G36 nun gibt die Bundeswehr zu ist Schrott

Es gibt 844 Antworten in diesem Thema, welches 101.912 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. September 2016 um 18:15) ist von Ithildae.

  • Ich selber bin da bei gar nix sicher.

    Das einzige was ich weiß, hier 100x wiederholt habe und was immer noch unwiderlegter Fakt ist: In den technischen Lieferbedingungen wird keine Heißschusspräzision gefordert, weshalb hier meiner Rechtsauffassung nach keiner betrogen haben kann :P

  • Ich verstehe nicht warum du auf "Heißschusspräzision" herumreitest!
    Es wird seitens der Verteidigungsministerium die Präzession der Waffe im Allgemein unter Gefechtsbedingungen bemängelt. Es wurden damals (laut Medienberichte) Anforderungen und Bedingungen an G36 &HK gestellt. Einer davon war das. das Gewehr auf 200 Meter eine Manngroße Zielscheibe mit 90% treffen sollte.
    Wenn die Superhelden von Verteidigungsministerium jetzt erst mitbekommen haben, das G36 diese Anforderungen nicht gerecht wird, dann wollen und werden Sie diese auch bemängeln. Diese Artikel ist ganz frisch von Heute.

    http://www.stern.de/politik/deutsc…in-6322484.html

    Ich behaupte nicht das der G36 schlecht ist und nicht trift, weil ich es nicht geschossen und auch nicht getestet habe. genau so wie 99,9% von uns hier im Forum. Wir wissen auch alle nicht was damals als Anforderung in der Ausschreibung stand, oder arbeitet jemand von euch im Ministerium in der Abteilung Materialbeschaffung?

    Es gibt auch einige die beim Bund gedient haben( ein Spezl von mir selbst in Kosovo) und diese haben auch damit geschossen. Aber es gibt eine sehr große Unterschied zwischen in Kosovo Patrolie zu fahren und alle Nase lang einige Übungsschüsse damit abfeuern als richtige Gefechte die mehrere minuten gehen und einige Magazine bei 40 Grad Hitze abgeschossen werden.

    Was mich an diese Diskussion etwas stört ist, dass einige so tun als hätten sie das Gewehr mitentwickelt und haben die Berge von Akten und Konstruktionspläne vor sich. Ihr habt eure Infos genau so wie ich und der rest von der Presse. Ob man diese glauben schenkt oder nicht ist jedem selbst überlassen.

  • Ich tue jetzt mal so als wüsste ich nicht aus welchem Land du kommst.

    In dem Land aus dem ich herkomme, Deutschland, kann man die technischen Lieferbedingungen einsehen, wenn man Lust hat danach zu suchen.

    Das du mit deiner verworrenen Argumentation nicht weiterkommst ist weder meine Schuld noch mein Problem. Alle neuerlichen Tests und Gutachten, auf die du ebenfalls schon verwiesen hast, beschäftigen sich nicht mit der Grundpräzision der Waffe. Die ist einfach zu prüfen, 5 Schuss in 120mm mit maximal 1 Ausreißer 200mm um das Zentrum der 4er Gruppe.

    Was jetzt der Vorstoß mit Haftungsansprüchen soll ist mir nicht ganz klar. Ebenfalls nicht was daran so kompliziert ist: die Bundeswehr hat das bekommen was sie bestellt hat und stellt nach 20 Jahren fest: Ist uns nicht mehr gut genug.

    Warum man dann hier im Thread Leute diskreditieren muss, weil man entweder nicht versteht was die schreiben und/oder zu faul ist das nachzuprüfen, weiss ich auch nicht.

  • Ich verstehe nicht warum du auf "Heißschusspräzision" herumreitest!
    Es wird seitens der Verteidigungsministerium die Präzession der Waffe im Allgemein unter Gefechtsbedingungen bemängelt. Es wurden damals (laut Medienberichte) Anforderungen und Bedingungen an G36 &HK gestellt. Einer davon war das. das Gewehr auf 200 Meter eine Manngroße Zielscheibe mit 90% treffen sollte.
    Wenn die Superhelden von Verteidigungsministerium jetzt erst mitbekommen haben, das G36 diese Anforderungen nicht gerecht wird, dann wollen und werden Sie diese auch bemängeln. Diese Artikel ist ganz frisch von Heute.

    Es erfüllt diese Bedingung, aber eben im kalten Zustand. Wie das im heißen Zustand auszusehen hat wurde nie verlangt. Es war schlicht und ergreifend zu der Zeit ein unvorstellbares Szenario als man diese Anforderungen formuliert hat. Der kalte Krieg war gerade mit dem Zusammenbruch des Ostblocks beendet worden...man dachte da höchtens an die obligatorischen fünf Schuss die auf der Schießbahn den Wehrpflichtigen richtig übergeben wurden...an Kampfeinsätze war da überhaupt nicht zu denken. Und erst recht nicht in Wüstenregionen.

