Fragen zu scharfen Waffen

Es gibt 49 Antworten in diesem Thema, welches 7.251 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. August 2014 um 12:09) ist von Floppyk.

  • Hallo , ich hab schon wieder eine Frage zum MG 42. Wie kommt der Verschluss nach hinten ? Oder anders formuliert, wenn ich das Teil nachlade, also Gurt rein , Verschluss nach hinten ziehe, und dann den Abzug betätige, dann rutscht der Verschluss nach vorne und löst den Schuss aus. Aber wie kommt er wieder nach hinten ? Durch die Zündung bzw. den Druck der nach hinten kommt , wenn die Patrone gezündet wird oder bin ich da vollkommen falsch ?


    shooter777

    Einmal editiert, zuletzt von shooter777 (6. Juli 2014 um 18:10)

  • Äh, so wie bei einer Pistole der Schlitten nach hinten kommt, oder bei anderen Rückstoßladern... :huh:

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Ohhhh... das ist keine einfache Frage, je nach Zielmedium, Geschossform, Geschossart, Impuls, Energie...
    Das ist von dermaßen vielen Faktoren abhängig das diese Frage wohl eher jemand beantwortet der sich einbildet von dem Thema "voll die Ahnung" zu haben :)

    Eine "kleine" Patrone kann durchaus eher dazu neigen ein Zielmedium zu druchdringen, also das die Kugel am anderen Ende wieder herraus kommt.
    Eine "große" dagegen nicht weil sie alle Energie in das Zielmedium abgibt.

    Das möchte ich aber jetzt alles andere als verallgemeinern und ist nicht die Regel.

    Grüße,
    Peter

  • Das ist bei scharfen Geschossen nicht einfach zu beantworten, weil nicht alleine die Geschossenergie eine Rolle spielt, sondern Geschossform, - Gewicht, -Geschossart, Geschwindigkeit, und Masseverteilung im Geschoss selbst.
    Das 7,62 mm Geschoss der AK47 ist schwerer als das der neueren AK 74, fliegt aber langsamer. Generell ist es von Vorteil, wenn der Soldat mehr Patronen geringerer Leistung mitnehmen kann. Daher die Verkleinerung der Patronen.
    Um die ballistischen Nachteile in der Wundwirkung etwas auszugleichen, hat man bei den kleineren Geschossen einen Trick angewandt. Sie haben eine Gewichtsverteilung, die das Geschoss bei Störung zum Überschlagen neigen lassen.
    Daher ist eine Durchschlagsleistung eine nebensächliche Größe, da man anderes, panzerbrechendes Zeugs hat.

    Dem Jäger ist die Geschossenergie ebenso fast egal. Er braucht auch bei Knochentreffer einen sicheren Ausschuss, damit das Wild im Falle eines ungünstigen Treffers nachverfolgbar wird. Ob das von ihn verwendete Geschoss nun 3000 oder 4000 Joule hat, ist meistens egal, solange nicht an weite Schüsse auf schusshartes Wild angetragen werden. Das flitzt durch einen Wildkörper ohne Probleme durch. Das zumindest im Wesentlichen.

    Daher kann man deine Frage nicht so einfach schwarz/weiß beantworten und macht auch deutlich, warum "Durchschlagsleistung" meist uninteressant ist.

    Nachtrag: Eine hohe kinetische Energie verpasst dem Geschoss in der Regel auch eine gestrecktere - rasantere - Flugbahn. Das ist meistens die wichtigere Eigenschaft. Ansonsten fällt das Geschoss bei gewissen Entfernungen zu stark ab. Der Jäger liest an dem GEE-Wert ab.

  • Die Ballistik ist kompliziert. Deswegen unterteilt man sie im Zusammenhang mit Schusswaffen auch. Innen-, Mündungs-, Ziel-, Flugballistik usw. Jedenfalls ist auch ein derartiger Teilbereich nicht in drei Sätzen erklärt. Und auch deswegen ist die Präzision von Schusswaffen von sehr vielen Faktoren abhängig, die alle einen Einfluss haben und insgesamt den Treffer machen.