Man könnte doch...

Es gibt 81 Antworten in diesem Thema, welches 8.048 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Mai 2014 um 00:08) ist von Musashi.

  • LG Läufe sind aus weicherem Stahl um die Eigenschwingung zu minimieren, um dadurch die Präzision zu erhöben. So habe ich das gelernt.

  • Als Waffenstahl wird umgangssprachlich Stahl genannt, aus dem Waffen hergestellt werden.

    Na, dann ist doch alles gut und Lg Läufe werden auch aus " Waffenstahl " gefertigt.

    Da kannst du polieren, was du willst, dem Messer tut es nicht gut, Metall zu schneiden.

    Es war von über Kupfer ziehen die Rede und nicht vom Schneiden. Ich wüsste auch nicht was das schneiden von Metalle mit dem verschießen von Projektilen zu tun hat.


    Joachim

    Edit: Aber um auf die Ursprung frage der Zinndia´s zurück zu kommen. Reines Blei hat eine Brinellhärte von 5 HB, je nach verwandter Legierung liege Dia´s dann bei 15 - 17 HB ( geschätzt ). Für scharfe Waffen geht es wohl bis 25 HB hoch.
    Reines Zinn hat ein Brinellhärte von 12 HB, Kupfer bei 35 HB
    Jetzt weiß ich nicht welche Härte ein Lg Lauf hat, aber selbst wenn der nur 20 HRC hat ist das eine Brinellhärte von 228 HB, bei 40 HRC sind es 371 HB
    Die Schlussfolgerung kann sich jetzt ja jeder selbst überlegen

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

    2 Mal editiert, zuletzt von Pupsnase (25. März 2014 um 06:29)

  • Ich würde beim üblichen "Waffenstahl" (aus dem dann wahrscheinlich auch meine Antriebswellen am Auto gefertigt sind.. Waffenwellen! > Vergütungsstahl) von > 35HRC ausgehen.

    Die Geschichte mit den "gehärteten" Läufen haben wir schon gefühlte 1000 mal durch. Ein Lauf ist nicht hart. Weder bei einem LG noch bei einer Feuerwaffen. Von Artillerie-Glattrohrkanonen sehe ich jetzt mal ab.

    Selbst wenn ein Lauf hartverchromt ist, ist das nicht "hart". Das sind Kolbenstangen von Druckluftzylindern oder Stoßdämpfern auch. Wird bei uns bald jeden Tag auf der Drehmaschine mit normalen Hartmetall-Werkzeugen bearbeitet. Patronenlager werden in Läufe üblicherweise mit HSS-Reibahlen gerieben. So hart sind die also. "Hart" fängt (für mich) ab 55HRC an.

  • So isses, Gnomium!
    Nicht nur der härtere Werkstoff nutzt den weicheren ab, sondern auch umgekehrt. Je nach Härtedifferenz wird die Abnutzung des härteren Werkstoffs lediglich geringer ausfallen. Auf Dauer kann kein Werkstoff verschleißfrei sein. Es heißt ja auch "Steter Tropfen höhlt den Stein."

  • Wie viel Millionen Schuss willst Du den durchs Lg pusten bis der Lauf, durch Zinn Dia´s, ausgeschossen ist ?

    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Wie sieht das denn nun konkret mit tatsächlich existierenden Luftgewehr-Läufen aus? Da gibt es in ganz Deutschland doch Unmengen an alten Vor-F-HW35 mit Mörderfeder und ultralangem Lauf. Viel Kraft und langer Hebel bedeutet doch starke Materialbeanspruchung, besonders wenn man bedenkt, dass diese Gewehre über 40 Jahre alt sind und abertausende von Spannvorgängen hinter sich haben.

    Bitte nehmt ein Haarlineal, haltet es an euren stark beanspruchten Vor-F-HW35-Lauf und macht ein Foto vom leider nicht sichtbaren Lichtspalt. Danach können wir darüber reden, ob dieses Rohr aus Weicheisen ein Konstruktionsfehler ist.

    Bei den Feuerwaffenschützen entsteht ein ausgeschossener Lauf nicht durch zu harte Munition sondern durch die agressiven Verbrennungsgase, die den Lauf von hinten langsam auffressen. Solange die Züge nur minimal und vor allem gleichmäßig dünner werden, merkt man an der Präzision nichts.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Bei den Feuerwaffenschützen entsteht ein ausgeschossener Lauf nicht durch zu harte Munition sondern durch die agressiven Verbrennungsgase, die den Lauf von hinten langsam auffressen. Solange die Züge nur minimal und vor allem gleichmäßig dünner werden, merkt man an der Präzision nichts.

    Und beim LG, da nutzt sich der Lauf dann durch Zinndiabolos ab ?(

  • Wie viel Millionen Schuss willst Du den durchs Lg pusten bis der Lauf, durch Zinn Dia´s, ausgeschossen ist ?

    Joachim

    Zinn-Diabolos bestehen aus einer recht weichen Legierung, die der Weichheit von Blei schon recht nahe kommt. Da muss man vermutlich schon wirklich Millionen Schüsse abgeben, um Laufverschleiß feststellen zu können.

    Die Frage, wie weit wirklich harte Geschosse den Lauf schädigen würden, hat allenfalls akademischen Wert, da man sie kaum rein gequetscht bekommt, und falls doch, kriegt man sie nicht raus geschossen.

    Auch Vollmantelgeschosse für scharfe Waffen haben, wie der Name ja schon sagt, zwar einen harten Mantel, aber einen weichen (Blei-) Kern, der dem Mantelmaterial überhaupt erst die Chance gibt, sich dem Lauf anzupassen.

