Fragen zu scharfen Waffen

Es gibt 49 Antworten in diesem Thema, welches 7.253 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. August 2014 um 12:09) ist von Floppyk.

  • Nö, geht so gesehen kaum bis gar nicht und bringt auch nichts.

    Ganz so kann man das nicht stehen lassen, bei der Restauration von Waffen ist das durchaus üblich, zumindest bei dem Amis. :)
    Bei Neuwaffen hab ich es noch nicht gesehen.
    Aber wenn das original erhalten bleiben soll, ist das oft eine Möglichkeit.
    Bei Flinten wird das sogar noch öfters gemacht aber die haben ja eh kein Profil :)

    Grüße,
    Peter

  • Wenn man von "Abnutzung" des Laufes spricht ist weniger der Verschleiss der Züge und Felder gemeint sondern im allgemeinen das "Ausbrennen" welches hauptsächlich am Übergang vom Patronenlager zum Lauf sowie eben im Bereich kurz nach dem Lager stattfindet. Es entstehen Microfeine Risse in der Laufoberfläche die sich immer mehr erweitern. Eine Folge des hohen Gasdrucks und der hohen Temperaturen.
    Also ein normaler physikalischer Vorgang der nicht zwangsläufig etwas mit der Kadenz zu tun hat.

    http://www.sportgewehr.de/laufverschleiss.pdf

    Dieser Verschleiss findet bei jedem Lauf mehr oder weniger schnell statt, je nach Kaliber, Treibladung, Laufstahl etc. ..., auch bei ganz normalen Sportwaffen.
    So ist zB. in der Regel bei einer Sportwaffe in 6mm BR Norma (u.a. das Standardkaliber in den ISSF Wettbewerben) nach ca. 3000 Schuß der Lauf verschlissen bzw. so geschädigt daß keine vernünftige Präzion mehr zu erwarten ist.
    Bei Benchrestschützen welche natürlich einen noch höheren Präzionsanspruch haben wird der Lauf in noch kürzeren Intervallen gewechselt. Instandsetzen kann man sowas nicht. Der Lauf ist eben ein Verschleißteil.

  • Peter, die Frage bezog sich wohl eher auf das MG3/MG42, darauf auch meine Antwort. Sicher, ausbohren und zb. KK-Läufchen einkleben bei einer alten Büchse ohne Sammlerwert ist auch beliebt.

    Auf den Post vom Ded kann ich nur sagen: Patronenlager und Mündung nachsetzen ist bei verschiedenen Büchsen üblich, nur vielleicht nicht in Deutschland. Wenns bei den Amerikanern der Büchsenmacher für 200 Ocken (Dollar) macht, oder man selber im Keller für Umme, weil mans darf, und man braucht nachher nicht mal einen Neubeschuss rechnet sich das auch sicher.

    Nur bei uns kommt ja immer dazu das sowas nur ein Berechtigter darf und danach neu beschossen werden muss.

  • Wobei ein Beschuss macht keinen arm. Kostet was bei 60€ und sinnvoll ist es nunmal ja auch.

    Sag das mal jemandem der 60 Euro bezahlen musste die auch direkt in die Mülltonne hätten wandern können.
    Für ettliche Arbeiten die man an einer Waffe durchführen kann ist absolut kein "beschuss" nötig aber durch unser drecksgesetz vorgeschrieben...

  • Das beinhaltet alle wesendlichen Teile,- macht man sich auf den lauf ein Gewinde für eine Munungsbremse hat man ein wesendliches Waffenteil bearbeitet und dann muss es beschossen werden.

    Dann kannste ja mal ein Beispiel nennen wo du dies nicht gerechtfertigt findest,- ggf. kann man dir dann leichter in deiner Ansicht folgen.


  • Dann kannste ja mal ein Beispiel nennen wo du dies nicht gerechtfertigt findest,- ggf. kann man dir dann leichter in deiner Ansicht folgen.

    Wenn die Schraubenlöcher des Griffstücks ausgeleirt sind -> Null Sicherheitsgewinn
    Wenn die Mündung einer KK Waffe nachgesenkt wird -> Null Sicherheitsgewinn

    Da könnte ich jetzt lange aufzählen... aber bedenkenträger werden natürlich auch hier argumentieren können warum es nötig ist.
    Mikrorisse, Gefügeschäden, Materialermüdung, Splitter, Gasschlupf, Erosion...

  • Beim Nachsetzen einer Mündung sähe ich da ebenfalls kein Problem. Woraus soll hier ein höherer Gasdruck entstehen? Zudem gibt es kein Gesetz das mir verbietet auf ein bereits vorhandenes Mündungsgewinde eine frei käufliche Mündungsbremse zu schrauben. Ausser vielleicht was mit Anschein bla bla bla...

    Aber ich glaube das muss nicht Thema dieses Threads werden.

  • Beim Nachsetzen einer Mündung sähe ich da ebenfalls kein Problem. Woraus soll hier ein höherer Gasdruck entstehen?
    Aber ich glaube das muss nicht Thema dieses Threads werden.

    Neeee... beim Nachsetzen könnten sich Risse bilden, Lunker geöffnet werden oder schlimmeres.
    Beim Schuss lösen die sich dann und fliegen dem Nebenschützen direkt durch den Kopf. Oder viel schlimmer, der Riss bildet den Keim zu einer Laufspaltung!

    Nicht meine Meinung aber mit der Argumentationskette kann man sich auch in dem Fall den ordentlichen staatlichen Beschuss schönreden. :)

    Aber du hast recht, ich bin jetzt ruhig, das gehört nich hier hin :)

    Grüße,
    Peter

  • Hallo, hab mal wieder ein paar Fragen bezüglich MGs.

    1. Wo liegen die Unterschiede zwischen MG 42 und MG 53 ?


    2. Wie genau funktioniert die Wasserkühlung bei einem Maxim MG ?


    3.Kennt jemand eine Internetseite, wo die verschiedenen Stempelungen von einem MG 42 aufgelistet und beschrieben sind ?

    Danke schonmal im vorraus


    shooter777

  • MG 42 ist ein deutsches MG, MG 53 ist der yugoslawische Nachbau des MG 42.

    Oben ist ein Deckel, da wird Wasser reingefüllt. Die Menge variiert je nach Modell, beim MG 08 waren das 4 Liter, bei der Weiterentwicklung 08/15 waren es nur noch 2,8 Liter. Vorne ein Schlauch dran wo der Wasserdampf entweichen konnte, dort kondensierte und in einem Behälter gesammelt wurde. Die Weiterentwicklung MG 08/18 war hingegen luftgekühlt, der Laufmantel ist geschlitzt:

    http://de.wikipedia.org/wiki/MG_08#med…e_gun_MG_08.jpg

    Es gab vorher schon luftgekühlte Varianten des MG 08, bezeichnet als lMG 08, aber die waren hauptsächlich für den Einsatz in Flugzeugen gedacht.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Ich hab bei Wikipedia.de mal das MG 42 mit dem MG 3 verglichen. Da steht dass in einem MG 3 ein Stützrollenverschluss mit Verschlusssperre verbaut ist . Im MG 42 ist nur ein Stützrollenverschluss verbaut ohne Verschlusssperre.

    Man hat beim MG 3 die Schüsse pro min runtergesetzt durch einen schwereren Verschluss und hat eine Verschlusssperre eingebaut.

    Was ist eine Verschlusssperre ?

    Und vor allem warum hat man die Schüsse pro min von 1500 auf 1200 runtergeschraubt . Meiner Meinung nach man das keinen Sinn . Ich bin aus dem Text bei Wikipedia nicht schlau geworden . Da steht drin warum man das gemacht hat aber ich raffe es nicht . Kann mir vielleicht jemand das erklären.

    hier der Text :


    Die theoretische Feuergeschwindigkeit wurde geringfügig von 1500 auf 1200 Schuss/min unter anderem durch Verwendung eines schwereren Verschlusses und den Einbau einer Verschlusssperre herabgesetzt. Durch notwendige Tätigkeiten, wie beispielsweise das Wechseln des heißgeschossenen Rohres (nach 150 Schuss Dauerfeuer mit Gefechtsmunition oder 100 Schuss Manövermunition ohne zwischenzeitliche Abkühlung auf Handwärme), sinkt dieser Wert in der Praxis auf etwa 300 Schuss/min.


    Danke schon mal


    shooter777

  • ....
    Und vor allem warum hat man die Schüsse pro min von 1500 auf 1200 runtergeschraubt . Meiner Meinung nach man das keinen Sinn . Ich bin aus dem Text bei Wikipedia nicht schlau geworden . Da steht drin warum man das gemacht hat aber ich raffe es nicht . Kann mir vielleicht jemand das erklären.

    ...


    Weniger Störungen bei der Munitionszufuhr, da gabs beim MG 42 immer Probleme, u.a. auch mit abgerissenen Gurten etc.

    Die Verschlußsperre drosselt die Kadenz. Sowas findet sich u.a. auch in der Maschinenpistole Vz. 61 "Skorpion", die ansonsten auch unbeherrschbar wäre, trotz des relativ schwachen Kalibers 7,65mm Browning.

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  • Eine hohe Kadenz einer Handwaffe bringt selten mehr Treffer. Es verbraucht nur unnötig viel Munition. Eine vollautomatische Waffe klettert im Feuerstoß nach oben und wird schwer kontrollierbar. Daher schießt man kurze Feuerstöße. Daher macht die Kadenz einer Handwaffe nur bis zu einer gewissen Höhe einen Sinn. Das gilt nicht bei automatischen Waffen aus Flugzeugen und ähnlich. Dort ist die Waffe auf einer Lafette montiert und verhindert ein Klettern im Schuss. Gerade bei sich schnell bewegenden Zielen ist dann eine möglichst hohe Kadenz sinnvoll. Siehe Miniguns in Flugzeugen oder Schiffen zur Abwehr von schnell (an-)fliegenden Zielen.

  • Weder das MG 42 noch das MG 3 werden oder wurden aus der Hüfte geschossen. Höchstens im Notfall, aber eher hat ein Soldat sich das auf die Schulter legen lassen und hielt das MG am Zweibein und ein hinterherlaufender Soldat hat damit dann geschossen. Funktioniert natürlich nur wenn die beiden in etwa gleich groß sind.

    Hier mal ein Bild wie das aussieht, ist allerdings ein MG 34:

    http://u.jimdo.com/www60/o/s1e3b9…2/std/image.jpg

    In der Regel werden bzw. wurden die liegend mit Zweibein geschossen oder von der Lafette. Fürs MG 3 gibts die Feldlafette, ein schweres Dreibein, so ala MG 08, oder montiert auf einer Flugabwehrlafette um Hubschrauber oder tieffliegende Flugzeuge zu beschießen.

    Zitat

    Weil das MG die Munition langsamer reinzieht ,deshalb weniger Störungen oder ?

    Ja. Wie schon im Wiki-Artikel geschrieben, in der Praxis erreicht man diese Feuerraten eh in den seltensten Fällen. Zudem ist beim Gurt eh irgendwann Feierabend. Da sind meine ich 150 Schuss drin in dem Kasten den man neben einhängt, und dann ist erstmal nachladen angesagt.

    Dazu kommt noch ein regelmäßiger Lauf- und Verschlusswechsel.

    Zitat

    Eine hohe Kadenz einer Handwaffe bringt selten mehr Treffer. Es verbraucht nur unnötig viel Munition

    Darum gehts bei so einer Waffe nicht. Der Feind wird dadurch niedergehalten und sein Vorrankommen erschwert durch einen Hagel von Geschossen in der Luft. Das ist der Hauptgrund für den Einsatz solcher Waffen. Man sollte auch den moralischen Faktor nicht unterschätzen, wer sich bei dem Geräusch den das MG 3 macht nicht auf den Boden wirft und sich in die Hosen macht, der ist nicht mehr ganz dicht, taub oder hat Thanatos.

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    5 Mal editiert, zuletzt von germi (5. Juli 2014 um 22:08)

  • Achso , na dann macht es doch Sinn dass die Kadenz runtergeschraubt wurde. Im ersten Moment wo ich das gelesen habe dachte ich , dass es quatsch wäre.
    Also ein klarer Vorteil gegenüber dem MG 42.


    Allerdings hab ich noch eine Frage zum MG 42. Unten hinter dem Patronenlager, da wo die Hülsen rausfliegen ist eine Klappe , die kann man öffnen und schließen. Wenn sie zu ist und ich die Waffe spanne springt die Klappe auch automatisch auf.
    Die Klappe ist doch, wenn man das MG transportiert , dass kein Dreck da rein kommt, oder hat die eine andere Aufgabe ?


    shooter777

  • Das Teil heißt offiziell Staubschutzklappe....und schon ist der Zweck erklärt... ;^)

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