ZH sowieso und die Pulvermenge in Abhängigkeit der Sorte auch. Insgesamt ist die dickere Hülse und dickere Geschosse einfacher handzuhaben. Einziger Nachteil ist die nötige teurere Fabrinkmunition bis zum Wiederladestart.
    Da die Geschossenergien in etwa gleich sind und alle Sportordnungen keinen Unterschied in der Klasse zwischen 9 mm und 45 ACP machen, sind auch alle Schießstände dafür zugelassen, die 9 Para vertragen. Eine Sonderfall ist wegen Faktoren und Magazinkapazitäten beim IPSC-Schießen. Die Magazinkapazität ist ansonsten kein Entscheidungskriterium, da alle KW-Magazine ohnehin nur mit 5-Schuss geladen werden dürfen.
    Letztlich ist es im Falle eines WS günstiger wenn man mit 45 ACP startet. Dann kann man bedürfnisfrei ein 9 Para und KK-WS nachkaufen.

  • Ist es sinnvoll sich schon ganz am Anfang ein Wechselsystem zu kaufen? Oder macht es mehr Sinn, erst auf WS umzuschwenken, wenn das Bedürfnis für jedes Kaliber in jeder Disziplin schon gedeckt ist? Nicht, dass bei der sechundzwanzigsten Kurzwaffe der Sachbearbeiter ablehnt mit der Begründung man hätte doch schon ein passendes Wechselsystem in diesem Kaliber für diese Disziplin.

  • Wichtig ist, dass Du am Anfang viel trainierst.
    Die Schachtel .45 liegt glaube ich bei ca. 18 Euro. 9mm Bekommst du die Schachtel wenn du gut verhandelst um ca. 8 Euro.
    Ich habe mich damals bewusst gegen die .45 entschieden, da ich für´s gleiche Geld doppelt so viel 9mm Schiessen kann.

    Klar ist die Wahrscheinlichkeit mit der .45 den nächst höheren Ring anzureissen höher, jedoch ist Training das Rezept für den
    Erfolg.

    Kauf dir ne 9mm und lerne das Schiessen. Wenn Du es dann kannst, dann kauf dir ne .45, da du dann kein Training mehr benötgist
    um die kostspieligen Anfängerfehler abzutrainieren.

  • So ganz nebenbei: .45 ACP und 9mm Para schießen eben nicht immer in der gleichen Disziplin gegeneinander, so dass der Vorteil durch größere Löcher wegfallen kann. Beim BDS sind zB bei der Präzision auf 25 m Pistole bis 9mm (1001/1101) und Pistole über 9mm (1002/1102), bei Mehrdistanz ist es ähnlich.

  • für 1000 Euro denke ich, wirst Du sicherlich eine Matchtaugliche Waffe finden können.
    Schade, dass DIr die CZ´s nicht zusagen. Gerade bei CZ bekommst Du viel für wenig Geld.
    Alternativ könntest Du Dir mal nach einer S&W Target Champion umschauen.

    Zum Thema Glock möchte ich anmerken "Entweder liebt man sie oder hasst sie"

  • .45 ACP und 9mm Para schießen eben nicht immer in der gleichen Disziplin gegeneinander,


    Gut, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt.
    Es ist aus Sicht der Beantragung eines Bedürfnisses egal, ob man eine Waffe in 9 Para, 45 ACP oder ähnlich beantragt, wie auch wohl alle Schießstände da in Sachen Schießmöglichkeit keinen Unterschied machen. Also wo 9 Para geschossen werden kann, darf auch 45 ACP geschossen werden, wie es auch beide Kaliber sowohl in der Dienst- bzw. Gebrauchtsklasse, wie auch Sportpistole geschossen werden können. Die meisten Disziplinen unterscheiden das Kaliber auch nicht.
    Daher - der Preis der Waffe ist fast immer identisch, die Vorteile im Wiederladen für die 45'er sind bekannt.
    Das wollte ich nur in die Waagschale der Entscheidung werfen.

  • Vielen, vielen Dank für eure ausführlichen Rückmeldungen :thumbup:

    Für mich steht eigentlich der Kauf einer Waffe mit Kaliber .45 ACP fest, um auf 9mm wechseln zu können ohne weitere Eintragung im WBK. Ich werde mich mal nach einer USP Expert umschauen :^)
    Wiederladen steht für mich jetzt erstmal nicht an; da muss man erstmal in den sauren Apfeln beißen mit der teureren 45er Munition. Wenn ich Glück und/oder Geld übrig habe kommt vll. gleich noch ein Wechselsystem dazu.

    In dubio pro reo

  • Kaufst du 45. Munition a 500 Schuß oder sogar im Packet zu 1000 Schuß kostet die Schachtel meißt zwischen 14,00 und 15,00 Euro. Von daher ist das nicht so teuer.

  • Genau, das ist auch mein Gedanke. Erstmal ein paar Sorten ausprobieren und sich mit dem (persönlich) besten P/L-Verhältnis eindecken. :^)

    In dubio pro reo

  • Hallo P22

    Ich als Sportschütze sehe in dem Kaliber .45 ACP keinen Vorteil gegenüber der 9mm para. Ich besitze zwar selber eine 1911er, aber nur aus Spass, schiesse damit keine Wettkämpfe.
    Die Präzision einer 9mm para ist normalerweise höher durch die höhere Geschwindigkeit und im Verhältniss grössere Lauflängen. Ausserdem ist sie rund 70% günstiger und sanfter im Schussverhalten.
    Ich rate dir also von .45 ACP ab, vor allem für Präzisionsschiessen. Hier wäre eigentlich die 7.65mm para für mich das Nonplusultra.
    Ich selber schiesse Wettkämpfe mit einer modifizierten SIG P210 im Kaliber 9mm, schiesst auf 50 Meter ausreichend genau um mit .22 mitzuhalten. Die CZ 75 ist eine gute Pistole, lässt sich am Abzug was machen und kostet nicht die Welt.
    Glock ist, wie schon oft geschrieben, so eine Sache. Ich kenne Leute, die schiessen mich mit so einem Teil in Grund und Boden, ich selber bin schon fast froh wenn ich überhaupt damit die Zielscheibe treffe.
    Allerdings bietet sie einige Vorteile: Sie ist günstig und es gibt sehr viele günstige Zubehörteile wie Griffe, Visiere, ect. Auch lässt sich am Abzug sehr viel machen. Aber eine rohe Glock 17 die Hölle zum Schiessen.
    Du kannst dir auch ne stinknormale SIG P226 zulegen, die ist aber in der Qualität nicht auf dem höchsten Niveau, aber durchaus ok zum Schiessen, Auch ne P220 oder P228 sind nicht schlecht, vor allem günstig als Occasion.
    Aber eine .45 ACP als Sportwaffe ist für mich ein Handycap...

    Gruss
    Python

    Pistolen, (9mm, .45 ACP) Colt Python 6'', (.357 Magnum) Morini Matchpistole, (.177 Diabolo) Jagdgewehr (7.5x55mm)

  • Als jemand der kein GK schießt und auch wenig Ahung davon hat wundert mich eines dann doch.
    Manche scheiben: Diese Waffe xyz gefällt mir nicht. Vom Aussehen?

    Jemand aus dem Schützenverein hat mich/ uns mal "trocken" ausprobieren lassen.
    Da ich eher kleine Hände habe bin ich mit einer großen Walther Pistole nun mal überhaupt nicht zurecht gekommen.
    Weder in der Handhaltung noch beim Abziehen.
    Gut, es gibt da unterschiedliche Wechselschalen, aber trotzdem.
    Dagegen lag mir die alte PPK so gut in der Hand als wäre sie für mich gemacht.
    Nachteil: Bin mit dem Abzug nicht so zurecht gekommen, habe sie immer etwas seitlich weggedrückt.
    Dagegen passte mir eine Ruger nicht so, war aber besser beim Abzug. Fingerlänge passte einfach besser.

    Bevor ich mir da etwas kaufen würde müsste ich erst mal probieren, und Probe schießen.

    Wenn man mal Walter weg lässt komme ich mit typischen Polizeipistolen mit nach hinten steigernder Grifflinie
    besser zurecht. Obwohl bei Polizeipistolen der Griff meist dicker ist wegen dem größeren Magazin.
    Also CZ 75 -07 Duty ist besser als die normale CZ 75, da fallende Grifflinie.
    Oder Glock besser als HK. Oder Ruger besser als Sig Sauer.
    Oder Sig Sauer besser als Colt. Aber das ist wohl sehr individuell. Und kann sich auch ändern.

    Wenn es davon abhängen würde wie gut ich schieße würde ich also auf jeden Fall alle Waffen erst mal ausprobieren
    und auch mit dem Schießtrainer reden.