CO2 - Kapseldichtungen selber gießen

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 3.381 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. Oktober 2014 um 23:07) ist von baikal-513.

  • Hallo,

    ich lese bisher nur regelmäßig in diesem Forum, nun habe ich eine Frage zu der ich mit der Suche und nach dem durchstöbern des Forums nichts gefunden habe.
    Ich habe vor dem Einmotten meiner MP-654k Baikal Makarov vergessen die CO2 Patrone zu entfernen. Nun ist die Dichtung natürlich hin.
    Ich habe noch eine Ersatzdichtung, die ich vor dem Einbau vermessen habe. Zudem besitze ich sowohl eine CNC Fräsmaschine als auch eine Drehmaschine. Damit wäre es ein einfaches eine Gussform aus Teflon für die Dichtungen selbst herzustellen. Außerdem könnte ich so auch gleich eine Laufdichtung herstellen.

    Woran es mangelt ist eigentlich ein passendes 2 Komponentensystem das ich als Gießmasse verwenden kann. 
    Kann jemand was empfehlen oder hat eine Idee?

    Gruß Paul

  • Nimmt man dafür nicht Gummi-Rohmasse zum Gießen mit anschließendem Vulkanisieren und erhält dann Gummi?

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • ...also bei Schneider kostet der Komplette Dichtungssatz 11€. Von daher würde sich das mal überhaupt nicht lohnen. Aber dir geht es sicherlich ums basteln oder?

    airgunsmith.tumblr.com
    "Sportverbände sind von ihrem Wesen her Verbreiter von Unsinn, von Bürokratie und profilierungsgetränkten Wichtigtuern."
    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012

  • Wenn du Drehbank und Teflon Rundmaterial zur Verfügung hast, dann dreh dir die Dichtung daraus. :D

  • Teflon ist nicht formstabil genug, Delrin ist zu hart, Butadien-Kautschuk ist nicht für CO2 geeignet und Santoprene ist zu teuer - ein Dilemma.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Ich hatte schon Co2 Magazine die eine PTFE Dichtung verbaut hatten...

    Und wenn man die Möglichkeit hat: Versuch macht kluch :D

  • PTFE/Teflon fließt.
    Das ist nicht dauerformstabil.

    Ich würde ein Versuch mit POM machen, das sich gut spanen läßt.
    Wenn Du an Polysulfon rankommst, ist das noch besser.


    Selber gießen ist so ne Sache.
    Es gibt kaum entsprechenden Materialien, die im Rohzustand so flüssig sind, als das man sie wie beim Zinngießen verarbeiten kann. Einige 2K-PU-Systeme, die man aber erst rausfinden muß.
    Meistens braucht man richtig Druck und Temperatur; also eine entsprechende Maschine.

    Dann doch lieber spanen.

  • Ich habe grade mal geschaut wo man sowas bekommt. Habe ein ähnliches Problem mit einer Dichtung bei einer etwa 60 Jahre alten Co2 Waffe.
    Bei eBay gibt es Polysulfon Rohlinge als Rundmaterial.
    Aber ich glaube ich gieß mir lieber eine Dichtung aus Gold, das wird billiger :)
    Wuste gar nicht das so einfaches "Plastik" so teuer sein kann.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • PTFE/Teflon fließt.
    Das ist nicht dauerformstabil.


    Auch wenn ich mich hier zum Deppen mache, warum sind dann die Dichtungen in einigen Co2 Airsoft Magazinen (z.B. GHK) und die Kolbendichtung meines LGs aus Teflon ?(

  • Teflon ist meine erste Wahl, wenn es um die Dichtung am Ventilstößel an alten CO2-Waffen geht.
    Nach vielen Jahrzehnten ist das Ursprungsmaterial für gewöhnlich so hart geworden, dass es nicht mehr dichtet.
    Je nach Aufbau kann es aber fast unmöglich sein, das Stück zu tauschen, das aber nur am Rande.


    Was aber ebenfalls evtl. geht, das wäre Polyethylen.
    Bis Tiefkühltemperatur hält es garantiert aus (Gefrierbeutel).
    Ich weiß nur nicht, ob man eine ausreichend weiche/harte Sorte irgendwo fertig bekommt.
    Interessant an dem Zeug könnte sein, dass es ein Thermoplast mit moderatem Schmelzpunkt ist.

    Eine Pressform aus Metall herstellen, eine ausreichende Menge PE bis zur Plastizität erwärmen, pressen, kühlen, fertig.


    Stefan

  • Ich dachte PE ist hart wie Glas und splittert auch so leicht. Nur durch Weichmacher, die evtl. durch CO2 herausgelöst werden, kommt es zu der Weichheit, die wir alle kennen.

    Teflon für Ventildichtungen ist zuanfangs ganz nett, denn es passt sich wunderbar dem Ventilsitz an, aber mit der Zeit bilden sich Grate an den Rändern und es wird mehr Kraft zum Öffnen benötigt.

    Ob das Material bei den Softair-Dingern wirklich Teflon ist, ist zu bezweifeln. Möglich wäre es aber schon, da es sehr billig ist und viele Fehler bei der Herstellung verzeiht. Haltbar muss es ja nicht sein, denn die Garantie gilt nur für 2 Jahre.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Ich glaub hier is was Verrutscht.
    Ich meine Die Dichtung die über dem Hohldorn sitzt und zusammengepresst wird wenn ich die CO2 Kapsel einschraube. Die ist bei der Makarov vermutlich aus Polyurethan - das ist aber nur geraten. Teflon ist da zu hart, es muss ja Gummiartig sein, damit es sich beim einschrauben etwas komprimieren lässt und so den Hohldorn frei gibt, der die CO2 Kapsel ansticht. POM und PSU wären da genau so schlecht. Ich habe es mit 2k Silikon versucht, das ich habe hat aber nur eine Shore Härte von 55, was dazu führte das in der Makarov sibirische Zustände herrschten. Die Dichtung war also viel zu weich und ist auseinandergeflogen durch den Druck der CO2-Patrone.
    Gummi und vulkanisieren wäre sicher nicht schlecht, aber da müssen die richtigen Füllstoffe rein, zudem weis ich nicht ob ich was besitze was die Vulkanisierungstemperaturen erzeugen kann - mal abgesehen das ich nicht wüsste wo ich Gummi her bekomme - Moment, hatte die Schwiegermutter nicht einen Gummibaum im Flur? 8o

  • PE hart?

    Eigenschaften laut Wikipedia:

    Zitat

    Ungefärbtes Polyethylen ist milchig-trüb und matt. Es fühlt sich wachsartig an und ist mit dem Fingernagel ritzbar. Es brennt mit tropfender, heller Flamme und brennt auch weiter, wenn man die Flamme entfernt. Das Brandabgas riecht ähnlich dem einer Wachskerzenflamme. Chemisch besteht es aus Wasserstoff und Kohlenstoff in Form hochmolekularer Alkane. Die Eigenschaften von Polyethylen lassen sich durch geeignete Copolymerisation gezielt ändern. Polyethylen besitzt eine hohe Beständigkeit gegen Säuren, Laugen und weitere Chemikalien.

    Polyethylen ist teilkristallin. Durch höhere Kristallinität erhöhen sich die Dichte und auch die mechanische und chemische Stabilität.

    Polyethylen nimmt kaum Wasser auf, es schwimmt auf Wasser. Die Gas- und Wasserdampfdurchlässigkeit (nur polare Gase) ist niedriger als bei den meisten Kunststoffen; Sauerstoff, Kohlendioxid und Aromastoffe lässt es hingegen gut durch.

    Die Härte wird durch die Steuerung der Polymerisation gesteuert, aber hart ist es wohl nie.
    Vielleicht eine Verwechselung mit Polycarbonat?


    Leider ist es nicht dauerhaft CO2-dicht, aber dann darf die Kapsel halt nicht ewig drinbleiben oder sie leert sich.


    Stefan

  • PC ist jetzt auch nicht unbedingt "hart". Eine PC Platte kann man biegen ohne dass sie bricht, PMMA ist da schon eher "hart".

    Darf ich damit angeben, dass ich mal Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuktechnik gelernt habe? :D

  • Es gäbe für das Ursprungsproblem noch eine Lösung.
    Die durchsichtigen PVC-Plastikschläuche, die es Baumarkt als Meterware gibt (kein Gartenschlauch!).
    Ein Stück mit ausreichendem Durchmesser und Wandstärke nehmen, längs aufschneiden dass Platte entsteht, Dichtungsring mit Lochstanzen herstellen.
    Einen möglchen Innenkonus mit einem schelldrehenden Schleifkopf unter Wasserkühlung einbringen, bevor der Ring endgültig ausgestanzt wird.


    Kostet wenig und wenn es nicht CO2-geeignet ist, dann wars den Versuch trotzdem wert.


    Stefan