    Die weiteste Entfernung die ich mit dem G36 bei einer Übung unter Gefechtsbedingungen geschossen habe waren 300m. Geschossen wurde aus einer kleinen Stellung liegend aufgelegt auf Sandsack, die Pappscheibe ist umgefallen, wurde also getroffen. War damals noch auf dem Truppenübungsplatz Münsingen.


    Das war aber ein Szenario das noch aus den Zeiten des kalten Krieges stammte, also befestigte Stellungen und eindeutig zu identifizierender Gegner. Das ist heute nicht mehr der Fall, da wird einfach Pray and Spray gemacht, also eine Kugelwand in Richtung des Feindes geschickt und gehofft das irgendeine den zufällig trifft.

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

    Einmal editiert, zuletzt von germi (28. Juni 2015 um 23:26)

  • Noch mal was anderes: Ich will und wollte nie ausschließen das die Streukreise aufgehen nachdem man das G36 als MG benutzt hat. Das was hier und in der Presse behauptet wird ist aber einfach verkehrt. Grundsätzlich liefert H&K keinen Schrott, den dem Kunden ist das Gewehr die ganze Zeit gut genug gewesen.

    Die verlangte Qualität zu liefern ist Sache des Herstellers, diese zu kontrollieren aber Sache des Kunden.

    Wenn der Kunde nicht in der Lage ist festzulegen was er haben möchte... Was jetzt abläuft ist Schmierenkomödie und Ablenken von der eigenen Überheblichkeit und Unfähigkeit des Beschaffers.

  • Die Untersuchungen der Präzision im heißen Zustand auf 300 Meter sind doch ohnehin völlig sinnfrei! Zumindest was echte Gefechte betrifft. Diverse Auswertungen haben doch ergeben, dass die Feuergefechte in Afghanistan auf sehr großen Distanzen stattfanden (teilweise bis zu 1000 Meter) oder im absoluten Nahbereich. Die Taliban versuchen alles, um zu vermeiden, dass sie in Gefechtssituationen kommen wo sie taktisch gleichauf sind und gehen der Einsatzreichweite des Gegners gezielt aus dem Weg. Das heißt; Distanzangriffe mit RPG, PK teilweise sogar Lee Enfield und Mosin Nagant Repetierer oder halt Hinterhalte mit Nahbereichsgefechten. Beides Situationen, in denen die Heißpräzision völlig wurscht ist!

  • In dem Land aus dem ich herkomme, Deutschland, kann man die technischen Lieferbedingungen einsehen, wenn man Lust hat danach zu suchen.

    Genau das. Hier tut auch keiner so als hätte er das Gewehr mitentwickelt. Hier nutzt nur der eine oder andere die technischen Mittel die ihm zur Verfügung stehen.

    Das kann dann u.A. so aussehen:

    Zitat

    Im vorliegenden Fall bilden die einzig mögliche Referenzgröße die in den Bw-TL für das Gewehr G36 bindend definierten Abnahmebedingungen für die Präzisionsprüfung jeder Neuwaffe bzw. werksinstandgesetzten Gebrauchtwaffe aus der Truppe, welche im Falle des G36 identisch sind.
    Konkret wird in den TL für das G36 folgende Treffleistung gefordert:
    Bei 5 Schuss auf 100m Entfernung müssen sich mindestens 4 der 5 Schuss, sowie der mittlere Treffpunkt des Gesamttrefferbildes aller 5 Schuss in einem Treffkreis von 120mm befinden; einer der 5 Treffer darf sich in einem konzentrischen Kreis von 200mm Gesamtdurchmesser inklusive bzw. um den 120mm-Treffkreis herum befinden.18

    Quelle:
    http://www.heckler-koch.com/de/presse/deta…_16.12.2013.pdf auf Seite 26

    Als Quelle "18" wird von H&K folgende genannt:

    Zitat

    18 Technische Lieferbedingungen des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung „Gewehr G36 - TL 1005-0099“, Ausgabe Oktober 1996, Seite 27, Pkt. 3.1.2.2.3.3. (2) 1) – Anschuss, in Verbindung mit Anhang B.

    Und bevor mir einer kommt: Die Angaben darin sind korrekt, wurden nicht wiederlegt noch hat sich jemand die Mühe gemacht darauf zu antworten. Das H&K sich genötigt fühlt überhaupt selber solche Eigenversuche durchzuführen und diese mit der Öffentlichkeit zu teilen finde ich schon hammerhart. Von unseren super Untersuchungsberichten dröppelt nur häppchenweise etwas über "geheime Kanäle" an die Presse. Warum wohl?

