Granulat was sich unter Stoßeinwirkung kurzzeitig verfestigt?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.637 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. September 2014 um 16:59) ist von MarcKA.

  • Ich habe gestern mit einem Jäger gesprochen, der mir gesagt hat daß es irgend ein Mittel (Granulat) geben soll, was unter Stoß/Schockeinwirkung sich kurzfristig, schlagartig verfestigt und dadurch Energie (Rückschlag) abbauen soll.
    Er wusste leider nicht wie das Mittel heißt, er hätte aber eine Flinte wo das Mittel wohl ab Werk hinten im Schaft drin sein soll.
    Leider wurde das Gespräch dann unterbrochen und wir haben uns dann nicht wieder gesehen, kann mir Jemand sagen um was es sich dabei handelt und ob das dann auch in einem Luftgewehr (Preller) funktionieren würde?
    Gruß Ingo

  • Vermutlich ist Wolfram Granulat gemeint. Das ist in Form einer relativ schweren Röhre im Schaft untergebracht. Das Stichwort ist Kickstop.
    Bleischriot geht auch. Es verfestigt sich aber nichts. Das lose Zeug beschleunigt etwas verzögert und nimmt dadurch einen Teil der Energie auf.

    Hier haben wir mal das Thema Dämpfung bei Prellern besprochen.

  • Klingt nach einem ähnlichen Prinzip wie der mit Sand gefüllte Kunststoffhammer.

    "Das Problem mit Zitaten aus dem Internet ist, dass man nie weiß, ob sie echt sind."
    - Abraham Lincoln -

  • Erstmal Danke für die Antworten,
    Der Jäger sprach von irgend einem Granulat!?
    Das mit der Kartoffelstärke in Wasser wusste ich schon, nur möchte ich das nicht in mein LG kippen :rolleyes:;(
    Dieser komische Zaubersand ist schon interessant, aber 60€ für 5 KG :wacko:
    Ich werde demnächst mal die Schaftkappe abschrauben und nachsehen wieviel Platz darin ist.
    Notfalls werde ich es dann mal mit Knetgummi und Bleikugeln probieren.
    Nur einfach mehr Masse wird den Rück/Prellschlag sicherlich nicht so gut dämpfen wie ein "aktives" Material was selbst Energie vernichtet.
    Irgend wie muß ich meiner Gamo doch den fiesen Rückschlag austreiben/verringern können, nach 20 Schuss habe ich regelmäßig blaue Flecken, Sowas kenne ich von meinen anderen Luftgewehren nicht.
    Gruß Ingo

  • http://www.jujuplay.de/epages/6453059…CFbPJtAodGjQAag

    dann sinds schon nur noch 35,-€ für 5 kg

  • Irgend wie muß ich meiner Gamo doch den fiesen Rückschlag austreiben/verringern können, nach 20 Schuss habe ich regelmäßig blaue Flecken,

    Das verstehe ich überhaupt nicht. Ein Preller hat keinen Rückschlag. Wenn ich mit dem Nagant von Ulli_S mit surplus Munition schieße, dann habe ich irgendwann eine blaue Schulter. Wo entstehen denn bei Dir die blauen Flecken ?
    Bei meiner HW35 entstehen blaue Flecken, wenn ich beim spannen den Lauf loslasse und er mir vor den Kopf schnappt. :D

    Mit Eurer Kartoffelstärke und dem Zaubersand werdet Ihr vermutlich nicht soviel Freude haben, weil das nicht wirklich schwer ist. Bleikugeln und Knetmasse erhöht das Gewicht, da bewegt sich dann aber nichts mehr. Und der Prellschlag ist ohnehin viel schneller als der Rückschlag. Da werden auch die beweglichen Massen nicht wirklich Energie "vernichten".

    Ich zitiere hier mal aus dem schon erwähnten Musashi HW97 Tuning Beitrag . Der mit der angeblich so langen Ladezeit.... ok, war 2008
    Beachtet insbesondere den Edit da drin.

    Zitat

    Es ist ein merkwürdiges Gefühl mit diesem Gewehr zu schießen, es fühlt sich anders an, vielleicht sogar subjektiv heftiger. Die Ergebnisse sind vielversprechend, aber vielleicht bau ich den Massedämpfer auch noch einmal aus, um den direkten Vergleich zu haben. (Edit: Nach einigen hundert Schuss und Vergleichen der Schussbilder wurde das bleigefüllte Kupferrohr, dann später doch im Hinterschaft festgesetzt. Es stellt also heute nur noch eine unbewegliche Zusatzmasse im Hinterschaft dar.)

  • Warum die Gamo so schlägt weiss ich auch nicht, solche blauen Streifen an der Schulter hatte ich bei Luftgewehren noch nicht, ich habe mal mit nem Kumpel Tontauben geschossen, da sah meine Schulter ähnlich (eher noch schlimmer) aus, nur das ist auch eine ganz andere Waffe (12/70).
    Meine Gamo hat definitiv einen Rückschlag.
    Angeblich sollen die Gamos ja eine 24 Joule Feder bzw. Gaskolben haben, um auf 7,5J. zu kommen soll das Gewehr eine Entlastungsbohrung im Kolben haben, ob es damit was zu tun hat?

  • Ja, die meisten Gamos sind über eine Entlastungsbohrung gedrosselt und prellen dementsprechend heftig. Aber dass man davon eine blaue Schulter bekommt waage ich zu bezweifeln.


    Das sei Dir überlassen, Fakt ist, daß bei mir nach dem Üben/Schießen mit dem Gamo ein deutlicher roter Abdruck, teilweise sogar mit der Struktur meines Shirt-Stoffs in Größe des Kolbengummis an der Anschlagstelle meiner Schulter zu sehen ist, dieser färbt sich dann blau/grün und verschwindet wieder nach ein paar Tagen, ich würde glatt behaupten daß es sich dabei um einen blauen Fleck handeln muß.
    Da dieser eigentlich nur durch einen Rückschlag des Gewehrs kommen kann, gehe ich da jetzt einfach mal davon aus daß das Gewehr auch einen Rückschlag hat.
    Der Prellschlag des Gewehrs ist jedenfalls deutlich stärker als beim HW35 oder der CZ630.
    Mir ist sogar schon mal die 4mm Schraube die ab Werk den ZV Anschlag hält abgeschert.
    Gruß Ingo

  • Du sollst ja auch ein Gewehr fest in die Schulter ziehen, aber sooo fest doch auch nicht. :D

    Nee, Spaß beiseite. Verstehen tue ich es nicht, aber versuch es doch wirklich mit dem Bleischrot. Loch unter Schaftkappe gebohrt, Bleischrot (Bleipulver?) in ein entsprechendes Rohr, Stopfen beidseitig drauf, das Blei muß sich noch bewegen können und dann das Rohr in den Schaft. Wenn es besser wird schreib was drüber, im Zweifel kann ein schwererer Schaft eigentlich nie schaden.
    edit: Ich würde mit 100-300 Gramm anfangen.

    Einmal editiert, zuletzt von Akula (26. September 2014 um 11:36)

  • Da es sich um einen Kunststoffschaft handelt, gehe ich davon aus daß dieser sowieso hohl ist (habe noch nicht nachgeschaut), meine Idee war bis jetzt, Bleikugeln in Knetgummi einzuarbeiten und damit den gesamten Hinterschaft zu füllen, vorausgesetzt dieser ist wirklich hohl.
    Durch Zufall kam halt das Gespräch mit einem Jäger dazwischen, der mir eben von diesem "trockenem Granulat" im Hinterschaft erzählt hat, was durch schlagartige Verfestigung Energie abbauen soll, also Prinzip: Kartoffelstärke und Wasser.
    Ich könnte mir vorstellen daß es was Ähnliches wie dieser Zaubersand (nur schwerer) ist.
    Nach viel Googeln habe ich aber auch nur diese Röhren mit speziellem Füllmaterial gefunden, die dazu noch recht teuer sind.

    PS: Warum muß sich das Blei noch bewegen können?

  • Weil die freibewegende Masse den Prellschlag abfängt, wenn das Blei (oder wasauchimmer) fest ist wird nur die Flinte schwerer

    Kreative Menschen leisten dann am meisten wenn sie den Eindruck machen als täten sie nichts. 

  • Der Prellschlag entsteht weil der Kolben auf den Boden der Kompressionshülse semmelt. Weil der Kolben sich in den meisten Federdruckgewehren nach vorne, vom Schützen weg, bewegt, dürfte der Prellschlag also kaum für Verletzungen verantwortlich sein.

    Das bischen Rückstoß entsteht durch das Trägheitsmoment und der Gleitreibung des Kolbens bei der Vorwärtsbewegung. Meiner Meinung nach zu vernachlässigen.

    Wenn ich mich recht erinnere hatte Pellet schon mal solche Versuche mit einer HW97 gemacht?