Man könnte doch...

Es gibt 81 Antworten in diesem Thema, welches 8.044 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Mai 2014 um 00:08) ist von Musashi.

  • Wie wäre es denn mit einer WBK und einem Gewehr in .223 Remington, mit entsprechenden Reduzierhülsen kannst du von 6mm Flobert kurz und lang ( fürs Kämmerchen zuhause )über .22 Kurz, .22lr, .22Winmag, .22 Hornet, bis zur .223 Rem. alles verwenden. Auch Geschossmäßig wird alles geboten, vom weichen Bleigeschoss bis zum harten Mantelgeschoss.

    Everybodys darling is erverybodys Depp!

  • Was ist an Blei so schlimm?

    Außer natürlich man atmet es ein oder isst es, aber wer ist schon so blöd?

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Aus Wikipedia:
    "Zinn findet nur selten Verwendung als ganzes Diabolo, da es so hart ist, dass die Züge leiden können. Seit kurzem jedoch gibt es einige Hersteller, die auch Diabolos aus Vollzinn, Zink oder dessen Legierungen herstellen, um den Schadstoffanteil, besonders im Boden rund um das Ziel, zu vermindern."

    Wobei sich Blei im Boden auch verkapselt und die Umwelt nicht belastet.

    Mit einem Zinndiabolo wird mehr Durschlagskraft zu erziehlen sein, da es sich weniger verformt als Blei. An Diabolos, welche aus verschiedenen Materialien bestehen (Blei, Stahl / Plastik, Stahl / ...) werden sie sicherlich dennoch nicht rankommen. Wie bei vielen Sachen sonst auch: Es gibt einen Sinn, dass sich ein Produkt durchsetzt. Blei ist seit hunderten Jahren das Matrial der Wahl. Mehr will sich schon seinen Lauf ruinieren und dennoch ein schlechteres Ergebnis erziehlen  ?(

    Wer ultimative Durchschlagkraft haben will, schießt mit Stahlbolzen und entsorgt danach sein Gewehr. Ob es das dann Wert ist, ... :rolleyes:

    Gut Schuss!

    Bastian aus Hamburg

  • da es so hart ist, dass die Züge leiden können


    Warum sollte ein Stahllauf durch Zinn beschädigt werden ?
    Selbst Kupfer schadet dem Lauf nicht und das ist erheblich härter wie Zinn.

    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Kupfer Diabolos?

    Die Dinger sind soweit ich weiß nur mit einer dünnen Kupferlegierungsschicht überzogen und bestehen somit zu 99% aus Blei oder sind Beidiabolos mit eingeleger Kupferkugel.
    Reines massives Kupfer würde den Lauf zerkratzen oder wegen der Härte im Lauf steckenbleiben, soweit es nicht unterkalibrig ist.
    Die Kupferschicht soll ledigdlich die Verformung des Bleis beim Aufprall reduzieren. Die Kupferschicht ist hauchdünn und hat eher sehr wenig Effekt (gegensätzlich zu einem richtigen Vollmantel wie beim Großkaliber). So wie ich das sehe, ist das eher ein Marketinggag. Ich habe noch keine Berichte gesehen, dass ein verkupferter Diabolo nennenswerte Vorteile im Bezug auf Durchschlag, Geschwindigkeit oder Präzision hat, geschweige denn von guten / erfahrenen Schützen, welche solche Diabolos verwenden.

    Gut Schuss!

    Bastian aus Hamburg

  • Wie bitte schön soll Kupfer einen erheblich härteren Stahllauf zerkratzen ?
    Wie soll das noch weichere Zinn einen Lauf beschädigen ?

    Klar, Kupfer wir für Dia´s nur als dünner Überzug genutzt, aber bei heißgas Waffen sieht das schon anderes aus.

    Ich bleibt dabei : Zinn Dia´s schädigen einen Stahllauf nicht. Jedenfalls nicht mehr wie Blei

    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Ich verstehe es nicht.
    Bei einem Jagdgewehr werden Vollmantelgeschoße doch mit wesentlich höherer Geschwindigkeit als bei LGs durch den Lauf getrieben.
    Das ruiniert den Lauf doch auch nicht.

  • Ich verstehe es nicht.
    Bei einem Jagdgewehr werden Vollmantelgeschoße doch mit wesentlich höherer Geschwindigkeit als bei LGs durch den Lauf getrieben.
    Das ruiniert den Lauf doch auch nicht.

    Sehe ich auch so.

    Es ist allerdings ein gewaltiger Unterschied, ob auf ein Geschoss die Energie von nur ein paar Joule oder von mehreren Tausend Joule wirkt. Bei den vergleichsweise schwachen Kaltgaswaffen bleiben zu harte Geschosse einfach im Lauf stecken (sofern man sie überhaupt rein bekommt).

    Eine Ausnahme sind Stahl-BBs. Die Kaliber-Angabe "4,5mm" bezieht sich da allerdings auf den Lauf. Die Kugeln selber haben dagegen nur etwa 4,3mm Durchmesser.

