300er Schaft aufarbeiten...

Es gibt 29 Antworten in diesem Thema, welches 4.143 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Januar 2014 um 16:26) ist von DieselCoupe.

  • Moin beisammen!

    was hab ich mir da nur angetan..

    ich wollte nen Schaft für ein spezielles Projekt, dann kam mir ein 300S Schaft über den Weg, ein Danke an den Spender...
    hab ich nun den Schaft seit ein paar Tagen rumliegen und eigentlich ist er zu schade für das Projekt, weil er genau der 300S Schaft ist, den ich für die 2te 300S brauchen könnte...

    also sind alle Pläne nun direkt übern Haufen geschmissen...

    GRUMMEL!

    ich wollte meinen Sonntag anders verbringen.... naja... also legt man halt los...
    erst mal den den ist-zustand dokumentieren:


    t.b.c.

  • .. auf der linken seite war ein Typenschild aufgenagelt, auf der rechten Seite waren Aufkleber drauf...
    alles schon weg wie ich den Schaft bekommen hab...

    die UIT Schiene war unten noch drin, das wars...

    aaaaber die Form....
    hmpf..

    so nen Schaft kann man dann doch nicht so einfach an sich vorbeigehen lassen... und wenn man mal drüber nachdenkt, dann kann so ein Schaft durchaus zum lernen gut sein... war ja eh für ein anderes Projekt gedacht, daß es dann ein 300er Schaft wird, war Zufall...

    auf den Bildern sieht man die ganzen Macken, ein paar Dellen und Kratzer.. das Ding muß wohl mal ne Vereinsplempe gewesen sein, die nicht wirklich gut behandelt wurde...

    durch "Lady Di wird geliftet", siehe anderen Thread, konnte ich den Schaft nicht der ursprünglichen Bestimmung zuführen.... nach 2 Tagen begrabbeln und überlegen kam vorhin halt das böse werkzeug zum Einsatz..

    Tippfehler sind geschuldet dem Werkzeugeinsatz, mir tun vom Schwingschleifer nun beide Hände weh.. da ich halber Linkshänder bin, hab ich natürlich auch den Schleifer mit links geführt, 2 Blatt 80er Schleifpapier (120er war grad alle und 40er ist mir echt zu grob) sieht das nun mehr oder weniger so aus:

    (t.b.c. im nächstne Beitrag..)

  • .. so nun gehts weiter....

    gut ne Stunde später und 2 Blatt 80er Papier aufm Schwingschleifer verbraten:





    in die letzten Ecken bin ich mit dem Schwingschleufer natürlich nicht gekommen, da fehlt mir noch ein bissl das Werkzeug.... oder sollte ich doch den Handbetrieb ins Auge fassen??



    durch das recht grobe 80er Papier hab ich natürlich hier und da die ein oder andere Stelle verrundet und ne scharfe Kante, die damals von FWB aufgebracht wurde versaut oder gar komplett entfernt, auch die Fischhaut unten am Griff hab ich getroffen.... wie ich das nacharbeite weiß ich noch nicht, aber innerhalb einer Stunde ohne Chemie und Gestank den Schaft sooo weit zu bekommen, dachte ich auch nicht, wie ich angefangen habe..

    das schöne ist... das grobe Papier hat auch die Dellen abgenommen und den Schaft verschönert....

    im nächten Beitrag nochn Foto....

    t.b.c.

  • .. und noch ein Bild dazu:

    die innenliegenden Teile machen mir noch Kopfweh, einen Delta-Schleifer hab ich nicht, rechts sieht man aufm alt-Lack die Spuren der Kante vom Schwingschleifer, ran komm ich da nicht mehr.... Schwingschleifer paßt nicht....
    hmpf...

    handbetrieb oder erst mal nen Delta-Schleifer besorgen?

    desweiteren bin ich am überlegen die Schaftbacke auszusägen und damit verstellbar zu machen... hab baer ein bissl Schiß den Schaft zu versauen dabei, ich hab nicht das perfekte Werkzeug für sowas... andererseits... der Schaft war für ein gaaanz andere Projekt gedacht und wenn ich ihn versaue, hab ich keine Werte vernichtet, kein Geld verbrannt und nur dazu gelernt...
    also doch 2 Bohrungen setzen, die Schraubzwingen suchen und die Stichsäge ansetzen???

    btw:
    wie alt ist der Schaft? weiß wer was drüber? speziell weil der Schaft unten am Pistolengriff keine Plastikkappe hatte, der dürfte etwas älter sein, oder?


    für jede Idee offen....

    Gruß, Wolfi

  • Hallo,

    ...wenn ich den Lack von einem Schaft entferne, nehme ich immer eine Klinge.

    Es gibt da so breite Klingen für Glasschaber, wie Gebäudereiniger sie verwenden.

    So ähnlich: http://www.reinigungsberater.de/glasschaber_kl…_10,p-KL10.html

    Damit kriegt man einen Schaft in ca. zwei Stunden lackfrei, ohne was zu beschädigen.
    Wäre auch ideal, um die Problemstellen frei zu bekommen und ist wesentlich schonender
    zum Holz, als der Schwingschleifer.
    Ginge auch mit einer Rasierklinge. Handschuh ist natürlich Pflicht.

    liebe Grüsse ... Patrick

  • Na, jetzt aber!
    Wegen der kleinen Ecke willste auf 'ne Maschine warten?

    Spuck in die Hände, wickel ein Stück Schmirgelpapier um einen Finger und mach die Stelle blank.
    Meine Schäfte schleif ich immer komplett von Hand.


    Tipps fürs nächste mal:
    -Erst den Lack mit Abbeizer anlösen und dann mit einer Spachtel/Ziehklinge entfernen
    -Dann kannste mit 'nem Bügeleisen+nassem Lappen Dellen entfernen, die musste dann nicht ausschleifen
    -Dann kannste mit 120er Papier anfangen und die Punzierungen/Fischhaut vorher abkleben
    -Punzierung/Fischhaut kriegt man mit einer weichen Messingbürste wieder sauber. Ggfs. Fischhaut mit einer Nadel auskratzen.
    -Schleifen tu' ich in folgenden Körnungen: 120er-240er-400er bis evtl. 600er. Das wässern zwischendurch ist wichtig!


    Viel Spass noch!

  • ... die innenliegenden Teile machen mir noch Kopfweh...


    für jede Idee offen....

    Gruß, Wolfi


    Wenn du einen Dremel o.ä. hast, geht sowas
    http://www.dremeleurope.com/de/de/ocs/category/6057/dremel®-ez-speedclic:-feinschleifscheiben
    Oder sowas
    http://www.dremeleurope.com/de/de/ocs/category/6061/schleiffächer
    Oder sowas
    http://www.dremeleurope.com/de/de/ocs/product/6058/494/dremel®-ez-speedclic:-schleifdorn-&-schleifband/dremel®-ez-speedclic:-schleifdorn-&-schleifband

    Wenn du keinen Dremel hast solltest du über eine Anschaffung nachdenken. Die kann man immer mal gut gebrauchen.

    Einmal editiert, zuletzt von jollyhoker (17. November 2013 um 18:57)

  • Moin!

    ja, Handbetrieb oder Schleiffächer werden es wohl werden, Dremel saust irgendwo einer rum, mal guggen was ich dafür an Zubehör hab.. hatte mir schon überlegt ein Schleifpapier aufn ein Rundholz zu kleben und damit reinzufahren, Akkuschrauber oder sowas als Antrieb...

    mit Ziehklingen komm ich nicht wirklich klar, das ist irgendwie nichts für mich...genauso wie Autospachtel, das sieht zum Schluß nicht besser aus wie vorher wenn ich damit rumhantiere..

    die Fischhaut hat innen am Griff schon einige Macken bekommen, das sieht man gut im letzten Bild vom ersten Beitrag, da werd ich wohl um eine "Neuauflage" nicht drumrumkommen.. mal gespannt wie das wird, Messingbürste allein wird da nicht reichen...

    mal sehen wann ich Zeit finde zum weitermachen, wahrscheinlich erst am Wochenende.. Bilder folgen..

    Gruß, Wolfi

    Warum wegwerfen wenn man es reparieren kann?

  • Moin,

    genau so nen Halter meinte ich, hätt da aber ein 10er Rundholz genommen, eingesägt und dann das Papier reingeklemmt...
    mal guggen was die Bastelkiste noch hergibt, notfalls wirds ein Alu-Röhrchen..

    gruß, Wolfi

    Warum wegwerfen wenn man es reparieren kann?

