Schuss auslösen bei einem Panzer ,Haubitze oder Flak

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 4.621 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Dezember 2013 um 22:25) ist von shooter777.

  • Hallo Leute , hätte da mal wieder eine Fage. Und zwar wollte ich wissen, wie bei einem !.Panzer,2. Haubitze und einer Flak die Schüsse ausgelöst werden.
    Funktioniert das vom Prinzip her wie bei einem Revolver oder so zb. ? Alo der Hahn haut auf den Schlagbolzen , dieser aufs Zündhütchen und so weiter ? Oder gibts da andere Systeme ? Mich interessieren aber nur die alten Haubitzen , wie dies e hier und nicht die neuen ! http://de.academic.ru/pictures/dewiki/77/M115_display.jpg oder diese http://img.photobucket.com/albums/v239/pa…mmHaubitze1.jpg


    Und ich wollte wissen, wenn man sagt zB. 150 mm Haubite, dann ist doch der Durchmesser des Projektils gemeint wie bei Handfeuerwaffen oder nicht ?


    Bis hier hin schon mal vor ab vielen Dank


    shooter777

  • Die Zündung bei einer Haubitze wird anders ausgelöst als in einem Panzer oder einer alten Flak/Pak.
    Grund dafür ist die unterschiedliche Munition.


    Bei Panzern und der Flak werden/wurden Granaten mit Hülse verwendet. In der Hülse befindet sich die Treibladung und am Hülsenboden sitzt das Zündhütchen.
    Das kannst du dir wie eine Große Gewehrpatrone vorstellen.


    Bei der Haubitze sind Geschoss und Treibladung getrennt.
    Grund dafür ist unter anderem, dass über viel größere Entfernungen geschossen wird und mit unterschiedlicher Treibladung die Reichweite und die ballistische Kurve, je nach Bedarf, verändert wird.
    Liegt das Ziel 20 Km entfernt, wird eine schwächere Treibladung benötigt als bei einem Ziel welches 30 Km entfernt liegt.
    Bei der Pzh2000 z.B. lädt zuerst der GÜBA das Geschoss ins Rohr, dann wird manuell vom Ladeschützen die Treibladung geladen.
    Danach wird der Verschluss geschlossen. In diesem befindet sich ein Magazin welches im Prinzip Platzpatronen enthält. Durch diese wird dann die Zündung ausgelöst. ( Natürlich sind es keine Platzpatronen. Aber du kannst es dir so vorstellen. Es sind im Prinzip Patronenhülsen ohne Geschoss. Von der Größer her sind sie mit einer 7,62X51er Hülse vergleichbar.)

    Video


    Bei den von dir gezeigten alten Haubitzen, wurde vermutlich noch Kartuschenmunition wie bei Panzern verwendet.


    Richtig, 155mm sind der Geschossdurchmesser.


  • Cool , das war ja einfacher als ich gedacht habe. Das Video macht es richtig deutlich. Allerdings verstehe ich nicht ,warum das von einem Panzer ist, weil du hast ja gesagt nur die Haubitzen brauchen die Treibladung von dem Geschoss getrennt. Oder ist der Titel des Videos falsch, sodass es eine Panzerhaubitze im Video ist ?


    shooter777

  • Ja, das ist die PzH2000 im Video.

    Einmal editiert, zuletzt von Wicasa (7. Dezember 2013 um 20:18)

  • Ich bitte darum, mir in Zukunft keine Fragen mehr zu stellen (auch nicht per PN!!!), warum ich Neu-Usern hier immer wieder die gleichen Fragen beantworte - das ist allein MEINE Entscheidung! X(
    User, die von mir eine Rechtfertigung für meine Hilfestellungen verlangen, werden AB SOFORT komplett ignoriert!!!!!

  • Wie ist das eigentlich mit der Panzermunition ,gibts da nur Projektile mit Sprengladung oder auch normale, welche beim Auftreffen nicht explodieren ?

    Normal ?
    Das Stichwort ist Wuchtgeschoss . Gibt einen sauberen Einschuss und Ausschuss durch ?drei? Panzer hintereinander. Die Besatzungen werden durch Splitter des Panzers getötet. Wenn nicht was explosives im Weg war......

  • Es gibt eine Vielzahl verschiedener Geschosstypen.
    Das fängt bei einfachen Sprenggeschossen an, geht über Hohlladungen bzw Tandemhohlladungen und hört bei gelenkten Geschossen auf.

    Bei einem Hohlladungsgeschoss entsteht ein Strahl aus flüssigem Metall, der sich durch die Panzerung schneidet. Der Strahl ist ca so dick wie ein 50 Cent Stück.
    Bei moderner Verbundpanzerung dringt der Strahl in den Panzer ein, durchschlägt ihn im Normalfall aber nicht beidseitig.
    Früher bei einfacher Panzerung aus Stahl war dies jedoch durchaus möglich.

    Um einem Hohlladungsgeschoss entgegen zu wirken, wird Reaktivpanzerung verwendet. Diese lässt sich nach Bedarf anbringen und wieder entfernen.
    Im Häußerkampf unnötig, jedoch wichtig im freien Feld bei zu erwartender feindlicher Panzerabwehr oder feindlichen Panzern.
    Beim Auftreffen der Hohlladung explodiert die Kachel der Reaktivpanzerung und wirkt so der Explosion der Hohlladung entgegen und verwirbelt den Metallstrahl.

    Gegen Tandemhohlladungsgeschosse ist allerdings auch die Reaktivpanzerung machtlos. Nach der ersten Hohlladung wird eine zweite gezündet. Da die Kachel schon bei der ersten explodierte, hat die Zweite freie Bahn.

    2 Mal editiert, zuletzt von Massi (7. Dezember 2013 um 22:39)

  • Wow, Panzermunition, ein interessantes Thema. Was bisher aber nicht angesprochen wurde ist die Schussauslösung selbst.

    Bei westlichen Kampfpanzern wird heutzutage die Patrone elektrisch gezündet. Das hat den Vorteil, dass die Patrone stossunempfindlich ist. Das war aber nicht immer so. Ich hab hier einen tollen Ausbildungsfilm, der zeigt wie ein mittlerer Kampfpanzer M47 aufmunitioniert werden muss. Die amerikanische 90 mm Kanone hatte normale Zündhütchenzündung, da musste man mit den Patronen sehr vorsichtig umgehen:

    http://www.youtube.com/watch?v=y2W3cgQ9qaw

    http://www.youtube.com/watch?v=sIV19XiubjA

    Ich hab mich mal mit einem ehemaligen Panzeroffizier der Wehrmacht unterhalten. Die Munition des Jagdpanzer IV wurde ebenfalls elektrisch gezündet, während die PAK 40 genau die gleiche Munition verschoss, allerdings mit Schlagbolzenzündung.

    Wie die Zündung bei Ostblockpanzern funktioniert weiss ich nicht, allerdings sollen die auch getrennte Munition haben, d.h. Geschoss und Treibladung werden getrennt geladen. Weiss hier jemand mehr?

    Edit: Neuer Link

    Einmal editiert, zuletzt von Alteisen (7. Dezember 2013 um 23:28)

  • Ob ein oder mehrteilige Munition verwendet hängt auch vom Munitionsgewicht ab. Sowohl bei Haubitzen als auch bei Panzern gab es beide Varianten.
    Es gab, gibt in der Sowjetunion z.B. den IS-2, T72, T80, T90 mit zweiteiliger Munition.

  • Ob ein oder mehrteilige Munition verwendet hängt auch vom Munitionsgewicht ab. Sowohl bei Haubitzen als auch bei Panzern gab es beide Varianten.
    Es gab, gibt in der Sowjetunion z.B. den IS-2, T72, T80, T90 mit zweiteiliger Munition.


    Könntest du diese Aussage irgendwie belegen... :?:

    Neugierige Grüße,..Wolf...

  • Hi Leute!

    Ich bin von Beruf Panzerkommandant auf einem Leopard 2A6M. Die Patrone wird durch einen Stromimpuls gezündet.

    Folgende Munitionstypen verwendet die Bundeswehr Momentan:

    Übungsmunition:

    KE-Üb
    MZ-Üb

    Gefechtsmunition:

    KE
    MZ

    Die Amerikaner verwenden die Gleiche Kanone für ihren Abrams und verwenden somit auch die gleiche Munition von Dynamit Nobel. Im Irak verwenden sie übrigens die übungsmunition. Damit lässt sich auch ne lehmhütte einreissen und mit der Üb-KE nen alter russischer Panzer knacken

    Bei weiteren fragen, nur zu! Beantworte gerne alle fragen =)

    Mit der Garantiert größten Kanone im Forum, 120mm Deutscher Stahl 8)

  • Die Amerikaner verwenden die Gleiche Kanone für ihren Abrams und verwenden somit auch die gleiche Munition von Dynamit Nobel.

    Ach,...dann liefert der Ami also seinen radioaktiven Müll an Dyna-Nob und die machen dann Wuchtgeschosse daraus... :whistling:

    Gruß Wolf...


  • So,...BTT...die Frage hieß, wie wird die auf dem 1. Link gezeigte Haubitze gezündet... :D
    (übrigens ein 203 mm Kaliber, ...8 Inch x 25,4mm = ca.203mm) ...dazu gibt es den Treibladungszünder DM 191 A1,
    wie hier schon geschrieben, eigentlich eine "Platzpatrone", nur eben wesentlich massiver aufgebaut, aber so wie ein
    Streichholz genügt, um einen Großbrand zu entfachen, so genügt hier ein simples Gewehrzündhütchen um ein
    Höllenfeuer zu zünden... :S ...geladen wurde erst die Granate, diese mußte mit dem sog. Ansetzer festgerammt
    werden, d.h. die Murmel wurde wurde so kräftig in das Rohr geschoben, das sich die Führungsbänder in den Feldern
    des gezogenen Teiles fest klemmten (wäre Peinlich und würde zu einem Fehlschuß führen, wenn die Granate
    bei erhöhtem Rohr nach hinten auf die Treibladungssäcke rutschen würde) dann kam je nach Schußentfernung
    1 - 5 Ladungen in den Pulverraum, dann Klappe (Verschluß) zu, Zündpatrone einsetzen, Abzugleine einhaken
    und "Ohren zuhalten"... :D

    Der 2. Link zeigt eine deutsche 150mm Feldhaubitze der Wehrmacht mit Mündungsbremse, also ein spätes Stück.

    Gruß Wolf...

    Einmal editiert, zuletzt von EL LOBO (9. Dezember 2013 um 23:52)

  • Was der Amerikaner sonst noch an Munition verwendet ist mir schon klar. Ich habe lediglich das erwähnt was ich weis. Natürlich ist die gefechts KE aus Wolframcarbid (Die deutsche version) . Ob die Ammis nun Uran XY Munition verwenden überlasse ich lieber euch spezialisten hier ( EL LOBO)

    Mit der Garantiert größten Kanone im Forum, 120mm Deutscher Stahl 8)

  • Habe mir alles durchgelesen, alle meine Fragen wurden somit beantwortet. Allerdings muss ich nochmal nerven, denn ich habe noch eine Frage .
    Mir ist aufgefallen, dass viele Haubitzen ein Rohr über dem eigentlichen Schussrohr ( Lauf ) haben. Auf einem Bild steht ,dass dies der Vorholer sei . Aber was soll denn dem seine Aufgabe sein und warum haben nicht alle Haubitzen so einen Vorholer ?


    Link zum Bild : http://www.bildwoerterbuch.com/images/all/mod…bitze-35620.jpg


    shooter777

  • Hallo Plat...
    Nix für ungut, ich war nur der Meinung, da der Ami ja die 120er Glattrohr in Lizenz nachbaut,
    er auch die Mun alleine bastelt ... :D

    Gruß Wolf...