  • Ich verstehe es nicht.
    Bei einem Jagdgewehr werden Vollmantelgeschoße doch mit wesentlich höherer Geschwindigkeit als bei LGs durch den Lauf getrieben.
    Das ruiniert den Lauf doch auch nicht.

    Klingt erst einmal einleuchtend, aber: Es ist halt ein Luftgewehr.
    Nimm mein LG300 als Beispiel: Warum hast du einen Laufmantel? Weil dein Lauf empfindlich ist. Bei vielen Luftgewehren könntest du den Lauf selbst sehr leicht mit der bloßen Hand biegen.
    Bei meinem Gewehr wird daher der vermeintlich stabile Lauf mit einem dicken Carbonmantel umgeben, um ihn vor jeglichen Einflüssen zu schützen.
    Schau dir mal die Läufe von Luftgewehren an und vergleiche diese mit "richtigen" Läufen.

    Luftgewehrläufe sind daraus ausgelegt, mit geringer Energie 4,5mm Bleigeschosse abzufeuern. Vieles andere passt zwar auch durch den Lauf, gehört da aber nicht rein.
    Würde ich Umarex 4,5mm Stahlbolzen in mein LG laden und es dann einschicken, weil meine Züge kaputt sind, würde Walther dafür jegliche Garantie abweisen, da dies keine bestimmungsgemäße Munition ist.

    Also: Luftgewehre werden meist auf Präzision gebaut und nicht auf Stabilität. Du hast hier keinen gehärteten Waffenstahl. Wenn du einmal an dem Verschlusshebel so ziehst, wie an einem Repetiergewehr, hast du mit großer Warscheinlichkeit den Hebel danach lose in der Hand.
    Man kann LGs nur sehr bedingt mit Großkaliber vergleichen. Das wäre genauso, wie eine SSW aus Plaste und Spritzguß mit einer M1911 Professional zu vergleichen - das sind einfach verschiedene Welten.

    Noch ein Beispiel zur Veranschaulichung: Was denkst, würde passieren, wenn du dein gutes, glänzendes und aus Stahl gefertigtes Besteck immer wieder über einen Kupferblock ziehst? Da leidet auch das Besteck, da es zum Schneiden von weichen Materialien ausgelegt ist. Stahl ist nicht gleich Stahl, er kann leichter oder schwerer sein und härter oder weicher. Mit einem Bohrer aus Waffenstahl könnest du auch bequem die Stahlteile deines LGs durchbohren, da dieser einfach härter ist.

    Gut Schuss!

    Bastian aus Hamburg

    Einmal editiert, zuletzt von Gnomium (24. März 2014 um 16:04)

  • Bei Heißgasern wird ja gern Tombak als Mantelwerkstoff verwendet.
    Also eine Kupfer Zink Legierung - schnöde Messing.
    Messing ist ja eher bekannt als eher harter, spröder Werkstoff,
    welcher je nach Anteil der Komponenten aber recht wandlungsfähig ist.

    Tombak ist mit einen recht hohen Kupferanteil (67 - 90 % ??) dann eher ein etwas weicherer, zäherer Vertreter
    unter den Messing Sorten.

    Und Tombak schadet dem Lauf letztlich nicht, obwohl immer noch deutlich härter als Kupfer.
    Normaler weise schießt auch kein Mensch einen Lauf aus.
    Das bekommen bestenfalls Sportschützen hin, und auch das dauert Jahre.
    Auch spielen da noch weitere Faktoren eine Rolle.

    Man möge mir verzeihen, ich bin kein Metaller, sicherlich können viele das präziser erklären.
    Dies hier ist einfach einmal ein Versuch, mit einfachen Worten, so wie ich mir die Angelegenheit vorstelle ...


    Und wenn ich mir dann noch eine .223 vorstelle, mit ca. 1000 m/s Mündungsgeschwindigkeit
    (also etwa Mach 2,92 oder etwa 3600 KM/h mit einer Energie um 1800 Joule) ...

  • Ein Luftgewehrlauf ist also nicht gehärtet?
    Das wäre schwach.
    Gerade bei Knicklaufgewehren, möglichst noch mit 24j Feder, sollte der sich dann nicht mit der Zeit verformen?
    Ist mir alles etwas suspekt..
    Aber kann sein. :S

  • Na ja, ich denk härten ist nicht gleich härten, bzw. hart ist nicht gleich hart.
    Letztlich wird Stahl beim härten auch spröder, und einen 'spröden Lauf' will sicher Niemand.
    Die Hersteller werden sich allerdings auch sehr bedeckt halten, wenn es darum geht Angaben zu machen
    wie sie Läufe herstellen und veredeln.

    Und gerade bei den heutigen High Tech LG's ist der Laufmantel in erster Linie Kornträger,
    da ansonsten die Visierlinie so kurz wird das man gleich Pistole schießen kann. 8)
    Natürlich dient Er auch zum Schutz, ggf. auch um den Lauf zu führen oder zu spannen.
    Aber auch da lassen sich die Hersteller wohl ungern ins Nähkästchen schauen.

  • Erstmal gibt es keinen " Waffenstahl " und Läufe werden nicht maximal hart sondern möglichst Zäh gemacht.
    Wären Läufe von scharfen Waffen so hart wie möglich gäbe es ja dauernd Laufsprengungen.
    Da mittlerweile auch Lg Läufe oft gehämmert werden sorgt die Kaltverfestigung schon für einiges.

    Wenn ich meine Messer über eine Kupferplatte ziehe passiert da nichts.
    Sonst hätte ich mir ja das viele Geld für meine Steine und Polierpasten sparen können.

    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Der Laufmantel hat, wie bereits erwähnt, nichts mit Stabilisierung des Laufes zu tun. Der Lauf meiner Feinwerkbau 800 hat Aussen 15mm, das hat meine HW30 und meine HW50 zb. auch. Und da ziehe ich jedes Mal dran zum Spannen. Match-Läufe sind möglichst kurz um die Murmel möglichst schnell draussen zu haben, damit das Wackeln vom Schützen nichts ausmacht zb. Nur gäbe das ohne Laufmantel eine unheimlich kurze (und damit schlechtere) Visierlinie. Bei den Steyr-Matchluftgewehren wird der Laufmantel nur auf das vordere Teil des Laufes aufgesteckt. Der geht nicht mal ganz drüber. Und der Lauf ist auch nur 16mm im Durchmesser.

    Das mit dem Verspannen/Vorspannen und dem Kram ist auch alles so ein Voodoo. Mein Laufmantel ist einfach nur geklebt. Da is nix gespannt oder gedrückt. Und wer das Werksschussbild auf 10m gesehen hat kann kaum behaupten das es schlecht ist oder mit einfachen Mitteln verbessert werden kann. Ein reingedrücktes Diabolo fällt nämlich nicht durch.

    Ich weiß auch nicht wie Leute immer drauf kommen das Läufe "gehärtet" sind.

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  • Ich stehe gerade auf dem Schlauch. Welche Vorteile außer dem geringen Gewicht haben denn Zinn-Diabolos sonst noch? Mir fallen da nur noch ganz viele Nachteile ein.

    Blei-Dias haben wesentlich mehr Geschmacksrichtungen im Sortiment. Zinn-Dias schmecken in der Regel ziemlich fade, egal welche Sorte man lutscht.

    Mitglied in der Selbsthilfegruppe "Anonyme Prellerschützen".


    Field-Target mit einer HW97RS im 1. DFTC2000 e.V.

  • Zitat

    Erstmal gibt es keinen " Waffenstahl " und Läufe werden nicht maximal hart sondern möglichst Zäh gemacht.
    Wären Läufe von scharfen Waffen so hart wie möglich gäbe es ja dauernd Laufsprengungen.
    Da mittlerweile auch Lg Läufe oft gehämmert werden sorgt die Kaltverfestigung schon für einiges.

    Wenn ich meine Messer über eine Kupferplatte ziehe passiert da nichts.
    Sonst hätte ich mir ja das viele Geld für meine Steine und Polierpasten sparen können.

    Es gibt keinen Waffenstahl... hust, hust. Da hat aber jemand die Weisheit gepachtet.
    Als Waffenstahl wird umgangssprachlich Stahl genannt, aus dem Waffen hergestellt werden.

    Basierend auf deiner Aussage scheinst du zu glauben, dass nur das Herstellungsverfahren vom Stahl seine Härte / Zähigkeit ausmacht?
    Deiner Logik nach müssten Panzerrohre beim Schießen brechen, weil sie so hart sind.:rolleyes:
    Das Herstellungsverfahren (wie du richtig erkannt hast), ist ein Faktor für die Güte des Stahls. Wichtiger aber ist die Güte des Ausgangsmaterials.


    Waffenstahl hat typischerweise einen hohen Kohlenstoffanteil, wärend relativ wenig Chrom, Kupfer, Nickel, ... enthalten ist.
    Nennt sich auch AHSS Stahl und ist in stärker legierter Form auch als Material für Bohrköpfe bekannt.
    Ich bekenne, dass ich das Wort "gehärtet" hier falsch angewendet habe. Die Festigkeit kommt vom Ausgangsprodukt und nicht vom Herstellungsprozess.


    Bezüglich deiner Messer: Jedes Messer wird stumpf, selbst wenn du es nur in der Küche zum Gemüse schneiden verwendest.
    Da kannst du polieren, was du willst, dem Messer tut es nicht gut, Metall zu schneiden.
    Deiner Logik nach kannst du auch ein Stahlbeil durch einen Kupferblock treiben, nur weil dieser etwas weicher ist und das Beil dürfe nicht an Schärfe verlieren. ?(
    Klar wird der leiden! Und genauso würde ein LG Lauf auf vergleichsweise billigem Stahl leiden, wenn du ihn mit Kupfer fütterst. Je mehr Wiederstand der Diabolo leistet, desto mehr Verschleiß entsteht an den entsprechenden Teilen.

    Gut Schuss!

    Bastian aus Hamburg