    Wir sollten uns aber nicht mehr all zu sehr mit der Eingangsidee (Silberdiabolos) auseinandersetzen, denn mehr oder weniger hat ja eh Jeder erkannt, dass das nicht praxistauglich sein dürfte.

    An sich halte ich so einen Thread aber durchaus für sinnvoll. Bei so einem Brainstorming ist es ja sogar erwünscht, dass man auch absurd erscheinende Ideen mit einwirft. Durch genauere Betrachtung sind aus so manchen als Schnapsidee bezeichneten Lösungen schon "geniale" Erfindungen entstanden.

    Falls allerdings Jemand ernsthaftes Interesse daran haben sollte, mit seiner Idee Geld zu verdienen, sollte er diese tunlichst für sich behalten. Denn auf Erfindungen, die bereits (zum Beispiel hier) veröffentlicht wurden, kann kein Schutzrecht (Patent) mehr erteilt werden!

  • Man könnte doch ...


    Auch ein "elektrisches Perkussions-Luftgewehr" mit alten Airbags bauen:

    Ein genügend großer Raum für den noch zusammen liegenden Airbag.
    Der Airbag wird elektrisch gezündet, die kleine Sprengladung dehnt den Airbag aus,
    der Airbag dehnt sich in der Kompressionskammer aus und drückt die im Raum vorhandene Luft mit dem Geschoss auf dem Lauf hinaus.

    8)

    Ob das einen :F: Stempel bekommt, möchte ich bezweifeln, aber interessant wäre auch das. ;^)

  • Bei den Feuerwaffenschützen entsteht ein ausgeschossener Lauf nicht durch zu harte Munition sondern durch die agressiven Verbrennungsgase, die den Lauf von hinten langsam auffressen. Solange die Züge nur minimal und vor allem gleichmäßig dünner werden, merkt man an der Präzision nichts.

    Aggressiv im Sinne von Säurehaltig ?

    Was ist mit der entstehenden Hitze der expandierenden Gase. Können diese so schnell abgeleitet werden das die Züge nicht ganz kurzfristig über eine gefährliche Grenze hinaus, welche zur Verformung oder Härteänderung führt, erwärmt werden?

    Gruß Udo

  • Zitat

    ...Was ist mit der entstehenden Hitze der expandierenden Gase. Können diese so schnell abgeleitet werden das die Züge nicht ganz kurzfristig über eine gefährliche Grenze hinaus, welche zur Verformung oder Härteänderung führt, erwärmt werden?
    Gruß Udo

    Ganz sicher sogar! Die Mini Uzi hat deswegen einen schnell wechselbaren Lauf, und der Hersteller empfiehlt, spätestens nach drei(?) schnell nacheinander abgefeuerten Magazinen, den heißen Lauf gegen einen kalten auszutauschen. Bei halbautomatischen Waffen und Revolvern gibt es oft Empfehlungen für Abkühlphasen.

  • Ganz sicher sogar! Die Mini Uzi hat deswegen einen schnell wechselbaren Lauf, und der Hersteller empfiehlt, spätestens nach drei(?) schnell nacheinander abgefeuerten Magazinen, den heißen Lauf gegen einen kalten auszutauschen. Bei halbautomatischen Waffen und Revolvern gibt es oft Empfehlungen für Abkühlphasen.

    Kann ich aus der Antwort schliessen das auch bei "normalem" Gebrauch der Lauf dadurch Schuss um Schuss Verschleisserscheinungen unterliegt?

    Bei intensivem Gebrauch verkürzt sich die Lebensdauer dann extrem?

    Gruß Udo

  • Es gibt gemütliche Kaliber, da kann man nicht so oft schießen, als dass der Lauf ausgeschossen wird. Auf der anderen Seite gibt es sehr heiße Benchrest-Kaliber mit extremen Flaschenhülsen, da wird schon nach 1000 Schuss der Lauf gewechselt. Es liegt also am hohen Druck und der hohen Temperatur der sauren Verbrennungsgase.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Kann ich aus der Antwort schliessen das auch bei "normalem" Gebrauch der Lauf dadurch Schuss um Schuss Verschleisserscheinungen unterliegt?

    Bei intensivem Gebrauch verkürzt sich die Lebensdauer dann extrem?

    Nein. Zumindest nicht, was die Erwärmung angeht. So lange die für den jeweiligen Stahl kritische Temperatur nicht überschritten wird, ändert sich das Gefüge nicht. Frag mich jetzt aber bitte nicht, wie hoch solche Temperaturen liegen! Ist schon zu lange her, dass ich das mal wissen musste. Leg einfach eine Abkühlpause ein, wenn der Lauf so heiß wird, dass du ihn nur noch kurz mit bloßen Fingern berühren kannst, dann liegst du garantiert auf der sicheren Seite. Wenn der Lauf erst mal rot glüht, wirf ihn weg. ;^)

  • z.B. anstatt der normalen Spiralfedern in Luftdruckwaffen einen Stapel von Tellerfedern verbauen, oder?
    Die sollen ja nicht so schnell unter Spannung erlahmen und außerdem eine konstante Kraftabgabe ermöglichen.

    Es gibt alte Bügelspanner-Luftgewehre, die solche Tellerfedern verbaut haben. Sie haben aber im Gegensatz zu den modernen Spiralfedern nur Nachteile. Vielleicht tröstet dich die Tatsache, dass ein paar Pressluft-Vorkomprimierer (z.B. Weblay Paradigm) Tellerfedern verbaut haben.

  • Ok dann wollen wir auch mal was einwerfen was man könnte.

    Mehrere Seitenspanner LG Kreisförmig zusammen bauen und über Kurbel dann spannen, Laden und abfeuern (Gattling). Weis jemand obs erlabut ist in De? Den genau genommen ist es einzelschuß der durch kubel ausgelöst wird.