  • Moin,

    jeden Tag soll man ja was für sich selbst tun, das Ego füttern oder wie man es auch immer nennen will..

    hab heut die Lötlampe geschwungen... alles etwas grob geworden, aber ich bin ja noch nicht fertig...
    man nehme Nägel und klaue ihnen die Köpfe und packe die in eine halbwegs runde Form.... das Ganze dann versteifen und ausrichten (lach, ganz schön schief geworden) und dann fixieren...

    der Form halber zeige ich nun was ich mit der Lötlampe heute abend in der Werkstatt geschaffen hab... wie "fein" oder "grob" es ist weiß ich nicht, das zeigt sich in den nächsten Wochen...


    ob ich die Nägel noch nachfeilen muß oder nicht weiß ich nicht, aber das ist relativ grob... ca 2mm Abstand zwischen den Nasen...

    das Lötzinn ist noch von dem guten bleihaltigen, was Privatleute ja immer noch nehmen dürfen....

    morgen wird ein "Hammerkopf" und ein "Hammerstil" dazu gebaut.... Bericht in ca 2 Tagen, da morgen abend Training ansteht..

    Gruß, Wolfi

  • Mal gespannt wie der Punzierhammer funktioniert. Ich hab auch keine Ahnung ob die Nägel spitz sein sollten, vermute aber schon. Falls ja hättest sie mal besser vorher angespitzt! :D Ich versteh deinen Maschinenkult auch nicht so richtig für das bisschen Holz, so wie Verodog geschrieben hat, mit ner Ziehklinge, kriegt man den Lack ruckzuck runter, die Radien vorsichtig von Hand und die Kanten mit dem Schleifklotz. Ich hab auch schonmal mit 80er Papier auf nem Schaft geschliffen. Wenn du ihn richtig glatt kriegen willst, hast du danach lange zu tun die tiefen Kratzer rauszukriegen. Ziehklinge in Faserrichtung ist da echt optimal.
    Gruß
    Alex

  • ob ich die Nägel noch nachfeilen muß oder nicht weiß ich nicht, aber das ist relativ grob... ca 2mm Abstand zwischen den Nasen...


    Gruß, Wolfi

    bevor du dir dass antust sagteste bescheid dann schicke ich die meinen punzierhammer :^) .
    die leihgebühr beläuft sich auf 486€ pro tag :P

    Buche ist Brennholz und kein Schaftholz :!:

  • *lachwech*

    Hammer mit oder ohne Hand die ihn führt?
    :)

    hab heut mit den feineren Dingen weitergemacht... die letzten Lackreste rausgeschliffen und den Schaft das erste mal gewässert...
    3 Pics dazu:

    da sieht man nun auch recht gut die Stelle wo ich mitm Schwingschleifer die Punzierung erwischt hab...
    gefällt mir aber recht gut das bisherige Ergebnis... beim Wässern kam natürlich die Frage der Fragen auf.... Lack- oder Öl-Schaft?

    Gruß, Wolfi

  • Namt beisammen,

    bin wieder nen Schritt weiter.... mein Punz-Hammer funzt...

    wie immer, eine wilde Bastelei, aber macht Laune und bringt Erfolge...

    zunächst ein mal ein Bild in einem Weichholz, was halt grad so rum lag. zunächst einfach das Nagelpaket zwischen 3 Finger genommen und etwas drauf rumgedrückt und rumgeklopft..
    naja, geht ziemlich auf die Finger. Danach hab ich nach nem "Hammerstil" gesucht und überlegt ob ich nicht einfach ne 8er Mutter anschweiße und da dann eine Gewindestange reinpunkte, die Gewindestange dann hinten mit Isolierband umwickel und loslege..
    beim Räumen in den Werkzeugkisten (nicht auf den Bildern, aber im gleichen Raum) viel mir dann ein Werkzeug in die Hand, was eigentlich für ganz was anderes gedacht ist.. hmm.. würde ja ganz gut in der Hand liegen...

    das Ergebnis ist ganz interessant, man beachte, daß es ein simples Kiefernholz-brettchen ist, was irgendwann mal irgendwo übrig blieb...
    Herstellung von den 5*7cm haben keine 2 minuten gedauert..

    hmm... das is ja garnicht mal sooo wild...

    aufm nächsten Foto (diesmal geblitzt) sieht man schon mehr von dem Werkzeug... einfach das vorhandene Loch genommen und das Nagelpaket mit der hand durchgedrückt. Dabei drauf geachtet, daß die Nägel dann lotrecht zur senkrechten Achse vom Werkzeug stehen...

    geblitzt sieht das Ergebnis nicht sonderlich aus... ist halt auch nur Kiefernholz...


    und damit alle was zu kichern haben hier nun das Werkzeug im Ganzen gezeigt...

    jaa, es ist (mal wieder) eine Spachtel!

    der Stahl federt schön und mit wenig Bewegung im Handgelenk kann man das kopflastige Werkzeug schön zum schwingen bringen, der Hub kommt dann von allein und es geht sehr elegant.. war echt selbst überrascht.
    die Breite der Spachtel liegt auch gut in der Handfläche und da man kaum Druck braucht, tun die scharfen Kanten auch nicht weh.

    einziger Nachteil bei so einem Matchschaft wie dem FWB-Schaft, ist die Breite und der Überstand des Spachtelgriffs. man kommt nicht überall perferkt in die Ecken.
    was mir auch aufgefallen ist, wenn man durch die geschwungene Form des Schaftes den Schaft drehen und wenden muß, und das auf der simplen Arbeitsfläche nicht geht, dann nimmt man den Schaft halt auf den Schoß und dreht und wendet und kippt ihn mit der anderen Hand, damit man bei kommt.. das Ergebnis wird dadurch besser und der Abdruck des Werkzeugs ist nicht immer die gleiche Richtung, sondern wandert...
    der Lärmpegel nimmt auch deutlich ab..

    leider hab ich noch kein gescheites Foto von dem jetzigen Zustand hinbekommen, aber ich muß sagen: geile Sache! mit minimalem Aufwand ein sehr schönes Ergebnis. extrem griffig, fast schon zu arg, aber bis ich fertig bin ist durch die vielen Anproben sicherlich die erste Härte weg und man hat nicht das Gefühl nen Igel in der Hand zu haben, sondern einfach nur Grip zu haben.
    die mit dem Schwingschleifer beschädigte Stelle erkennt man inzwischen auch nicht mehr.

    kurze Info dazu:
    die punzierten Bereiche sind bei der FWB (bei anderen sicher auch) durch eine kleine Nut abgegrenzt. die Nut begrenzt den Bereich als Abgrenzung wie ein Randstein und bietet nebem der optischen Abstufung aber auch eins: die Farbe, die auf den punzierten Bereich aufgebracht wird, zieht sich nicht entlang der Faser (Kapillareffekt) in den Rest des Schaftes rein. man hat eine klare Abgrenzung.
    wie richtet man eine Nut wieder her?
    mitm billigen Cuttermesser, mit diesen Abbrech-Klingen. die abgebrochene Seite, oben am Rücken, ist breit, scharfkantig und rau... also fast wie eine 1mm breite Feile, die an den Kanten wiederum glatt ist.... geht saugut und man kann schön dosieren, wie tief man reinschneiden/feilen will...
    ideal... und lag ebenfalls grad rum....

    einen schönen Abend wünsch ich.... weitere Bilder kommen vermutlich erst morgen, hab heut abend noch bissl was anderes um die Ohren...

    Gruß, Wolfi

  • Namt beisammen,

    hier mal wieder ein kleines update zu dem Thema...

    nachdem ich den punzierten Bereich nachgearbeitet hab, hab ich überlegt wie ich den Bereich nun wieder dunkel bekomme... siehe da, man hat ja noch stempelfarbe rumstehen...
    gedacht, getan, also nachgeschwärzt. suppi...

    leider hat sich heute dann gezeigt. daß der Nitroverdünner im Lack (Lack soll man ja zuerst verdünnt auftragen) die Stempelfarbe anlöst und dann die Farbe langsam mit in den Pinsel und dann in den Lack wandert..
    d.h. ich hab nun ein halbes Honigglas mit schwarz eingefärbtem Lack rumstehen, sehr dünner Lack...
    mal sehen wie ich das Zeug verbrauchen kann..

    Zum Glück hatte ich den Bereich außenrum mit Kreppband abgeklebt, sonst hätt ich mir wohl den Schaft richtig versaut mit der Farbe...
    3 Lackschichten hab ich nun drauf, alles sehr dünn angerührt, packt aber ganz gut. Die Verdünnung löst auch immer wieder die untere Lackschicht an, man muß also recht schnell und gezielt vorgehen, damit der Pinsel nicht festklebt..
    (ok, das kenn ich schon von meinem Wohnzimmertisch)

    hier nun mal ein paar Bilder des frisch lackierten Griffstücks, die wollte ich ja eh nachreichen..




    achja..
    Entscheidung ist gefallen: es wird ein Lackschaft....

    in den kommenden Tagen habe ich wenig Zeit um weiter zu machen, Bericht mit neuen Bildern frühestens am Freitag.. dadurch bekommt der Lack am Griffstück Zeit zum durchtrocknen. ich werde in der Zeit die Abklebung entfernen bzw invertieren und dann den Rest mit frischen, unverfärbtem Lack bepinseln... zuerst den Vorderschaft bearbeiten, dann den Hinterschaft. letzterer wird noch umgebaut wenn ich jemand finde, der mir beim Aussägen helfen kann, verstellbarer Schaft wäre ja schon was feines...

    Gruß, Wolfi