Absägen von Läufen verboten? Warum?

Es gibt 48 Antworten in diesem Thema, welches 6.585 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Januar 2014 um 13:34) ist von Pupsnase.

  • "...Normalerweise verkleinert sich doch der Streukreis bei einem Preller wenn ich den Lauf "ordnungsgemäß" kürze?..."
    "...Bei einem langen Lauf wirkt sich außerdem das Wackeln des Schützen stärker aus..."


    Womit begründest du das?

    Ich gehe davon aus, dass die Gasmenge (egal, ob durch Kolben und Federkraft oder durch Druckkammer und Ventil dosiert) herstellerseitig auf die jeweilge Lauflänge abgestimmt ist bzw. umgekehrt. Verändert man die Lauflänge wird beim Kürzen noch zu viel Druck an der Mündung anliegen und das Geschoss nach Verlassen des Laufes ins Trudeln bringen, wogegen eine Verlängerung zur Folge hätte, dass der Druck schon vor Erreichen der Mündung nachlässt, wodurch das Geschoss durch die Reibung abgebremst und somit langsamer wird.

    Was das "Wackeln des Schützen" angeht, bedeutet ein kürzerer Lauf weniger Masse und somit weniger Trägheit, wodurch das langsame Schwanken tatsächlich in Wackeln ausarten kann. Der Unterschied wird recht deutlich, wenn man mal abwechselnd mit Kurz- und Langwaffen schießt.

    Daher sind meines Erachtens solche Veränderungen allenfalls stilistisch zu rechtfertigen, wenn man bereit ist, das "bessere" Aussehen mit schlechterer Schusspräzision zu erkaufen.

    Ich schließe zwar nicht aus, dass mache Waffen durch Lauflängenveränderung durchaus optimierbar sind, gehe aber nicht davon aus, dass das die Regel ist.

  • Bevor man sich solche Diskussionen gibt sollte man bedenken das die Weihrauch HW97k weltweit im Field Target erfolgreich eingesetzt wird. Dazu gesellen sich einige englische Konstruktionen deren Großvater wohl die HW77/97 gewesen sein dürfte und deren Eckdaten recht ähnlich sind. Die HW97k hat eine Lauflänge von 300mm (Herstellerangabe) und fabriziert sehr oft wunderbare Streukreise.

    Bei so manchem Knicker war eher die offene Leistung im Ausland der Grund für die Lauflänge. Nicht nur wegen der höheren erreichbaren v0, sondern auch tatsächlich wegen dem längeren Hebel zum Spannen.

    Warum jemand den Lauf gerne kürzer haben will ist doch nebensächlich und seine Sache.

  • Ich gehe davon aus, dass die Gasmenge (egal, ob durch Kolben und Federkraft oder durch Druckkammer und Ventil dosiert) herstellerseitig auf die jeweilge Lauflänge abgestimmt ist bzw. umgekehrt.

    Wenn dieses der Fall wäre, würde die Kugel unmittelbar nach verlassen des Laufes zu Boden fallen... :rolleyes:

    Gruß Wolf...

  • Wenn dieses der Fall wäre, würde die Kugel unmittelbar nach verlassen des Laufes zu Boden fallen... :rolleyes:

    Gruß Wolf...


    Mit abstimmen meine ich nicht, dass der Druck am Ende des Laufes erschöpft ist, sondern dass er so bemessen ist, dass das optimalste Ergebnis bzw. der günstigste Kompromiss erzielt wird. Das heißt, bei zu wenig Druck würde letztlich das passieren, was du schilderst, wogegen zu viel Druck Verschwendung wäre und wegen des "Nachdrucks" die Flugbahn negativ beeinflussen könnte.

  • @ MarcKA:

    Ich sagte ja bereits abschließend, dass manche Lauflängenveränderungen durchaus Optimierungen sein können. Die von dir genannte höhere Schussenergie der stärkeren Export-Versionen wäre sicherlich so ein Fall.

    Was ich dagegen in meinem ersten Kommentar bezweifelte, ist die Pauschalaussage, dass Laufverkürzungen grundsätzlich Vorteile haben. Wenn dem so wäre, wären Läufe nicht viel länger als Geschosse. ;o)

  • Was auch richtig ist . Ich habe mal gelesen das zu lange Laufe eine bremsende , und zu kurze eine Präzisionsverderbene Wirkung haben soll.

    Daher halte ich Laufkürzungen waffenbedingt für positiv oder negativ

    Im verdorbensten Staate sind die meisten Gesetze.

    Publius Cornelius Tacitus (um 55 - um 120 n. Chr.)

  • Bei Militärwaffen werden mittlerweile serienmässig kurze Laufe verbaut um Platz zu sparen und perfektes Hat.dling zu gewärleisten

    Im verdorbensten Staate sind die meisten Gesetze.

    Publius Cornelius Tacitus (um 55 - um 120 n. Chr.)

  • Was das "Wackeln des Schützen" angeht, bedeutet ein kürzerer Lauf weniger Masse und somit weniger Trägheit, wodurch das langsame Schwanken tatsächlich in Wackeln ausarten kann. Der Unterschied wird recht deutlich, wenn man mal abwechselnd mit Kurz- und Langwaffen schießt.

    Mein Fehler. Statt Wackeln meinte ich "Schwanken". Masse ist ein richtiges Argument, aber das können wir hier mal weglassen.
    Habe gelesen daß ein längerer Lauf hier zu mehr Ungenauigkeit führt. Warum das so ist verstehe ich im Moment selber nicht mehr.

    Wir reden hier auch über Preller. Bei denen wirkt sich ein Lauf dessen Länge auf die Bewegungen der Feder und des Kolbens abgestimmt ist positiv aus.
    Kurz: Diabolo ist schon raus wenn die beeinflussenden Systembewegungen anfangen.

    Kurzer Lauf bei Langwaffen bedeutet daß die Kugel schon lange raus ist bevor alle Effekte des Rückstoßes anfangen.
    Aber das müssen wir hier nicht noch einmal neu besprechen.
    Colt 1911. Kugel ist aus dem Lauf bevor sich dieser bewegt. usw.

    3 Mal editiert, zuletzt von Büroklammer (22. Januar 2014 um 13:26)

  • Diabolo ist schon raus wenn die beeinflussenden Systembewegungen anfangen.


    Die beeinflussenden Systembewegungen fangen aber schon an wenn Du den Abzug betätigst.
    Der Kolben schnellt nach vorne und das System möchte nach hinten.
    Wenn der Kolben vorne aufschlägt sollte im Normalfall das Dia schon aus dem Lauf sein, egal ob kurz oder lang.

    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

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