  • So wie ich das sehe, wurde die Staatsanwaltschaft jetzt auf HK gehetzt...

    Meinung:
    Das G36 wurde gebaut, wie die BW es haben wollte, wobei der Verbundwerkstoff (kein reines Plastik, die Kohle- oder Glasfaser sind nicht nur Deko) anscheinend die jetzigen geforderten Bedingungen nicht verkraftet. Also, nach Dauerfeuer ganz heiß als Kletterhilfe etc. verwendet zu werden um dann kalt wieder den gleichen Haltepunkt zu haben.
    Dazu: Das nicht so zuverlässige M16 ist heiß anscheinend auf 200m besser, weit besser. Ist zwar total egal, wenns auf 1000m geht oder auf 20m im Vollauto, aber hey....

    Oder wenn das neue Anfordungsprofil nur von nem teuren, schweren HK416Bw erfüllt werden kann...

    Wärs nichtmal sinnvoller, zu forschen, ob das G36 überhaupt nen Nachteil im Gefecht hat, wenn "wie oben" einfach geschrieben wird, dass entweder sehr kurze Distanz und Vollauto oder 1000m mit eh anderen Gewehren mit geeigneterer Munition?

  • Jetzt mal ganz spekulativ: Was wäre, wenn H&K aus Rationalisierungsgründen das Material geändert hat?

    Dann würde meiner Meinung nach, eine Klage richtig Sinn machen.

  • Jetzt mal ganz spekulativ: Was wäre, wenn H&K aus Rationalisierungsgründen das Material geändert hat?


    Was, wenn die Russen gezielt Rohstofflieferungen an H&K manipuliert haben? :rolleyes:

    Und sollen sie doch klagen - vielleicht wird dann (in ein paar Jahren) endlich klar, wer wo welchen Fehler gemacht hat. Derzeit stellt es sich für mich so dar, als habe die BW bekommen, was sie bestellt hat und nicht das, was sie heutzutage braucht.

  • Jetzt mal ganz spekulativ: Was wäre, wenn H&K aus Rationalisierungsgründen das Material geändert hat?

    Hat man schon überprüft, kam aber auch erst nix dabei heraus. Am meisten Sinn würde es machen den vom Steuerzahler gelöhnten neuerlichen Versuchsbericht zu veröffentlichen und nicht, wie ebenfalls schon passiert, eben mal irgendwelche erste Seiten daraus weglassen beim Vorlegen in irgendwelchen Sitzungen. Das hat ein seltsames G'schmäckle.

    Ist für mich sowieso unverständlich. Wenn die Sachlage so eindeutig ist kann man auch Tacheles reden. Aber so wie beim A400M und unseren Drohnen, MG's und Panzern.. In D läuft nix mehr rund, bei der BW schon gar nicht. Liegt meiner persönlichen Meinung nach an zu vielen superschlauen Studierten und Ja-Sagern. Zu wenig Macher am Start.

  • Ach, die Geschichte mit PE statt PA? Würde keinen Sinn ergeben, da das Blend mit der Faser verarbeitungstechnisch anders wäre und so weiter. Außerdem wäre das Betrug, der das Unternehmen .... ruinieren würde. Außerdem bezahlt die BW ja Faserverstärktes PA und sind keine chinesische Klitsche, die (wie bei Netzteilen) einer Hinterhoffirma gleich, bei der man weiß, dass Testmuster und Serienfertigung "spontan" geändert werden, weil der Kunde keine Testmöglichkeiten hat, weil zu teuer...

  • Heckler & Koch zieht im Streit um G36 vor Gericht
    "In der Affäre um das Sturmgewehr G36 zieht der Hersteller Heckler & Koch gegen die Bundeswehr vor Gericht, um etwaige Mängel der Waffe juristisch klären zu lassen."

    Wir werden ja nun sehen, was dabei rauskommt. :^)

  • Diese Entscheidung hätte sehr viel eher fallen müssen.
    Die Regierung hatte mittlerweile genug Zeit sich auf diesen immer als möglich einzustufenden Schritt von H&K entsprechend vorzubereiten.

    Da mit Sicherheit zu diesem Verfahren die Öffentlichkeit nicht zugelassen sein wird kann man sich das Ergebnis schon jetzt vorstellen, zumal nach meiner Beobachtung seit mindestens zehn Jahren bei solch wichtigen Gerichtsverfahren den Gerichten über Einflußnahme die Unabhängigkeit genommen wird.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen